Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. II. Band.
Die Interpunktion ist beibehalten, wie sie in meiner Abschrift ist. W. Graf Yorck.
Die Interpunktion ist beibehalten, wie sie in meiner Abschrift ist. W. Graf Yorck. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0006" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/190700"/> <quote> <lg xml:id="POEMID_3" type="poem"> <l> Dir, die der hohen Himmclsson.le gleich,<lb/> In voller Pracht erst strahlt und Herrlichkeit,<lb/> Wenn sie durch finstre Wetterwolken bricht.<lb/> O du, die aus dem Kampf empörter Zeit<lb/> Die einz'ge Siegerin hervorgegangen:<lb/> Was für ein Wort, dein würdig, sag ich dir?<lb/> So zieht ein Cherub mit gespreizten Flügeln<lb/> Zur Nachtzeit durch die Lust, und auf den Rücken<lb/> Geworfen, staunen ihn, vom Glanz geblendet,<lb/> Der Welt betroffene Geschlechter an.<lb/> Wir Alle mögen, Höh' und Niedere,<lb/> Von der Ruine unsres Glücks umgeben,<lb/> Gebeugt von Schmerz, die Himmlischen verklagen:<lb/> Doch du, Erhabene, du darfst es nicht!<lb/> Denn eine Glorie, in jenen Nächten.<lb/> Umglänztc deine Stirn, von der die Welt,<lb/> Am Lichten Tag der Freude nichts geahnt:<lb/> Wir sahn dich Anmuth endlos niedcrregncn,<lb/> Daß du so groß als schön warst, war uns fremd!<lb/> Viel Blumen blühen in dem Schooß der Deinen,<lb/> Noch deinem Gurt zum Strauß und du bist's werth:<lb/> Doch eine schönre Palm' erringst du nicht!<lb/> Und würde dir durch eigen Schluß der Zeiten<lb/> Die Krone auch der Welt: die goldenste,<lb/> Die dich zur Königin der Erde macht,<lb/> Hat still die Tugend schon dir aufgedrückt.<lb/> Sei, Theure, lange noch des Landes Stolz,<lb/> Durch frohe Jahre, wie, durch frohe Jahre,<lb/> Du seine Lust und sein Entzücken warst!</l> </lg> </quote><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_8"> Die Interpunktion ist beibehalten, wie sie in meiner Abschrift ist.<lb/> Berlin, am Tage der Eröffnung des deutschen Reichstages.</p><lb/> <note type="byline"> W. Graf Yorck.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0006]
Dir, die der hohen Himmclsson.le gleich,
In voller Pracht erst strahlt und Herrlichkeit,
Wenn sie durch finstre Wetterwolken bricht.
O du, die aus dem Kampf empörter Zeit
Die einz'ge Siegerin hervorgegangen:
Was für ein Wort, dein würdig, sag ich dir?
So zieht ein Cherub mit gespreizten Flügeln
Zur Nachtzeit durch die Lust, und auf den Rücken
Geworfen, staunen ihn, vom Glanz geblendet,
Der Welt betroffene Geschlechter an.
Wir Alle mögen, Höh' und Niedere,
Von der Ruine unsres Glücks umgeben,
Gebeugt von Schmerz, die Himmlischen verklagen:
Doch du, Erhabene, du darfst es nicht!
Denn eine Glorie, in jenen Nächten.
Umglänztc deine Stirn, von der die Welt,
Am Lichten Tag der Freude nichts geahnt:
Wir sahn dich Anmuth endlos niedcrregncn,
Daß du so groß als schön warst, war uns fremd!
Viel Blumen blühen in dem Schooß der Deinen,
Noch deinem Gurt zum Strauß und du bist's werth:
Doch eine schönre Palm' erringst du nicht!
Und würde dir durch eigen Schluß der Zeiten
Die Krone auch der Welt: die goldenste,
Die dich zur Königin der Erde macht,
Hat still die Tugend schon dir aufgedrückt.
Sei, Theure, lange noch des Landes Stolz,
Durch frohe Jahre, wie, durch frohe Jahre,
Du seine Lust und sein Entzücken warst!
Die Interpunktion ist beibehalten, wie sie in meiner Abschrift ist.
Berlin, am Tage der Eröffnung des deutschen Reichstages.
W. Graf Yorck.
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