Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. II. Band.aber haben wir hier nichts zu thun. Es sei hier nur noch bemerkt, daß bei Im Zusammenhang mit diesen Publicationen für Pianoforte allein, stehen Ziemlich gleichen Schritt mit den Ausgrabungen aus dem Gebiete der Gvcnjbotm II. 1"71. 104
aber haben wir hier nichts zu thun. Es sei hier nur noch bemerkt, daß bei Im Zusammenhang mit diesen Publicationen für Pianoforte allein, stehen Ziemlich gleichen Schritt mit den Ausgrabungen aus dem Gebiete der Gvcnjbotm II. 1«71. 104
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0273" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192574"/> <p xml:id="ID_1051" prev="#ID_1050"> aber haben wir hier nichts zu thun. Es sei hier nur noch bemerkt, daß bei<lb/> Rieter-Biedermann einzeln erschienen sind: Clavierstücke von W. Fr, Bach,<lb/> Graun, Kirnberger und G. Muffat, bei G. P. Witting in Dresden<lb/> Sonaten von B. Marcello und G. B. Martini (herausgeg. von M.<lb/> Krebs) bei B. Senff: 8 Piecen von Fr. Couperin und daß fast jede größere<lb/> Handlung das eine oder andere derartige Stück gebracht hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_1052"> Im Zusammenhang mit diesen Publicationen für Pianoforte allein, stehen<lb/> die Streich- und Blasinstrumente mit Begleitung des Claviers. Sonaten von<lb/> I. S. Bach und Händel für Violine, Cello, Flöte und Oboe sind in mehr¬<lb/> fachen Bearbeitungen erschienen. Ebenso liegen einzelne Stücke von C. PH. E.<lb/> Bach, Corelli, Fiorillo, Ruft, Tartini, Veracini vor. Die beiden hervor¬<lb/> ragendsten Unternehmungen auf diesem Gebiete aber sind: D. Alards: „1.6s<lb/> Andres ela-zsiqutzs ein Vision". 40 Hefte, Mainz b. Schott, und F. Da¬<lb/> vid's: „Die hohe Schule des Violinspiels/' 20 Hefte Leipz. b. Br. und H.<lb/> Außer Allart und David haben sich durch Herausgabe und die Bearbeitung<lb/> der Clavierpartie Verdienstein dieser Richtung erworben: Mendelssohn, Schu¬<lb/> mann, Stade, Goltermann, Wasielewki, Dessoff, Hellmersberger, Nvitisr as<lb/> I'vllwme, Grüdener, Zellner u. A.</p><lb/> <p xml:id="ID_1053" next="#ID_1054"> Ziemlich gleichen Schritt mit den Ausgrabungen aus dem Gebiete der<lb/> Pianoforteliteratur hielten die auf dem des Gesanges. Jedoch gingen sie nicht<lb/> so weit zurück. Das einstimmige Lied mit Clavierbegleitung ist verhältni߬<lb/> mäßig ein Product der neueren Zeit, die alte Gesangmusik, Arie und Chanson<lb/> nicht ausgenommen, fast durchweg mehrstimmig. Erst im 17 Jahrh, erschie¬<lb/> nen Sammlungen einstimmiger Arien, vorzugsweise von deutschen Componisten<lb/> gepflegt (Kapsberger, Albert, Briegel, Krieger, Schop, Jacobi, Ahle, Coler,<lb/> Peter, Fischer, Kunstmann, Stierlein, Macer, Speer, Erlebach u, s. w.) wäh¬<lb/> lend die gleichzeitig sich entwickelnde Cantatenform a poco soin con La8so<lb/> ^cmtinuo fast nur durch italienische Tonsetzer vertreten ist. Eine Sammlung<lb/> bon Liedern, welche die historische Entwickelung der Liedform in Musterbei¬<lb/> spielen vorführte, besitzen wir leider noch nicht. Unsere Verleger sind mit der<lb/> Herausgabe von Gescmgheftcn noch ängstlicher wie mit der von Clavierpiecen.<lb/> Einzelne Tonsätze enthalten die bereits angeführten Werke von Becker und<lb/> Kiesewetter. Letzterer giebt Melodien aus dem 12.—14. Jahrh, (von Lim-<lb/> leiluu as tüoue^, 7'IiiKa.ut von Navarra, ^aan as tsi, Halts, 6uiIIaum6 as<lb/> ^edault) und uralte Volksweisen; ersterer deutsche Gesänge aus dem 17.<lb/> Jahrh, (von H. Albert, I. Schop, M. Coler. I. Rist). Beispiele älterer<lb/> Ntelodievildungen finden sich zahlreicher in A. Reißmann: Das deutsche<lb/> ^ed in seiner historischen Entwicklung dargestellt. Cassel 1861, und Dr. N.<lb/> F- Schneider: Das musikalische Lied in geschichtlicher Entwickelung. 3 Bde.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Gvcnjbotm II. 1«71. 104</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0273]
aber haben wir hier nichts zu thun. Es sei hier nur noch bemerkt, daß bei
Rieter-Biedermann einzeln erschienen sind: Clavierstücke von W. Fr, Bach,
Graun, Kirnberger und G. Muffat, bei G. P. Witting in Dresden
Sonaten von B. Marcello und G. B. Martini (herausgeg. von M.
Krebs) bei B. Senff: 8 Piecen von Fr. Couperin und daß fast jede größere
Handlung das eine oder andere derartige Stück gebracht hat.
Im Zusammenhang mit diesen Publicationen für Pianoforte allein, stehen
die Streich- und Blasinstrumente mit Begleitung des Claviers. Sonaten von
I. S. Bach und Händel für Violine, Cello, Flöte und Oboe sind in mehr¬
fachen Bearbeitungen erschienen. Ebenso liegen einzelne Stücke von C. PH. E.
Bach, Corelli, Fiorillo, Ruft, Tartini, Veracini vor. Die beiden hervor¬
ragendsten Unternehmungen auf diesem Gebiete aber sind: D. Alards: „1.6s
Andres ela-zsiqutzs ein Vision". 40 Hefte, Mainz b. Schott, und F. Da¬
vid's: „Die hohe Schule des Violinspiels/' 20 Hefte Leipz. b. Br. und H.
Außer Allart und David haben sich durch Herausgabe und die Bearbeitung
der Clavierpartie Verdienstein dieser Richtung erworben: Mendelssohn, Schu¬
mann, Stade, Goltermann, Wasielewki, Dessoff, Hellmersberger, Nvitisr as
I'vllwme, Grüdener, Zellner u. A.
Ziemlich gleichen Schritt mit den Ausgrabungen aus dem Gebiete der
Pianoforteliteratur hielten die auf dem des Gesanges. Jedoch gingen sie nicht
so weit zurück. Das einstimmige Lied mit Clavierbegleitung ist verhältni߬
mäßig ein Product der neueren Zeit, die alte Gesangmusik, Arie und Chanson
nicht ausgenommen, fast durchweg mehrstimmig. Erst im 17 Jahrh, erschie¬
nen Sammlungen einstimmiger Arien, vorzugsweise von deutschen Componisten
gepflegt (Kapsberger, Albert, Briegel, Krieger, Schop, Jacobi, Ahle, Coler,
Peter, Fischer, Kunstmann, Stierlein, Macer, Speer, Erlebach u, s. w.) wäh¬
lend die gleichzeitig sich entwickelnde Cantatenform a poco soin con La8so
^cmtinuo fast nur durch italienische Tonsetzer vertreten ist. Eine Sammlung
bon Liedern, welche die historische Entwickelung der Liedform in Musterbei¬
spielen vorführte, besitzen wir leider noch nicht. Unsere Verleger sind mit der
Herausgabe von Gescmgheftcn noch ängstlicher wie mit der von Clavierpiecen.
Einzelne Tonsätze enthalten die bereits angeführten Werke von Becker und
Kiesewetter. Letzterer giebt Melodien aus dem 12.—14. Jahrh, (von Lim-
leiluu as tüoue^, 7'IiiKa.ut von Navarra, ^aan as tsi, Halts, 6uiIIaum6 as
^edault) und uralte Volksweisen; ersterer deutsche Gesänge aus dem 17.
Jahrh, (von H. Albert, I. Schop, M. Coler. I. Rist). Beispiele älterer
Ntelodievildungen finden sich zahlreicher in A. Reißmann: Das deutsche
^ed in seiner historischen Entwicklung dargestellt. Cassel 1861, und Dr. N.
F- Schneider: Das musikalische Lied in geschichtlicher Entwickelung. 3 Bde.
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