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Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. I. Band.

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ein klein wenig größer war, besucht zu werden. Beide waren kleiner als
ich. und das wollte viel sagen.

Endlich schlug die Stunde der Erlösung, wir wurden in großen flachen
Kähnen über das Haff gesetzt und betraten das schöne Lithauen, wo wir auf
vierzehn Tage Erholungsquartiere bezogen. Das Entzücken, als wir das
prächtige Wiesengrün erblickten, vermag ich nicht zu schildern, es war so groß
und so allgemein, daß viele von unsern Füsilieren sich an die Erde warfen
und den Boden küßten. Hiermit endet der Feldzug von 1807 sür wich.
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TllllttllMS.

Die Zusammenkunft in Compiegne und die sie begleitende famose" Brochüre
"is liliill et, 1a, Vistnlo" -- hat die Aufmerksamkeit mehr als jemals auf
jenen vorgeschobenen Posten in Rheinpreußcn gelenkt, welchen Frankreich
gütlich in Anspruch nehmen will, weil es ihn gebaut, neben Landau. das
es befestigt hat. Jener erstere, Saarlouis, ist daher gegenwärtig ein Punkt
von ganz besonderem Interesse, und eine kurze'Schilderung aus eigener An¬
schauung in jüngster Zeit wird vielleicht willkommen geheißen werden. '

Saarlouis ist eine sehr junge Stadt, eine Schöpfung Ludwig's 14.,
dessen Namen sie auch trägt. Ursprünglich blos als Festung und Garnisons¬
ort angelegt, steht sie heute noch bis auf wenige Aenderungen ganz in der¬
selben regelmäßigen Beschränkung, welche ihr berühmter Erbauer hier für
geboten erachtete. Denn kein anderer als Vauban, der Bater der neueren
Befestigungskunst, war im Jahre 1680 mit der Ehre betraut worden, dies
Bollwerk zum Schutz des errungenen Lothringen zu errichten. Es gelang iher
vortrefflich; die Lage war damals eine fast unüberwindliche zu nennen; die
Feste selbst galt als ein Meisterstück der Fortification und wird theilweise
noch heute als solches bewundert. Um so mehr lag Frankreich am sicheren Besitz,
der ihm durch den Frieden zu Ryswik im Jahre 1697 garantirt wurde. Mittler¬
weile war im Ring der Wälle auch allmälig die Stadt entstanden; Anfangs
eine Art Departemeutsstation; ihre ersten Bürger waren internirte Sträflinge,
welchen die Regierung Wohnung und Arbeit gab. Aber bald bildete sich
reicher Verkehr aus der stark bevölkerten Umgegend, welcher die Städte fehlen,


ein klein wenig größer war, besucht zu werden. Beide waren kleiner als
ich. und das wollte viel sagen.

Endlich schlug die Stunde der Erlösung, wir wurden in großen flachen
Kähnen über das Haff gesetzt und betraten das schöne Lithauen, wo wir auf
vierzehn Tage Erholungsquartiere bezogen. Das Entzücken, als wir das
prächtige Wiesengrün erblickten, vermag ich nicht zu schildern, es war so groß
und so allgemein, daß viele von unsern Füsilieren sich an die Erde warfen
und den Boden küßten. Hiermit endet der Feldzug von 1807 sür wich.
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Die Zusammenkunft in Compiegne und die sie begleitende famose" Brochüre
„is liliill et, 1a, Vistnlo" — hat die Aufmerksamkeit mehr als jemals auf
jenen vorgeschobenen Posten in Rheinpreußcn gelenkt, welchen Frankreich
gütlich in Anspruch nehmen will, weil es ihn gebaut, neben Landau. das
es befestigt hat. Jener erstere, Saarlouis, ist daher gegenwärtig ein Punkt
von ganz besonderem Interesse, und eine kurze'Schilderung aus eigener An¬
schauung in jüngster Zeit wird vielleicht willkommen geheißen werden. '

Saarlouis ist eine sehr junge Stadt, eine Schöpfung Ludwig's 14.,
dessen Namen sie auch trägt. Ursprünglich blos als Festung und Garnisons¬
ort angelegt, steht sie heute noch bis auf wenige Aenderungen ganz in der¬
selben regelmäßigen Beschränkung, welche ihr berühmter Erbauer hier für
geboten erachtete. Denn kein anderer als Vauban, der Bater der neueren
Befestigungskunst, war im Jahre 1680 mit der Ehre betraut worden, dies
Bollwerk zum Schutz des errungenen Lothringen zu errichten. Es gelang iher
vortrefflich; die Lage war damals eine fast unüberwindliche zu nennen; die
Feste selbst galt als ein Meisterstück der Fortification und wird theilweise
noch heute als solches bewundert. Um so mehr lag Frankreich am sicheren Besitz,
der ihm durch den Frieden zu Ryswik im Jahre 1697 garantirt wurde. Mittler¬
weile war im Ring der Wälle auch allmälig die Stadt entstanden; Anfangs
eine Art Departemeutsstation; ihre ersten Bürger waren internirte Sträflinge,
welchen die Regierung Wohnung und Arbeit gab. Aber bald bildete sich
reicher Verkehr aus der stark bevölkerten Umgegend, welcher die Städte fehlen,


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_113241/70>, abgerufen am 28.12.2024.