Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. I. Band.dann noch zu feuern und den Gegner zu schädigen im Stande ist. Sonst ist Natürlich bekommen die Batteriegeschütze Nahmlafetten, Lafetten von Das Oberdeck, dessen Balken von Eisen und zum Schutz gegen Bomben Außerdem erheben sich vom Oberdeck die drei Masten einer Barktakelage, dann noch zu feuern und den Gegner zu schädigen im Stande ist. Sonst ist Natürlich bekommen die Batteriegeschütze Nahmlafetten, Lafetten von Das Oberdeck, dessen Balken von Eisen und zum Schutz gegen Bomben Außerdem erheben sich vom Oberdeck die drei Masten einer Barktakelage, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0023" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117029"/> <p xml:id="ID_46" prev="#ID_45"> dann noch zu feuern und den Gegner zu schädigen im Stande ist. Sonst ist<lb/> die Batterie der Fregatte wie gewöhnlich eingerichtet, nur die Geschützpforten<lb/> sind, wie bei den meisten englischen, nicht aber den ersten französischen Pan¬<lb/> zerschiffen, sehr schmal gehalten, um das Eindringen von Schüssen zu ver¬<lb/> wehren, während die Höhe behuf genügender Elevation der Kanonen die<lb/> gewöhnliche ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_47"> Natürlich bekommen die Batteriegeschütze Nahmlafetten, Lafetten von<lb/> einer neuen Erfindung, deren Ehre wieder dem geistreichen Capitän Coles<lb/> zuzuschreiben ist, wenn sie auch ein wenig später noch von andern selbständig<lb/> ersonnen wurden. Bei Schiffsgeschützen gewöhnlicher Construction hatte man,<lb/> sobald das Geschütz durch den Rückstoß der Pulverladung auf dem ebenen<lb/> Boden der Batterie zurückgelaufen war, dasselbe immer erst wieder an die<lb/> Pforte schieben müssen; und da es Neigung hatte, allzuweit zurückzukaufen,<lb/> mußte man es immer mit starken Tauen an der Schiffswand festmachen, die<lb/> deshalb natürlich bei jedem Schusse litt. Aus diesen Gründen stellte Coles<lb/> die Lafette in querschiffs laufende Schienen auf einem rechteckigen Rahmen<lb/> (einem Keil bei jener andern Erfindung), dessen inneres Ende etwas höher<lb/> lag. als das Ende an der Pforte. Nunmedr ward der Rücklauf durch das<lb/> „Bergaufsteigen" des Geschützes sehr gehemmt, immer mehr, je höher es kam,<lb/> und ohne jede Anstrengung der Batteriewand; sobald es aber den Scheitel¬<lb/> punkt erreicht hatte, lief es auf der schrägen Fläche von selbst wieder an die<lb/> Pforte. Der Nahmen seinerseits steht nun wieder auf Querrädern, die in<lb/> Kreisschienen laufen, und die Kanone als Pivotgeschütze nach jeder Richtung<lb/> stellen lassen: beim neuesten Modell für die engen Panzerschiffpforten (ebenso<lb/> bei der oben erwähnten Erfindung) läuft indessen nur der Hintere Theil des<lb/> Rahmens in Kreisschienen und der vordere liegt auf einem festen Drehungs¬<lb/> punkt, so daß die Mündung immer auf einem Punkt (in der Pforte) bleibt,<lb/> und das ganze Geschütz sich um diesen Punkt dreht, mit dem Hintertheil<lb/> einen Bogen um die Pforte beschreibt.</p><lb/> <p xml:id="ID_48"> Das Oberdeck, dessen Balken von Eisen und zum Schutz gegen Bomben<lb/> unter den Planken mit Stahlplatten bekleidet sind, trägt ganz analog der<lb/> Armirung gedeckter Corvetten nur 2 Pivotgeschütze, ebenfalls gezogene 300-<lb/> Pfünder, die durch Panzerschilde gedeckt sind, und zwar steht eins im Bug<lb/> für die Verfolgung, das andere hinten über dem Heat für den Rückzug. Das<lb/> Schiff führt somit im ganzen sechzehn 300Pfünder, kein englisches Schiff Hat<lb/> zur Zeit eine so große Zahl gleich schwerer Geschütze.</p><lb/> <p xml:id="ID_49" next="#ID_50"> Außerdem erheben sich vom Oberdeck die drei Masten einer Barktakelage,<lb/> von denen also die beiden vorderen Naasegel, der Hintere ein Gaffelsegel<lb/> führt. Die Untermasten und das Bugspriet sind hohl und von Eisen, wo¬<lb/> durch sie stärker und dennoch leichter als Holzmasten werden und zugleich</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0023]
dann noch zu feuern und den Gegner zu schädigen im Stande ist. Sonst ist
die Batterie der Fregatte wie gewöhnlich eingerichtet, nur die Geschützpforten
sind, wie bei den meisten englischen, nicht aber den ersten französischen Pan¬
zerschiffen, sehr schmal gehalten, um das Eindringen von Schüssen zu ver¬
wehren, während die Höhe behuf genügender Elevation der Kanonen die
gewöhnliche ist.
Natürlich bekommen die Batteriegeschütze Nahmlafetten, Lafetten von
einer neuen Erfindung, deren Ehre wieder dem geistreichen Capitän Coles
zuzuschreiben ist, wenn sie auch ein wenig später noch von andern selbständig
ersonnen wurden. Bei Schiffsgeschützen gewöhnlicher Construction hatte man,
sobald das Geschütz durch den Rückstoß der Pulverladung auf dem ebenen
Boden der Batterie zurückgelaufen war, dasselbe immer erst wieder an die
Pforte schieben müssen; und da es Neigung hatte, allzuweit zurückzukaufen,
mußte man es immer mit starken Tauen an der Schiffswand festmachen, die
deshalb natürlich bei jedem Schusse litt. Aus diesen Gründen stellte Coles
die Lafette in querschiffs laufende Schienen auf einem rechteckigen Rahmen
(einem Keil bei jener andern Erfindung), dessen inneres Ende etwas höher
lag. als das Ende an der Pforte. Nunmedr ward der Rücklauf durch das
„Bergaufsteigen" des Geschützes sehr gehemmt, immer mehr, je höher es kam,
und ohne jede Anstrengung der Batteriewand; sobald es aber den Scheitel¬
punkt erreicht hatte, lief es auf der schrägen Fläche von selbst wieder an die
Pforte. Der Nahmen seinerseits steht nun wieder auf Querrädern, die in
Kreisschienen laufen, und die Kanone als Pivotgeschütze nach jeder Richtung
stellen lassen: beim neuesten Modell für die engen Panzerschiffpforten (ebenso
bei der oben erwähnten Erfindung) läuft indessen nur der Hintere Theil des
Rahmens in Kreisschienen und der vordere liegt auf einem festen Drehungs¬
punkt, so daß die Mündung immer auf einem Punkt (in der Pforte) bleibt,
und das ganze Geschütz sich um diesen Punkt dreht, mit dem Hintertheil
einen Bogen um die Pforte beschreibt.
Das Oberdeck, dessen Balken von Eisen und zum Schutz gegen Bomben
unter den Planken mit Stahlplatten bekleidet sind, trägt ganz analog der
Armirung gedeckter Corvetten nur 2 Pivotgeschütze, ebenfalls gezogene 300-
Pfünder, die durch Panzerschilde gedeckt sind, und zwar steht eins im Bug
für die Verfolgung, das andere hinten über dem Heat für den Rückzug. Das
Schiff führt somit im ganzen sechzehn 300Pfünder, kein englisches Schiff Hat
zur Zeit eine so große Zahl gleich schwerer Geschütze.
Außerdem erheben sich vom Oberdeck die drei Masten einer Barktakelage,
von denen also die beiden vorderen Naasegel, der Hintere ein Gaffelsegel
führt. Die Untermasten und das Bugspriet sind hohl und von Eisen, wo¬
durch sie stärker und dennoch leichter als Holzmasten werden und zugleich
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