Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. IV. Band.berufen, daß sie in einem eigens einzurichtenden Centralcollegium alle begabteren "Se. königliche Hoheit geruhten aus Ur. 1) zu erwiedern, daß Hochdieselben "Zu Ur. 2) bemerkte Se. königliche Hoheit, es scheine richtig und dienlich "Schließlich betonte Se. königliche Hoheit, mit diesem Bescheid keine Ver¬ "Darauf erwiederte der erwähnte Marghinvtti, daß das Episcopat nach "Die regierende throßherzogin fand er durchaus ungünstig gestimmt, nament¬ Hier bricht leider das interessante Document ab, das einen hübschen Ein¬ Verau "wörtlicher Redacteur: Gustav Frcytng. Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von HiUhcl 6- Legler in Leipzig. berufen, daß sie in einem eigens einzurichtenden Centralcollegium alle begabteren „Se. königliche Hoheit geruhten aus Ur. 1) zu erwiedern, daß Hochdieselben „Zu Ur. 2) bemerkte Se. königliche Hoheit, es scheine richtig und dienlich „Schließlich betonte Se. königliche Hoheit, mit diesem Bescheid keine Ver¬ „Darauf erwiederte der erwähnte Marghinvtti, daß das Episcopat nach „Die regierende throßherzogin fand er durchaus ungünstig gestimmt, nament¬ Hier bricht leider das interessante Document ab, das einen hübschen Ein¬ Verau «wörtlicher Redacteur: Gustav Frcytng. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von HiUhcl 6- Legler in Leipzig. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0344" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/286492"/> <p xml:id="ID_996" prev="#ID_995"> berufen, daß sie in einem eigens einzurichtenden Centralcollegium alle begabteren<lb/> Kleriker des toscanischen Epiecopates in den theologischen und philosophischen<lb/> Wissenschaften unterwiesen. Er fügte hinzu, daß dies die beiden hauptsächlichsten<lb/> Punkte seien, über die er nun schon dreimal Sr. königlichen Hoheit in Toscana<lb/> Vortrag gehalten habe, und die er je^t in Rom Sr. königlichen Hoheit von<lb/> NtUcm ans Herz lege, als an deren Erfüllung der Segen des Herrn für<lb/> Se. königliche Hoheit und deren Staat geknüpft sei."</p><lb/> <p xml:id="ID_997"> „Se. königliche Hoheit geruhten aus Ur. 1) zu erwiedern, daß Hochdieselben<lb/> ein dankbarer und gehoisamer Sohn der katholischen Kirche, Freund und An¬<lb/> hänger des heiligen Stuhles seien; daß Hochdieselben im Begriff ständen, sich<lb/> enger an den heiligen Stuhl anzuschließen, vornehmlich durch ein Concordat,<lb/> welches indessen wohl durchdacht werden müsse, um die praktischen Schwierigkeiten<lb/> zu vermeiden, welche das östreichische mit sich gebracht habe, welche übrigens<lb/> schon vorher von Sachkundigen erkannt worden seien."</p><lb/> <p xml:id="ID_998"> „Zu Ur. 2) bemerkte Se. königliche Hoheit, es scheine richtig und dienlich<lb/> für diese Absicht, den Orden der Jesuiten für Errichtung eines Centralcvllegiums<lb/> zu öffentlichem Unterricht zu berufen; indessen sei dies Sache der Bischöfe, die<lb/> darüber unter Seiner und Seiner Regierung Zustimmung zu beschließen hätten."</p><lb/> <p xml:id="ID_999"> „Schließlich betonte Se. königliche Hoheit, mit diesem Bescheid keine Ver¬<lb/> handlung der Angelegenheit in Rom beabsichtigen zu wollen."</p><lb/> <p xml:id="ID_1000"> „Darauf erwiederte der erwähnte Marghinvtti, daß das Episcopat nach<lb/> voraus eingeholter Erlaubniß Sr. königlichen Hoheit, deren sich Hochdieselben<lb/> wohl erinnern werde, schon davon in Kenntniß gehest worden sei, und daß sich<lb/> dasselbe, die Genehmigung der beiden Hauptbehördcn vorausgesetzt, mit diesem<lb/> Plane völlig einverstanden erklärt habe. Schließlich fragte er an. ob es Sr.<lb/> königlichen Hohne genehm erscheine, daß über die ganze Angelegenheit in Tos¬<lb/> cana mit reiflicher Ueberlegung weiter verhandelt würde. Se. königliche Hoheit<lb/> antwortete bejahend, wiederholte indeß, daß es mit reiflicher Ueberlegung ge¬<lb/> schehen müsse, um allen Schwierigkeiten zu begegnen." —</p><lb/> <p xml:id="ID_1001"> „Die regierende throßherzogin fand er durchaus ungünstig gestimmt, nament¬<lb/> lich in Rücksicht »uf die Wiederberufung der Jesuiten; und es bestätigte sich,<lb/> was er vorher gehört hatte, daß sie nach Neapel reiste, und daß diese Reise der<lb/> guten Sache nicht günstig sei."--</p><lb/> <p xml:id="ID_1002"> Hier bricht leider das interessante Document ab, das einen hübschen Ein¬<lb/> blick in die Bedrängniß und die Schlauheit der römischen Klerikalen gewährt.<lb/> Wie anders ist es in diesen zehn Jahren geworden! Der gute Monsignor hatte<lb/> richtig prophezeiht; aber hätten alle Jesuiten der Welt dem mächtigen Drang der<lb/> Ereignisse Einhalt thun können, in welchem ein wiedererstandenes Volk seine<lb/><note type="byline"> Ld.</note> Neugeburt zu einem würdigeren Dasein sucht?— </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Verau «wörtlicher Redacteur: Gustav Frcytng.<lb/> Verlag von F. L. Herbig. — Druck von HiUhcl 6- Legler in Leipzig.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0344]
berufen, daß sie in einem eigens einzurichtenden Centralcollegium alle begabteren
Kleriker des toscanischen Epiecopates in den theologischen und philosophischen
Wissenschaften unterwiesen. Er fügte hinzu, daß dies die beiden hauptsächlichsten
Punkte seien, über die er nun schon dreimal Sr. königlichen Hoheit in Toscana
Vortrag gehalten habe, und die er je^t in Rom Sr. königlichen Hoheit von
NtUcm ans Herz lege, als an deren Erfüllung der Segen des Herrn für
Se. königliche Hoheit und deren Staat geknüpft sei."
„Se. königliche Hoheit geruhten aus Ur. 1) zu erwiedern, daß Hochdieselben
ein dankbarer und gehoisamer Sohn der katholischen Kirche, Freund und An¬
hänger des heiligen Stuhles seien; daß Hochdieselben im Begriff ständen, sich
enger an den heiligen Stuhl anzuschließen, vornehmlich durch ein Concordat,
welches indessen wohl durchdacht werden müsse, um die praktischen Schwierigkeiten
zu vermeiden, welche das östreichische mit sich gebracht habe, welche übrigens
schon vorher von Sachkundigen erkannt worden seien."
„Zu Ur. 2) bemerkte Se. königliche Hoheit, es scheine richtig und dienlich
für diese Absicht, den Orden der Jesuiten für Errichtung eines Centralcvllegiums
zu öffentlichem Unterricht zu berufen; indessen sei dies Sache der Bischöfe, die
darüber unter Seiner und Seiner Regierung Zustimmung zu beschließen hätten."
„Schließlich betonte Se. königliche Hoheit, mit diesem Bescheid keine Ver¬
handlung der Angelegenheit in Rom beabsichtigen zu wollen."
„Darauf erwiederte der erwähnte Marghinvtti, daß das Episcopat nach
voraus eingeholter Erlaubniß Sr. königlichen Hoheit, deren sich Hochdieselben
wohl erinnern werde, schon davon in Kenntniß gehest worden sei, und daß sich
dasselbe, die Genehmigung der beiden Hauptbehördcn vorausgesetzt, mit diesem
Plane völlig einverstanden erklärt habe. Schließlich fragte er an. ob es Sr.
königlichen Hohne genehm erscheine, daß über die ganze Angelegenheit in Tos¬
cana mit reiflicher Ueberlegung weiter verhandelt würde. Se. königliche Hoheit
antwortete bejahend, wiederholte indeß, daß es mit reiflicher Ueberlegung ge¬
schehen müsse, um allen Schwierigkeiten zu begegnen." —
„Die regierende throßherzogin fand er durchaus ungünstig gestimmt, nament¬
lich in Rücksicht »uf die Wiederberufung der Jesuiten; und es bestätigte sich,
was er vorher gehört hatte, daß sie nach Neapel reiste, und daß diese Reise der
guten Sache nicht günstig sei."--
Hier bricht leider das interessante Document ab, das einen hübschen Ein¬
blick in die Bedrängniß und die Schlauheit der römischen Klerikalen gewährt.
Wie anders ist es in diesen zehn Jahren geworden! Der gute Monsignor hatte
richtig prophezeiht; aber hätten alle Jesuiten der Welt dem mächtigen Drang der
Ereignisse Einhalt thun können, in welchem ein wiedererstandenes Volk seine
Ld. Neugeburt zu einem würdigeren Dasein sucht?—
Verau «wörtlicher Redacteur: Gustav Frcytng.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von HiUhcl 6- Legler in Leipzig.
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