Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, II. Semester. II. Band.Im neuesten deutschen Geschichte, i. Wurfen.") Das Leben Bunsen's, von seiner überlebenden Wittwe geschrieben, hat ') Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen. Aus seinen Briefen und nach eigener Erinnerung geschildert von seiner Wittwe. Deutsche Ausgabe, durch neue Mittheilungen vermehrt von Friedrich Nippold. I.Jugendzeit und römische Wirksamkeit (1808). II. Schweiz und England (18V9). III. England und Deutschland (1871). Leipzig, F. A. Brock¬ haus. Grenzboten IV. 1872. H
Im neuesten deutschen Geschichte, i. Wurfen.") Das Leben Bunsen's, von seiner überlebenden Wittwe geschrieben, hat ') Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen. Aus seinen Briefen und nach eigener Erinnerung geschildert von seiner Wittwe. Deutsche Ausgabe, durch neue Mittheilungen vermehrt von Friedrich Nippold. I.Jugendzeit und römische Wirksamkeit (1808). II. Schweiz und England (18V9). III. England und Deutschland (1871). Leipzig, F. A. Brock¬ haus. Grenzboten IV. 1872. H
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0089" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/128543"/> </div> <div n="1"> <head> Im neuesten deutschen Geschichte,</head><lb/> <div n="2"> <head> i.<lb/> Wurfen.")</head><lb/> <p xml:id="ID_218" next="#ID_219"> Das Leben Bunsen's, von seiner überlebenden Wittwe geschrieben, hat<lb/> allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und große Anerkennung sich ver¬<lb/> dient. Mit warmer Pietät, aus unmittelbarster Bekanntschaft heraus, wird<lb/> hier ein Mann uns geschildert, der in staatlichen und kirchlichen Angelegen¬<lb/> heiten eine Rolle gespielt, der auch als Gelehrter mit Achtung genannt zu<lb/> werden pflegte, ein Mann der in politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen<lb/> Kreisen sich viele Freunde erworben. Und indem die Wittwe des verstorbenen<lb/> Ministers aus seinen eigenen Aufzeichnungen, aus seinen Briefen ihre per¬<lb/> sönlichen Erinnerungen ergänzte und vervollständigte, bietet sie uns ein Buch,<lb/> das gerne und viel gelesen worden ist. Das englische Original ist nun auch<lb/> durch Professor Nippold ins Deutsche übersetzt und überarbeitet. Die deut¬<lb/> sche Ausgabe ist mehr wie eine Uebersetzung. Gerade über die politische Thä¬<lb/> tigkeit Bunsen's hat dem Uebersetzer noch vieles neue und werthvolle Material<lb/> zu Gebote gestanden. Und wenn man auf den Werth des Inhaltes hin das<lb/> Leben Bunsen's ansieht, so wird Jeder der deutschen vor der englischen Aus¬<lb/> gabe den Vorzug geben müssen. Die literarische Verarbeitung dagegen ist<lb/> eine recht ungeschickte. Es wird zuerst immer ein Abschnitt des englischen<lb/> Buches mit dem in der englischen Ausgabe schon gedruckten urkundlichen<lb/> Materials übersetzt, und dann folgen die Zusätze die der deutsche Herausgeber<lb/> zu machen im Stande war. Sollte einmal das englische Original als Ganzes<lb/> ungestört erhalten werden, so war dies nicht wohl zu ändern. Aber es ist<lb/> doch sehr die Frage ob nicht eine etwas feinere Behandlung das ganze Buch<lb/> für den deutschen Leser genießbarer gemacht hätte. sachlicher wäre jedenfalls</p><lb/> <note xml:id="FID_33" place="foot"> ') Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen. Aus seinen Briefen und nach<lb/> eigener Erinnerung geschildert von seiner Wittwe. Deutsche Ausgabe, durch neue Mittheilungen<lb/> vermehrt von Friedrich Nippold. I.Jugendzeit und römische Wirksamkeit (1808). II.<lb/> Schweiz und England (18V9). III. England und Deutschland (1871). Leipzig, F. A. Brock¬<lb/> haus.</note><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV. 1872. H</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0089]
Im neuesten deutschen Geschichte,
i.
Wurfen.")
Das Leben Bunsen's, von seiner überlebenden Wittwe geschrieben, hat
allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und große Anerkennung sich ver¬
dient. Mit warmer Pietät, aus unmittelbarster Bekanntschaft heraus, wird
hier ein Mann uns geschildert, der in staatlichen und kirchlichen Angelegen¬
heiten eine Rolle gespielt, der auch als Gelehrter mit Achtung genannt zu
werden pflegte, ein Mann der in politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen
Kreisen sich viele Freunde erworben. Und indem die Wittwe des verstorbenen
Ministers aus seinen eigenen Aufzeichnungen, aus seinen Briefen ihre per¬
sönlichen Erinnerungen ergänzte und vervollständigte, bietet sie uns ein Buch,
das gerne und viel gelesen worden ist. Das englische Original ist nun auch
durch Professor Nippold ins Deutsche übersetzt und überarbeitet. Die deut¬
sche Ausgabe ist mehr wie eine Uebersetzung. Gerade über die politische Thä¬
tigkeit Bunsen's hat dem Uebersetzer noch vieles neue und werthvolle Material
zu Gebote gestanden. Und wenn man auf den Werth des Inhaltes hin das
Leben Bunsen's ansieht, so wird Jeder der deutschen vor der englischen Aus¬
gabe den Vorzug geben müssen. Die literarische Verarbeitung dagegen ist
eine recht ungeschickte. Es wird zuerst immer ein Abschnitt des englischen
Buches mit dem in der englischen Ausgabe schon gedruckten urkundlichen
Materials übersetzt, und dann folgen die Zusätze die der deutsche Herausgeber
zu machen im Stande war. Sollte einmal das englische Original als Ganzes
ungestört erhalten werden, so war dies nicht wohl zu ändern. Aber es ist
doch sehr die Frage ob nicht eine etwas feinere Behandlung das ganze Buch
für den deutschen Leser genießbarer gemacht hätte. sachlicher wäre jedenfalls
') Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen. Aus seinen Briefen und nach
eigener Erinnerung geschildert von seiner Wittwe. Deutsche Ausgabe, durch neue Mittheilungen
vermehrt von Friedrich Nippold. I.Jugendzeit und römische Wirksamkeit (1808). II.
Schweiz und England (18V9). III. England und Deutschland (1871). Leipzig, F. A. Brock¬
haus.
Grenzboten IV. 1872. H
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |