Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Zweites Quartal.deuten zu berufen, die Nothwendigkeit des Ueberganges zur richtigen Auffassung Literatur. Die Gewerbegesetzgcbnng des Deutschen Reiches, im Lichte ihrer Ursachen und Diese Broschüre bildet ein Hest der von or. Mühlhäusser und Professor Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig. Verlag von F. L> Herbig in Leipzig. -- Druck von Hüthel K Herrmann in Leipzig. deuten zu berufen, die Nothwendigkeit des Ueberganges zur richtigen Auffassung Literatur. Die Gewerbegesetzgcbnng des Deutschen Reiches, im Lichte ihrer Ursachen und Diese Broschüre bildet ein Hest der von or. Mühlhäusser und Professor Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig. Verlag von F. L> Herbig in Leipzig. — Druck von Hüthel K Herrmann in Leipzig. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0368" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/142323"/> <p xml:id="ID_1105" prev="#ID_1104"> deuten zu berufen, die Nothwendigkeit des Ueberganges zur richtigen Auffassung<lb/> der Präsidentenstellung. Weil die jetzigen Präsidenten nicht die Repräsentanten<lb/> einer politischen Majorität sind, die zur Zeit gar nicht besteht, so können sie<lb/> nur Halt gewinne», wenn sie sich als Diener des Hauses betrachten, damit<lb/> aber jeder öffentlichen Parteithätigkeit entsagen. Dazu sind beide wohl geeignet,<lb/> weil sie in ihren Parteien eine nach außen hervortretende Rolle nicht gehabt<lb/><note type="byline"> ^</note> haben. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Literatur.</head><lb/> <p xml:id="ID_1106"> Die Gewerbegesetzgcbnng des Deutschen Reiches, im Lichte ihrer Ursachen und<lb/> Wirkungen, sowie der neueren gewerbepolitischen Bestrebungen von Jul. Schulze.<lb/> Heilbronn, Gebr. Henninger, 1879.</p><lb/> <p xml:id="ID_1107"> Diese Broschüre bildet ein Hest der von or. Mühlhäusser und Professor<lb/> Geffken in Straßburg herausgegebenen „Zeitfragen des christlichen Volkslebens"<lb/> (S. Band von 6 Heften 5 Mark), ist aber auch einzeln zu haben. Der Ver¬<lb/> fasser ist Sekretär der Hamburger Gewerbekammer, und so verdient die Schrift<lb/> schon in sofern Beachtung, als aus ihr am besten die Stellung dieser Körper¬<lb/> schaft zur Umgestaltung des Kleingewerbes zu erkennen ist. In unserer kürzlich<lb/> gegebenen Uebersicht über die neuesten Bestrebungen in der Organisation des<lb/> Kleingewerbes haben wir diese Stellung der Hamburger Gewerbekammer bereits<lb/> gezeichnet und brauchen hier nur zu erwähnen, daß von derselben vom Staate<lb/> erst neue Rechte für die Innungen gewünscht werden, ehe man an eine aus¬<lb/> gedehnte Gründung derselben herantritt. Ob das nöthig ist, kann unseres<lb/> Erachtens erst die Praxis zeigen; dem die neuesten Vorgänge in Osnabrück<lb/> scheinen eine Organisation auf dem Boden der bestehenden Gewerbeordnung<lb/> und der Gewerbefreiheit recht wohl möglich zu machen. Daß unser Volk nach<lb/> korperativen Gestaltungen lechzt, wie Herr Schulze meint, will uns durchaus<lb/> nicht einleuchten. Was die Gewerbetreibenden bis jetzt nach dieser Richtung<lb/> gethan haben, ist doch recht wenig. Die ganze Bewegung ist lau und flau,<lb/> nur das Osnabrücker Gewerbe und Miquel entwickeln eine Thätigkeit, welche<lb/> Respekt fordert und unsere Hoffnungen für die Zukunft des Kleingewerbes neu<lb/> belebt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.<lb/> Verlag von F. L> Herbig in Leipzig. — Druck von Hüthel K Herrmann in Leipzig.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0368]
deuten zu berufen, die Nothwendigkeit des Ueberganges zur richtigen Auffassung
der Präsidentenstellung. Weil die jetzigen Präsidenten nicht die Repräsentanten
einer politischen Majorität sind, die zur Zeit gar nicht besteht, so können sie
nur Halt gewinne», wenn sie sich als Diener des Hauses betrachten, damit
aber jeder öffentlichen Parteithätigkeit entsagen. Dazu sind beide wohl geeignet,
weil sie in ihren Parteien eine nach außen hervortretende Rolle nicht gehabt
^ haben.
Literatur.
Die Gewerbegesetzgcbnng des Deutschen Reiches, im Lichte ihrer Ursachen und
Wirkungen, sowie der neueren gewerbepolitischen Bestrebungen von Jul. Schulze.
Heilbronn, Gebr. Henninger, 1879.
Diese Broschüre bildet ein Hest der von or. Mühlhäusser und Professor
Geffken in Straßburg herausgegebenen „Zeitfragen des christlichen Volkslebens"
(S. Band von 6 Heften 5 Mark), ist aber auch einzeln zu haben. Der Ver¬
fasser ist Sekretär der Hamburger Gewerbekammer, und so verdient die Schrift
schon in sofern Beachtung, als aus ihr am besten die Stellung dieser Körper¬
schaft zur Umgestaltung des Kleingewerbes zu erkennen ist. In unserer kürzlich
gegebenen Uebersicht über die neuesten Bestrebungen in der Organisation des
Kleingewerbes haben wir diese Stellung der Hamburger Gewerbekammer bereits
gezeichnet und brauchen hier nur zu erwähnen, daß von derselben vom Staate
erst neue Rechte für die Innungen gewünscht werden, ehe man an eine aus¬
gedehnte Gründung derselben herantritt. Ob das nöthig ist, kann unseres
Erachtens erst die Praxis zeigen; dem die neuesten Vorgänge in Osnabrück
scheinen eine Organisation auf dem Boden der bestehenden Gewerbeordnung
und der Gewerbefreiheit recht wohl möglich zu machen. Daß unser Volk nach
korperativen Gestaltungen lechzt, wie Herr Schulze meint, will uns durchaus
nicht einleuchten. Was die Gewerbetreibenden bis jetzt nach dieser Richtung
gethan haben, ist doch recht wenig. Die ganze Bewegung ist lau und flau,
nur das Osnabrücker Gewerbe und Miquel entwickeln eine Thätigkeit, welche
Respekt fordert und unsere Hoffnungen für die Zukunft des Kleingewerbes neu
belebt.
Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von F. L> Herbig in Leipzig. — Druck von Hüthel K Herrmann in Leipzig.
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