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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal.

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eine längere Betrachtung der spanischen Malerei, und manches treffliche Wort wird
hier über deren bedeutendste Vertreter gesagt. Auch der verwickelten Parteiverhält-
uisse, unter denen das Königthum des italienischen Prinzen nicht recht gedeihen
wollte, wird öfter gedacht. Die politische Beredsamkeit wie die Literatur Spaniens
werden in den Kreis der Betrachtung gezogen. Aber gewiß ist, daß de Amicis
keinen lehrhaften Ton anschlagen will. Seine Hauptstärke liegt in den meisterhaften
Schilderungen. Mag er uns eine Gegend zeigen, mag er uns durch die Kirchen,
Paläste oder Museen führen, mag er uns das Volksleben auf deu Promenaden
Madrids, im Cafe, auf der Bahn oder dem landesüblichen Stier- und Hahnenkampf
beschreiben, immer gelingt es ihm durch lebendige, anschauliche und phantasiereiche
Darstellung, durch eine erstaunliche Fülle treffender Vergleiche und Bilder, endlich
durch überraschenden Reichthum in Wort und Gedanken von der ersten bis zur
letzten Zeile derart in Spannung zu erhalten, daß wir mit ihm sehen und hören,
genießen und bewundern und dem geistvollen, belesenen und witzigen Verfasser wie
einem guten Reisebegleiter mit Freuden von Stadt zu Stadt folgen.

Zwischen den farbenreichen Schilderungen des Landes werden mit prächtigem
Humor allerhand kleine Abenteuer erzählt, in welche der Verfasser verwickelt wird.
Jeder, der in seine Nähe kommt, wird mit ein paar Strichen gezeichnet, und immer
bekommen wir ein deutliches Bild von ihm. Mag es der Wirth sein, der ihn zu
prellen versucht, ein Fremdenführer, der mit ernstem Gesicht die unsinnigsten Ge¬
schichten erzählt, eine Nonne, die scheinbar in Gebet versunken, ihm im Eisenbahn-
coupe gegenübersitzt und mit ihrer schönen Hand zu coquettiren versucht, eine
anmuthige Wirthstochter in Cordova, die ihn bezaubert -- kurz, Alles, was ihm
charakteristisch oder amüsant erscheint, wird beobachtet und mit einer Kunst darge¬
stellt, die an Manzoni erinnert.

Man muß zugestehen, daß die Gefühlsweise des Verfassers uns nüchternen
Deutschen vielfach übertriebe" vorkommt. De Amicis ist im Stande, dem Führer
einen Kuß zu geben oder ihn ans Herz zu drücken. Als er eine Abbildung der Schiffe
des Columbus sieht, scheint es ihm, daß Worte die Bewegung nicht auszudrücken
vermögen, die ihn beim Anblicke dieses Schauspieles ergreift, und die Thräne, die
ihm im Auge erzittert, hält er für mehr werth, als alle, die er bisher vergossen.
Thränen rollen ihm beim Anblick der Wunder der Alhambra von den Wangen,
und er weint beim Verlassen der Städte, in denen er doch nur Wochen verlebt
hatte. Es ist ihm, "als risse eine Fiber seines Herzens". Bezeichnend für seine
Ausdrucksweise sind seine Worte beim erstell Besuche der Madrider Galerie. "Ein
Tag zwischen jenen Mauern," sagt er, "ist wie ein Jahr im gewöhnlichen Leben,
und zwar wie ein Jahr, in welchem wir alle Wandelungen, alle Eindrücke der
menschlichen Leidenschaft: Liebe, Religion, Patriotismus, Ehrgeiz durchgemacht,
ein Jahr, in welchen wir viel genießen, lernen, denken, aus welchem wir einen
bleibenden Trost für die Zukunft schöpfen. Ja, ein ganzes Lebensjahr, denn es ist.
als hätten wir in wenigen Stunden tausend Bücher gelesen, tausend Neigungen
empfunden, tausend Abenteuer überstanden." Von seinem Eintritt sagt er: "Die
Freude, die mich bewegte, war dergestalt, daß ich mich fragte: Nun, was thatest
du in deinem Leben, daß du verdientest, hier einzutreten? Nichts? Gut, beim
ersten Unglücksfall, der dich trifft, wirst du dein Haupt beugen und zum Schicksal
sprechen: Wir sind quitt!" Diese Proben mögen genügen. Vergessen wir aber
dabei nicht, daß wir einen Italiener sprechen hören und zwar einen Mann, der
von sich selbst sagt, daß er zum Kritiker nicht geschaffen sei, daß ihm eine kühle
nüchterne Beurtheilung fern liege. Ueberall beginnt er mit der Begeisterung und
hört mit der Bewunderung auf. Er selbst sagt von sich, daß das erste Gefühl, das


eine längere Betrachtung der spanischen Malerei, und manches treffliche Wort wird
hier über deren bedeutendste Vertreter gesagt. Auch der verwickelten Parteiverhält-
uisse, unter denen das Königthum des italienischen Prinzen nicht recht gedeihen
wollte, wird öfter gedacht. Die politische Beredsamkeit wie die Literatur Spaniens
werden in den Kreis der Betrachtung gezogen. Aber gewiß ist, daß de Amicis
keinen lehrhaften Ton anschlagen will. Seine Hauptstärke liegt in den meisterhaften
Schilderungen. Mag er uns eine Gegend zeigen, mag er uns durch die Kirchen,
Paläste oder Museen führen, mag er uns das Volksleben auf deu Promenaden
Madrids, im Cafe, auf der Bahn oder dem landesüblichen Stier- und Hahnenkampf
beschreiben, immer gelingt es ihm durch lebendige, anschauliche und phantasiereiche
Darstellung, durch eine erstaunliche Fülle treffender Vergleiche und Bilder, endlich
durch überraschenden Reichthum in Wort und Gedanken von der ersten bis zur
letzten Zeile derart in Spannung zu erhalten, daß wir mit ihm sehen und hören,
genießen und bewundern und dem geistvollen, belesenen und witzigen Verfasser wie
einem guten Reisebegleiter mit Freuden von Stadt zu Stadt folgen.

Zwischen den farbenreichen Schilderungen des Landes werden mit prächtigem
Humor allerhand kleine Abenteuer erzählt, in welche der Verfasser verwickelt wird.
Jeder, der in seine Nähe kommt, wird mit ein paar Strichen gezeichnet, und immer
bekommen wir ein deutliches Bild von ihm. Mag es der Wirth sein, der ihn zu
prellen versucht, ein Fremdenführer, der mit ernstem Gesicht die unsinnigsten Ge¬
schichten erzählt, eine Nonne, die scheinbar in Gebet versunken, ihm im Eisenbahn-
coupe gegenübersitzt und mit ihrer schönen Hand zu coquettiren versucht, eine
anmuthige Wirthstochter in Cordova, die ihn bezaubert — kurz, Alles, was ihm
charakteristisch oder amüsant erscheint, wird beobachtet und mit einer Kunst darge¬
stellt, die an Manzoni erinnert.

Man muß zugestehen, daß die Gefühlsweise des Verfassers uns nüchternen
Deutschen vielfach übertriebe» vorkommt. De Amicis ist im Stande, dem Führer
einen Kuß zu geben oder ihn ans Herz zu drücken. Als er eine Abbildung der Schiffe
des Columbus sieht, scheint es ihm, daß Worte die Bewegung nicht auszudrücken
vermögen, die ihn beim Anblicke dieses Schauspieles ergreift, und die Thräne, die
ihm im Auge erzittert, hält er für mehr werth, als alle, die er bisher vergossen.
Thränen rollen ihm beim Anblick der Wunder der Alhambra von den Wangen,
und er weint beim Verlassen der Städte, in denen er doch nur Wochen verlebt
hatte. Es ist ihm, „als risse eine Fiber seines Herzens". Bezeichnend für seine
Ausdrucksweise sind seine Worte beim erstell Besuche der Madrider Galerie. „Ein
Tag zwischen jenen Mauern," sagt er, „ist wie ein Jahr im gewöhnlichen Leben,
und zwar wie ein Jahr, in welchem wir alle Wandelungen, alle Eindrücke der
menschlichen Leidenschaft: Liebe, Religion, Patriotismus, Ehrgeiz durchgemacht,
ein Jahr, in welchen wir viel genießen, lernen, denken, aus welchem wir einen
bleibenden Trost für die Zukunft schöpfen. Ja, ein ganzes Lebensjahr, denn es ist.
als hätten wir in wenigen Stunden tausend Bücher gelesen, tausend Neigungen
empfunden, tausend Abenteuer überstanden." Von seinem Eintritt sagt er: „Die
Freude, die mich bewegte, war dergestalt, daß ich mich fragte: Nun, was thatest
du in deinem Leben, daß du verdientest, hier einzutreten? Nichts? Gut, beim
ersten Unglücksfall, der dich trifft, wirst du dein Haupt beugen und zum Schicksal
sprechen: Wir sind quitt!" Diese Proben mögen genügen. Vergessen wir aber
dabei nicht, daß wir einen Italiener sprechen hören und zwar einen Mann, der
von sich selbst sagt, daß er zum Kritiker nicht geschaffen sei, daß ihm eine kühle
nüchterne Beurtheilung fern liege. Ueberall beginnt er mit der Begeisterung und
hört mit der Bewunderung auf. Er selbst sagt von sich, daß das erste Gefühl, das


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[0574] eine längere Betrachtung der spanischen Malerei, und manches treffliche Wort wird hier über deren bedeutendste Vertreter gesagt. Auch der verwickelten Parteiverhält- uisse, unter denen das Königthum des italienischen Prinzen nicht recht gedeihen wollte, wird öfter gedacht. Die politische Beredsamkeit wie die Literatur Spaniens werden in den Kreis der Betrachtung gezogen. Aber gewiß ist, daß de Amicis keinen lehrhaften Ton anschlagen will. Seine Hauptstärke liegt in den meisterhaften Schilderungen. Mag er uns eine Gegend zeigen, mag er uns durch die Kirchen, Paläste oder Museen führen, mag er uns das Volksleben auf deu Promenaden Madrids, im Cafe, auf der Bahn oder dem landesüblichen Stier- und Hahnenkampf beschreiben, immer gelingt es ihm durch lebendige, anschauliche und phantasiereiche Darstellung, durch eine erstaunliche Fülle treffender Vergleiche und Bilder, endlich durch überraschenden Reichthum in Wort und Gedanken von der ersten bis zur letzten Zeile derart in Spannung zu erhalten, daß wir mit ihm sehen und hören, genießen und bewundern und dem geistvollen, belesenen und witzigen Verfasser wie einem guten Reisebegleiter mit Freuden von Stadt zu Stadt folgen. Zwischen den farbenreichen Schilderungen des Landes werden mit prächtigem Humor allerhand kleine Abenteuer erzählt, in welche der Verfasser verwickelt wird. Jeder, der in seine Nähe kommt, wird mit ein paar Strichen gezeichnet, und immer bekommen wir ein deutliches Bild von ihm. Mag es der Wirth sein, der ihn zu prellen versucht, ein Fremdenführer, der mit ernstem Gesicht die unsinnigsten Ge¬ schichten erzählt, eine Nonne, die scheinbar in Gebet versunken, ihm im Eisenbahn- coupe gegenübersitzt und mit ihrer schönen Hand zu coquettiren versucht, eine anmuthige Wirthstochter in Cordova, die ihn bezaubert — kurz, Alles, was ihm charakteristisch oder amüsant erscheint, wird beobachtet und mit einer Kunst darge¬ stellt, die an Manzoni erinnert. Man muß zugestehen, daß die Gefühlsweise des Verfassers uns nüchternen Deutschen vielfach übertriebe» vorkommt. De Amicis ist im Stande, dem Führer einen Kuß zu geben oder ihn ans Herz zu drücken. Als er eine Abbildung der Schiffe des Columbus sieht, scheint es ihm, daß Worte die Bewegung nicht auszudrücken vermögen, die ihn beim Anblicke dieses Schauspieles ergreift, und die Thräne, die ihm im Auge erzittert, hält er für mehr werth, als alle, die er bisher vergossen. Thränen rollen ihm beim Anblick der Wunder der Alhambra von den Wangen, und er weint beim Verlassen der Städte, in denen er doch nur Wochen verlebt hatte. Es ist ihm, „als risse eine Fiber seines Herzens". Bezeichnend für seine Ausdrucksweise sind seine Worte beim erstell Besuche der Madrider Galerie. „Ein Tag zwischen jenen Mauern," sagt er, „ist wie ein Jahr im gewöhnlichen Leben, und zwar wie ein Jahr, in welchem wir alle Wandelungen, alle Eindrücke der menschlichen Leidenschaft: Liebe, Religion, Patriotismus, Ehrgeiz durchgemacht, ein Jahr, in welchen wir viel genießen, lernen, denken, aus welchem wir einen bleibenden Trost für die Zukunft schöpfen. Ja, ein ganzes Lebensjahr, denn es ist. als hätten wir in wenigen Stunden tausend Bücher gelesen, tausend Neigungen empfunden, tausend Abenteuer überstanden." Von seinem Eintritt sagt er: „Die Freude, die mich bewegte, war dergestalt, daß ich mich fragte: Nun, was thatest du in deinem Leben, daß du verdientest, hier einzutreten? Nichts? Gut, beim ersten Unglücksfall, der dich trifft, wirst du dein Haupt beugen und zum Schicksal sprechen: Wir sind quitt!" Diese Proben mögen genügen. Vergessen wir aber dabei nicht, daß wir einen Italiener sprechen hören und zwar einen Mann, der von sich selbst sagt, daß er zum Kritiker nicht geschaffen sei, daß ihm eine kühle nüchterne Beurtheilung fern liege. Ueberall beginnt er mit der Begeisterung und hört mit der Bewunderung auf. Er selbst sagt von sich, daß das erste Gefühl, das

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157681/574>, abgerufen am 29.06.2024.