Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, I. Semester, I. Band.bessere Theil der Aerzte sie wohl anders auf), die der Makrobiotik aufs Tiefgewurzelt, dickstämmig und hartkörnig wie eine tausendjährige Eiche In E. Reich's "System der Hygieine" ist das Werk eines Engländers, *) Usrourialis, 6o arts g^llmsstioa libri ssx, in yuibus sxsrciiwtiouvm owuwin
vewswi'uni geosrs,, koch, moÄi, kavultates se "Mlyuiä <Ze,ni<zuo act ovrpoi'is Kum-wi kxsr- vitittionss pertinst cliligsator explicatur. bessere Theil der Aerzte sie wohl anders auf), die der Makrobiotik aufs Tiefgewurzelt, dickstämmig und hartkörnig wie eine tausendjährige Eiche In E. Reich's „System der Hygieine" ist das Werk eines Engländers, *) Usrourialis, 6o arts g^llmsstioa libri ssx, in yuibus sxsrciiwtiouvm owuwin
vewswi'uni geosrs,, koch, moÄi, kavultates se «Mlyuiä <Ze,ni<zuo act ovrpoi'is Kum-wi kxsr- vitittionss pertinst cliligsator explicatur. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0094" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/135147"/> <p xml:id="ID_234" prev="#ID_233"> bessere Theil der Aerzte sie wohl anders auf), die der Makrobiotik aufs<lb/> Ganze. Dort ist es genug, wenn die verlorene Gesundheit hergestellt wird,<lb/> man fragt nicht, ob dabei das Leben verkürzt wird (!). Die Medicin muß<lb/> jede Krankheit als Uebel ansehen, welches nicht rasch genug weggeschafft<lb/> werden kann die Makrobiotik zeigt, daß manche Krankheiten Verlängerungs¬<lb/> mittel des Lebens werden können." — Hieraus wie aus dem ganzen Inhalte<lb/> ist ersichtlich, daß nicht der gefeierte und verdienstvolle Hufeland, so vielfache<lb/> Anregungen er auch gegeben haben mag, sondern erst eine spätere Zeit ihre<lb/> Hauptaufgabe voller erfaßt hat und ins praktische Leben einzuführen be¬<lb/> müht ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_235"> Tiefgewurzelt, dickstämmig und hartkörnig wie eine tausendjährige Eiche<lb/> stand der Volksaberglaube an die Wunderkcaft der Heilkunst da, und alle<lb/> kleinen Neckereien, die in Komödien, Volksliedern („Doktor Eisenbart" u. s. w.)<lb/> und Bildern an ihm ausgeübt wurden, vermochten ihm nichts anzuhaben.<lb/> Die ersten kräftigeren Axthiebe dagegen gingen von der letzten Generation<lb/> aus. Wird es wohl der nächsten beschicken sein, den gewaltigen Stamm<lb/> niederzulegen? — Wird das zwanzigste Jahrhundert — wie das Bonifacius-<lb/> Zeitalter aus dem Holze gefällter, den alten Götzen geheiligter Bäume christliche<lb/> Kirchen errichtete -— den Stamm verwerthen, um der Tochter Aeskulap's<lb/> Tempel zu bauen? — Unverblümt ausgedrückt: wird in den nächsten Ge¬<lb/> schlechtern die Mehrzahl der Menschen erkennen, worauf es ankommt, wird<lb/> sie ihre Aufenchaltsstätten und ihre Lebensgewohnheiten vernünftiger und<lb/> gedeihlicher gestalten lernen? —</p><lb/> <p xml:id="ID_236"> In E. Reich's „System der Hygieine" ist das Werk eines Engländers,<lb/> I. Mackenzie. verzeichnet: „Geschichte der Gesundheit und die Kunst, sie<lb/> zu erhalten", 1762 ins Deutsche übersetzt. Dies scheint der erste in größerem<lb/> Stile gemachte Versuch, den Gegenstand unter Laien anzuregen, und vielleicht<lb/> schöpfte Pestalozzi — welcher eine naturgemäßere Behandlung und körper¬<lb/> liche Kräftigung der Jugend anstrebte, und u. A. auch die, seit dem hellenisch¬<lb/> römischen Alterthum so gut als vergessene Gymnastik wieder zu Ehren zu<lb/> bringen suchte — einen guten Theil seiner Ideen aus jenem Werke. Von<lb/> noch älteren Büchern findet sich eins aus dem 17. Jahrhundert*,. An Pesta¬<lb/> lozzi knüpfte der Schnepfenthaler Salzmann an. Friedrich Ludwig Jahr,<lb/> der „Turnvater", darf wenigstens als Wiedererwecker der Gymnastik gelten,<lb/> denn Keiner vor ihm hat so kräftig und nachhaltig für methodische Körper¬<lb/> übungen der Jugend das Wort genommen, um deren weitere Fortbildung<lb/> später Gutsmuths, Spieß, Maßmann u. A. sich bemühten.</p><lb/> <note xml:id="FID_71" place="foot"> *) Usrourialis, 6o arts g^llmsstioa libri ssx, in yuibus sxsrciiwtiouvm owuwin<lb/> vewswi'uni geosrs,, koch, moÄi, kavultates se «Mlyuiä <Ze,ni<zuo act ovrpoi'is Kum-wi kxsr-<lb/> vitittionss pertinst cliligsator explicatur.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0094]
bessere Theil der Aerzte sie wohl anders auf), die der Makrobiotik aufs
Ganze. Dort ist es genug, wenn die verlorene Gesundheit hergestellt wird,
man fragt nicht, ob dabei das Leben verkürzt wird (!). Die Medicin muß
jede Krankheit als Uebel ansehen, welches nicht rasch genug weggeschafft
werden kann die Makrobiotik zeigt, daß manche Krankheiten Verlängerungs¬
mittel des Lebens werden können." — Hieraus wie aus dem ganzen Inhalte
ist ersichtlich, daß nicht der gefeierte und verdienstvolle Hufeland, so vielfache
Anregungen er auch gegeben haben mag, sondern erst eine spätere Zeit ihre
Hauptaufgabe voller erfaßt hat und ins praktische Leben einzuführen be¬
müht ist.
Tiefgewurzelt, dickstämmig und hartkörnig wie eine tausendjährige Eiche
stand der Volksaberglaube an die Wunderkcaft der Heilkunst da, und alle
kleinen Neckereien, die in Komödien, Volksliedern („Doktor Eisenbart" u. s. w.)
und Bildern an ihm ausgeübt wurden, vermochten ihm nichts anzuhaben.
Die ersten kräftigeren Axthiebe dagegen gingen von der letzten Generation
aus. Wird es wohl der nächsten beschicken sein, den gewaltigen Stamm
niederzulegen? — Wird das zwanzigste Jahrhundert — wie das Bonifacius-
Zeitalter aus dem Holze gefällter, den alten Götzen geheiligter Bäume christliche
Kirchen errichtete -— den Stamm verwerthen, um der Tochter Aeskulap's
Tempel zu bauen? — Unverblümt ausgedrückt: wird in den nächsten Ge¬
schlechtern die Mehrzahl der Menschen erkennen, worauf es ankommt, wird
sie ihre Aufenchaltsstätten und ihre Lebensgewohnheiten vernünftiger und
gedeihlicher gestalten lernen? —
In E. Reich's „System der Hygieine" ist das Werk eines Engländers,
I. Mackenzie. verzeichnet: „Geschichte der Gesundheit und die Kunst, sie
zu erhalten", 1762 ins Deutsche übersetzt. Dies scheint der erste in größerem
Stile gemachte Versuch, den Gegenstand unter Laien anzuregen, und vielleicht
schöpfte Pestalozzi — welcher eine naturgemäßere Behandlung und körper¬
liche Kräftigung der Jugend anstrebte, und u. A. auch die, seit dem hellenisch¬
römischen Alterthum so gut als vergessene Gymnastik wieder zu Ehren zu
bringen suchte — einen guten Theil seiner Ideen aus jenem Werke. Von
noch älteren Büchern findet sich eins aus dem 17. Jahrhundert*,. An Pesta¬
lozzi knüpfte der Schnepfenthaler Salzmann an. Friedrich Ludwig Jahr,
der „Turnvater", darf wenigstens als Wiedererwecker der Gymnastik gelten,
denn Keiner vor ihm hat so kräftig und nachhaltig für methodische Körper¬
übungen der Jugend das Wort genommen, um deren weitere Fortbildung
später Gutsmuths, Spieß, Maßmann u. A. sich bemühten.
*) Usrourialis, 6o arts g^llmsstioa libri ssx, in yuibus sxsrciiwtiouvm owuwin
vewswi'uni geosrs,, koch, moÄi, kavultates se «Mlyuiä <Ze,ni<zuo act ovrpoi'is Kum-wi kxsr-
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