Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. I. Band.erwähnte Häuschen der Bäckergehilfeu mit dem alten Fresko. Einige Reime
Andere Reime zu beiden Seiten des Hauses erzählten Genaueres. Zur Rechten
erwähnte Häuschen der Bäckergehilfeu mit dem alten Fresko. Einige Reime
Andere Reime zu beiden Seiten des Hauses erzählten Genaueres. Zur Rechten
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0359" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/138590"/> <p xml:id="ID_1111" prev="#ID_1110"> erwähnte Häuschen der Bäckergehilfeu mit dem alten Fresko. Einige Reime<lb/> darunter erläuterten das Bild:</p><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_31" type="poem"> <l> Kaiser Ludwig der thrcnc Holde,<lb/> Ein Fürst in Bahrn anserwvhlt,<lb/> Hat der Bentham-Kncchtbruderschaft<lb/> Bestehlt mit Brieffen großer Krafft<lb/> Von wegen ihrer ritterlichen That,<lb/> Weil sie kaiserliche Majestät<lb/> In einer Schlacht errötend haben,<lb/> That sie auch mit dem Haus begaben,<lb/> Und setzet ihnen in ihr Panier<lb/> Den Adler schön mit großer Zier.<lb/> Man that in alten Brieffen lesen<lb/> Der Bentham-Knecht seynd fünff gewesen<lb/> So diese Bruderschaft haben ausgericht,<lb/> Gott geb allen Brucdcrn und Schwestern Glück.<lb/> Geschacher nach der Geburth Christi 1323.<lb/></l> </lg> </quote><lb/> <p xml:id="ID_1112" next="#ID_1113"> Andere Reime zu beiden Seiten des Hauses erzählten Genaueres. Zur Rechten<lb/> hieß es:</p><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_32" type="poem"> <l> Als man am tausend dreh hundert Jahr<lb/> und zwch und zwainzig zöhlen war,<lb/> Nach der Geburt Christi hinforth<lb/> Hat sich begeben an den Orth.<lb/> Weil die statt noch war schmal und klein,<lb/> stund an der flott ein Linden fein.<lb/> Gar offt die Bentham-Knecht besonder<lb/> Hielten ihr Verhandlung darunter.<lb/> Brachten ihren Rathschlag zur Hauff,<lb/> Ein Bruederschafft zu richten auf,<lb/> In der Ehr unser lieben Frauen,<lb/> Thettcn die sach fleißig anschauen,<lb/> Legten die Ding dem Kaiser für<lb/> und als er verstund ihr begür<lb/> verwilligt er ihnen hertzlich gehrn,<lb/> Thee sie auch noch barme hoch verehrn,<lb/> Als der so ihn vergünstigt war<lb/> Dieweil sie ihn aus der Gfar<lb/> Erst in der Schlacht errötend haben,<lb/> thet sie barme noch mehr begaben,<lb/> Ließ ihnen vaucn das Häuslein klein,<lb/> gab ihnen Briefs und sigl drein,<lb/> vergunnt ihnen auch darneben ehrlich<lb/> zufiehrcn des Reichs Adler herrlich<lb/> den sonst kein Handwerck sichren darf,<lb/> ob es gleich künstlich und scharf,<lb/> so thet die Bruederschafft vaucn<lb/> zum Lob Gottes und unser Frauen<lb/> und sich hernach erstrcckhen that<lb/> bis auf dreh hundert Markt, und statt.</l> </lg> </quote><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0359]
erwähnte Häuschen der Bäckergehilfeu mit dem alten Fresko. Einige Reime
darunter erläuterten das Bild:
Kaiser Ludwig der thrcnc Holde,
Ein Fürst in Bahrn anserwvhlt,
Hat der Bentham-Kncchtbruderschaft
Bestehlt mit Brieffen großer Krafft
Von wegen ihrer ritterlichen That,
Weil sie kaiserliche Majestät
In einer Schlacht errötend haben,
That sie auch mit dem Haus begaben,
Und setzet ihnen in ihr Panier
Den Adler schön mit großer Zier.
Man that in alten Brieffen lesen
Der Bentham-Knecht seynd fünff gewesen
So diese Bruderschaft haben ausgericht,
Gott geb allen Brucdcrn und Schwestern Glück.
Geschacher nach der Geburth Christi 1323.
Andere Reime zu beiden Seiten des Hauses erzählten Genaueres. Zur Rechten
hieß es:
Als man am tausend dreh hundert Jahr
und zwch und zwainzig zöhlen war,
Nach der Geburt Christi hinforth
Hat sich begeben an den Orth.
Weil die statt noch war schmal und klein,
stund an der flott ein Linden fein.
Gar offt die Bentham-Knecht besonder
Hielten ihr Verhandlung darunter.
Brachten ihren Rathschlag zur Hauff,
Ein Bruederschafft zu richten auf,
In der Ehr unser lieben Frauen,
Thettcn die sach fleißig anschauen,
Legten die Ding dem Kaiser für
und als er verstund ihr begür
verwilligt er ihnen hertzlich gehrn,
Thee sie auch noch barme hoch verehrn,
Als der so ihn vergünstigt war
Dieweil sie ihn aus der Gfar
Erst in der Schlacht errötend haben,
thet sie barme noch mehr begaben,
Ließ ihnen vaucn das Häuslein klein,
gab ihnen Briefs und sigl drein,
vergunnt ihnen auch darneben ehrlich
zufiehrcn des Reichs Adler herrlich
den sonst kein Handwerck sichren darf,
ob es gleich künstlich und scharf,
so thet die Bruederschafft vaucn
zum Lob Gottes und unser Frauen
und sich hernach erstrcckhen that
bis auf dreh hundert Markt, und statt.
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