Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. I. Band.K. v. Hippel in seinem Buche "Natur und Gemüth" unternommen. Außerdem Von dem Gebiete der Kunst und Kunstgeschichte mög außer Zells Schrift- Ehe wir zur Belletistrik übergehen, muß auf dem Gebiete von Völkerkunde Es wäre ein hübscher Gegenstand , für die Feder eines Berufenen, eine So erfreuen wir uns schon geraume Zeit der Mode möglichst nichtssagender K. v. Hippel in seinem Buche „Natur und Gemüth" unternommen. Außerdem Von dem Gebiete der Kunst und Kunstgeschichte mög außer Zells Schrift- Ehe wir zur Belletistrik übergehen, muß auf dem Gebiete von Völkerkunde Es wäre ein hübscher Gegenstand , für die Feder eines Berufenen, eine So erfreuen wir uns schon geraume Zeit der Mode möglichst nichtssagender <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0198" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/191428"/> <p xml:id="ID_552" prev="#ID_551"> K. v. Hippel in seinem Buche „Natur und Gemüth" unternommen. Außerdem<lb/> sind auf diesem Gebiete noch zu nennen V. Granellas philosophisch-ästhetische<lb/> Studien unter dem Titel: „Wahrheit, Schönheit und Liebe".</p><lb/> <p xml:id="ID_553"> Von dem Gebiete der Kunst und Kunstgeschichte mög außer Zells Schrift-<lb/> chen: „Die Kirche der Benedictiner-Abtei Petershausen bei Konstanz" noch<lb/> F. Pechts Buch: „Kunst und Kunstindustrie auf der Weltausstellung von 1867"<lb/> lobend erwähnt sein, ansprechende Berichte über die Leistungen der verschiedenen<lb/> Nationen auf diesen Gebieten.</p><lb/> <p xml:id="ID_554"> Ehe wir zur Belletistrik übergehen, muß auf dem Gebiete von Völkerkunde<lb/> und Reisen zunächst noch E, Osenbrüggens hübsches Buch: „Wanderstudien aus<lb/> der Schweiz" genannt werden, dessen erster Band vorliegt und das als Fort¬<lb/> setzung von desselben Verfassers „Culturhistorischen Bildern aus der Schweiz"<lb/> zu betrachten ist. Ferner zwei weiiere ansprechende Werke, des düsseldorfer<lb/> Malers E. Hildebrandt „Reise um die Erde", die E. Kossak nach dessen Tage¬<lb/> büchern in drei Bänden beschrieb und das empfehlenswerthe Buch „Aus Sici-<lb/> lien. Cultur- und Geschichtsbilder" von O. Hartwig. Die fünf Aufsätze des<lb/> ersten vorliegenden Bandes sind bis auf den letzten früher schon gedruckt. In<lb/> weiteren Bänden will der Verfasser, der fünf Jahre Geistlicher der deutsch>evan«<lb/> gelischen Gemeinde in Messina war, die Geschichte der Juden, der Inquisition<lb/> und des Luxus in Sicilien, der Erhebung der Insel im Jahre 1860 und der<lb/> revolutionären Emeute in Palermo 1866 zu einem Gesammtbilde zusammen¬<lb/> stellen. Am besten findet hier auch W. O. von Horns Werk „Der Rhein. Ge¬<lb/> schichte und Sagen seiner Burgen, Abteien, Klöster und Städte" seinen Platz.<lb/> Di^ erste illustrirte Lieferung liegt vor. Als interessant mag auch das 19. Er-<lb/> gänzungsheft zu „PetennannS Mittheilungen" genannt sein, in welchem<lb/> E. Behm eine geographisch-statistische Uebersicht über Dampfschiffe, Eisenbahnen<lb/> und Telegraphen mit historischen und volkswirthschaftlichen Notizen giebt.</p><lb/> <p xml:id="ID_555"> Es wäre ein hübscher Gegenstand , für die Feder eines Berufenen, eine<lb/> Geschichte der Titel und Vorreden zu schreiben. Der Geschmack ist auch auf<lb/> diesem Gebiete stets wandelbar gewesen. Ja, er erstreckt sich bis in die<lb/> Druckereien, indem er Größe des Formats, Gestalt der Lettern bestimmt, bis<lb/> in die Werkstätte des Buchbinders, der ja viel dem Schneider Analoges hat.<lb/> Denn er kann mit stolzem Bewußtsein sagen, daß die Kleider, die er liefert,<lb/> auch Leute machen und mancher Schriftsteller muß sich gestehen, daß er von<lb/> Buchdruckers- und Buchbindersgnadcn sei, was er ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_556" next="#ID_557"> So erfreuen wir uns schon geraume Zeit der Mode möglichst nichtssagender<lb/> Büchertitel, wenigstens auf dem Gebiete der Belletristik. Die Periode ist schon<lb/> lange vorbei, wo der Leser auf dem ersten Blatte in laco den Inhalt des<lb/> Buches las und wo ein angenehmer Vorschmack des Grauens über ihn kam.<lb/> das ihm späterhin das Buch selbst einflößen sollte. Wir sind so blaß und</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0198]
K. v. Hippel in seinem Buche „Natur und Gemüth" unternommen. Außerdem
sind auf diesem Gebiete noch zu nennen V. Granellas philosophisch-ästhetische
Studien unter dem Titel: „Wahrheit, Schönheit und Liebe".
Von dem Gebiete der Kunst und Kunstgeschichte mög außer Zells Schrift-
chen: „Die Kirche der Benedictiner-Abtei Petershausen bei Konstanz" noch
F. Pechts Buch: „Kunst und Kunstindustrie auf der Weltausstellung von 1867"
lobend erwähnt sein, ansprechende Berichte über die Leistungen der verschiedenen
Nationen auf diesen Gebieten.
Ehe wir zur Belletistrik übergehen, muß auf dem Gebiete von Völkerkunde
und Reisen zunächst noch E, Osenbrüggens hübsches Buch: „Wanderstudien aus
der Schweiz" genannt werden, dessen erster Band vorliegt und das als Fort¬
setzung von desselben Verfassers „Culturhistorischen Bildern aus der Schweiz"
zu betrachten ist. Ferner zwei weiiere ansprechende Werke, des düsseldorfer
Malers E. Hildebrandt „Reise um die Erde", die E. Kossak nach dessen Tage¬
büchern in drei Bänden beschrieb und das empfehlenswerthe Buch „Aus Sici-
lien. Cultur- und Geschichtsbilder" von O. Hartwig. Die fünf Aufsätze des
ersten vorliegenden Bandes sind bis auf den letzten früher schon gedruckt. In
weiteren Bänden will der Verfasser, der fünf Jahre Geistlicher der deutsch>evan«
gelischen Gemeinde in Messina war, die Geschichte der Juden, der Inquisition
und des Luxus in Sicilien, der Erhebung der Insel im Jahre 1860 und der
revolutionären Emeute in Palermo 1866 zu einem Gesammtbilde zusammen¬
stellen. Am besten findet hier auch W. O. von Horns Werk „Der Rhein. Ge¬
schichte und Sagen seiner Burgen, Abteien, Klöster und Städte" seinen Platz.
Di^ erste illustrirte Lieferung liegt vor. Als interessant mag auch das 19. Er-
gänzungsheft zu „PetennannS Mittheilungen" genannt sein, in welchem
E. Behm eine geographisch-statistische Uebersicht über Dampfschiffe, Eisenbahnen
und Telegraphen mit historischen und volkswirthschaftlichen Notizen giebt.
Es wäre ein hübscher Gegenstand , für die Feder eines Berufenen, eine
Geschichte der Titel und Vorreden zu schreiben. Der Geschmack ist auch auf
diesem Gebiete stets wandelbar gewesen. Ja, er erstreckt sich bis in die
Druckereien, indem er Größe des Formats, Gestalt der Lettern bestimmt, bis
in die Werkstätte des Buchbinders, der ja viel dem Schneider Analoges hat.
Denn er kann mit stolzem Bewußtsein sagen, daß die Kleider, die er liefert,
auch Leute machen und mancher Schriftsteller muß sich gestehen, daß er von
Buchdruckers- und Buchbindersgnadcn sei, was er ist.
So erfreuen wir uns schon geraume Zeit der Mode möglichst nichtssagender
Büchertitel, wenigstens auf dem Gebiete der Belletristik. Die Periode ist schon
lange vorbei, wo der Leser auf dem ersten Blatte in laco den Inhalt des
Buches las und wo ein angenehmer Vorschmack des Grauens über ihn kam.
das ihm späterhin das Buch selbst einflößen sollte. Wir sind so blaß und
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