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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, I. Semester. II. Band.

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So brauchte es weiter keines Titelkupfers und auch keines großen Künstlers.
Ueberlegen Sie das.

Die Post geht den Augenblick. Nächstens mehr, aäiöu liebster Freund.
Haben Sie die Güte den Einschluß zu besorgen


S. Ihr
6.

Weimar, d. 29. März 89. -- Sie erweisen mir eine große Gefälligkeit
liebster Freund, wenn Sie die Assignation auf Sechs und Neunzig Stück
Laubthaler, die der Ueberbringer Ihnen vorzeigen wird, acceptiren wollen. Ich
wollte Sie nicht so oft mit Vorschüssen behelligen, und brauche doch zu mei-
ner Einrichtung in Jena gerade jetzt soviel baares Geld, darum habe ich
mich dieses Mittels bedient, das. wie ich hoffe. Sie am wenigsten geniren
wird. Mit der heutigen Post erhalten Sie auch einen Pack mit Büchern und
Manuseript, nebst einem Brief, worin das Mehrere. Leben Sie recht wohl.


Der Ihrige
Fridrich Schiller.
7.

Weimar, den 2. April 89. -- Einige Minuten nachdem die Post mit
meinem Brief und Paquet an Sie fort war kam der Ihrige mit dem Gelde
Für Ihre Gefälligkett liebster Freund danke ich Ihnen auf das aller-
verbindlichste. Ihre Freundschaft gegen mich ist unbegränzt und ich bin
ordentlich beschämt, sie nicht durch ähnliche Dienste erwiedern zu können!

Nun bin ich in Ungewißheit, wie Sie es mit dem Assigno gehalten
haben, das Ihnen unterdessen präsentirt worden ist. Ich wünschte, daß Sie
es acceptirt haben möchten und mich die schon übersandten 100 Thlr. ent-
weder Ihnen selbst oder an jemand von hier auszahlen ließen. Sie liegen
SU Ihren Diensten bereit. Wenn ich alles zusammen rechne, was Sie an Ma¬
nuseript von mir bisher erhalten haben und bis zur Ostermesse noch von
mir erhalten werden, und alles davon abziehe, was Sie mir bisher aus¬
gezahlt haben, so beträgt das. was Sie zur Messe noch an mich auszuzahlen
hätten, nicht soviel als das Assigno ausmacht. Wenn es Ihnen aber nicht
entgegen ist, so will ich es so einrichten, daß Ihnen Crustus das heraus¬
bezahlt, was ich zu Ende der Messe von Ihnen zuviel erhalten habe, wenn
Sie nehmlich das Assigno acceptirt haben. Folgt dieses mit Protest zurück,
so ist mein bischen Credit hier in Gefahr und macht mir noch Protest un-
kosten. Hätten Sie also nicht acceptirt, so wäre es vielleicht noch Zeit, wenn
Sie gleich nach Empfang dieses Briefes in das Reichenbachische Haus schickten
und sagen ließen, Sie acceptirten den Wechsel.

Machen können wir es alsdann immer.


> Ewig der Ihrige
Schiller.

Dieß in der Eile und nächstens mehr.


So brauchte es weiter keines Titelkupfers und auch keines großen Künstlers.
Ueberlegen Sie das.

Die Post geht den Augenblick. Nächstens mehr, aäiöu liebster Freund.
Haben Sie die Güte den Einschluß zu besorgen


S. Ihr
6.

Weimar, d. 29. März 89. — Sie erweisen mir eine große Gefälligkeit
liebster Freund, wenn Sie die Assignation auf Sechs und Neunzig Stück
Laubthaler, die der Ueberbringer Ihnen vorzeigen wird, acceptiren wollen. Ich
wollte Sie nicht so oft mit Vorschüssen behelligen, und brauche doch zu mei-
ner Einrichtung in Jena gerade jetzt soviel baares Geld, darum habe ich
mich dieses Mittels bedient, das. wie ich hoffe. Sie am wenigsten geniren
wird. Mit der heutigen Post erhalten Sie auch einen Pack mit Büchern und
Manuseript, nebst einem Brief, worin das Mehrere. Leben Sie recht wohl.


Der Ihrige
Fridrich Schiller.
7.

Weimar, den 2. April 89. — Einige Minuten nachdem die Post mit
meinem Brief und Paquet an Sie fort war kam der Ihrige mit dem Gelde
Für Ihre Gefälligkett liebster Freund danke ich Ihnen auf das aller-
verbindlichste. Ihre Freundschaft gegen mich ist unbegränzt und ich bin
ordentlich beschämt, sie nicht durch ähnliche Dienste erwiedern zu können!

Nun bin ich in Ungewißheit, wie Sie es mit dem Assigno gehalten
haben, das Ihnen unterdessen präsentirt worden ist. Ich wünschte, daß Sie
es acceptirt haben möchten und mich die schon übersandten 100 Thlr. ent-
weder Ihnen selbst oder an jemand von hier auszahlen ließen. Sie liegen
SU Ihren Diensten bereit. Wenn ich alles zusammen rechne, was Sie an Ma¬
nuseript von mir bisher erhalten haben und bis zur Ostermesse noch von
mir erhalten werden, und alles davon abziehe, was Sie mir bisher aus¬
gezahlt haben, so beträgt das. was Sie zur Messe noch an mich auszuzahlen
hätten, nicht soviel als das Assigno ausmacht. Wenn es Ihnen aber nicht
entgegen ist, so will ich es so einrichten, daß Ihnen Crustus das heraus¬
bezahlt, was ich zu Ende der Messe von Ihnen zuviel erhalten habe, wenn
Sie nehmlich das Assigno acceptirt haben. Folgt dieses mit Protest zurück,
so ist mein bischen Credit hier in Gefahr und macht mir noch Protest un-
kosten. Hätten Sie also nicht acceptirt, so wäre es vielleicht noch Zeit, wenn
Sie gleich nach Empfang dieses Briefes in das Reichenbachische Haus schickten
und sagen ließen, Sie acceptirten den Wechsel.

Machen können wir es alsdann immer.


> Ewig der Ihrige
Schiller.

Dieß in der Eile und nächstens mehr.


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[0381] So brauchte es weiter keines Titelkupfers und auch keines großen Künstlers. Ueberlegen Sie das. Die Post geht den Augenblick. Nächstens mehr, aäiöu liebster Freund. Haben Sie die Güte den Einschluß zu besorgen S. Ihr 6. Weimar, d. 29. März 89. — Sie erweisen mir eine große Gefälligkeit liebster Freund, wenn Sie die Assignation auf Sechs und Neunzig Stück Laubthaler, die der Ueberbringer Ihnen vorzeigen wird, acceptiren wollen. Ich wollte Sie nicht so oft mit Vorschüssen behelligen, und brauche doch zu mei- ner Einrichtung in Jena gerade jetzt soviel baares Geld, darum habe ich mich dieses Mittels bedient, das. wie ich hoffe. Sie am wenigsten geniren wird. Mit der heutigen Post erhalten Sie auch einen Pack mit Büchern und Manuseript, nebst einem Brief, worin das Mehrere. Leben Sie recht wohl. Der Ihrige Fridrich Schiller. 7. Weimar, den 2. April 89. — Einige Minuten nachdem die Post mit meinem Brief und Paquet an Sie fort war kam der Ihrige mit dem Gelde Für Ihre Gefälligkett liebster Freund danke ich Ihnen auf das aller- verbindlichste. Ihre Freundschaft gegen mich ist unbegränzt und ich bin ordentlich beschämt, sie nicht durch ähnliche Dienste erwiedern zu können! Nun bin ich in Ungewißheit, wie Sie es mit dem Assigno gehalten haben, das Ihnen unterdessen präsentirt worden ist. Ich wünschte, daß Sie es acceptirt haben möchten und mich die schon übersandten 100 Thlr. ent- weder Ihnen selbst oder an jemand von hier auszahlen ließen. Sie liegen SU Ihren Diensten bereit. Wenn ich alles zusammen rechne, was Sie an Ma¬ nuseript von mir bisher erhalten haben und bis zur Ostermesse noch von mir erhalten werden, und alles davon abziehe, was Sie mir bisher aus¬ gezahlt haben, so beträgt das. was Sie zur Messe noch an mich auszuzahlen hätten, nicht soviel als das Assigno ausmacht. Wenn es Ihnen aber nicht entgegen ist, so will ich es so einrichten, daß Ihnen Crustus das heraus¬ bezahlt, was ich zu Ende der Messe von Ihnen zuviel erhalten habe, wenn Sie nehmlich das Assigno acceptirt haben. Folgt dieses mit Protest zurück, so ist mein bischen Credit hier in Gefahr und macht mir noch Protest un- kosten. Hätten Sie also nicht acceptirt, so wäre es vielleicht noch Zeit, wenn Sie gleich nach Empfang dieses Briefes in das Reichenbachische Haus schickten und sagen ließen, Sie acceptirten den Wechsel. Machen können wir es alsdann immer. > Ewig der Ihrige Schiller. Dieß in der Eile und nächstens mehr.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_123619/381>, abgerufen am 18.12.2024.