Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, I. Semester. I. Band.und mit dem glänzendsten Erfolg hingegeben. Er hat unzählige Volksversamm¬ Sie verrechneten sich dabei aber in demselben Maße, wie die Regierung und mit dem glänzendsten Erfolg hingegeben. Er hat unzählige Volksversamm¬ Sie verrechneten sich dabei aber in demselben Maße, wie die Regierung <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0394" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/131038"/> <p xml:id="ID_1144" prev="#ID_1143"> und mit dem glänzendsten Erfolg hingegeben. Er hat unzählige Volksversamm¬<lb/> lungen überall in deutschen Landen, von Eßlingen und Baden bis Leipzig,<lb/> Dresden, Glauchau u. s. w. abgehalten und die seit 1862 in Sachsen. Schwa¬<lb/> ben , Frankfurt u. s. w. sich regende k. k. privilegirte großdeutsche Volkspartei<lb/> häufig in ihren Hauptquartieren aufgesucht und geschlagen, so z. B. im Jahre<lb/> 1862 in Eßlingen. wo 700 gegen 70 Stimmen sich für Metz und den Na¬<lb/> tionalverein entschieden. Diese eifrige und erfolgreiche Agitation, und daneben<lb/> seine rückhaltlose Offenheit gegen die deutschfeindlichen Parteien und namentlich ge¬<lb/> gen die unklare Gefühlspolitik der Großdeutschen — denen er z. B. auf dem Frank¬<lb/> furter Schützenfeste das bekannte Wort von den drei Schmerzenskindern der<lb/> deutschen Nation entgegenrief, das seinem dortigen Gegner Herrn Prof. Wil-<lb/> dauer zum k. k. Adel, zu Orden und Titeln aller Art verhalf — alles das<lb/> machte ihn bei den Feinden Preußens und der deutschnationalen Bewegung<lb/> bald zum bestgehaßten Manne unter den Führern des Nationalvereins. Mit<lb/> der Bezeichnung „eomwis vo^Zeur" und anderen gehässigen persönlichen In¬<lb/> sinuationen, die ihre Organe gegen Metz erfanden, glaubten die Herren Gro߬<lb/> deutschen und Demokraten seiner agitatorischen Kraft sich erwehren zu<lb/> können.</p><lb/> <p xml:id="ID_1145" next="#ID_1146"> Sie verrechneten sich dabei aber in demselben Maße, wie die Regierung<lb/> seines engeren Vaterlandes sich nach der obigen Darstellung getäuscht hatte,<lb/> wenn sie dachte, Metz durch Verfolgung und Drohungen einzuschüchtern.<lb/> Diese Künste hatten vielmehr den gerade gegentheiligen Erfolg, nämlich eine<lb/> mächtige, durch ganz Hessen gehende Steigerung des politischen Lebens. Das<lb/> offenbarte sich zuerst bei den im Nachsommer 1862 stattfindenden Landtags¬<lb/> wahlen durch den glänzenden Sieg der nationalen und (in Hessen nach dem<lb/> Muster der damaligen Parteinamen des Preußischen Abgeordnetenhauses gleich¬<lb/> falls „deutsche Fortschrittspartei" genannten) freisinnigen Partei. Denn<lb/> außer den sechs Landtagsabgeordneten des hessischen Grundadels, die von nur<lb/> 24 adligen Familien gewählt werden, blieben nur 3 — 4 Dalwigkianer auf<lb/> ihren Sitzen, während die übrigen 40 Plätze überwiegend von entschiedenen<lb/> Oppositionsmännern (31) oder wenigstens von gemäßigten Gegnern des herr¬<lb/> schenden Systems (9) eingenommen wurden. Metz selbst wurde in vier Be¬<lb/> zirken zugleich gewählt, nachdem er eine fünfte, ihm einstimmig angebotene<lb/> Wiederwahl in seinem alten Wahlkreis Offenbach abgelehnt hatte. Er nahm<lb/> die Wahl für die erste Stadt des Landes, für Mainz an, nachdem ihn die<lb/> 82 Wahlmänner einstimmig gewählt hatten. Er entwickelte nun in der hes¬<lb/> sischen Kammer eine eifrige Thätigkeit gegen das Ministerium Dalwigk und<lb/> für die deutsche Sache. Als Berichterstatter über die Adresse an den Gro߬<lb/> herzog, verurtheilte er auf das schärfste die Politik des Ministeriums und for¬<lb/> derte ehrliche Unterstützung des deutschen Bundesstaates unter Preußen, unter</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0394]
und mit dem glänzendsten Erfolg hingegeben. Er hat unzählige Volksversamm¬
lungen überall in deutschen Landen, von Eßlingen und Baden bis Leipzig,
Dresden, Glauchau u. s. w. abgehalten und die seit 1862 in Sachsen. Schwa¬
ben , Frankfurt u. s. w. sich regende k. k. privilegirte großdeutsche Volkspartei
häufig in ihren Hauptquartieren aufgesucht und geschlagen, so z. B. im Jahre
1862 in Eßlingen. wo 700 gegen 70 Stimmen sich für Metz und den Na¬
tionalverein entschieden. Diese eifrige und erfolgreiche Agitation, und daneben
seine rückhaltlose Offenheit gegen die deutschfeindlichen Parteien und namentlich ge¬
gen die unklare Gefühlspolitik der Großdeutschen — denen er z. B. auf dem Frank¬
furter Schützenfeste das bekannte Wort von den drei Schmerzenskindern der
deutschen Nation entgegenrief, das seinem dortigen Gegner Herrn Prof. Wil-
dauer zum k. k. Adel, zu Orden und Titeln aller Art verhalf — alles das
machte ihn bei den Feinden Preußens und der deutschnationalen Bewegung
bald zum bestgehaßten Manne unter den Führern des Nationalvereins. Mit
der Bezeichnung „eomwis vo^Zeur" und anderen gehässigen persönlichen In¬
sinuationen, die ihre Organe gegen Metz erfanden, glaubten die Herren Gro߬
deutschen und Demokraten seiner agitatorischen Kraft sich erwehren zu
können.
Sie verrechneten sich dabei aber in demselben Maße, wie die Regierung
seines engeren Vaterlandes sich nach der obigen Darstellung getäuscht hatte,
wenn sie dachte, Metz durch Verfolgung und Drohungen einzuschüchtern.
Diese Künste hatten vielmehr den gerade gegentheiligen Erfolg, nämlich eine
mächtige, durch ganz Hessen gehende Steigerung des politischen Lebens. Das
offenbarte sich zuerst bei den im Nachsommer 1862 stattfindenden Landtags¬
wahlen durch den glänzenden Sieg der nationalen und (in Hessen nach dem
Muster der damaligen Parteinamen des Preußischen Abgeordnetenhauses gleich¬
falls „deutsche Fortschrittspartei" genannten) freisinnigen Partei. Denn
außer den sechs Landtagsabgeordneten des hessischen Grundadels, die von nur
24 adligen Familien gewählt werden, blieben nur 3 — 4 Dalwigkianer auf
ihren Sitzen, während die übrigen 40 Plätze überwiegend von entschiedenen
Oppositionsmännern (31) oder wenigstens von gemäßigten Gegnern des herr¬
schenden Systems (9) eingenommen wurden. Metz selbst wurde in vier Be¬
zirken zugleich gewählt, nachdem er eine fünfte, ihm einstimmig angebotene
Wiederwahl in seinem alten Wahlkreis Offenbach abgelehnt hatte. Er nahm
die Wahl für die erste Stadt des Landes, für Mainz an, nachdem ihn die
82 Wahlmänner einstimmig gewählt hatten. Er entwickelte nun in der hes¬
sischen Kammer eine eifrige Thätigkeit gegen das Ministerium Dalwigk und
für die deutsche Sache. Als Berichterstatter über die Adresse an den Gro߬
herzog, verurtheilte er auf das schärfste die Politik des Ministeriums und for¬
derte ehrliche Unterstützung des deutschen Bundesstaates unter Preußen, unter
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