Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

der hervorragender deutscher Geschichtschreiber, ein Gesammtbild deutschen Lebens
und deutscher Geschichte entrollen. Unter den Mitarbeitern, welche der Prospect an¬
kündigt, finden wir Droysen, Gewinns, Giesebrecht, Hausier, Ranke, Waitz und
Weber, dann Namen zweiten Ranges wie Beitzke, Biedermann, die beiden Falke,
Klüpfel und Kutzen, serner nicht, endlich auch den Herrn Professor Dr. Wuttke und
den Herrn Rector Dr, Masius in Dresden, dessen Anstellung als Professor der Pä¬
dagogik in Leipzig die dortige philosophische Facultät sich soeben verbeten hat.
Selbstverständlich wird ein Theil der Beiträge sehr Tüchtiges enthalten, und die
bis jetzt vorliegenden Hefte: "Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschicht¬
lichen Lebens von G. Weber" und "die ritterliche Gesellschaft im Zeitalter des Frauen¬
cultus von I. Falke" sind in der That alles Lobes werth. Wie der Herausgeber
aber, bei dieser 'Durcheinandermischung von gründlichen Gelehrten und Dilettanten,
großdentsch und kleindentsch Gesinnten, ein "Gesammtbild" deutscher Art und Ent¬
wickelung, das doch im Wesentlichen auf einem Grunde der Anschauung ruhen und
von einem Geist durchdrungen sei" müßte, versprechen konnte, ist uns nicht recht
erklärlich.

Als gute populäre Darstellungen naturwissenschaftlicher Gegenstände sind die
folgenden soeben im Berlag von Ambrosius Abel in Leipzig erschienenen mit vielen
erklärenden Holzschnitten ausgestatteten Werkchen zu empfehlen: Anatomie des mensch-
liche" Körpers von H. Seh wann, Professor in Lüttich, aus dem Französischen von
A. Breiter. -- Klima und Boden. Die Lehre von der Witterung, die Ver¬
änderung des Wetters und die Gestaltung der Erde. Frei bearbeitet nach der fran¬
zösischen Ausgabe von I. C. Houzeau, Assistenten an der Brüsseler Sternwarte.
-- Mechanik. -- Beschreibung und Darstellung der einfache" Maschinen nebst Er¬
örterung der mechanischen Principien, auf denen sie beruhen. -- Frei bearbeitet nach
der französischen Ausgabe von E. Lefrantzvis, Professor am Athenäum zu Gent.

Das von Professor Zarnckc herausgcbcnc "Literarisch e Centralblatt für
Deutschland" (Leipzig. E. Avenanus) erscheint von jetzt ab in bedeutend er¬
weitertem Umfang und wird auf diese Weise in den Stand gesetzt sein, seinem Pro¬
gramm noch mehr als bisher zu entsprechen, das Publicum eingehender, umfänglicher
und rascher über die neuen Erscheinungen unsrer wissenschaftlichen Literatur in
Kenntniß zu setzen. Wir ergreifen diese Gelegenheit, unsern Lesern dieses Unter¬
nehmen als ein wohlgeleitetes, von achtbaren Kräften unterstütztes bestens zu em¬
pfehlen.




der hervorragender deutscher Geschichtschreiber, ein Gesammtbild deutschen Lebens
und deutscher Geschichte entrollen. Unter den Mitarbeitern, welche der Prospect an¬
kündigt, finden wir Droysen, Gewinns, Giesebrecht, Hausier, Ranke, Waitz und
Weber, dann Namen zweiten Ranges wie Beitzke, Biedermann, die beiden Falke,
Klüpfel und Kutzen, serner nicht, endlich auch den Herrn Professor Dr. Wuttke und
den Herrn Rector Dr, Masius in Dresden, dessen Anstellung als Professor der Pä¬
dagogik in Leipzig die dortige philosophische Facultät sich soeben verbeten hat.
Selbstverständlich wird ein Theil der Beiträge sehr Tüchtiges enthalten, und die
bis jetzt vorliegenden Hefte: „Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschicht¬
lichen Lebens von G. Weber" und „die ritterliche Gesellschaft im Zeitalter des Frauen¬
cultus von I. Falke" sind in der That alles Lobes werth. Wie der Herausgeber
aber, bei dieser 'Durcheinandermischung von gründlichen Gelehrten und Dilettanten,
großdentsch und kleindentsch Gesinnten, ein „Gesammtbild" deutscher Art und Ent¬
wickelung, das doch im Wesentlichen auf einem Grunde der Anschauung ruhen und
von einem Geist durchdrungen sei» müßte, versprechen konnte, ist uns nicht recht
erklärlich.

Als gute populäre Darstellungen naturwissenschaftlicher Gegenstände sind die
folgenden soeben im Berlag von Ambrosius Abel in Leipzig erschienenen mit vielen
erklärenden Holzschnitten ausgestatteten Werkchen zu empfehlen: Anatomie des mensch-
liche» Körpers von H. Seh wann, Professor in Lüttich, aus dem Französischen von
A. Breiter. — Klima und Boden. Die Lehre von der Witterung, die Ver¬
änderung des Wetters und die Gestaltung der Erde. Frei bearbeitet nach der fran¬
zösischen Ausgabe von I. C. Houzeau, Assistenten an der Brüsseler Sternwarte.
— Mechanik. — Beschreibung und Darstellung der einfache» Maschinen nebst Er¬
örterung der mechanischen Principien, auf denen sie beruhen. — Frei bearbeitet nach
der französischen Ausgabe von E. Lefrantzvis, Professor am Athenäum zu Gent.

Das von Professor Zarnckc herausgcbcnc „Literarisch e Centralblatt für
Deutschland" (Leipzig. E. Avenanus) erscheint von jetzt ab in bedeutend er¬
weitertem Umfang und wird auf diese Weise in den Stand gesetzt sein, seinem Pro¬
gramm noch mehr als bisher zu entsprechen, das Publicum eingehender, umfänglicher
und rascher über die neuen Erscheinungen unsrer wissenschaftlichen Literatur in
Kenntniß zu setzen. Wir ergreifen diese Gelegenheit, unsern Lesern dieses Unter¬
nehmen als ein wohlgeleitetes, von achtbaren Kräften unterstütztes bestens zu em¬
pfehlen.




<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0167" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/113947"/>
          <p xml:id="ID_457" prev="#ID_456"> der hervorragender deutscher Geschichtschreiber, ein Gesammtbild deutschen Lebens<lb/>
und deutscher Geschichte entrollen. Unter den Mitarbeitern, welche der Prospect an¬<lb/>
kündigt, finden wir Droysen, Gewinns, Giesebrecht, Hausier, Ranke, Waitz und<lb/>
Weber, dann Namen zweiten Ranges wie Beitzke, Biedermann, die beiden Falke,<lb/>
Klüpfel und Kutzen, serner nicht, endlich auch den Herrn Professor Dr. Wuttke und<lb/>
den Herrn Rector Dr, Masius in Dresden, dessen Anstellung als Professor der Pä¬<lb/>
dagogik in Leipzig die dortige philosophische Facultät sich soeben verbeten hat.<lb/>
Selbstverständlich wird ein Theil der Beiträge sehr Tüchtiges enthalten, und die<lb/>
bis jetzt vorliegenden Hefte: &#x201E;Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschicht¬<lb/>
lichen Lebens von G. Weber" und &#x201E;die ritterliche Gesellschaft im Zeitalter des Frauen¬<lb/>
cultus von I. Falke" sind in der That alles Lobes werth. Wie der Herausgeber<lb/>
aber, bei dieser 'Durcheinandermischung von gründlichen Gelehrten und Dilettanten,<lb/>
großdentsch und kleindentsch Gesinnten, ein &#x201E;Gesammtbild" deutscher Art und Ent¬<lb/>
wickelung, das doch im Wesentlichen auf einem Grunde der Anschauung ruhen und<lb/>
von einem Geist durchdrungen sei» müßte, versprechen konnte, ist uns nicht recht<lb/>
erklärlich.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_458"> Als gute populäre Darstellungen naturwissenschaftlicher Gegenstände sind die<lb/>
folgenden soeben im Berlag von Ambrosius Abel in Leipzig erschienenen mit vielen<lb/>
erklärenden Holzschnitten ausgestatteten Werkchen zu empfehlen: Anatomie des mensch-<lb/>
liche» Körpers von H. Seh wann, Professor in Lüttich, aus dem Französischen von<lb/>
A. Breiter. &#x2014; Klima und Boden. Die Lehre von der Witterung, die Ver¬<lb/>
änderung des Wetters und die Gestaltung der Erde. Frei bearbeitet nach der fran¬<lb/>
zösischen Ausgabe von I. C. Houzeau, Assistenten an der Brüsseler Sternwarte.<lb/>
&#x2014; Mechanik. &#x2014; Beschreibung und Darstellung der einfache» Maschinen nebst Er¬<lb/>
örterung der mechanischen Principien, auf denen sie beruhen. &#x2014; Frei bearbeitet nach<lb/>
der französischen Ausgabe von E. Lefrantzvis, Professor am Athenäum zu Gent.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_459"> Das von Professor Zarnckc herausgcbcnc &#x201E;Literarisch e Centralblatt für<lb/>
Deutschland" (Leipzig. E. Avenanus) erscheint von jetzt ab in bedeutend er¬<lb/>
weitertem Umfang und wird auf diese Weise in den Stand gesetzt sein, seinem Pro¬<lb/>
gramm noch mehr als bisher zu entsprechen, das Publicum eingehender, umfänglicher<lb/>
und rascher über die neuen Erscheinungen unsrer wissenschaftlichen Literatur in<lb/>
Kenntniß zu setzen. Wir ergreifen diese Gelegenheit, unsern Lesern dieses Unter¬<lb/>
nehmen als ein wohlgeleitetes, von achtbaren Kräften unterstütztes bestens zu em¬<lb/>
pfehlen.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0167] der hervorragender deutscher Geschichtschreiber, ein Gesammtbild deutschen Lebens und deutscher Geschichte entrollen. Unter den Mitarbeitern, welche der Prospect an¬ kündigt, finden wir Droysen, Gewinns, Giesebrecht, Hausier, Ranke, Waitz und Weber, dann Namen zweiten Ranges wie Beitzke, Biedermann, die beiden Falke, Klüpfel und Kutzen, serner nicht, endlich auch den Herrn Professor Dr. Wuttke und den Herrn Rector Dr, Masius in Dresden, dessen Anstellung als Professor der Pä¬ dagogik in Leipzig die dortige philosophische Facultät sich soeben verbeten hat. Selbstverständlich wird ein Theil der Beiträge sehr Tüchtiges enthalten, und die bis jetzt vorliegenden Hefte: „Germanien in den ersten Jahrhunderten seines geschicht¬ lichen Lebens von G. Weber" und „die ritterliche Gesellschaft im Zeitalter des Frauen¬ cultus von I. Falke" sind in der That alles Lobes werth. Wie der Herausgeber aber, bei dieser 'Durcheinandermischung von gründlichen Gelehrten und Dilettanten, großdentsch und kleindentsch Gesinnten, ein „Gesammtbild" deutscher Art und Ent¬ wickelung, das doch im Wesentlichen auf einem Grunde der Anschauung ruhen und von einem Geist durchdrungen sei» müßte, versprechen konnte, ist uns nicht recht erklärlich. Als gute populäre Darstellungen naturwissenschaftlicher Gegenstände sind die folgenden soeben im Berlag von Ambrosius Abel in Leipzig erschienenen mit vielen erklärenden Holzschnitten ausgestatteten Werkchen zu empfehlen: Anatomie des mensch- liche» Körpers von H. Seh wann, Professor in Lüttich, aus dem Französischen von A. Breiter. — Klima und Boden. Die Lehre von der Witterung, die Ver¬ änderung des Wetters und die Gestaltung der Erde. Frei bearbeitet nach der fran¬ zösischen Ausgabe von I. C. Houzeau, Assistenten an der Brüsseler Sternwarte. — Mechanik. — Beschreibung und Darstellung der einfache» Maschinen nebst Er¬ örterung der mechanischen Principien, auf denen sie beruhen. — Frei bearbeitet nach der französischen Ausgabe von E. Lefrantzvis, Professor am Athenäum zu Gent. Das von Professor Zarnckc herausgcbcnc „Literarisch e Centralblatt für Deutschland" (Leipzig. E. Avenanus) erscheint von jetzt ab in bedeutend er¬ weitertem Umfang und wird auf diese Weise in den Stand gesetzt sein, seinem Pro¬ gramm noch mehr als bisher zu entsprechen, das Publicum eingehender, umfänglicher und rascher über die neuen Erscheinungen unsrer wissenschaftlichen Literatur in Kenntniß zu setzen. Wir ergreifen diese Gelegenheit, unsern Lesern dieses Unter¬ nehmen als ein wohlgeleitetes, von achtbaren Kräften unterstütztes bestens zu em¬ pfehlen.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_113779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_113779/167
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_113779/167>, abgerufen am 06.01.2025.