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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band.

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stadt aufsucht, um die Last des Daseins mit neubelebendem Genuß zu ver¬
tauschen, gebührt der "Flora" einer der ersten Plätze.

Daß übrigens an diesen Orten und Gelegenheiten Berlin keinen Mangel
leidet, ist bekannt. Die Saison hat diesmal von vornherein mit vollen Hän¬
den gespendet. Das Heer der Theater wetteifert mit einander um den Preis,
die Concerte jagen sich förmlich und -- Ja8t not least -- die beiden glänzen¬
den Circus, mit denen wir seit vorigem Jahre beschenkt sind -- früher hatte
Renz das Feld allein --, haben diesmal ihre Hallen einen vollen Monat
früher geöffnet als sonst. Das Hauptinteresse concentrirt sich, wie immer
auf die Leistungen der dramatischen Muse.

Das königliche Schauspielhaus hat bereits drei größere Novitäten gebracht,
außer Hebbel's "Herodes und Marianne", was sofort wieder vom Repertoir ver¬
schwand, "Alte Schweden" von Brachvogel und "Ein Erfolg" von Paul Lindau.
Das letztere Stück ist, infolge einer äußerst rührigen Reclame, mit einer gewissen
Spannung erwartet worden. Ich bin bisher durch eine Verkettung widriger
Umstände verhindert gewesen, es zu sehen, "erspare also seine Besprechung auf
einen der nächsten Briefe. Brachvogel's "Alte Schweden" kündigen sich als ein
Schauspiel an; in Wahrheit sind sie nichts als eine dramatistrte Novelle.
Diese Novelle ist eine Episode -- aus dem Leben des alten Derfflinger.
Das Stück zerfällt in zwei Theile. Der erste behandelt Derfflinger's
Uebertritt von Schweden zu Brandenburg, der zweite Derfflinger's Braut¬
fahrt. Um den Plural "alte Schweden" zu rechtfertigen, wird noch Görtzke
mit vorgeführt; er ist indeß nur Nebenfigur. Dem Dichter hat offenbar
die Absicht vorgeschwebt, als die t'efere Idee seines Dramas die auf¬
steigende Macht Brandenburgs zur Anschauung zu bringen. Verschiedene
Aeußerungen Derfflinger's am Anfange und dann die Schlußscene, in welcher
der Große Kurfürst den Gesandten Frankreichs, Schwedens und Polens über
seine künftige Politik ziemlich unverblümt die Meinung sagt, lassen darüber
keinen Zweifel. Diese Idee hat auch die Einheit des Stückes herstellen sollen.
Das ist jedoch nicht gelungen. Die hohe Politik steht völlig unvermischt
neben den übrigen, durch und durch anekdotenhaften Bestandtheilen.

Auch abgesehen von der politischen Einkleidung entbehrt das Stück
durchaus der Einheit und Geschlossenheit; es ist eine mehr oder weniger will¬
kürliche Aneinanderreihung einzelner Scenen. Unter dem dramatischen Gesichts¬
punkte betrachtet ist es also entschieden als verfehlt zu bezeichnen. Dennoch
wird es jedem harmlosen Theaterbesucher einen genußreichen Abend ver¬
schaffen. Es geht ein unwiderstehlicher Hauch frischen Humors und unge¬
künstelter Gemüthlichkeit durch das Ganze. Dabei sind die Scenen und
Personen mit seinem historischem Gefühl getreu aus ihrer Zeit herausgebildet;
der alte Derfflinger zumal, hier allerdings noch in den Vierziger. ist leib¬
haftig aus dem Holze des dreißigjährigen Krieges geschnitzt. Die biderbe
Art, wie er heute mit den Landsknechten, morgen mit dem Kurfürsten, über¬
morgen mit dem geliebten Mädchen redet -- die Sprache dabei das ergötz¬
lichste Kauderwälsch von der Welt -- muß ihm jedes Herz gewinnen. Auch
seine nachmalige Braut Katharina v. Schapvelow und deren Bonne Euphrosyne
Gramzow sind trefflich gezeichnet, für unser modernes Empfinden allerdings
etwas sehr resolut, aber historisch wahrscheinlich. Die Scenen, in welchen
diese drei Personen zusammenwirken, sind der Glanzpunkt des Ganzen. UrN
sie voll zur Geltung zu bringen, aus den Gestalten des Dichters "etwas zu
machen", dazu gehören freilich drei so vorzügliche Kräfte, wie wir sie in
Herrn Berndal, Fräulein Keßler und unserer unübertrefflichen komischen Alten,
Frau Friev-Blumauer besitzen.




Verantwortlicher Redakteur: or. Haus Blum in Leipzig.
Verlag von F. L. Hervig in Leipzig. -- Druck von Hiithel "c Segler in Leipzig.

stadt aufsucht, um die Last des Daseins mit neubelebendem Genuß zu ver¬
tauschen, gebührt der „Flora" einer der ersten Plätze.

Daß übrigens an diesen Orten und Gelegenheiten Berlin keinen Mangel
leidet, ist bekannt. Die Saison hat diesmal von vornherein mit vollen Hän¬
den gespendet. Das Heer der Theater wetteifert mit einander um den Preis,
die Concerte jagen sich förmlich und — Ja8t not least — die beiden glänzen¬
den Circus, mit denen wir seit vorigem Jahre beschenkt sind — früher hatte
Renz das Feld allein —, haben diesmal ihre Hallen einen vollen Monat
früher geöffnet als sonst. Das Hauptinteresse concentrirt sich, wie immer
auf die Leistungen der dramatischen Muse.

Das königliche Schauspielhaus hat bereits drei größere Novitäten gebracht,
außer Hebbel's „Herodes und Marianne", was sofort wieder vom Repertoir ver¬
schwand, „Alte Schweden" von Brachvogel und „Ein Erfolg" von Paul Lindau.
Das letztere Stück ist, infolge einer äußerst rührigen Reclame, mit einer gewissen
Spannung erwartet worden. Ich bin bisher durch eine Verkettung widriger
Umstände verhindert gewesen, es zu sehen, «erspare also seine Besprechung auf
einen der nächsten Briefe. Brachvogel's „Alte Schweden" kündigen sich als ein
Schauspiel an; in Wahrheit sind sie nichts als eine dramatistrte Novelle.
Diese Novelle ist eine Episode — aus dem Leben des alten Derfflinger.
Das Stück zerfällt in zwei Theile. Der erste behandelt Derfflinger's
Uebertritt von Schweden zu Brandenburg, der zweite Derfflinger's Braut¬
fahrt. Um den Plural „alte Schweden" zu rechtfertigen, wird noch Görtzke
mit vorgeführt; er ist indeß nur Nebenfigur. Dem Dichter hat offenbar
die Absicht vorgeschwebt, als die t'efere Idee seines Dramas die auf¬
steigende Macht Brandenburgs zur Anschauung zu bringen. Verschiedene
Aeußerungen Derfflinger's am Anfange und dann die Schlußscene, in welcher
der Große Kurfürst den Gesandten Frankreichs, Schwedens und Polens über
seine künftige Politik ziemlich unverblümt die Meinung sagt, lassen darüber
keinen Zweifel. Diese Idee hat auch die Einheit des Stückes herstellen sollen.
Das ist jedoch nicht gelungen. Die hohe Politik steht völlig unvermischt
neben den übrigen, durch und durch anekdotenhaften Bestandtheilen.

Auch abgesehen von der politischen Einkleidung entbehrt das Stück
durchaus der Einheit und Geschlossenheit; es ist eine mehr oder weniger will¬
kürliche Aneinanderreihung einzelner Scenen. Unter dem dramatischen Gesichts¬
punkte betrachtet ist es also entschieden als verfehlt zu bezeichnen. Dennoch
wird es jedem harmlosen Theaterbesucher einen genußreichen Abend ver¬
schaffen. Es geht ein unwiderstehlicher Hauch frischen Humors und unge¬
künstelter Gemüthlichkeit durch das Ganze. Dabei sind die Scenen und
Personen mit seinem historischem Gefühl getreu aus ihrer Zeit herausgebildet;
der alte Derfflinger zumal, hier allerdings noch in den Vierziger. ist leib¬
haftig aus dem Holze des dreißigjährigen Krieges geschnitzt. Die biderbe
Art, wie er heute mit den Landsknechten, morgen mit dem Kurfürsten, über¬
morgen mit dem geliebten Mädchen redet — die Sprache dabei das ergötz¬
lichste Kauderwälsch von der Welt — muß ihm jedes Herz gewinnen. Auch
seine nachmalige Braut Katharina v. Schapvelow und deren Bonne Euphrosyne
Gramzow sind trefflich gezeichnet, für unser modernes Empfinden allerdings
etwas sehr resolut, aber historisch wahrscheinlich. Die Scenen, in welchen
diese drei Personen zusammenwirken, sind der Glanzpunkt des Ganzen. UrN
sie voll zur Geltung zu bringen, aus den Gestalten des Dichters „etwas zu
machen", dazu gehören freilich drei so vorzügliche Kräfte, wie wir sie in
Herrn Berndal, Fräulein Keßler und unserer unübertrefflichen komischen Alten,
Frau Friev-Blumauer besitzen.




Verantwortlicher Redakteur: or. Haus Blum in Leipzig.
Verlag von F. L. Hervig in Leipzig. — Druck von Hiithel «c Segler in Leipzig.
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[0324] stadt aufsucht, um die Last des Daseins mit neubelebendem Genuß zu ver¬ tauschen, gebührt der „Flora" einer der ersten Plätze. Daß übrigens an diesen Orten und Gelegenheiten Berlin keinen Mangel leidet, ist bekannt. Die Saison hat diesmal von vornherein mit vollen Hän¬ den gespendet. Das Heer der Theater wetteifert mit einander um den Preis, die Concerte jagen sich förmlich und — Ja8t not least — die beiden glänzen¬ den Circus, mit denen wir seit vorigem Jahre beschenkt sind — früher hatte Renz das Feld allein —, haben diesmal ihre Hallen einen vollen Monat früher geöffnet als sonst. Das Hauptinteresse concentrirt sich, wie immer auf die Leistungen der dramatischen Muse. Das königliche Schauspielhaus hat bereits drei größere Novitäten gebracht, außer Hebbel's „Herodes und Marianne", was sofort wieder vom Repertoir ver¬ schwand, „Alte Schweden" von Brachvogel und „Ein Erfolg" von Paul Lindau. Das letztere Stück ist, infolge einer äußerst rührigen Reclame, mit einer gewissen Spannung erwartet worden. Ich bin bisher durch eine Verkettung widriger Umstände verhindert gewesen, es zu sehen, «erspare also seine Besprechung auf einen der nächsten Briefe. Brachvogel's „Alte Schweden" kündigen sich als ein Schauspiel an; in Wahrheit sind sie nichts als eine dramatistrte Novelle. Diese Novelle ist eine Episode — aus dem Leben des alten Derfflinger. Das Stück zerfällt in zwei Theile. Der erste behandelt Derfflinger's Uebertritt von Schweden zu Brandenburg, der zweite Derfflinger's Braut¬ fahrt. Um den Plural „alte Schweden" zu rechtfertigen, wird noch Görtzke mit vorgeführt; er ist indeß nur Nebenfigur. Dem Dichter hat offenbar die Absicht vorgeschwebt, als die t'efere Idee seines Dramas die auf¬ steigende Macht Brandenburgs zur Anschauung zu bringen. Verschiedene Aeußerungen Derfflinger's am Anfange und dann die Schlußscene, in welcher der Große Kurfürst den Gesandten Frankreichs, Schwedens und Polens über seine künftige Politik ziemlich unverblümt die Meinung sagt, lassen darüber keinen Zweifel. Diese Idee hat auch die Einheit des Stückes herstellen sollen. Das ist jedoch nicht gelungen. Die hohe Politik steht völlig unvermischt neben den übrigen, durch und durch anekdotenhaften Bestandtheilen. Auch abgesehen von der politischen Einkleidung entbehrt das Stück durchaus der Einheit und Geschlossenheit; es ist eine mehr oder weniger will¬ kürliche Aneinanderreihung einzelner Scenen. Unter dem dramatischen Gesichts¬ punkte betrachtet ist es also entschieden als verfehlt zu bezeichnen. Dennoch wird es jedem harmlosen Theaterbesucher einen genußreichen Abend ver¬ schaffen. Es geht ein unwiderstehlicher Hauch frischen Humors und unge¬ künstelter Gemüthlichkeit durch das Ganze. Dabei sind die Scenen und Personen mit seinem historischem Gefühl getreu aus ihrer Zeit herausgebildet; der alte Derfflinger zumal, hier allerdings noch in den Vierziger. ist leib¬ haftig aus dem Holze des dreißigjährigen Krieges geschnitzt. Die biderbe Art, wie er heute mit den Landsknechten, morgen mit dem Kurfürsten, über¬ morgen mit dem geliebten Mädchen redet — die Sprache dabei das ergötz¬ lichste Kauderwälsch von der Welt — muß ihm jedes Herz gewinnen. Auch seine nachmalige Braut Katharina v. Schapvelow und deren Bonne Euphrosyne Gramzow sind trefflich gezeichnet, für unser modernes Empfinden allerdings etwas sehr resolut, aber historisch wahrscheinlich. Die Scenen, in welchen diese drei Personen zusammenwirken, sind der Glanzpunkt des Ganzen. UrN sie voll zur Geltung zu bringen, aus den Gestalten des Dichters „etwas zu machen", dazu gehören freilich drei so vorzügliche Kräfte, wie wir sie in Herrn Berndal, Fräulein Keßler und unserer unübertrefflichen komischen Alten, Frau Friev-Blumauer besitzen. Verantwortlicher Redakteur: or. Haus Blum in Leipzig. Verlag von F. L. Hervig in Leipzig. — Druck von Hiithel «c Segler in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359154/324>, abgerufen am 28.12.2024.