Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band.derselben das Wort ergreifen, um schließlich in einer Charakteristik der Werk- Louis JfflandundDalbcrg. Geschichte der klassischen Theaterjett Mannheims. Nach den Quellen dargestellt von Dr. Wilhelm Koffka. Leipzig. Vcrlagsbuch- Handlung von I. I. Weber. 561 S. 8. Ein aus bester Quelle, d. h. aus den Acten des Mannheimer Theaters, ge¬ derselben das Wort ergreifen, um schließlich in einer Charakteristik der Werk- Louis JfflandundDalbcrg. Geschichte der klassischen Theaterjett Mannheims. Nach den Quellen dargestellt von Dr. Wilhelm Koffka. Leipzig. Vcrlagsbuch- Handlung von I. I. Weber. 561 S. 8. Ein aus bester Quelle, d. h. aus den Acten des Mannheimer Theaters, ge¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0507" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/283860"/> <p xml:id="ID_1462" prev="#ID_1461"> derselben das Wort ergreifen, um schließlich in einer Charakteristik der Werk- Louis<lb/> Napoleons die geschichtlich nothwendige wirkliche Erscheinung dieser Revolution dem<lb/> Leser nahe zu bringen. Man kann die Frag- auswerfen, warum der Verfasser<lb/> dieser Essays den angegebenen Zweck derselben, zum Verständniß des allgemeinen<lb/> Charakters der heutigen französischen Cultur-poche beizutragen, durch Betrachtung<lb/> nur von Schriftstellern ersten Nang-s verfolgt, da doch der Genius stets -»,- was-ut-<lb/> 'ich individuell- Seite hat. Aber man wird zufrieden fein müssen. wenn das Vor¬<lb/> wort darauf antwortet, daß es hier auf keine vollständige Culturg-sah.este. sondern<lb/> nur auf Herd-ischaffung von Material zu einer solchen abgesehen sei. und daß d.cs-<lb/> Studien" nicht blos von culturgeschichtlichem, sondern zugleich von Werar-histo¬<lb/> rischem Interesse eingegeben wurden. ,</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> JfflandundDalbcrg. Geschichte der klassischen Theaterjett Mannheims.<lb/> Nach den Quellen dargestellt von Dr. Wilhelm Koffka. Leipzig. Vcrlagsbuch-<lb/> Handlung von I. I. Weber. 561 S. 8.</head><lb/> <p xml:id="ID_1463" next="#ID_1464"> Ein aus bester Quelle, d. h. aus den Acten des Mannheimer Theaters, ge¬<lb/> schöpfter, sehr werthvoller Beitrag zur Geschichte der deutschen Bühne, der über<lb/> wesentliche Punkte in ders-ib-n neues Licht verbreitet und namentlich über den<lb/> Zweiten der beiden vom HauPttitcl genannten Namen Mittheilungen bringt, welche<lb/> das bisher über denselben gefällte Urtheil beträchtlich zu modificiren nöthigen. Nach<lb/> d" Darstellung Koffkas war Dalberg ein sehr tüchtiger, ja musterhafter Intendant,<lb/> ^'r die von ihm geleitete Bühne gegenüber mannichfachen Hindernissen, finanziellen<lb/> Nöthen und Sorgen bureaukratischen Einmischungen, üblem Geschmack des städtischen<lb/> Publikums mit Intelligenz. Begeisterung für die Kunst und großer Opfcrbcrettschaft<lb/> 'nette. und der namentlich das Prinzip, nach welchem nur im Einklang der aus-<lb/> übenden Kräfte mit der obersten Leitung die Interessen einer Bühne wahrhaft ge.<lb/> fördert werden kann überall am'rkanntc und zur Richtschnur seines Handelns machte.<lb/> Seine Gesellschaft war für ihn zugleich sein Rath in Sachen der Kunst, in dem er<lb/> s'°h nur den Vorsitz vorbehielt, alle Fragen des Theaters wurden gewissermaßen<lb/> Varlamentarisch festgestellt. Jahrzehnte hindurch (seit 1781. wo Dalberg selbst d,e<lb/> Dn-ction übernahm) kamen die manus-imcr Schauspieler regelmäßig zusammen, um<lb/> ^ mit ihm über das Repertoir zu verständige», ihre Wünsch- und Meinungen ub-r<lb/> neue Stücke und über die Besetzung der Rollen kundzugeben und andere Fragen<lb/> Wichtigkeit zu besprechen. Mit Geschmack und Einsicht kritisirte der Vorsteher<lb/> dieser Gemeinde von Künstler» die einzelne» Vorstellung-» in schriftlichen Miethe..<lb/> lungen an die Betreffenden. Mit edler Hingebung und großer Liberalität half er,<lb/> det- Besoldung ablehnend, auch in pecuniär-r Beziehung das ihm anvertraute In¬<lb/> stitut fördern. In den ersten beiden Jahren des Bestehens der neuen Bühne trug" aus seinen Mitteln gegen siebentausend Gulden zur Subvention derselben ve...U"d als Iffland später, wie der Revolutionskrieg die Existenz des Kurfürst-n und<lb/> d-"nit die dem Künstler versprochene Pension bedrohte, bezahlte Dalberg nicht nur<lb/> ^nächst eine beträchtliche Summe, die Jffland der Kasse des Theaters'schuldete, for-<lb/> t"n sicherte ihn. auch eine Pension von achthundert Gulden bis zu se'nem Tod-<lb/> i». Auch über das Verhältniß Schillers zu Dalberg gewinnt man (S. 111 bis 130.d-an 140 und 141) eine Meinung, die dem letzteren günstiger ist als die. welche</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0507]
derselben das Wort ergreifen, um schließlich in einer Charakteristik der Werk- Louis
Napoleons die geschichtlich nothwendige wirkliche Erscheinung dieser Revolution dem
Leser nahe zu bringen. Man kann die Frag- auswerfen, warum der Verfasser
dieser Essays den angegebenen Zweck derselben, zum Verständniß des allgemeinen
Charakters der heutigen französischen Cultur-poche beizutragen, durch Betrachtung
nur von Schriftstellern ersten Nang-s verfolgt, da doch der Genius stets -»,- was-ut-
'ich individuell- Seite hat. Aber man wird zufrieden fein müssen. wenn das Vor¬
wort darauf antwortet, daß es hier auf keine vollständige Culturg-sah.este. sondern
nur auf Herd-ischaffung von Material zu einer solchen abgesehen sei. und daß d.cs-
Studien" nicht blos von culturgeschichtlichem, sondern zugleich von Werar-histo¬
rischem Interesse eingegeben wurden. ,
JfflandundDalbcrg. Geschichte der klassischen Theaterjett Mannheims.
Nach den Quellen dargestellt von Dr. Wilhelm Koffka. Leipzig. Vcrlagsbuch-
Handlung von I. I. Weber. 561 S. 8.
Ein aus bester Quelle, d. h. aus den Acten des Mannheimer Theaters, ge¬
schöpfter, sehr werthvoller Beitrag zur Geschichte der deutschen Bühne, der über
wesentliche Punkte in ders-ib-n neues Licht verbreitet und namentlich über den
Zweiten der beiden vom HauPttitcl genannten Namen Mittheilungen bringt, welche
das bisher über denselben gefällte Urtheil beträchtlich zu modificiren nöthigen. Nach
d" Darstellung Koffkas war Dalberg ein sehr tüchtiger, ja musterhafter Intendant,
^'r die von ihm geleitete Bühne gegenüber mannichfachen Hindernissen, finanziellen
Nöthen und Sorgen bureaukratischen Einmischungen, üblem Geschmack des städtischen
Publikums mit Intelligenz. Begeisterung für die Kunst und großer Opfcrbcrettschaft
'nette. und der namentlich das Prinzip, nach welchem nur im Einklang der aus-
übenden Kräfte mit der obersten Leitung die Interessen einer Bühne wahrhaft ge.
fördert werden kann überall am'rkanntc und zur Richtschnur seines Handelns machte.
Seine Gesellschaft war für ihn zugleich sein Rath in Sachen der Kunst, in dem er
s'°h nur den Vorsitz vorbehielt, alle Fragen des Theaters wurden gewissermaßen
Varlamentarisch festgestellt. Jahrzehnte hindurch (seit 1781. wo Dalberg selbst d,e
Dn-ction übernahm) kamen die manus-imcr Schauspieler regelmäßig zusammen, um
^ mit ihm über das Repertoir zu verständige», ihre Wünsch- und Meinungen ub-r
neue Stücke und über die Besetzung der Rollen kundzugeben und andere Fragen
Wichtigkeit zu besprechen. Mit Geschmack und Einsicht kritisirte der Vorsteher
dieser Gemeinde von Künstler» die einzelne» Vorstellung-» in schriftlichen Miethe..
lungen an die Betreffenden. Mit edler Hingebung und großer Liberalität half er,
det- Besoldung ablehnend, auch in pecuniär-r Beziehung das ihm anvertraute In¬
stitut fördern. In den ersten beiden Jahren des Bestehens der neuen Bühne trug" aus seinen Mitteln gegen siebentausend Gulden zur Subvention derselben ve...U"d als Iffland später, wie der Revolutionskrieg die Existenz des Kurfürst-n und
d-"nit die dem Künstler versprochene Pension bedrohte, bezahlte Dalberg nicht nur
^nächst eine beträchtliche Summe, die Jffland der Kasse des Theaters'schuldete, for-
t"n sicherte ihn. auch eine Pension von achthundert Gulden bis zu se'nem Tod-
i». Auch über das Verhältniß Schillers zu Dalberg gewinnt man (S. 111 bis 130.d-an 140 und 141) eine Meinung, die dem letzteren günstiger ist als die. welche
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