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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band.

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Marinschaft dem nachdrängenden übermächtigen Feinde nur schrittweise
nach Süden ausgewichen ist, geht daraus hervor, daß für die kurze Strecke
von der Shannon-Insel bis zum Germaniahafen an der Südspitze der Sabine-
Insel achtzehn Tage gebraucht worden sind, die Zeit vom 27. August bis
13. September. In dieser Zeit wurde die Insel Klein-Pendulum vollständig
durchforscht, der Stufenberg daselbst erstiegen, das von einem Gletscherbach
durchströmte "Königin August" - Thal" aufgenommen, der 1140 M. hohe
Sattelberg erstiegen, und von dessen Spitze ein interessanter Einblick in das
Innere der grönländischen Fjorde gewonnen, endlich eine Bootfahrt nach Süden
zum Zwecke der Aufnahme der Küstenlinie unternommen. Am 13. September
1t>2/z Uhr Morgens ankerte die Germania in ihrem Hafen an der Sabine-
Insel, der jetzt für 10 Monate ihre und ihrer Mannschaft Heimath bleiben sollte.




Klassische Jindttnge.
Zwölf ungedruckte Briefe Goethe's an den Grafen v. Beust u. s. w. in der
Privilegienangelegenheit seiner Werke*)
mitgetheilt von
C. A. H. Burkhardt.

1.

Hochgeborner Graf,
Jnsonders hochgeehrtester Herr!

Ew. Exzell. erlauben, in einer für mich sehr bedeutenden Sache eine ge-
ziemende Mittheilung. So eben habe näher zu vernehmen, daß ein an die
hohe Bundes-Versammlung von mir gerichtetes Schreiben begünstigt durch
allerhöchsten Einfluß ungesäumt zum Bortrag gelangen werde.

Ich bitte darin von jener hohen Stelle ein Privilegium für die neue
Ausgabe meiner sämmtlichen Werke, welches mich vor dem feindseligen Nach¬
druck, der den deutschen Autoren alles billige Verdienst ihrer Arbeiten verküm¬
mert, fernerhin schützen möge.

Da ich mich nun schmeicheln darf, daß Ihre Königliche Hoheit unser
gnädigster Herr diese meine submissesten Wünsche zu fördern gleichfalls geneigt



") Vergleiche hierzu den Aussatz von C. A. H. Burkhardt in den Grenzboten 1872.
1- S. Itii. -- Nachfolgende Briefe finden sich im Original im S. Ernest. Gesammtarchivc
Bundestagsacten N°o. to2<-- zu Weimar.

Marinschaft dem nachdrängenden übermächtigen Feinde nur schrittweise
nach Süden ausgewichen ist, geht daraus hervor, daß für die kurze Strecke
von der Shannon-Insel bis zum Germaniahafen an der Südspitze der Sabine-
Insel achtzehn Tage gebraucht worden sind, die Zeit vom 27. August bis
13. September. In dieser Zeit wurde die Insel Klein-Pendulum vollständig
durchforscht, der Stufenberg daselbst erstiegen, das von einem Gletscherbach
durchströmte „Königin August« - Thal" aufgenommen, der 1140 M. hohe
Sattelberg erstiegen, und von dessen Spitze ein interessanter Einblick in das
Innere der grönländischen Fjorde gewonnen, endlich eine Bootfahrt nach Süden
zum Zwecke der Aufnahme der Küstenlinie unternommen. Am 13. September
1t>2/z Uhr Morgens ankerte die Germania in ihrem Hafen an der Sabine-
Insel, der jetzt für 10 Monate ihre und ihrer Mannschaft Heimath bleiben sollte.




Klassische Jindttnge.
Zwölf ungedruckte Briefe Goethe's an den Grafen v. Beust u. s. w. in der
Privilegienangelegenheit seiner Werke*)
mitgetheilt von
C. A. H. Burkhardt.

1.

Hochgeborner Graf,
Jnsonders hochgeehrtester Herr!

Ew. Exzell. erlauben, in einer für mich sehr bedeutenden Sache eine ge-
ziemende Mittheilung. So eben habe näher zu vernehmen, daß ein an die
hohe Bundes-Versammlung von mir gerichtetes Schreiben begünstigt durch
allerhöchsten Einfluß ungesäumt zum Bortrag gelangen werde.

Ich bitte darin von jener hohen Stelle ein Privilegium für die neue
Ausgabe meiner sämmtlichen Werke, welches mich vor dem feindseligen Nach¬
druck, der den deutschen Autoren alles billige Verdienst ihrer Arbeiten verküm¬
mert, fernerhin schützen möge.

Da ich mich nun schmeicheln darf, daß Ihre Königliche Hoheit unser
gnädigster Herr diese meine submissesten Wünsche zu fördern gleichfalls geneigt



") Vergleiche hierzu den Aussatz von C. A. H. Burkhardt in den Grenzboten 1872.
1- S. Itii. — Nachfolgende Briefe finden sich im Original im S. Ernest. Gesammtarchivc
Bundestagsacten N°o. to2<-- zu Weimar.
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[0271] Marinschaft dem nachdrängenden übermächtigen Feinde nur schrittweise nach Süden ausgewichen ist, geht daraus hervor, daß für die kurze Strecke von der Shannon-Insel bis zum Germaniahafen an der Südspitze der Sabine- Insel achtzehn Tage gebraucht worden sind, die Zeit vom 27. August bis 13. September. In dieser Zeit wurde die Insel Klein-Pendulum vollständig durchforscht, der Stufenberg daselbst erstiegen, das von einem Gletscherbach durchströmte „Königin August« - Thal" aufgenommen, der 1140 M. hohe Sattelberg erstiegen, und von dessen Spitze ein interessanter Einblick in das Innere der grönländischen Fjorde gewonnen, endlich eine Bootfahrt nach Süden zum Zwecke der Aufnahme der Küstenlinie unternommen. Am 13. September 1t>2/z Uhr Morgens ankerte die Germania in ihrem Hafen an der Sabine- Insel, der jetzt für 10 Monate ihre und ihrer Mannschaft Heimath bleiben sollte. Klassische Jindttnge. Zwölf ungedruckte Briefe Goethe's an den Grafen v. Beust u. s. w. in der Privilegienangelegenheit seiner Werke*) mitgetheilt von C. A. H. Burkhardt. 1. Hochgeborner Graf, Jnsonders hochgeehrtester Herr! Ew. Exzell. erlauben, in einer für mich sehr bedeutenden Sache eine ge- ziemende Mittheilung. So eben habe näher zu vernehmen, daß ein an die hohe Bundes-Versammlung von mir gerichtetes Schreiben begünstigt durch allerhöchsten Einfluß ungesäumt zum Bortrag gelangen werde. Ich bitte darin von jener hohen Stelle ein Privilegium für die neue Ausgabe meiner sämmtlichen Werke, welches mich vor dem feindseligen Nach¬ druck, der den deutschen Autoren alles billige Verdienst ihrer Arbeiten verküm¬ mert, fernerhin schützen möge. Da ich mich nun schmeicheln darf, daß Ihre Königliche Hoheit unser gnädigster Herr diese meine submissesten Wünsche zu fördern gleichfalls geneigt ") Vergleiche hierzu den Aussatz von C. A. H. Burkhardt in den Grenzboten 1872. 1- S. Itii. — Nachfolgende Briefe finden sich im Original im S. Ernest. Gesammtarchivc Bundestagsacten N°o. to2<-- zu Weimar.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359152/271>, abgerufen am 03.07.2024.