Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal.Das deutsche archäologische Institut in Rom. Rein hold Schöner. von (Schluß.) Um die buchhändlerischen und dadurch die Finanzverhältnisse des Instituts In Paris hatte Lepsius außerdem erfolgreich für einen engeren Wieder¬ Wichtiger war eine Veränderung der Organisation in Rom. Die Stelle Das deutsche archäologische Institut in Rom. Rein hold Schöner. von (Schluß.) Um die buchhändlerischen und dadurch die Finanzverhältnisse des Instituts In Paris hatte Lepsius außerdem erfolgreich für einen engeren Wieder¬ Wichtiger war eine Veränderung der Organisation in Rom. Die Stelle <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0466" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/146395"/> </div> <div n="1"> <head> Das deutsche archäologische Institut in Rom.<lb/><note type="byline"> Rein hold Schöner.</note> von (Schluß.) </head><lb/> <p xml:id="ID_1362"> Um die buchhändlerischen und dadurch die Finanzverhältnisse des Instituts<lb/> in ein besseres System zu bringen, hatte Bunsen schon 1837 mit Brockhaus &<lb/> Avenarius in Leipzig ein Abkommen getroffen, wonach dieses Haus den Ver¬<lb/> trieb der Jnstitutswerke in Deutschland und Frankreich übernehmen sollte.<lb/> Zu diesem Zwecke mußten die durch Schuld des Commissionärs in Unordnung<lb/> gerathenen Geschäftsverhältnisse in Paris geregelt werden. Lepsius selbst begab<lb/> sich dahin und führte unter großen Schwierigkeiten die Uebergabe der Geschäfte<lb/> an den neuen Commissionär durch. Dies war ein Glück, denn nun konnte der<lb/> ein halbes Jahr darnach ausbrechende Bankerott des früheren wenigstens keinen<lb/> Verlust an den Druckschriften mehr herbeiführen. Noch schlimmere Unordnung<lb/> hatte der Commissionär in England verursacht. Lepsius, von Bunsen dorthin<lb/> berufen, überzeugte sich, daß die meisten Subscribenten, manche seit acht Jahren,<lb/> nichts mehr zugesandt erhalten hatten, wodurch freilich das Ausbleiben der Beiträge<lb/> nur zu wohl erklärt war. Mit unsäglicher Mühe rettete Lepsius, was zu retten<lb/> war. Eine Paliliensitzung im Saale der Kgl. Gesellschaft für Literatur, in<lb/> welcher er und Bunsen redeten, belebte wieder das Interesse für das Institut,<lb/> namentlich unter früheren Romfahrern. Die Geschäfte der englischen Section<lb/> übernahm Sam. Birch.</p><lb/> <p xml:id="ID_1363"> In Paris hatte Lepsius außerdem erfolgreich für einen engeren Wieder¬<lb/> anschluß der französischen Section an Rom gewirkt, zu welchem Luynes wegen<lb/> des mangelhaften Fortganges der ^.lag-iss UouvÄlss sehr geneigt war. Am<lb/> 7. November 1839 wurde das Abkommen getroffen, daß die letzteren mit dem¬<lb/> selben Jahre eingehen, die Publikationen von 1840 an in der bisherigen Weise<lb/> in Rom und nur im Laufe von zwei Jahren je ein Halbhart der Annalen<lb/> mit zugehörigen Monumententafeln in Paris unter Leitung der französischen<lb/> Section erscheinen sollte. Luynes übernahm wieder das Seeretariat der letzteren,<lb/> de Witte als Ehrenmitglied der Direction die Redaction. Im October 1844<lb/> wurde das Abkommen dahin modificirt, daß ein jährlicher Wechsel in der Publi¬<lb/> kation zwischen Rom und Paris stattfinden solle.</p><lb/> <p xml:id="ID_1364" next="#ID_1365"> Wichtiger war eine Veränderung der Organisation in Rom. Die Stelle<lb/> des Generalsecretärs behielt Bunsen auch abwesend bei, und Kestner vertrat ihn<lb/> in Rom. Als aber Lepsius Anfang 1840 als Secretär seine Demission gab,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0466]
Das deutsche archäologische Institut in Rom.
Rein hold Schöner. von (Schluß.)
Um die buchhändlerischen und dadurch die Finanzverhältnisse des Instituts
in ein besseres System zu bringen, hatte Bunsen schon 1837 mit Brockhaus &
Avenarius in Leipzig ein Abkommen getroffen, wonach dieses Haus den Ver¬
trieb der Jnstitutswerke in Deutschland und Frankreich übernehmen sollte.
Zu diesem Zwecke mußten die durch Schuld des Commissionärs in Unordnung
gerathenen Geschäftsverhältnisse in Paris geregelt werden. Lepsius selbst begab
sich dahin und führte unter großen Schwierigkeiten die Uebergabe der Geschäfte
an den neuen Commissionär durch. Dies war ein Glück, denn nun konnte der
ein halbes Jahr darnach ausbrechende Bankerott des früheren wenigstens keinen
Verlust an den Druckschriften mehr herbeiführen. Noch schlimmere Unordnung
hatte der Commissionär in England verursacht. Lepsius, von Bunsen dorthin
berufen, überzeugte sich, daß die meisten Subscribenten, manche seit acht Jahren,
nichts mehr zugesandt erhalten hatten, wodurch freilich das Ausbleiben der Beiträge
nur zu wohl erklärt war. Mit unsäglicher Mühe rettete Lepsius, was zu retten
war. Eine Paliliensitzung im Saale der Kgl. Gesellschaft für Literatur, in
welcher er und Bunsen redeten, belebte wieder das Interesse für das Institut,
namentlich unter früheren Romfahrern. Die Geschäfte der englischen Section
übernahm Sam. Birch.
In Paris hatte Lepsius außerdem erfolgreich für einen engeren Wieder¬
anschluß der französischen Section an Rom gewirkt, zu welchem Luynes wegen
des mangelhaften Fortganges der ^.lag-iss UouvÄlss sehr geneigt war. Am
7. November 1839 wurde das Abkommen getroffen, daß die letzteren mit dem¬
selben Jahre eingehen, die Publikationen von 1840 an in der bisherigen Weise
in Rom und nur im Laufe von zwei Jahren je ein Halbhart der Annalen
mit zugehörigen Monumententafeln in Paris unter Leitung der französischen
Section erscheinen sollte. Luynes übernahm wieder das Seeretariat der letzteren,
de Witte als Ehrenmitglied der Direction die Redaction. Im October 1844
wurde das Abkommen dahin modificirt, daß ein jährlicher Wechsel in der Publi¬
kation zwischen Rom und Paris stattfinden solle.
Wichtiger war eine Veränderung der Organisation in Rom. Die Stelle
des Generalsecretärs behielt Bunsen auch abwesend bei, und Kestner vertrat ihn
in Rom. Als aber Lepsius Anfang 1840 als Secretär seine Demission gab,
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