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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal.

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schlägt, nicht recht am Orte zu sein scheint, zumal da er mitunter auf Schlüssen
beruht, die wie Schnelldenkerei aussehen. Lassen wir das bei Seite, so ist die Samm¬
lung, deren einzelne Stücke meist dem Munde der Wenden entnommen sind, die in
der Niederlausitz wohnen, in vieler Hinsicht eine erfreuliche Gabe. Sie beginnt mit
107 Nummern, die sich auf die Tradition von einem Wendenkönige ohne Namen
beziehen, und von denen allerdings einige, z. B. 88 und 89, nicht volkstümlichen
Ursprungs, sondern durch Einwirkung aus gelehrten Kreisen entstanden sind. Nach
den übrigen ist der Wendenkönig eine mythische Persönlichkeit, welche je nach der
Localität verschieden erscheint, bald als ein Held, bald als ein Zauberer, bald als
ein kinderfressender Dämon, bald als ein Wasfergott. Manches an ihm erinnert
an Züge der germanischen Mythologie, anderes entstammt slawischer Phantasie,
z. B., daß der König die Kinder, die er frißt, mit einer Mohrrübe erschlägt, daß
er selbst mit einer solchen erschlagen wird, daß über den Graben oder den See,
der sein Schloß umgiebt, eine Brücke von Leder oder rothem Tuche führt, und
daß er befiehlt, ihm uach seinem Tode die Haut abzuziehen und sie auf eine Trommel
zu binden, die den Wenden dann in der Schlacht den Sieg bringt. Die hierauf
folgenden Sagen vom Nachtjäger gleichen fast durchgehends denen, die in deutschen
Gegenden vom wüthenden Heere erzählt werden. Auch die Märchen vom dummen
Hans, die auf einen allen arischen Völkern gemeinsamen Herkules hinweisen, finden
ihr Seitenstück in deutschen Volkserzählungen. Dasselbe gilt von den Geschichten
vom Pumphut, dem wir auch in Kubus norddeutschen Sagen begegnen, vom
Doctor Faust, vom Eulenspiegel und von den Wenden- und Schildbürgerstreichen.
Auch die Sagen von den Schwanjungfrauen, den Ludki, die unsern Wichtelmännchen
gleichen, und den Nixen sind mit deutschen meist nahe verwandt. Ferner finden
sich auch unter den vermischten Märchen, die S. 214 bis 271 mitgetheilt werden,
mehrere, die in ähnlicher Weise in deutschen Kinder- und Spinnstuben erzählt
werden. Endlich ist dasselbe von Teufels- und Spukgeschichten und dem, was die
Wenden von der Pest, vom Tode und den Todten, von Vampyren, Glocken, ver¬
sunkenen Orten, vom Drachen, von den Schlangen und vom Werwolf zu berichten
wissen, zu sagen, obwohl hier manches seine besondere nationale Färbung hat und
mehr an die Sagen der Russen anklingt als an die unsern. Ein guter Theil der
uns hier vorgeführten Scigcngestalten und mythischen Namen gehört jedoch auch den
Wenden allein an. So der Posserpcmc, der Serp oder Serpel, der indeß vielleicht
nur eine andere Gestaltung des deutschen Bilmesschnitters ist, die Pschespolnica,
der Ich, die Goten, der Schirrmann und die Schirrawa, die Serpolnica, Maria
na Penku, Anna Subata, Fika, Gibare, die Boscha Lostsch, die als kleines Kind
mit langen weißen Haaren erscheint, um Todesfälle und anderes Unglück anzuzeigen,
die Wurlawa und die Glühende Frau. Der Posserpaue und der Serp sind Dämo¬
nen, die den Kindern, welche in Erbsen- oder Kornfelder gehen, mit einer Sichel
den Kopf abschneiden, wenn sie die Fragen, die sie ihnen vorgelegt, nicht beant¬
worten können. Auch Erwachsenen, die dem Nachbar das Getreide abmähen, wider¬
fährt das gleiche von ihnen. Eine ähnliche Sagengestalt ist die Pschespolnica, die
nicht duldet, daß die Bauern in der Mittagsstunde auf den: Felde verweilen. Man
hält sie fern, wenn man in dieser Zeit ein Feuer anzündet und darüber gewisse
Kräuter kocht. Nur ein andrer Name für diese zu einem Gespenste gewordene Ge¬
treidegöttin ist die Anna Subata, die mit furchtbarer Miene und großen Eckzähnen
erscheint, und vor der alles davon läuft. Maria na Penku ist nach den Sagen,
die der Verfasser von ihr mittheilt, eine Wald- oder Baumgvttin, eine wendische
Dryade. Die Fika, eine mehr komische Figur, raucht Tabak und wird von den
Bauern gehänselt und gefoppt, indem sie ihr, wenn sie um Tabak für ihre Pfeife


schlägt, nicht recht am Orte zu sein scheint, zumal da er mitunter auf Schlüssen
beruht, die wie Schnelldenkerei aussehen. Lassen wir das bei Seite, so ist die Samm¬
lung, deren einzelne Stücke meist dem Munde der Wenden entnommen sind, die in
der Niederlausitz wohnen, in vieler Hinsicht eine erfreuliche Gabe. Sie beginnt mit
107 Nummern, die sich auf die Tradition von einem Wendenkönige ohne Namen
beziehen, und von denen allerdings einige, z. B. 88 und 89, nicht volkstümlichen
Ursprungs, sondern durch Einwirkung aus gelehrten Kreisen entstanden sind. Nach
den übrigen ist der Wendenkönig eine mythische Persönlichkeit, welche je nach der
Localität verschieden erscheint, bald als ein Held, bald als ein Zauberer, bald als
ein kinderfressender Dämon, bald als ein Wasfergott. Manches an ihm erinnert
an Züge der germanischen Mythologie, anderes entstammt slawischer Phantasie,
z. B., daß der König die Kinder, die er frißt, mit einer Mohrrübe erschlägt, daß
er selbst mit einer solchen erschlagen wird, daß über den Graben oder den See,
der sein Schloß umgiebt, eine Brücke von Leder oder rothem Tuche führt, und
daß er befiehlt, ihm uach seinem Tode die Haut abzuziehen und sie auf eine Trommel
zu binden, die den Wenden dann in der Schlacht den Sieg bringt. Die hierauf
folgenden Sagen vom Nachtjäger gleichen fast durchgehends denen, die in deutschen
Gegenden vom wüthenden Heere erzählt werden. Auch die Märchen vom dummen
Hans, die auf einen allen arischen Völkern gemeinsamen Herkules hinweisen, finden
ihr Seitenstück in deutschen Volkserzählungen. Dasselbe gilt von den Geschichten
vom Pumphut, dem wir auch in Kubus norddeutschen Sagen begegnen, vom
Doctor Faust, vom Eulenspiegel und von den Wenden- und Schildbürgerstreichen.
Auch die Sagen von den Schwanjungfrauen, den Ludki, die unsern Wichtelmännchen
gleichen, und den Nixen sind mit deutschen meist nahe verwandt. Ferner finden
sich auch unter den vermischten Märchen, die S. 214 bis 271 mitgetheilt werden,
mehrere, die in ähnlicher Weise in deutschen Kinder- und Spinnstuben erzählt
werden. Endlich ist dasselbe von Teufels- und Spukgeschichten und dem, was die
Wenden von der Pest, vom Tode und den Todten, von Vampyren, Glocken, ver¬
sunkenen Orten, vom Drachen, von den Schlangen und vom Werwolf zu berichten
wissen, zu sagen, obwohl hier manches seine besondere nationale Färbung hat und
mehr an die Sagen der Russen anklingt als an die unsern. Ein guter Theil der
uns hier vorgeführten Scigcngestalten und mythischen Namen gehört jedoch auch den
Wenden allein an. So der Posserpcmc, der Serp oder Serpel, der indeß vielleicht
nur eine andere Gestaltung des deutschen Bilmesschnitters ist, die Pschespolnica,
der Ich, die Goten, der Schirrmann und die Schirrawa, die Serpolnica, Maria
na Penku, Anna Subata, Fika, Gibare, die Boscha Lostsch, die als kleines Kind
mit langen weißen Haaren erscheint, um Todesfälle und anderes Unglück anzuzeigen,
die Wurlawa und die Glühende Frau. Der Posserpaue und der Serp sind Dämo¬
nen, die den Kindern, welche in Erbsen- oder Kornfelder gehen, mit einer Sichel
den Kopf abschneiden, wenn sie die Fragen, die sie ihnen vorgelegt, nicht beant¬
worten können. Auch Erwachsenen, die dem Nachbar das Getreide abmähen, wider¬
fährt das gleiche von ihnen. Eine ähnliche Sagengestalt ist die Pschespolnica, die
nicht duldet, daß die Bauern in der Mittagsstunde auf den: Felde verweilen. Man
hält sie fern, wenn man in dieser Zeit ein Feuer anzündet und darüber gewisse
Kräuter kocht. Nur ein andrer Name für diese zu einem Gespenste gewordene Ge¬
treidegöttin ist die Anna Subata, die mit furchtbarer Miene und großen Eckzähnen
erscheint, und vor der alles davon läuft. Maria na Penku ist nach den Sagen,
die der Verfasser von ihr mittheilt, eine Wald- oder Baumgvttin, eine wendische
Dryade. Die Fika, eine mehr komische Figur, raucht Tabak und wird von den
Bauern gehänselt und gefoppt, indem sie ihr, wenn sie um Tabak für ihre Pfeife


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[0131] schlägt, nicht recht am Orte zu sein scheint, zumal da er mitunter auf Schlüssen beruht, die wie Schnelldenkerei aussehen. Lassen wir das bei Seite, so ist die Samm¬ lung, deren einzelne Stücke meist dem Munde der Wenden entnommen sind, die in der Niederlausitz wohnen, in vieler Hinsicht eine erfreuliche Gabe. Sie beginnt mit 107 Nummern, die sich auf die Tradition von einem Wendenkönige ohne Namen beziehen, und von denen allerdings einige, z. B. 88 und 89, nicht volkstümlichen Ursprungs, sondern durch Einwirkung aus gelehrten Kreisen entstanden sind. Nach den übrigen ist der Wendenkönig eine mythische Persönlichkeit, welche je nach der Localität verschieden erscheint, bald als ein Held, bald als ein Zauberer, bald als ein kinderfressender Dämon, bald als ein Wasfergott. Manches an ihm erinnert an Züge der germanischen Mythologie, anderes entstammt slawischer Phantasie, z. B., daß der König die Kinder, die er frißt, mit einer Mohrrübe erschlägt, daß er selbst mit einer solchen erschlagen wird, daß über den Graben oder den See, der sein Schloß umgiebt, eine Brücke von Leder oder rothem Tuche führt, und daß er befiehlt, ihm uach seinem Tode die Haut abzuziehen und sie auf eine Trommel zu binden, die den Wenden dann in der Schlacht den Sieg bringt. Die hierauf folgenden Sagen vom Nachtjäger gleichen fast durchgehends denen, die in deutschen Gegenden vom wüthenden Heere erzählt werden. Auch die Märchen vom dummen Hans, die auf einen allen arischen Völkern gemeinsamen Herkules hinweisen, finden ihr Seitenstück in deutschen Volkserzählungen. Dasselbe gilt von den Geschichten vom Pumphut, dem wir auch in Kubus norddeutschen Sagen begegnen, vom Doctor Faust, vom Eulenspiegel und von den Wenden- und Schildbürgerstreichen. Auch die Sagen von den Schwanjungfrauen, den Ludki, die unsern Wichtelmännchen gleichen, und den Nixen sind mit deutschen meist nahe verwandt. Ferner finden sich auch unter den vermischten Märchen, die S. 214 bis 271 mitgetheilt werden, mehrere, die in ähnlicher Weise in deutschen Kinder- und Spinnstuben erzählt werden. Endlich ist dasselbe von Teufels- und Spukgeschichten und dem, was die Wenden von der Pest, vom Tode und den Todten, von Vampyren, Glocken, ver¬ sunkenen Orten, vom Drachen, von den Schlangen und vom Werwolf zu berichten wissen, zu sagen, obwohl hier manches seine besondere nationale Färbung hat und mehr an die Sagen der Russen anklingt als an die unsern. Ein guter Theil der uns hier vorgeführten Scigcngestalten und mythischen Namen gehört jedoch auch den Wenden allein an. So der Posserpcmc, der Serp oder Serpel, der indeß vielleicht nur eine andere Gestaltung des deutschen Bilmesschnitters ist, die Pschespolnica, der Ich, die Goten, der Schirrmann und die Schirrawa, die Serpolnica, Maria na Penku, Anna Subata, Fika, Gibare, die Boscha Lostsch, die als kleines Kind mit langen weißen Haaren erscheint, um Todesfälle und anderes Unglück anzuzeigen, die Wurlawa und die Glühende Frau. Der Posserpaue und der Serp sind Dämo¬ nen, die den Kindern, welche in Erbsen- oder Kornfelder gehen, mit einer Sichel den Kopf abschneiden, wenn sie die Fragen, die sie ihnen vorgelegt, nicht beant¬ worten können. Auch Erwachsenen, die dem Nachbar das Getreide abmähen, wider¬ fährt das gleiche von ihnen. Eine ähnliche Sagengestalt ist die Pschespolnica, die nicht duldet, daß die Bauern in der Mittagsstunde auf den: Felde verweilen. Man hält sie fern, wenn man in dieser Zeit ein Feuer anzündet und darüber gewisse Kräuter kocht. Nur ein andrer Name für diese zu einem Gespenste gewordene Ge¬ treidegöttin ist die Anna Subata, die mit furchtbarer Miene und großen Eckzähnen erscheint, und vor der alles davon läuft. Maria na Penku ist nach den Sagen, die der Verfasser von ihr mittheilt, eine Wald- oder Baumgvttin, eine wendische Dryade. Die Fika, eine mehr komische Figur, raucht Tabak und wird von den Bauern gehänselt und gefoppt, indem sie ihr, wenn sie um Tabak für ihre Pfeife

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157681/131>, abgerufen am 22.07.2024.