Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, II. Semester. III. Band.eine in der peloponnesischen Landschaft Elis, unweit der schon in alter Zeit Auf das hohe Alter der olympischen Festspiele deuten die mit ihnen verknüpf? eine in der peloponnesischen Landschaft Elis, unweit der schon in alter Zeit Auf das hohe Alter der olympischen Festspiele deuten die mit ihnen verknüpf? <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0090" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/115482"/> <p xml:id="ID_261" prev="#ID_260"> eine in der peloponnesischen Landschaft Elis, unweit der schon in alter Zeit<lb/> von den Eleern zerstörten Stadt Pisa gelegene, kleine Thalevene. Freundliche,<lb/> dichtbelaubte Hügelreihen mit den Bergen Olvmpos und Kronion umgaben<lb/> hier den besonderen Schauplatz der Festfeier, den in einer vom Flusse Alpheus<lb/> und dem Bache Kladeos gebildeten Ecke liegenden, heiligen Hain Attis, und<lb/> eine Meilen lange Straße, der heilige Weg genannt, verband diesen mit<lb/> der Stadt Elis. Unter den zahlreichen Heiligtümern, die unter den Platanen<lb/> und wilden Oelbäumen des heiligen Bezirks sich befanden, nahm der dorische<lb/> Tempel des Zeus die erste Stelle ein. Hier stand das Kvlossalbild des Gottes von<lb/> Gold und Elfenbein, das berühmteste Werk des berühmtesten Meisters der Plastik,<lb/> Phidias. Umgeben von Malereien und Reliefs saß der Göttervater auf einem<lb/> Throne, das Haupt mit dem Olivenkranze geziert, das Gewand mit goldenen<lb/> Lilien durchwirft, in der Rechten eine Siegesgöttin, in der Linken sein prächtiges,<lb/> mit einem Adler gekröntes Scepter haltend. Von dem ergreifenden Gesammt-<lb/> eindrucke solchen Glanzes können Mir uns schwerlich einen Begriff machen;<lb/> doch tadelt Strabvn das falsche Verhältniß des Tempelgebäudes zum Gotte,<lb/> der aufrecht stehend über das Dach hinaufgereicht haben würde, Außerdem<lb/> verdienen noch erwähnt zu werden die Tempel der Hera und der Göttermutter<lb/> K/Ybele und vor Allem der große Brandopferaltar des Zeus, dessen viereckige<lb/> Basis 12s Fuß im Umfange maß, dessen Höhe mit dem aus der Asche der<lb/> Opfer Md derrx Wasser des Alpheus gekneteten Obertheile 2,5 Fuß betrug.<lb/> Endjich befanden sich noch daselbst die Schgtzhciuser derjenigen Staaten, welche<lb/> Weihgeschenke nach Olympia gesandt Wien, ein Gebäude zu öffentlichen Fest?<lb/> schmHusen, ein Rathhaus und die speciellen Schguplcitze der Spiele: per Hippv-<lb/> drom und das Stadium.</p><lb/> <p xml:id="ID_262" next="#ID_263"> Auf das hohe Alter der olympischen Festspiele deuten die mit ihnen verknüpf?<lb/> dep Mythen »ut ausehen Priestersagen hin, Dieselben reichen bis in die idyl?<lb/> Ache Zeit des goldenen Kronosregiment? zurück, und Pelops. der Stammvater<lb/> der vorhellenischen Halbinseldynastje. Pisos, der fabelhafte Gründer von, Pisa,<lb/> und Herakles, der Ahnherr der dorischer» Fürstenfamilien, werden als Stifter und<lb/> Festordner bezeichnet. Die geschichtliche Periode beginnt mit dem Mex Jphjtos,<lb/> eMin Zeitgenossen Lykurgs. Als nämlich damals verheerende Seuchen und Zwie¬<lb/> tracht zwischen den Staaten den Peloponnes belästigten, fragte derselbe, wiß<lb/> per Gepgraph Pausanias erzählt, das delphische Orakel, welches ihm als M-<lb/> M,eK MMl hie Wiedererneuerung der in Verfall gerathenen Zeusfeste in<lb/> Olympia anrieth, ein Beweis, dqß die delphische Pnestexschaft mit richtigem<lb/> TM in sMen Festfeiern eine Handhabe erblickte, um das Gefühl, der Zu?<lb/> sammengchprsgsejt bei Mr staatlicher Zersplitterung in den Hellenen zu wecken<lb/> und zu nähren. ZPhitps stellte zuvörderst in Verein mit Lykurg den Gottes¬<lb/> frieden wieder her, der die Landschaft Ws fW alle Zeif Mb die Festgenossen</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0090]
eine in der peloponnesischen Landschaft Elis, unweit der schon in alter Zeit
von den Eleern zerstörten Stadt Pisa gelegene, kleine Thalevene. Freundliche,
dichtbelaubte Hügelreihen mit den Bergen Olvmpos und Kronion umgaben
hier den besonderen Schauplatz der Festfeier, den in einer vom Flusse Alpheus
und dem Bache Kladeos gebildeten Ecke liegenden, heiligen Hain Attis, und
eine Meilen lange Straße, der heilige Weg genannt, verband diesen mit
der Stadt Elis. Unter den zahlreichen Heiligtümern, die unter den Platanen
und wilden Oelbäumen des heiligen Bezirks sich befanden, nahm der dorische
Tempel des Zeus die erste Stelle ein. Hier stand das Kvlossalbild des Gottes von
Gold und Elfenbein, das berühmteste Werk des berühmtesten Meisters der Plastik,
Phidias. Umgeben von Malereien und Reliefs saß der Göttervater auf einem
Throne, das Haupt mit dem Olivenkranze geziert, das Gewand mit goldenen
Lilien durchwirft, in der Rechten eine Siegesgöttin, in der Linken sein prächtiges,
mit einem Adler gekröntes Scepter haltend. Von dem ergreifenden Gesammt-
eindrucke solchen Glanzes können Mir uns schwerlich einen Begriff machen;
doch tadelt Strabvn das falsche Verhältniß des Tempelgebäudes zum Gotte,
der aufrecht stehend über das Dach hinaufgereicht haben würde, Außerdem
verdienen noch erwähnt zu werden die Tempel der Hera und der Göttermutter
K/Ybele und vor Allem der große Brandopferaltar des Zeus, dessen viereckige
Basis 12s Fuß im Umfange maß, dessen Höhe mit dem aus der Asche der
Opfer Md derrx Wasser des Alpheus gekneteten Obertheile 2,5 Fuß betrug.
Endjich befanden sich noch daselbst die Schgtzhciuser derjenigen Staaten, welche
Weihgeschenke nach Olympia gesandt Wien, ein Gebäude zu öffentlichen Fest?
schmHusen, ein Rathhaus und die speciellen Schguplcitze der Spiele: per Hippv-
drom und das Stadium.
Auf das hohe Alter der olympischen Festspiele deuten die mit ihnen verknüpf?
dep Mythen »ut ausehen Priestersagen hin, Dieselben reichen bis in die idyl?
Ache Zeit des goldenen Kronosregiment? zurück, und Pelops. der Stammvater
der vorhellenischen Halbinseldynastje. Pisos, der fabelhafte Gründer von, Pisa,
und Herakles, der Ahnherr der dorischer» Fürstenfamilien, werden als Stifter und
Festordner bezeichnet. Die geschichtliche Periode beginnt mit dem Mex Jphjtos,
eMin Zeitgenossen Lykurgs. Als nämlich damals verheerende Seuchen und Zwie¬
tracht zwischen den Staaten den Peloponnes belästigten, fragte derselbe, wiß
per Gepgraph Pausanias erzählt, das delphische Orakel, welches ihm als M-
M,eK MMl hie Wiedererneuerung der in Verfall gerathenen Zeusfeste in
Olympia anrieth, ein Beweis, dqß die delphische Pnestexschaft mit richtigem
TM in sMen Festfeiern eine Handhabe erblickte, um das Gefühl, der Zu?
sammengchprsgsejt bei Mr staatlicher Zersplitterung in den Hellenen zu wecken
und zu nähren. ZPhitps stellte zuvörderst in Verein mit Lykurg den Gottes¬
frieden wieder her, der die Landschaft Ws fW alle Zeif Mb die Festgenossen
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