Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.Die Alexandrapol-Kolonne hatte 30 Bataillone, 93Mkadrons und Auch die Eriw an-Kolonne wurde durch 1 Regiment der 19. Division Die Stärke der türkischen Truppen wurde für die neue Operations¬ Die Operationen bei der Rion-Kolonne beschränkten sich für den Monat Im Zentrum, zwischen Alexandrapol und Kars, standen sich die beidersei¬ Am 8. August begannen hier nach mehrwöchentlicher Ruhe wieder die Die Alexandrapol-Kolonne hatte 30 Bataillone, 93Mkadrons und Auch die Eriw an-Kolonne wurde durch 1 Regiment der 19. Division Die Stärke der türkischen Truppen wurde für die neue Operations¬ Die Operationen bei der Rion-Kolonne beschränkten sich für den Monat Im Zentrum, zwischen Alexandrapol und Kars, standen sich die beidersei¬ Am 8. August begannen hier nach mehrwöchentlicher Ruhe wieder die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0326" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/141205"/> <p xml:id="ID_1106"> Die Alexandrapol-Kolonne hatte 30 Bataillone, 93Mkadrons und<lb/> 16 Batterien gezählt; ihr wurden die beiden neuankommenden Divisionen,<lb/> 1 Brigade der 38. Division, einige einzelne Infanterie-Regimenter und -Batail¬<lb/> lone, 2 Schützenbataillone, ferner die neu eintreffenden Kasaken vom Ural<lb/> und Astrachan, das irreguläre Regiment sowie eine Anzahl detachirt gewesener<lb/> Batterien zugetheilt. Dadurch kam sie zuletzt auf 66 Bataillone, 114 Eska¬<lb/> drons und 30 Batterien.</p><lb/> <p xml:id="ID_1107"> Auch die Eriw an-Kolonne wurde durch 1 Regiment der 19. Division<lb/> und je 1 Brigade der 38. und 39. Division nebst Batterien, und eine Anzahl<lb/> Kasaken verstärkt, so daß sie von 9 Bataillonen, 20 Eskadrons und 7 Bat¬<lb/> terien auf 27 Bataillone, 26 Eskadrons und 12 Batterien gebracht wurde.<lb/> Im Ganzen zählte die Armee nun 108 Bataillone, 160 Eskadrons, 48 Bat¬<lb/> terien oder rund 110,000 Köpfe.</p><lb/> <p xml:id="ID_1108"> Die Stärke der türkischen Truppen wurde für die neue Operations¬<lb/> periode folgendermaßen geschützt: Bei Batna verfügte Derwisch Pascha über<lb/> rund 17,000 Mann; die Besatzung von Kars zählte 10,000 Mann, der Heer¬<lb/> theil Mukhtar Pascha's 30,000 Mann, und auf dem türkischen rechten Flügel<lb/> waren unter Ismail Hall Pascha 45,000 Mann vereinigt, zusammen also<lb/> 102,000 Mann. Eine Ordre de Bataille ist hier nach wie vor nicht anzu¬<lb/> geben.</p><lb/> <p xml:id="ID_1109"> Die Operationen bei der Rion-Kolonne beschränkten sich für den Monat<lb/> August auf 2 Angriffe, die Derwisch Pascha am 13. und 24. August gegen<lb/> die russische Stellung unternahm, die aber, ohne zu heißen Kämpfen zu führen,<lb/> abgeschlagen wurden. Am 21. September versuchte Derwisch Pascha nochmals<lb/> durch eine Beschießung des Lagers, verbunden mit einem gleichzeitigen Bom¬<lb/> bardement auf Fort Se. Nikolai, die Russen zum Verlassen ihrer Stellung zu<lb/> bewegen. Auch dies mißlang, und bis in den November hinein herrschte dann<lb/> vollständige Ruhe.</p><lb/> <p xml:id="ID_1110"> Im Zentrum, zwischen Alexandrapol und Kars, standen sich die beidersei¬<lb/> tigen Heere bis Mitte August beobachtend gegenüber, die Russen in konzen-<lb/> trirterer Stellung um Kürjukdara, die Türken in etwas längerer Linie vorwärts<lb/> und südöstlich Kars von der russischen Grenze am Arya-Flusse über das un¬<lb/> zugängliche Aladscha - Gebirge bis zu den Höhen des Großen und Kleinen<lb/> Jagni, welche die beiden Straßen nach Kars beherrschen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1111" next="#ID_1112"> Am 8. August begannen hier nach mehrwöchentlicher Ruhe wieder die<lb/> Feindseligkeiten durch kleine Rekognoszirungen. Am 18. August, also noch vor<lb/> dem Eintreffen der zugesagten Verstärkungen, unternahm General Loris Melikow<lb/> eine große Demonstration, wenn es nicht mehr sein sollte. Auf der ganzen<lb/> Linie wurde ein Fenergefecht geführt, ein wirklicher Angriff aber gegen den</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0326]
Die Alexandrapol-Kolonne hatte 30 Bataillone, 93Mkadrons und
16 Batterien gezählt; ihr wurden die beiden neuankommenden Divisionen,
1 Brigade der 38. Division, einige einzelne Infanterie-Regimenter und -Batail¬
lone, 2 Schützenbataillone, ferner die neu eintreffenden Kasaken vom Ural
und Astrachan, das irreguläre Regiment sowie eine Anzahl detachirt gewesener
Batterien zugetheilt. Dadurch kam sie zuletzt auf 66 Bataillone, 114 Eska¬
drons und 30 Batterien.
Auch die Eriw an-Kolonne wurde durch 1 Regiment der 19. Division
und je 1 Brigade der 38. und 39. Division nebst Batterien, und eine Anzahl
Kasaken verstärkt, so daß sie von 9 Bataillonen, 20 Eskadrons und 7 Bat¬
terien auf 27 Bataillone, 26 Eskadrons und 12 Batterien gebracht wurde.
Im Ganzen zählte die Armee nun 108 Bataillone, 160 Eskadrons, 48 Bat¬
terien oder rund 110,000 Köpfe.
Die Stärke der türkischen Truppen wurde für die neue Operations¬
periode folgendermaßen geschützt: Bei Batna verfügte Derwisch Pascha über
rund 17,000 Mann; die Besatzung von Kars zählte 10,000 Mann, der Heer¬
theil Mukhtar Pascha's 30,000 Mann, und auf dem türkischen rechten Flügel
waren unter Ismail Hall Pascha 45,000 Mann vereinigt, zusammen also
102,000 Mann. Eine Ordre de Bataille ist hier nach wie vor nicht anzu¬
geben.
Die Operationen bei der Rion-Kolonne beschränkten sich für den Monat
August auf 2 Angriffe, die Derwisch Pascha am 13. und 24. August gegen
die russische Stellung unternahm, die aber, ohne zu heißen Kämpfen zu führen,
abgeschlagen wurden. Am 21. September versuchte Derwisch Pascha nochmals
durch eine Beschießung des Lagers, verbunden mit einem gleichzeitigen Bom¬
bardement auf Fort Se. Nikolai, die Russen zum Verlassen ihrer Stellung zu
bewegen. Auch dies mißlang, und bis in den November hinein herrschte dann
vollständige Ruhe.
Im Zentrum, zwischen Alexandrapol und Kars, standen sich die beidersei¬
tigen Heere bis Mitte August beobachtend gegenüber, die Russen in konzen-
trirterer Stellung um Kürjukdara, die Türken in etwas längerer Linie vorwärts
und südöstlich Kars von der russischen Grenze am Arya-Flusse über das un¬
zugängliche Aladscha - Gebirge bis zu den Höhen des Großen und Kleinen
Jagni, welche die beiden Straßen nach Kars beherrschen.
Am 8. August begannen hier nach mehrwöchentlicher Ruhe wieder die
Feindseligkeiten durch kleine Rekognoszirungen. Am 18. August, also noch vor
dem Eintreffen der zugesagten Verstärkungen, unternahm General Loris Melikow
eine große Demonstration, wenn es nicht mehr sein sollte. Auf der ganzen
Linie wurde ein Fenergefecht geführt, ein wirklicher Angriff aber gegen den
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |