Die Grenzboten. Jg. 32, 1873, I. Semester. I. Band.geber fällt manches zur Last, was sich bei einiger Sorgsamkeit der Redaction Burkhardt. Kleine Jesprechungen. Der Ausbruch des Vesuv vom 26. April 1872, v. Luigi Palmieri. Es muß als ein besonderer Glücksumstand betrachtet werden, daß der Die deutsche Ausgabe hat durch die Hand des Gelehrten, welcher sie be¬ geber fällt manches zur Last, was sich bei einiger Sorgsamkeit der Redaction Burkhardt. Kleine Jesprechungen. Der Ausbruch des Vesuv vom 26. April 1872, v. Luigi Palmieri. Es muß als ein besonderer Glücksumstand betrachtet werden, daß der Die deutsche Ausgabe hat durch die Hand des Gelehrten, welcher sie be¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0167" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/129159"/> <p xml:id="ID_540" prev="#ID_539"> geber fällt manches zur Last, was sich bei einiger Sorgsamkeit der Redaction<lb/> hätte vermeiden lassen. Referent gehört nicht zu den Sylbenstechern, am<lb/> wenigsten bei einer Besprechung in den Grenzboten, wobei es sich nur<lb/> darum handeln kann, in wenigen Strichen Werth oder Unwerth einer<lb/> Publication zu bemessen. Aber das fordern wir, daß wenigstens Herr Klette<lb/> einen Besuch Förster's mit seiner jungen Frau im Herbste 1832 bei Goethe<lb/> nicht dulden durfte und daß von der Redaction und dem Fortleben des<lb/> Chaos damals eben so wenig wie von Goethe's Aufenthalte unter den<lb/> Lebenden die Rede sein konnte. Auch steht es einem Buche, das sich mit der<lb/> Classicität Weimars beschäftigt, nicht wohl an, wenn es 1778 noch von der<lb/> Existenz des Herzogs Ernst August redet, während doch alle Welt<lb/> weiß, daß der ungleich berühmtere Carl August damals in Weimar re¬<lb/> gierte. Aber wie bemerkt, aus Grundsatz setzen wir die Ausstellungen hier<lb/> nicht fort; im Ganzen sind die Vergehen Förster's und des Herrn Klette, dem<lb/> bei seiner großen Productivität ein schwaches Stündlein leicht kommen kann,<lb/> nicht der Art, daß sie den großen und bleibenden Werth der Publication em¬<lb/> pfindsam schädigen könnten. Wer das Buch zur Hand nimmt, wird es mit<lb/> Interesse und Befriedigung lesen und dem Verfasser wie dem Herausgeber<lb/> danken können.</p><lb/> <note type="byline"> Burkhardt.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Kleine Jesprechungen.</head><lb/> <p xml:id="ID_541"> Der Ausbruch des Vesuv vom 26. April 1872, v. Luigi Palmieri.<lb/> Autorisirte deutsche Ausg. besorgt und bevorwortet v. C. Rammelsberg.<lb/> Berlin 1872.</p><lb/> <p xml:id="ID_542"> Es muß als ein besonderer Glücksumstand betrachtet werden, daß der<lb/> letzte Ausbruch des Vesuv, der bedeutendste seit 1631, wissenschaftlich beobachtet<lb/> worden ist. Nur in der Nacht vom 25. auf den 26. Apr., während welcher<lb/> eine plötzlich sich öffnende ungeheure Spalte dem Hauptausbruch der Lava den<lb/> Weg öffnete, ist Herr Palmieri selbst nicht auf dem Observatorium gewesen;<lb/> vor- und nachher, selbst während die Fenster des letzteren durch die von den<lb/> nahen Lavaströmen ausstrahlende Hitze in Brand geriethen, hat er unerschrocken<lb/> auf seinem Beobachtungsposten ausgehalten. Die Ergebnisse seiner Beobach¬<lb/> tungen über den Verlauf des Ausbruchs, wie die seiner wissenschaftlichen Un¬<lb/> tersuchungen finden sich in vorliegender Schrift in knapper Kürze, in rein sach¬<lb/> licher Darstellung vereinigt.</p><lb/> <p xml:id="ID_543"> Die deutsche Ausgabe hat durch die Hand des Gelehrten, welcher sie be¬<lb/> sorgt hat, zu den Vorzügen des Originals noch einige hinzu gewonnen; nur<lb/> die schlechten landschaftlichen Holzschnitte des Originals scheinen beibehalten<lb/><note type="byline"/> Wsein.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0167]
geber fällt manches zur Last, was sich bei einiger Sorgsamkeit der Redaction
hätte vermeiden lassen. Referent gehört nicht zu den Sylbenstechern, am
wenigsten bei einer Besprechung in den Grenzboten, wobei es sich nur
darum handeln kann, in wenigen Strichen Werth oder Unwerth einer
Publication zu bemessen. Aber das fordern wir, daß wenigstens Herr Klette
einen Besuch Förster's mit seiner jungen Frau im Herbste 1832 bei Goethe
nicht dulden durfte und daß von der Redaction und dem Fortleben des
Chaos damals eben so wenig wie von Goethe's Aufenthalte unter den
Lebenden die Rede sein konnte. Auch steht es einem Buche, das sich mit der
Classicität Weimars beschäftigt, nicht wohl an, wenn es 1778 noch von der
Existenz des Herzogs Ernst August redet, während doch alle Welt
weiß, daß der ungleich berühmtere Carl August damals in Weimar re¬
gierte. Aber wie bemerkt, aus Grundsatz setzen wir die Ausstellungen hier
nicht fort; im Ganzen sind die Vergehen Förster's und des Herrn Klette, dem
bei seiner großen Productivität ein schwaches Stündlein leicht kommen kann,
nicht der Art, daß sie den großen und bleibenden Werth der Publication em¬
pfindsam schädigen könnten. Wer das Buch zur Hand nimmt, wird es mit
Interesse und Befriedigung lesen und dem Verfasser wie dem Herausgeber
danken können.
Burkhardt.
Kleine Jesprechungen.
Der Ausbruch des Vesuv vom 26. April 1872, v. Luigi Palmieri.
Autorisirte deutsche Ausg. besorgt und bevorwortet v. C. Rammelsberg.
Berlin 1872.
Es muß als ein besonderer Glücksumstand betrachtet werden, daß der
letzte Ausbruch des Vesuv, der bedeutendste seit 1631, wissenschaftlich beobachtet
worden ist. Nur in der Nacht vom 25. auf den 26. Apr., während welcher
eine plötzlich sich öffnende ungeheure Spalte dem Hauptausbruch der Lava den
Weg öffnete, ist Herr Palmieri selbst nicht auf dem Observatorium gewesen;
vor- und nachher, selbst während die Fenster des letzteren durch die von den
nahen Lavaströmen ausstrahlende Hitze in Brand geriethen, hat er unerschrocken
auf seinem Beobachtungsposten ausgehalten. Die Ergebnisse seiner Beobach¬
tungen über den Verlauf des Ausbruchs, wie die seiner wissenschaftlichen Un¬
tersuchungen finden sich in vorliegender Schrift in knapper Kürze, in rein sach¬
licher Darstellung vereinigt.
Die deutsche Ausgabe hat durch die Hand des Gelehrten, welcher sie be¬
sorgt hat, zu den Vorzügen des Originals noch einige hinzu gewonnen; nur
die schlechten landschaftlichen Holzschnitte des Originals scheinen beibehalten
Wsein.
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