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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band.

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4.

An v. Beust.


Ew. Excellenz

abermals einige gefällig zu übergehende Schreiben einsendend*), verfehle nicht
zu bemerken, daß ich bald nach Empfang der Königlich Dänischen Privilegien
schon am 8. July an des Herrn Grafen von Epheu Excellenz, geleitet durch
einen früheren Wink die schuldige Zuschrift erlassen, welche Hochdenenselben
inzwischen vielleicht schon bekannt geworden.

Indem ich mir nun fernerhin die Erlaubniß ähnlicher Sendungen zu
erbitten die Freyheit nehme, leb ich der Hoffnung, bey nächster glücklicher
Feyer meine aufrichtigste Dankbarkeit und wahrhaft hochachtungsvolle An¬
hänglichkeit persönlich auszusprechen.


Ew. Excellenz
ganz gehorsamster Diener

Weimar d. 30. July
1825.


I. W. v. Goethe.
5,

Ew. Excellenz

haben in meiner sachte fortrückenden Angelegenheit gar manches zurecht zu
legen, und zu., verzeihen: Ihre Gefälligkeit kann nicht abnehmen, möge aber
auch Ihre Geduld nicht ermüden.

Durch eine Verwechselung sind in dem letzten Directorium die drey
Schreiben, welche dem Copisten übergeben waren, anstatt den drey wirklich
übersendeten notirt worden, erstere liegen nunmehr fertig bey mir, allein ich
zaudere sie abzusenden; denn sollte man fürchten mit der Titulatur anzustoßen
und der Hypersuperlativ unerläßlich seyn, so würde mir jene Schreiben zurück¬
erbitten, um sie abzuändern, auch zugleich die Copien für die resp. Herrn Ge¬
sandten beyzulegen.

Von Dresden ist indeß angebogener Jnterimsschein eingegangen und es
fragt sich daher, wenn das Schreiben an Jhro Königl. Majestät von Sachsen
noch nicht abgegeben wäre, ob solches nunmehr nöthig sey?

Jedoch da alles dieses schicklicher Weise den bedächtigen Schritt der hohen
Bundes-Versammlung halten darf, so hoffe hierüber Ew. Excellenz persönlich
verehrend, das Weitere zu sprechen und zu vernehmen.

Wenn ich übrigens um Verzeihung bitte, daß gegenwärtiges einigermaßen
retardirt worden, so darf ich wohl zu meiner Entschuldigung anführen, daß
die nächste uns so erwünschte Feyer**) auch mich von manchen Seiten in An¬
spruch nimmt und zu angenehmen Pflichten auffordert. Was uns dabei
vorzüglich erfreuen muß, ist daß unser gnädigster Herr sehr heitere Sommer-




") An Schwerin, Bnnmschweig, Meiningen, Colmrg.
"
) Karl August Jubiläum.
4.

An v. Beust.


Ew. Excellenz

abermals einige gefällig zu übergehende Schreiben einsendend*), verfehle nicht
zu bemerken, daß ich bald nach Empfang der Königlich Dänischen Privilegien
schon am 8. July an des Herrn Grafen von Epheu Excellenz, geleitet durch
einen früheren Wink die schuldige Zuschrift erlassen, welche Hochdenenselben
inzwischen vielleicht schon bekannt geworden.

Indem ich mir nun fernerhin die Erlaubniß ähnlicher Sendungen zu
erbitten die Freyheit nehme, leb ich der Hoffnung, bey nächster glücklicher
Feyer meine aufrichtigste Dankbarkeit und wahrhaft hochachtungsvolle An¬
hänglichkeit persönlich auszusprechen.


Ew. Excellenz
ganz gehorsamster Diener

Weimar d. 30. July
1825.


I. W. v. Goethe.
5,

Ew. Excellenz

haben in meiner sachte fortrückenden Angelegenheit gar manches zurecht zu
legen, und zu., verzeihen: Ihre Gefälligkeit kann nicht abnehmen, möge aber
auch Ihre Geduld nicht ermüden.

Durch eine Verwechselung sind in dem letzten Directorium die drey
Schreiben, welche dem Copisten übergeben waren, anstatt den drey wirklich
übersendeten notirt worden, erstere liegen nunmehr fertig bey mir, allein ich
zaudere sie abzusenden; denn sollte man fürchten mit der Titulatur anzustoßen
und der Hypersuperlativ unerläßlich seyn, so würde mir jene Schreiben zurück¬
erbitten, um sie abzuändern, auch zugleich die Copien für die resp. Herrn Ge¬
sandten beyzulegen.

Von Dresden ist indeß angebogener Jnterimsschein eingegangen und es
fragt sich daher, wenn das Schreiben an Jhro Königl. Majestät von Sachsen
noch nicht abgegeben wäre, ob solches nunmehr nöthig sey?

Jedoch da alles dieses schicklicher Weise den bedächtigen Schritt der hohen
Bundes-Versammlung halten darf, so hoffe hierüber Ew. Excellenz persönlich
verehrend, das Weitere zu sprechen und zu vernehmen.

Wenn ich übrigens um Verzeihung bitte, daß gegenwärtiges einigermaßen
retardirt worden, so darf ich wohl zu meiner Entschuldigung anführen, daß
die nächste uns so erwünschte Feyer**) auch mich von manchen Seiten in An¬
spruch nimmt und zu angenehmen Pflichten auffordert. Was uns dabei
vorzüglich erfreuen muß, ist daß unser gnädigster Herr sehr heitere Sommer-




") An Schwerin, Bnnmschweig, Meiningen, Colmrg.
"
) Karl August Jubiläum.
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[0275] 4. An v. Beust. Ew. Excellenz abermals einige gefällig zu übergehende Schreiben einsendend*), verfehle nicht zu bemerken, daß ich bald nach Empfang der Königlich Dänischen Privilegien schon am 8. July an des Herrn Grafen von Epheu Excellenz, geleitet durch einen früheren Wink die schuldige Zuschrift erlassen, welche Hochdenenselben inzwischen vielleicht schon bekannt geworden. Indem ich mir nun fernerhin die Erlaubniß ähnlicher Sendungen zu erbitten die Freyheit nehme, leb ich der Hoffnung, bey nächster glücklicher Feyer meine aufrichtigste Dankbarkeit und wahrhaft hochachtungsvolle An¬ hänglichkeit persönlich auszusprechen. Ew. Excellenz ganz gehorsamster Diener Weimar d. 30. July 1825. I. W. v. Goethe. 5, Ew. Excellenz haben in meiner sachte fortrückenden Angelegenheit gar manches zurecht zu legen, und zu., verzeihen: Ihre Gefälligkeit kann nicht abnehmen, möge aber auch Ihre Geduld nicht ermüden. Durch eine Verwechselung sind in dem letzten Directorium die drey Schreiben, welche dem Copisten übergeben waren, anstatt den drey wirklich übersendeten notirt worden, erstere liegen nunmehr fertig bey mir, allein ich zaudere sie abzusenden; denn sollte man fürchten mit der Titulatur anzustoßen und der Hypersuperlativ unerläßlich seyn, so würde mir jene Schreiben zurück¬ erbitten, um sie abzuändern, auch zugleich die Copien für die resp. Herrn Ge¬ sandten beyzulegen. Von Dresden ist indeß angebogener Jnterimsschein eingegangen und es fragt sich daher, wenn das Schreiben an Jhro Königl. Majestät von Sachsen noch nicht abgegeben wäre, ob solches nunmehr nöthig sey? Jedoch da alles dieses schicklicher Weise den bedächtigen Schritt der hohen Bundes-Versammlung halten darf, so hoffe hierüber Ew. Excellenz persönlich verehrend, das Weitere zu sprechen und zu vernehmen. Wenn ich übrigens um Verzeihung bitte, daß gegenwärtiges einigermaßen retardirt worden, so darf ich wohl zu meiner Entschuldigung anführen, daß die nächste uns so erwünschte Feyer**) auch mich von manchen Seiten in An¬ spruch nimmt und zu angenehmen Pflichten auffordert. Was uns dabei vorzüglich erfreuen muß, ist daß unser gnädigster Herr sehr heitere Sommer- ") An Schwerin, Bnnmschweig, Meiningen, Colmrg. " ) Karl August Jubiläum.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359152/275>, abgerufen am 26.06.2024.