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Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. II. Band.

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für die Türkei und das christliche Europa stellt sich schon äußerlich in der
Mischung von türkisch und französisch oben aus der Titelseite dar*).

Von Ur. 7 an tritt an die Stelle des Folioformates ein schmales Gro߬
quart, und die Farbe des Papiers wechselt: Ur. 7 und 8 sind auf rosen¬
rothem, Ur. 9 auf violettem, Ur. 10 und 11 (so weit, bis zum 7. Novbr.
1867, liegt dem Res. das Blatt vor) wieder auf weißem Papier gedruckt.
Warum? sagt ein Wort an den Leser gleich zu Anfang von Ur. 7: "Nach¬
dem wir in Erfahrung gebracht haben, daß unsere Zeitung von einer gewis¬
sen Seite her nachgemacht werden soll, haben wir, wie man sieht, anderes
Papier dazu genommen, und bedrücken jedes Stück mit dem Stempel des
jungtürkischen Vereins. Hieran hat man von nun an den wahren Muchbir
zu erkennen und jeden anders beschaffenen für unecht anzusehen." Dieser
Stempel trägt die Inschrift: ^em Osillanlxlar äsensm i^sei, d. i. der Jung-
osmanische Verein.

Ausdrücklich bezeichnet ist die doppelte Bestimmung des Blattes in der
oben erwähnten Abonnements-Einladung:

"An das Publicum.

In dem Bestreben, den neuen Gedanken, welche Fortschritte der orien¬
talischen Bevölkerungen in Kenntnissen und höherer Bildung herbeiführen
sollen, freien Lauf zu geben und hinwiederum die Gedanken Europas in
Betreff der Orientalen zu berichtigen, ist es uns mit Gottes Hilfe gelungen,
in London eine Zeitung unter dem Namen Muchbir zu begründen. Diese
Unternehmung ist von moslemischer Seite die erste dieser Art, zu deren Aus¬
führung man nach Europa gekommen ist. -- Von Ihrem allgemein bekannten
aufrichtigen Eifer für die Sache de's Orients hoffen wir zuversichtlich, daß
Sie recht viel Exemplare von unserer Zeitung nehmen werden.
1. DschumÄdcr el-uta des I. 1284."

Auf die Vorgeschichte des Blattes deuten gleich die ersten Worte von
Ur. 1 hin: "Der Muchbir hat nun ein Land gefunden, in welchem es nicht
verpönt ist, die Wahrheit zu sagen, und so erscheint er wieder." Den Com-
mentar hierzu liefert ein zu Anfang von Ur. 3 abgedruckter Brief des ehe¬
maligen Staatsraths und Statthalters von Cypern, ZiyZ. Bey Efendt, eines
ebenfalls in freiwilligem Exil lebenden Freundes des Redacteurs an densel¬
ben, Paris d. 7. DschumKda el-uta 1284 (6. Aug. 1867) -



1. ^unös 1. I.<z NuKIlbir. 31. aoud 18S7.
Oil s' Äbovllk Ä l-ollürks Luresu an NuKK- On s' avouno K ?aris "des Kaison-Xsuvs
dir 1 Orovs ^laco, Ilammörsmitn. Vlies I^drairis Orientale, grin Voltaire, 15.
N. IZenäer I^nlle Aso?port se. I^eieester sy. Zwischen diesen beiden Adressen in großer arabischer Schrift, rothgedruckt: Muchbir,
und die muhammedanische Jahrzahl 1284.

für die Türkei und das christliche Europa stellt sich schon äußerlich in der
Mischung von türkisch und französisch oben aus der Titelseite dar*).

Von Ur. 7 an tritt an die Stelle des Folioformates ein schmales Gro߬
quart, und die Farbe des Papiers wechselt: Ur. 7 und 8 sind auf rosen¬
rothem, Ur. 9 auf violettem, Ur. 10 und 11 (so weit, bis zum 7. Novbr.
1867, liegt dem Res. das Blatt vor) wieder auf weißem Papier gedruckt.
Warum? sagt ein Wort an den Leser gleich zu Anfang von Ur. 7: „Nach¬
dem wir in Erfahrung gebracht haben, daß unsere Zeitung von einer gewis¬
sen Seite her nachgemacht werden soll, haben wir, wie man sieht, anderes
Papier dazu genommen, und bedrücken jedes Stück mit dem Stempel des
jungtürkischen Vereins. Hieran hat man von nun an den wahren Muchbir
zu erkennen und jeden anders beschaffenen für unecht anzusehen." Dieser
Stempel trägt die Inschrift: ^em Osillanlxlar äsensm i^sei, d. i. der Jung-
osmanische Verein.

Ausdrücklich bezeichnet ist die doppelte Bestimmung des Blattes in der
oben erwähnten Abonnements-Einladung:

„An das Publicum.

In dem Bestreben, den neuen Gedanken, welche Fortschritte der orien¬
talischen Bevölkerungen in Kenntnissen und höherer Bildung herbeiführen
sollen, freien Lauf zu geben und hinwiederum die Gedanken Europas in
Betreff der Orientalen zu berichtigen, ist es uns mit Gottes Hilfe gelungen,
in London eine Zeitung unter dem Namen Muchbir zu begründen. Diese
Unternehmung ist von moslemischer Seite die erste dieser Art, zu deren Aus¬
führung man nach Europa gekommen ist. — Von Ihrem allgemein bekannten
aufrichtigen Eifer für die Sache de's Orients hoffen wir zuversichtlich, daß
Sie recht viel Exemplare von unserer Zeitung nehmen werden.
1. DschumÄdcr el-uta des I. 1284."

Auf die Vorgeschichte des Blattes deuten gleich die ersten Worte von
Ur. 1 hin: „Der Muchbir hat nun ein Land gefunden, in welchem es nicht
verpönt ist, die Wahrheit zu sagen, und so erscheint er wieder." Den Com-
mentar hierzu liefert ein zu Anfang von Ur. 3 abgedruckter Brief des ehe¬
maligen Staatsraths und Statthalters von Cypern, ZiyZ. Bey Efendt, eines
ebenfalls in freiwilligem Exil lebenden Freundes des Redacteurs an densel¬
ben, Paris d. 7. DschumKda el-uta 1284 (6. Aug. 1867) -



1. ^unös 1. I.<z NuKIlbir. 31. aoud 18S7.
Oil s' Äbovllk Ä l-ollürks Luresu an NuKK- On s' avouno K ?aris «des Kaison-Xsuvs
dir 1 Orovs ^laco, Ilammörsmitn. Vlies I^drairis Orientale, grin Voltaire, 15.
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[0296] für die Türkei und das christliche Europa stellt sich schon äußerlich in der Mischung von türkisch und französisch oben aus der Titelseite dar*). Von Ur. 7 an tritt an die Stelle des Folioformates ein schmales Gro߬ quart, und die Farbe des Papiers wechselt: Ur. 7 und 8 sind auf rosen¬ rothem, Ur. 9 auf violettem, Ur. 10 und 11 (so weit, bis zum 7. Novbr. 1867, liegt dem Res. das Blatt vor) wieder auf weißem Papier gedruckt. Warum? sagt ein Wort an den Leser gleich zu Anfang von Ur. 7: „Nach¬ dem wir in Erfahrung gebracht haben, daß unsere Zeitung von einer gewis¬ sen Seite her nachgemacht werden soll, haben wir, wie man sieht, anderes Papier dazu genommen, und bedrücken jedes Stück mit dem Stempel des jungtürkischen Vereins. Hieran hat man von nun an den wahren Muchbir zu erkennen und jeden anders beschaffenen für unecht anzusehen." Dieser Stempel trägt die Inschrift: ^em Osillanlxlar äsensm i^sei, d. i. der Jung- osmanische Verein. Ausdrücklich bezeichnet ist die doppelte Bestimmung des Blattes in der oben erwähnten Abonnements-Einladung: „An das Publicum. In dem Bestreben, den neuen Gedanken, welche Fortschritte der orien¬ talischen Bevölkerungen in Kenntnissen und höherer Bildung herbeiführen sollen, freien Lauf zu geben und hinwiederum die Gedanken Europas in Betreff der Orientalen zu berichtigen, ist es uns mit Gottes Hilfe gelungen, in London eine Zeitung unter dem Namen Muchbir zu begründen. Diese Unternehmung ist von moslemischer Seite die erste dieser Art, zu deren Aus¬ führung man nach Europa gekommen ist. — Von Ihrem allgemein bekannten aufrichtigen Eifer für die Sache de's Orients hoffen wir zuversichtlich, daß Sie recht viel Exemplare von unserer Zeitung nehmen werden. 1. DschumÄdcr el-uta des I. 1284." Auf die Vorgeschichte des Blattes deuten gleich die ersten Worte von Ur. 1 hin: „Der Muchbir hat nun ein Land gefunden, in welchem es nicht verpönt ist, die Wahrheit zu sagen, und so erscheint er wieder." Den Com- mentar hierzu liefert ein zu Anfang von Ur. 3 abgedruckter Brief des ehe¬ maligen Staatsraths und Statthalters von Cypern, ZiyZ. Bey Efendt, eines ebenfalls in freiwilligem Exil lebenden Freundes des Redacteurs an densel¬ ben, Paris d. 7. DschumKda el-uta 1284 (6. Aug. 1867) - 1. ^unös 1. I.<z NuKIlbir. 31. aoud 18S7. Oil s' Äbovllk Ä l-ollürks Luresu an NuKK- On s' avouno K ?aris «des Kaison-Xsuvs dir 1 Orovs ^laco, Ilammörsmitn. Vlies I^drairis Orientale, grin Voltaire, 15. N. IZenäer I^nlle Aso?port se. I^eieester sy. Zwischen diesen beiden Adressen in großer arabischer Schrift, rothgedruckt: Muchbir, und die muhammedanische Jahrzahl 1284.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341807_362043/296>, abgerufen am 15.01.2025.