Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Drittes Quartal.Ursache gehabt, den Staatsmann, wenn nicht zu gewinnen, doch um keinen Seit dem 28. Juni verbreitet sich das Geriicht, der Finanzminister Meratur. Betrachtungen über die Bewegung des Stoffes. Von L. Mann. 2. Auflage. Berlin, Verlag von Denickc's Nachfolger. Die Fernwirkung, der Aether, die Massenanziehung sind bekanntlich höchst Ursache gehabt, den Staatsmann, wenn nicht zu gewinnen, doch um keinen Seit dem 28. Juni verbreitet sich das Geriicht, der Finanzminister Meratur. Betrachtungen über die Bewegung des Stoffes. Von L. Mann. 2. Auflage. Berlin, Verlag von Denickc's Nachfolger. Die Fernwirkung, der Aether, die Massenanziehung sind bekanntlich höchst <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0053" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/142550"/> <p xml:id="ID_158" prev="#ID_157"> Ursache gehabt, den Staatsmann, wenn nicht zu gewinnen, doch um keinen<lb/> Preis zu reizen, der solche Aktionen in's Leben zu rufen das Geschick besitzt<lb/> wie Keiner. Die Auslieferung des Reiches an das Papstthum also, dieses<lb/> neueste Gespenst des Liberalismus, läßt uns unerschüttert.</p><lb/> <p xml:id="ID_159"> Seit dem 28. Juni verbreitet sich das Geriicht, der Finanzminister<lb/> Hobrecht sei um die Entlassung eingekommen. Wenn dieser Schritt bedauerlicher¬<lb/> weise nicht zuriickgeuommen werden konnte oder wollte, so wird sich doch her¬<lb/> ausstellen, daß er mit der Beibehaltung des Namens „Matrikular-Beiträge"<lb/> nicht zusammenhängt. Wahrscheinlich ist dagegen die Annahme, daß der bis¬<lb/> herige Finanzminister die Verantwortung für die Belastung der Finanzen nicht<lb/> tragen will, welche von der Erwerbung der Privatbahnen für den preußischen<lb/> Staat unzertrennlich ist. Den kühnen und doch so besonnenen Aktionen des<lb/> Fürsten Bismarck auf dem Gebiete des inneren und des äußeren Staatslebens<lb/> hat sich mehrmals im Momente der Entscheidung der eine oder der andere von<lb/> den zur Mitwirkung berufenen entzogen. Um keinen ist es so schade wie um<lb/> H<note type="byline"> ^</note> errn Hobrecht. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Meratur.</head><lb/> <div n="2"> <head> Betrachtungen über die Bewegung des Stoffes. Von L. Mann. 2. Auflage.<lb/> Berlin, Verlag von Denickc's Nachfolger.</head><lb/> <p xml:id="ID_160" next="#ID_161"> Die Fernwirkung, der Aether, die Massenanziehung sind bekanntlich höchst<lb/> problematische Hypothesen und werden von gewissenhaften Naturphilosophen und<lb/> Forschern als etwas anderes auch nicht ausgegeben. Das Gesetz der Wirkung<lb/> im umgekehrten quadratischen Verhältniß der Entfernung und die Annahme von<lb/> Kraftzentren sind mathematische Formulirungen von Erfahrungsthatsachen und<lb/> macheu keinen Anspruch darauf, uns die letzten Geheimnisse der Natur auf¬<lb/> zuschließen. Der Verfasser der „Betrachtungen" bemüht sich nun, die tiefer¬<lb/> liegenden letzten Ursachen aller Naturerscheinungen aufzufinden, und zwar in der Be¬<lb/> wegung und dem Stoß elastischer Moleküle, welche er aus unelastischer eigenschafts¬<lb/> losen Molekülen zusammengesetzt sein läßt. Die Richtigkeit feiner Theorie sucht<lb/> er an den Erscheinungen der Wärme, des Lichtes, der Elektrizität:c. nachzuweisen<lb/> oder vielmehr plausibel zu macheu, stellt dabei an uusern Glauben aber ebenso starke<lb/> Anforderungen wie der unnütze Formelkram der heutigen mathematischen Phy¬<lb/> siker und Wärmetheoretiker, mit deren Molekularstößen die hier gebotene Sto߬<lb/> theorie Berührungspunkte genug hat. Daß sich die Erscheinungen nur so und<lb/> nicht anders erklären lassen, diesen Nachweis hat der Verfasser nirgends geführt,</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0053]
Ursache gehabt, den Staatsmann, wenn nicht zu gewinnen, doch um keinen
Preis zu reizen, der solche Aktionen in's Leben zu rufen das Geschick besitzt
wie Keiner. Die Auslieferung des Reiches an das Papstthum also, dieses
neueste Gespenst des Liberalismus, läßt uns unerschüttert.
Seit dem 28. Juni verbreitet sich das Geriicht, der Finanzminister
Hobrecht sei um die Entlassung eingekommen. Wenn dieser Schritt bedauerlicher¬
weise nicht zuriickgeuommen werden konnte oder wollte, so wird sich doch her¬
ausstellen, daß er mit der Beibehaltung des Namens „Matrikular-Beiträge"
nicht zusammenhängt. Wahrscheinlich ist dagegen die Annahme, daß der bis¬
herige Finanzminister die Verantwortung für die Belastung der Finanzen nicht
tragen will, welche von der Erwerbung der Privatbahnen für den preußischen
Staat unzertrennlich ist. Den kühnen und doch so besonnenen Aktionen des
Fürsten Bismarck auf dem Gebiete des inneren und des äußeren Staatslebens
hat sich mehrmals im Momente der Entscheidung der eine oder der andere von
den zur Mitwirkung berufenen entzogen. Um keinen ist es so schade wie um
H ^ errn Hobrecht.
Meratur.
Betrachtungen über die Bewegung des Stoffes. Von L. Mann. 2. Auflage.
Berlin, Verlag von Denickc's Nachfolger.
Die Fernwirkung, der Aether, die Massenanziehung sind bekanntlich höchst
problematische Hypothesen und werden von gewissenhaften Naturphilosophen und
Forschern als etwas anderes auch nicht ausgegeben. Das Gesetz der Wirkung
im umgekehrten quadratischen Verhältniß der Entfernung und die Annahme von
Kraftzentren sind mathematische Formulirungen von Erfahrungsthatsachen und
macheu keinen Anspruch darauf, uns die letzten Geheimnisse der Natur auf¬
zuschließen. Der Verfasser der „Betrachtungen" bemüht sich nun, die tiefer¬
liegenden letzten Ursachen aller Naturerscheinungen aufzufinden, und zwar in der Be¬
wegung und dem Stoß elastischer Moleküle, welche er aus unelastischer eigenschafts¬
losen Molekülen zusammengesetzt sein läßt. Die Richtigkeit feiner Theorie sucht
er an den Erscheinungen der Wärme, des Lichtes, der Elektrizität:c. nachzuweisen
oder vielmehr plausibel zu macheu, stellt dabei an uusern Glauben aber ebenso starke
Anforderungen wie der unnütze Formelkram der heutigen mathematischen Phy¬
siker und Wärmetheoretiker, mit deren Molekularstößen die hier gebotene Sto߬
theorie Berührungspunkte genug hat. Daß sich die Erscheinungen nur so und
nicht anders erklären lassen, diesen Nachweis hat der Verfasser nirgends geführt,
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