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Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. I. Band.

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Diese gigantischen Summen werden umgesetzt, ohne daß kaum ein Geld¬
stück angerührt wird! Welch' riesige Summen von Geldmitteln, welche sonst,
in den einzelnen Kassen bereit liegen mußten, werden durch dieses System
verfügbar und wie bedeutend wird unmittelbar der Geldbedarf verringert!

Die Vortheile, die eine solche Compensationsmethode bietet, sah man in
Oesterreich sehr bald ein und in demselben Jahre, in welchem die Bank von
England an die Spitze des Londoner Clearinghauses trat, wurde auf An¬
regung der österreichischen Creditanstalt am 7. November 1864 ein Rund¬
schreiben der österreichischen Nationalbank, der Creditanstalt, der niederöster¬
reichischen Escompte-Gesellschaft und der Anglobank an die Geschäftswelt
Wiens gerichtet, worin angezeigt wurde, daß sich diese vier genannten Bank¬
institute vereinigt hätten, ein Clearinghouse unter dem Namen "Saldo-Saal"
zu organisiren, in welchem sie ihre gegenseitigen Verbindlichkeiten durch Aus¬
tausch der Wechsel, Checks, Anweisungen:c. tilgen würden und luden zugleich
die Geschäftsleute ein, sich möglichst stark an dieser neuen Institution durch
zahlreiche Eröffnungen von Giro-Follen bei den Wiener Banken zu betheiligen.
-- Mit 1. December 1864 begann die Thätigkeit im Saldo-Saale. Der Ver¬
kehr entwickelte sich, wie nachstehende Ziffern zeigen, in einer Hoffnung er¬
regenden Weise. Vom 1. December 1864 bis Ende 1871, mithin in einem
Zeitraume von 85 Monaten mit zusammen 2116 Geschäftstagen, betrug der

Gesammtumsatz ...........si 2,734,374,656
von denen sich ein Betrag von ..... " 1,673,167,166
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bilanzirte, während der Rest von.....si 1,061,217,490

baar verglichen wurde. Dies kann ein ganz hübscher Anfang genannt werden.
An und für sich hat aber wohl ein in 86 Monaten erzielter Gesammtumsatz
von 2,734 Millionen Gulden noch nicht viel zu bedeuten, wenn man erwägt, daß
in den letzten zwei Wochen des November 1872 das Londoner Clearinghaus
einen Totalumsatz von 2,222,780,000 si. zu bewältigen hatte. Die eben ge¬
nannten Hauptsummen des Saldo-Saales vertheilen sich auf die einzelnen
Jahre wie folgt:

Umsatz:Baar beglichen:
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12,789.138861864 . . 27,752.1892414,963.05088
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Diese gigantischen Summen werden umgesetzt, ohne daß kaum ein Geld¬
stück angerührt wird! Welch' riesige Summen von Geldmitteln, welche sonst,
in den einzelnen Kassen bereit liegen mußten, werden durch dieses System
verfügbar und wie bedeutend wird unmittelbar der Geldbedarf verringert!

Die Vortheile, die eine solche Compensationsmethode bietet, sah man in
Oesterreich sehr bald ein und in demselben Jahre, in welchem die Bank von
England an die Spitze des Londoner Clearinghauses trat, wurde auf An¬
regung der österreichischen Creditanstalt am 7. November 1864 ein Rund¬
schreiben der österreichischen Nationalbank, der Creditanstalt, der niederöster¬
reichischen Escompte-Gesellschaft und der Anglobank an die Geschäftswelt
Wiens gerichtet, worin angezeigt wurde, daß sich diese vier genannten Bank¬
institute vereinigt hätten, ein Clearinghouse unter dem Namen „Saldo-Saal"
zu organisiren, in welchem sie ihre gegenseitigen Verbindlichkeiten durch Aus¬
tausch der Wechsel, Checks, Anweisungen:c. tilgen würden und luden zugleich
die Geschäftsleute ein, sich möglichst stark an dieser neuen Institution durch
zahlreiche Eröffnungen von Giro-Follen bei den Wiener Banken zu betheiligen.
— Mit 1. December 1864 begann die Thätigkeit im Saldo-Saale. Der Ver¬
kehr entwickelte sich, wie nachstehende Ziffern zeigen, in einer Hoffnung er¬
regenden Weise. Vom 1. December 1864 bis Ende 1871, mithin in einem
Zeitraume von 85 Monaten mit zusammen 2116 Geschäftstagen, betrug der

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von denen sich ein Betrag von ..... „ 1,673,167,166
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bilanzirte, während der Rest von.....si 1,061,217,490

baar verglichen wurde. Dies kann ein ganz hübscher Anfang genannt werden.
An und für sich hat aber wohl ein in 86 Monaten erzielter Gesammtumsatz
von 2,734 Millionen Gulden noch nicht viel zu bedeuten, wenn man erwägt, daß
in den letzten zwei Wochen des November 1872 das Londoner Clearinghaus
einen Totalumsatz von 2,222,780,000 si. zu bewältigen hatte. Die eben ge¬
nannten Hauptsummen des Saldo-Saales vertheilen sich auf die einzelnen
Jahre wie folgt:

Umsatz:Baar beglichen:
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341821_134957/152>, abgerufen am 03.07.2024.