Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.stellte dann sehr präzise Bedingungen. Erstens müsse Elisabeth den jungen Er verlangte endlich und vor allem eine sehr starke Bedeckung für den Regentschaft Morton's. Ueber die Beziehungen der gefangenen Königin *) verden" rotes givsn to Tillsgrsv vo, tue xa,re ot elf Regent ana Uortou 28. Oktober 1672. N, 8. 8. LeM-wä. ?rouäo X. 446. **) Burton, V. 363. ***) I.sttrss ok LMeZrsiv to >Va1si"Zllg,in > 18. 23. 24. Juni 1674; Reoorä oMes, Hosack, II. 221. f) Esne Stuart muß damals etwa 40 Jahre alt gewesen sein, denn er besaß einen
Sohn von 16 Jahren, (Donxlas x"ör"xs, HL 100.) Fronde nennt ihn sehr mit Unrecht stellte dann sehr präzise Bedingungen. Erstens müsse Elisabeth den jungen Er verlangte endlich und vor allem eine sehr starke Bedeckung für den Regentschaft Morton's. Ueber die Beziehungen der gefangenen Königin *) verden» rotes givsn to Tillsgrsv vo, tue xa,re ot elf Regent ana Uortou 28. Oktober 1672. N, 8. 8. LeM-wä. ?rouäo X. 446. **) Burton, V. 363. ***) I.sttrss ok LMeZrsiv to >Va1si»Zllg,in > 18. 23. 24. Juni 1674; Reoorä oMes, Hosack, II. 221. f) Esne Stuart muß damals etwa 40 Jahre alt gewesen sein, denn er besaß einen
Sohn von 16 Jahren, (Donxlas x«ör»xs, HL 100.) Fronde nennt ihn sehr mit Unrecht <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0492" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/141371"/> <p xml:id="ID_1598" prev="#ID_1597"> stellte dann sehr präzise Bedingungen. Erstens müsse Elisabeth den jungen<lb/> König offen und ohne Reserve anerkennen und sich als seine Protektorin be¬<lb/> kennen, zweitens müsse das englische Parlament durch ein Gesetz feststellen,<lb/> daß die Verurtheilung Maria Stuart's die Rechte des jungen Königs auf die<lb/> englische Krone nicht beeinträchtige, drittens müsse ein Bündniß zwischen Schott¬<lb/> land und England geschlossen werden, gegen alle, die aus religiösen oder<lb/> anderen Ursachen eines der Reiche angreifen würden, auch müsse das Kastell<lb/> von Edinburgh, welches sich noch immer in Maitland's und Kirkaldy's Besitz<lb/> befand, unter des Königs Autorität gebracht werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1599"> Er verlangte endlich und vor allem eine sehr starke Bedeckung für den<lb/> Transport: die Earl von Huntington und Bedford müßten bei der „Ausfüh¬<lb/> rung" zugegen sein mit 2—3000 Mann englischer Truppen.*) Wie die Doku¬<lb/> mente beweisen, sollte daraufhin der Vertrag geschlossen werden. Mit Sicher¬<lb/> heit ist indessen nicht daraus zu entnehmen, — und man hat dies gethan —<lb/> daß man in Schottland die heimliche Hinrichtung Maria Stuart's wirklich<lb/> beabsichtigt habe. Auch Burton weist darauf hin, daß die Sätze nicht recht<lb/> deutlich sind, und daneben auch von einem öffentlichen Prozesse die Rede ist.<lb/> Daß Elisabeth den Schotten nicht recht traute, geht daraus hervor, daß sie<lb/> Geiseln für die Ausführung verlangt hat.**) Wenn Morton zu Killegrew<lb/> sagte, das Gericht müsse heimlich sein Urtheil sprechen, so geht daraus nur<lb/> hervor, daß er die Verhandlung nicht vor das Parlament bringen wollte.<lb/> Killegrew berichtete, es sei doch sehr zweifelhaft, ob Maria zum Tode ver¬<lb/> urtheilt werden würde, schuldig finden werde man sie, aber das genüge doch nicht.</p><lb/> <p xml:id="ID_1600" next="#ID_1601"> Regentschaft Morton's. Ueber die Beziehungen der gefangenen Königin<lb/> zu ihrem ärgsten Feinde, Morton, liegt ein neues und höchst interessantes Akten¬<lb/> stück vor; es gehört nebst einigen anderen Briefen zu den wenigen bis dahin<lb/> unbekannten Dokumenten, die Hosack (im Appendix B.) mitgetheilt hat. Nicht<lb/> genug wußten damals Elisabeth's Gesandte das rasche Emporblühen Schott¬<lb/> land's unter der starken Hand Morton's zu rühmen.***) Aber gerade die rück¬<lb/> sichtslose Energie des Regenten, allen Ständen gegenüber, hatte ihm viele<lb/> Gegner namentlich unter seinen Standesgenossen zugezogen. Der schwache, eines<lb/> Günstlings bedürftige, junge König wurde nach feiner Mündigkeitserklärung<lb/> ein Werkzeug jenes Esens Stuart, auch Herr von Aubigny genannt,f) der</p><lb/> <note xml:id="FID_199" place="foot"> *) verden» rotes givsn to Tillsgrsv vo, tue xa,re ot elf Regent ana Uortou<lb/> 28. Oktober 1672. N, 8. 8. LeM-wä. ?rouäo X. 446.</note><lb/> <note xml:id="FID_200" place="foot"> **) Burton, V. 363.</note><lb/> <note xml:id="FID_201" place="foot"> ***) I.sttrss ok LMeZrsiv to >Va1si»Zllg,in > 18. 23. 24. Juni 1674; Reoorä oMes,<lb/> Hosack, II. 221.</note><lb/> <note xml:id="FID_202" place="foot" next="#FID_203"> f) Esne Stuart muß damals etwa 40 Jahre alt gewesen sein, denn er besaß einen<lb/> Sohn von 16 Jahren, (Donxlas x«ör»xs, HL 100.) Fronde nennt ihn sehr mit Unrecht</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0492]
stellte dann sehr präzise Bedingungen. Erstens müsse Elisabeth den jungen
König offen und ohne Reserve anerkennen und sich als seine Protektorin be¬
kennen, zweitens müsse das englische Parlament durch ein Gesetz feststellen,
daß die Verurtheilung Maria Stuart's die Rechte des jungen Königs auf die
englische Krone nicht beeinträchtige, drittens müsse ein Bündniß zwischen Schott¬
land und England geschlossen werden, gegen alle, die aus religiösen oder
anderen Ursachen eines der Reiche angreifen würden, auch müsse das Kastell
von Edinburgh, welches sich noch immer in Maitland's und Kirkaldy's Besitz
befand, unter des Königs Autorität gebracht werden.
Er verlangte endlich und vor allem eine sehr starke Bedeckung für den
Transport: die Earl von Huntington und Bedford müßten bei der „Ausfüh¬
rung" zugegen sein mit 2—3000 Mann englischer Truppen.*) Wie die Doku¬
mente beweisen, sollte daraufhin der Vertrag geschlossen werden. Mit Sicher¬
heit ist indessen nicht daraus zu entnehmen, — und man hat dies gethan —
daß man in Schottland die heimliche Hinrichtung Maria Stuart's wirklich
beabsichtigt habe. Auch Burton weist darauf hin, daß die Sätze nicht recht
deutlich sind, und daneben auch von einem öffentlichen Prozesse die Rede ist.
Daß Elisabeth den Schotten nicht recht traute, geht daraus hervor, daß sie
Geiseln für die Ausführung verlangt hat.**) Wenn Morton zu Killegrew
sagte, das Gericht müsse heimlich sein Urtheil sprechen, so geht daraus nur
hervor, daß er die Verhandlung nicht vor das Parlament bringen wollte.
Killegrew berichtete, es sei doch sehr zweifelhaft, ob Maria zum Tode ver¬
urtheilt werden würde, schuldig finden werde man sie, aber das genüge doch nicht.
Regentschaft Morton's. Ueber die Beziehungen der gefangenen Königin
zu ihrem ärgsten Feinde, Morton, liegt ein neues und höchst interessantes Akten¬
stück vor; es gehört nebst einigen anderen Briefen zu den wenigen bis dahin
unbekannten Dokumenten, die Hosack (im Appendix B.) mitgetheilt hat. Nicht
genug wußten damals Elisabeth's Gesandte das rasche Emporblühen Schott¬
land's unter der starken Hand Morton's zu rühmen.***) Aber gerade die rück¬
sichtslose Energie des Regenten, allen Ständen gegenüber, hatte ihm viele
Gegner namentlich unter seinen Standesgenossen zugezogen. Der schwache, eines
Günstlings bedürftige, junge König wurde nach feiner Mündigkeitserklärung
ein Werkzeug jenes Esens Stuart, auch Herr von Aubigny genannt,f) der
*) verden» rotes givsn to Tillsgrsv vo, tue xa,re ot elf Regent ana Uortou
28. Oktober 1672. N, 8. 8. LeM-wä. ?rouäo X. 446.
**) Burton, V. 363.
***) I.sttrss ok LMeZrsiv to >Va1si»Zllg,in > 18. 23. 24. Juni 1674; Reoorä oMes,
Hosack, II. 221.
f) Esne Stuart muß damals etwa 40 Jahre alt gewesen sein, denn er besaß einen
Sohn von 16 Jahren, (Donxlas x«ör»xs, HL 100.) Fronde nennt ihn sehr mit Unrecht
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