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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. II. Band.

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It tho Labbo-eh ok tho I^ora;
In tho viÄs xlain I am alono, ^
One morning doll obimos loren its tons,
I>low xortoet guist voigns abroa.6.
^.äoring Knosl I Kore:
O seerot avo! I turnt, ana koel
^8 a. inultituclo Ziu lcnool,
Unsosn ana vraz^inA no^r.
Linz sie^, to vast ana droaä,
18 glorious on everz^ sicko,
^.linost as it 't voulä oxen wiäo --
It ig tho Labba-dir ot tbs I-ora.

Achtbare Dilettantenarbeit, doch ohne die schlichte Innigkeit des deutschen
Liedes; dazu der alttestamentliche Sabbath, der freilich den Engländern ge¬
läufiger ist als uns. und die unechten Reime: tora -- ÄdroaÄ.

Ein anderes Antlitz zeigt Frau Kroeker, die aber auch den hier be¬
neidenswerten Vorzug hat, eines Poeten Tochter zu sein; wer weiß, ob nicht
des Vaters hilfreiche Hand im Spiel gewesen. Frau Kro eker ist in genannter
Sammlung mit einigen bisher ungedruckten Sachen von Heine und Frei-
ligrath vertreten; wir wählen als Probe Heine's "Frühlingslied":


Koll o,un gsntlz^ trouZb mz^ soul
Lvootsst bsllZ g,rs einging.
Lxooä z^on lortb, mz^ littlo sonZ,
Ol sxring-tiino ga-it^ sinZinZ!
Lxooä z^on onvvarä to g. oouss
^VKsro s^veot tlo^vors urs tlootinZ;
It xorobanoo a rose z^on hev,
La,^, I s<znä bor grootinA. --

Sammeln wir uns und werfen endlich einen vergleichenden Blick auf
den relativen Werth der beiderseitigen Leistungen, nämlich der Engländer
und der Deutschen in ihrem Wechselverhältniß. In Summa dürfen wir
Deutsche ohne eitle Ueberhebung behaupten, daß wir in dieser scheinbar so
leichten und doch so schwierigen Kunstübung den Engländern den Rang ab¬
gelaufen haben. Die Engländer können sich -- wir wiederholen es --
unter der stattlichen Reihe ihrer deutschen Dolmetscher weder eines Aug.
Will). Schlegel noch eines Otto Gildemeister (wir beziehen uns auf
dessen Byron-Uebersetzung) rühmen. In einzelnen lyrischen, mehr noch dra-
matischen Sachen haben ihre Uebersetzer freilich beinahe den Werth der
deutschen Originale erreicht; aber mit dem strengen Maßstabe stilgemäßer
Wiedergabe gemessen hält keine ihrer größeren Arbeiten, die Dichterwerke als


It tho Labbo-eh ok tho I^ora;
In tho viÄs xlain I am alono, ^
One morning doll obimos loren its tons,
I>low xortoet guist voigns abroa.6.
^.äoring Knosl I Kore:
O seerot avo! I turnt, ana koel
^8 a. inultituclo Ziu lcnool,
Unsosn ana vraz^inA no^r.
Linz sie^, to vast ana droaä,
18 glorious on everz^ sicko,
^.linost as it 't voulä oxen wiäo —
It ig tho Labba-dir ot tbs I-ora.

Achtbare Dilettantenarbeit, doch ohne die schlichte Innigkeit des deutschen
Liedes; dazu der alttestamentliche Sabbath, der freilich den Engländern ge¬
läufiger ist als uns. und die unechten Reime: tora — ÄdroaÄ.

Ein anderes Antlitz zeigt Frau Kroeker, die aber auch den hier be¬
neidenswerten Vorzug hat, eines Poeten Tochter zu sein; wer weiß, ob nicht
des Vaters hilfreiche Hand im Spiel gewesen. Frau Kro eker ist in genannter
Sammlung mit einigen bisher ungedruckten Sachen von Heine und Frei-
ligrath vertreten; wir wählen als Probe Heine's „Frühlingslied":


Koll o,un gsntlz^ trouZb mz^ soul
Lvootsst bsllZ g,rs einging.
Lxooä z^on lortb, mz^ littlo sonZ,
Ol sxring-tiino ga-it^ sinZinZ!
Lxooä z^on onvvarä to g. oouss
^VKsro s^veot tlo^vors urs tlootinZ;
It xorobanoo a rose z^on hev,
La,^, I s<znä bor grootinA. —

Sammeln wir uns und werfen endlich einen vergleichenden Blick auf
den relativen Werth der beiderseitigen Leistungen, nämlich der Engländer
und der Deutschen in ihrem Wechselverhältniß. In Summa dürfen wir
Deutsche ohne eitle Ueberhebung behaupten, daß wir in dieser scheinbar so
leichten und doch so schwierigen Kunstübung den Engländern den Rang ab¬
gelaufen haben. Die Engländer können sich — wir wiederholen es —
unter der stattlichen Reihe ihrer deutschen Dolmetscher weder eines Aug.
Will). Schlegel noch eines Otto Gildemeister (wir beziehen uns auf
dessen Byron-Uebersetzung) rühmen. In einzelnen lyrischen, mehr noch dra-
matischen Sachen haben ihre Uebersetzer freilich beinahe den Werth der
deutschen Originale erreicht; aber mit dem strengen Maßstabe stilgemäßer
Wiedergabe gemessen hält keine ihrer größeren Arbeiten, die Dichterwerke als


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_121754/317>, abgerufen am 22.07.2024.