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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. I. Band.

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als Schweizerbürger in meinen theuersten und für Schweizerwohl unschul¬
digen Ueberzeugungen und ihrer -- noch dazu privaten, nur gemeinschaft¬
lichen Aeußerung, der Laune irgend eines beliebigen Stadtbruchtheils preis¬
gegeben und meiner natürlichsten Rechte beraubt, die selbst die gefährlichste
Umsturzpartei hier ohne Hinderung übt? Bedenken Sie doch auch bei Ur. 2,
daß Sie selbst, als Schriftsteller, der zwar seinen Sitz in der Schweiz hat,
aber seinen Absatz in Deutschland suchen muß, wenn er und sein Verleger
bestehen will, schon lange eine besoldete Stellung beim deutschen Volke be¬
kleiden, und demselben doch sogar Ihre "sittliche" Vorliebe für Frankreich und
andere Sottisen ohne Anstand i>/s Gesicht werfen. Und wenn unter Kate¬
gorie 4 Mancher auf das alte Deutschland geschimpft hat, so hat es wohl
kaum Einer gethan wie Ihr Fünfbund, als Renegat und mit Wollust, son¬
dern mit Kummer im Herzen, der desto eher naturgemäß in Freude über die
bessere und hoffnungsvolle Neugestaltung Deutschlands übergeht. Daß aber
selbst "reine Republikaner" sich des Ausfalls der deutschen Dinge freuen kön¬
nen, beweist die Anwesenheit nicht weniger sehr ehrenwerther Schweizer in
der Torhalle -- denen Sie freilich ein ganz bedeutungsloses "ugböant sibi"
zurufen -- sowie die deutschen Friedensfeiern drüben in Amerika. Es klingt
daher überaus komisch, wenn Sie nach Anführung so völlig nichtssagender
Gründe ausrufen: "Jeder Unbefangene wird gestehen, daß ein solches
Benehmen ein gesundes Gemüth wohl empören kann!" Komisch auch
deßhalb, weil Sie damit der Masse der Züricher Bevölkerung, die Sie als
unempört, ja unbekümmert um die deutsche Friedensfeier darstellen, das "ge¬
sunde Gemüth" absprechen, welches mithin nur Ihnen, Ihrem Fünferclub
und den gemeinen Tonhallekravallanten nebst Mitschuldigen bleibt. Fürwahr,
Herr Oberst, selbst der deutschfeindliche Schuster und Kravallant Hagemann
hat vor dem eidgenössischen Schwurgerichte seine schlechte Sache besser vertre¬
ten, als Sie die Ihrige. -- Ganz ungehörig insinuiren Sie. hiesige Deutsche
hätten von einer Annexirung der Schweiz gesprochen. Der Beschränkteste
sieht ja ein, daß Zürich nicht der Ort dazu gewesen wäre. Auch nur der
Gedanke an so Etwas gehört in das gleiche Capitel mit den 100,000 Schwei¬
zern, die ein eidgenössischer Oberst zur Herstellung der Republik in Deutsch¬
land einmarschiren lassen wollte. Wenn irgend ein Professor als Möglichkeit
aufstellt, daß in ferner Zukunft die deutsche Schweiz sich dem Mutterlande
wieder anschließen könne, so sind Träume eben Schäume und jedenfalls die
Züricher Deutschen nickt dafür verantwortlich. Und wenn ein deutscher
Schreinergesell nicht, wie Sie unwahr sagen, neben Vivo ihl Luis?", sondern neben
"Vive la^iÄNLö", zur Herstellung des europäischen Gleichgewichts, auch "Vivo
ig, ?ruKL6" hören ließ, so war das ganz ohne Bedeutung und vertrug sich
ganz gut mit der schweizerischen Neutralität; wenngleich weniger mit rohen,
schweizerischen Franzosenfreunden. -- Der edle Historiker verschweigt ferner,
daß das Fest schon einmal verschoben und für's zweite Mal auf einen Tag
angesetzt worden war, wo nach den festgetroffenen Dispositionen des Bundes¬
rathes die Jnternirten frei sein mußten, was dann leider in Folge einer
französischen Dis- und Contreordre nicht der Fall war. Auch dadurch, daß
der deutsche Ausschuß auf alle äußere Schau verzichtete, zeigte er, wie gern
er bereit sei, sich einer irgend berechtigten Stimmung anzubequemen. Wenn
aber eine völlig gedankenlose und willkürliche Ansicht sich der einfachsten und
bescheidensten Rechtsübung entgegenstellt, so hält schwer, sich diese Ansicht
sehr verbreitet zu denken, und noch schwerer, ihr aus Furcht zu weichen.
Daß man aber für unser nur innerhalb unserer vier Pfähle gefeiertes Fest
eine nennenswerte Störung nicht fürchtete, beweist von anderer Seite die


als Schweizerbürger in meinen theuersten und für Schweizerwohl unschul¬
digen Ueberzeugungen und ihrer — noch dazu privaten, nur gemeinschaft¬
lichen Aeußerung, der Laune irgend eines beliebigen Stadtbruchtheils preis¬
gegeben und meiner natürlichsten Rechte beraubt, die selbst die gefährlichste
Umsturzpartei hier ohne Hinderung übt? Bedenken Sie doch auch bei Ur. 2,
daß Sie selbst, als Schriftsteller, der zwar seinen Sitz in der Schweiz hat,
aber seinen Absatz in Deutschland suchen muß, wenn er und sein Verleger
bestehen will, schon lange eine besoldete Stellung beim deutschen Volke be¬
kleiden, und demselben doch sogar Ihre „sittliche" Vorliebe für Frankreich und
andere Sottisen ohne Anstand i>/s Gesicht werfen. Und wenn unter Kate¬
gorie 4 Mancher auf das alte Deutschland geschimpft hat, so hat es wohl
kaum Einer gethan wie Ihr Fünfbund, als Renegat und mit Wollust, son¬
dern mit Kummer im Herzen, der desto eher naturgemäß in Freude über die
bessere und hoffnungsvolle Neugestaltung Deutschlands übergeht. Daß aber
selbst „reine Republikaner" sich des Ausfalls der deutschen Dinge freuen kön¬
nen, beweist die Anwesenheit nicht weniger sehr ehrenwerther Schweizer in
der Torhalle — denen Sie freilich ein ganz bedeutungsloses „ugböant sibi"
zurufen — sowie die deutschen Friedensfeiern drüben in Amerika. Es klingt
daher überaus komisch, wenn Sie nach Anführung so völlig nichtssagender
Gründe ausrufen: „Jeder Unbefangene wird gestehen, daß ein solches
Benehmen ein gesundes Gemüth wohl empören kann!" Komisch auch
deßhalb, weil Sie damit der Masse der Züricher Bevölkerung, die Sie als
unempört, ja unbekümmert um die deutsche Friedensfeier darstellen, das „ge¬
sunde Gemüth" absprechen, welches mithin nur Ihnen, Ihrem Fünferclub
und den gemeinen Tonhallekravallanten nebst Mitschuldigen bleibt. Fürwahr,
Herr Oberst, selbst der deutschfeindliche Schuster und Kravallant Hagemann
hat vor dem eidgenössischen Schwurgerichte seine schlechte Sache besser vertre¬
ten, als Sie die Ihrige. — Ganz ungehörig insinuiren Sie. hiesige Deutsche
hätten von einer Annexirung der Schweiz gesprochen. Der Beschränkteste
sieht ja ein, daß Zürich nicht der Ort dazu gewesen wäre. Auch nur der
Gedanke an so Etwas gehört in das gleiche Capitel mit den 100,000 Schwei¬
zern, die ein eidgenössischer Oberst zur Herstellung der Republik in Deutsch¬
land einmarschiren lassen wollte. Wenn irgend ein Professor als Möglichkeit
aufstellt, daß in ferner Zukunft die deutsche Schweiz sich dem Mutterlande
wieder anschließen könne, so sind Träume eben Schäume und jedenfalls die
Züricher Deutschen nickt dafür verantwortlich. Und wenn ein deutscher
Schreinergesell nicht, wie Sie unwahr sagen, neben Vivo ihl Luis?«, sondern neben
„Vive la^iÄNLö", zur Herstellung des europäischen Gleichgewichts, auch „Vivo
ig, ?ruKL6" hören ließ, so war das ganz ohne Bedeutung und vertrug sich
ganz gut mit der schweizerischen Neutralität; wenngleich weniger mit rohen,
schweizerischen Franzosenfreunden. — Der edle Historiker verschweigt ferner,
daß das Fest schon einmal verschoben und für's zweite Mal auf einen Tag
angesetzt worden war, wo nach den festgetroffenen Dispositionen des Bundes¬
rathes die Jnternirten frei sein mußten, was dann leider in Folge einer
französischen Dis- und Contreordre nicht der Fall war. Auch dadurch, daß
der deutsche Ausschuß auf alle äußere Schau verzichtete, zeigte er, wie gern
er bereit sei, sich einer irgend berechtigten Stimmung anzubequemen. Wenn
aber eine völlig gedankenlose und willkürliche Ansicht sich der einfachsten und
bescheidensten Rechtsübung entgegenstellt, so hält schwer, sich diese Ansicht
sehr verbreitet zu denken, und noch schwerer, ihr aus Furcht zu weichen.
Daß man aber für unser nur innerhalb unserer vier Pfähle gefeiertes Fest
eine nennenswerte Störung nicht fürchtete, beweist von anderer Seite die


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[0485] als Schweizerbürger in meinen theuersten und für Schweizerwohl unschul¬ digen Ueberzeugungen und ihrer — noch dazu privaten, nur gemeinschaft¬ lichen Aeußerung, der Laune irgend eines beliebigen Stadtbruchtheils preis¬ gegeben und meiner natürlichsten Rechte beraubt, die selbst die gefährlichste Umsturzpartei hier ohne Hinderung übt? Bedenken Sie doch auch bei Ur. 2, daß Sie selbst, als Schriftsteller, der zwar seinen Sitz in der Schweiz hat, aber seinen Absatz in Deutschland suchen muß, wenn er und sein Verleger bestehen will, schon lange eine besoldete Stellung beim deutschen Volke be¬ kleiden, und demselben doch sogar Ihre „sittliche" Vorliebe für Frankreich und andere Sottisen ohne Anstand i>/s Gesicht werfen. Und wenn unter Kate¬ gorie 4 Mancher auf das alte Deutschland geschimpft hat, so hat es wohl kaum Einer gethan wie Ihr Fünfbund, als Renegat und mit Wollust, son¬ dern mit Kummer im Herzen, der desto eher naturgemäß in Freude über die bessere und hoffnungsvolle Neugestaltung Deutschlands übergeht. Daß aber selbst „reine Republikaner" sich des Ausfalls der deutschen Dinge freuen kön¬ nen, beweist die Anwesenheit nicht weniger sehr ehrenwerther Schweizer in der Torhalle — denen Sie freilich ein ganz bedeutungsloses „ugböant sibi" zurufen — sowie die deutschen Friedensfeiern drüben in Amerika. Es klingt daher überaus komisch, wenn Sie nach Anführung so völlig nichtssagender Gründe ausrufen: „Jeder Unbefangene wird gestehen, daß ein solches Benehmen ein gesundes Gemüth wohl empören kann!" Komisch auch deßhalb, weil Sie damit der Masse der Züricher Bevölkerung, die Sie als unempört, ja unbekümmert um die deutsche Friedensfeier darstellen, das „ge¬ sunde Gemüth" absprechen, welches mithin nur Ihnen, Ihrem Fünferclub und den gemeinen Tonhallekravallanten nebst Mitschuldigen bleibt. Fürwahr, Herr Oberst, selbst der deutschfeindliche Schuster und Kravallant Hagemann hat vor dem eidgenössischen Schwurgerichte seine schlechte Sache besser vertre¬ ten, als Sie die Ihrige. — Ganz ungehörig insinuiren Sie. hiesige Deutsche hätten von einer Annexirung der Schweiz gesprochen. Der Beschränkteste sieht ja ein, daß Zürich nicht der Ort dazu gewesen wäre. Auch nur der Gedanke an so Etwas gehört in das gleiche Capitel mit den 100,000 Schwei¬ zern, die ein eidgenössischer Oberst zur Herstellung der Republik in Deutsch¬ land einmarschiren lassen wollte. Wenn irgend ein Professor als Möglichkeit aufstellt, daß in ferner Zukunft die deutsche Schweiz sich dem Mutterlande wieder anschließen könne, so sind Träume eben Schäume und jedenfalls die Züricher Deutschen nickt dafür verantwortlich. Und wenn ein deutscher Schreinergesell nicht, wie Sie unwahr sagen, neben Vivo ihl Luis?«, sondern neben „Vive la^iÄNLö", zur Herstellung des europäischen Gleichgewichts, auch „Vivo ig, ?ruKL6" hören ließ, so war das ganz ohne Bedeutung und vertrug sich ganz gut mit der schweizerischen Neutralität; wenngleich weniger mit rohen, schweizerischen Franzosenfreunden. — Der edle Historiker verschweigt ferner, daß das Fest schon einmal verschoben und für's zweite Mal auf einen Tag angesetzt worden war, wo nach den festgetroffenen Dispositionen des Bundes¬ rathes die Jnternirten frei sein mußten, was dann leider in Folge einer französischen Dis- und Contreordre nicht der Fall war. Auch dadurch, daß der deutsche Ausschuß auf alle äußere Schau verzichtete, zeigte er, wie gern er bereit sei, sich einer irgend berechtigten Stimmung anzubequemen. Wenn aber eine völlig gedankenlose und willkürliche Ansicht sich der einfachsten und bescheidensten Rechtsübung entgegenstellt, so hält schwer, sich diese Ansicht sehr verbreitet zu denken, und noch schwerer, ihr aus Furcht zu weichen. Daß man aber für unser nur innerhalb unserer vier Pfähle gefeiertes Fest eine nennenswerte Störung nicht fürchtete, beweist von anderer Seite die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_126315/485>, abgerufen am 24.07.2024.