Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.Abgeordnete sich so benommen hatte. Eine große Betheiligung am Verfassungsfeste Wo in so entschiedener Weise die Vcrsassungsncucrungen im ganzen Lande ver¬ Die preußische Marine gegen die dänische. Schreiben eines Seemanns. Preußen ist im Begriff, mit Deutschland die Sache Schleswig-Holsteins aufzu¬ Die Anfänge einer Preußischen Marine haben mit Uebelständen zu kämpfen, die Abgeordnete sich so benommen hatte. Eine große Betheiligung am Verfassungsfeste Wo in so entschiedener Weise die Vcrsassungsncucrungen im ganzen Lande ver¬ Die preußische Marine gegen die dänische. Schreiben eines Seemanns. Preußen ist im Begriff, mit Deutschland die Sache Schleswig-Holsteins aufzu¬ Die Anfänge einer Preußischen Marine haben mit Uebelständen zu kämpfen, die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0242" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/111136"/> <p xml:id="ID_815" prev="#ID_814"> Abgeordnete sich so benommen hatte. Eine große Betheiligung am Verfassungsfeste<lb/> fand in Karlshafcn statt. In Wabern nahmen 6» Bürger Theil. Zu Allendorf<lb/> feierte man an dem Tage besonders den verfassungstreuen Abgeordneten Wachsmuth<lb/> zu Sooden. In Frankenberg brachte der Abgeordnete Loder das Hoch auf die Ver¬<lb/> fassung aus. Zu Wetter sprach man in erhebender Weise aus, daß man sich einig<lb/> fühle in dem Gedanken, daß Recht doch Recht bleibe. Auch in den Städten Gelnhausen,<lb/> Bockenheim, Schwcinsberg und Rinteln, sowie, in den Dörfern Wolfsanger, Jhrings-<lb/> Hausen, Weimar, Wilhelmshausen, Rothcnditmold, Kirchditmold, Wehlheiden, Nieder-<lb/> zwehrcn, Bcttenhausen, Waldau, Crumbach, Ochshausen, Nichte, Vollmershausen,<lb/> Sondershausen, Ober- und Untcrkausungen wurde der Tag festlich begangen.</p><lb/> <p xml:id="ID_816"> Wo in so entschiedener Weise die Vcrsassungsncucrungen im ganzen Lande ver¬<lb/> urtheilt sind, so deutlich und laut das fernere Festhalten am Rechtsboden proclamirt ist,<lb/> könnte sichs nur die vollkommenste Blindheit einfallen lassen, die Worte des Lcmdtags-<lb/> commissars von Dehn-Nothfclser in der Kammersitzung vom 8. December v. I. zu<lb/> wiederholen, daß die „Verfassung" von 1860 im Volke tief Wurzeln geschlagen habe.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die preußische Marine gegen die dänische.</head><lb/> <div n="2"> <head> Schreiben eines Seemanns.</head><lb/> <p xml:id="ID_817"> Preußen ist im Begriff, mit Deutschland die Sache Schleswig-Holsteins aufzu¬<lb/> nehmen, es sucht eine Lösung herbeizuführen, welche deutscher Ehre würdig ist. Offen'<lb/> bar wird die preußische Marine bei dieser Lösung eine Rolle zu spielen haben. Des¬<lb/> halb soll hier von der preußischen Marine gesprochen werden, was sie werden kann<lb/> und was sie werden muß, um ihren Zweck zu erfüllen.</p><lb/> <p xml:id="ID_818" next="#ID_819"> Die Anfänge einer Preußischen Marine haben mit Uebelständen zu kämpfen, die<lb/> Jeder, der nicht selbst Seemann ist, unterschätzen wird. Der erste ist der völlige<lb/> Mangel an einem brauchbaren Kriegshafen. Wenn die Gefion von Danzig aus in<lb/> See geht, können erst außerhalb des Hafens und der Rhede die Geschütze ausgeladen<lb/> werden, sie müssen wieder abgeladen werden, bevor das Schiff in den Hasen gelangt-<lb/> Die ungenügende Tiefe des Fahrwassers in den preußischen Häfen schützt vor dew<lb/> Eindringen fremder schwerer Schiffe, aber derselbe Uebelstand verhindert die eignen<lb/> Kriegsschiffe mit der Schnelligkeit in den Hafen zu kommen, welche in Kriegszeiten<lb/> nothwendig werden kann. Der andere Uebelstand, oft beklagt und zuweilen ungerecht<lb/> hervorgehoben, ist der Maugel an Sicherheit gewesen, welcher die ersten Schritte be>M<lb/> Bau der Fahrzeuge, Besetzung der Stellen :c. bezeichnete. Aber dieser Uebelstand ist.<lb/> wie jeder unbefangene Beurtheiler zugeben muß, nicht vorzugsweise Schuld der preu¬<lb/> ßischen Admiralität, denn gerade in den Jahren, in welchen Preußen die Anlage</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0242]
Abgeordnete sich so benommen hatte. Eine große Betheiligung am Verfassungsfeste
fand in Karlshafcn statt. In Wabern nahmen 6» Bürger Theil. Zu Allendorf
feierte man an dem Tage besonders den verfassungstreuen Abgeordneten Wachsmuth
zu Sooden. In Frankenberg brachte der Abgeordnete Loder das Hoch auf die Ver¬
fassung aus. Zu Wetter sprach man in erhebender Weise aus, daß man sich einig
fühle in dem Gedanken, daß Recht doch Recht bleibe. Auch in den Städten Gelnhausen,
Bockenheim, Schwcinsberg und Rinteln, sowie, in den Dörfern Wolfsanger, Jhrings-
Hausen, Weimar, Wilhelmshausen, Rothcnditmold, Kirchditmold, Wehlheiden, Nieder-
zwehrcn, Bcttenhausen, Waldau, Crumbach, Ochshausen, Nichte, Vollmershausen,
Sondershausen, Ober- und Untcrkausungen wurde der Tag festlich begangen.
Wo in so entschiedener Weise die Vcrsassungsncucrungen im ganzen Lande ver¬
urtheilt sind, so deutlich und laut das fernere Festhalten am Rechtsboden proclamirt ist,
könnte sichs nur die vollkommenste Blindheit einfallen lassen, die Worte des Lcmdtags-
commissars von Dehn-Nothfclser in der Kammersitzung vom 8. December v. I. zu
wiederholen, daß die „Verfassung" von 1860 im Volke tief Wurzeln geschlagen habe.
Die preußische Marine gegen die dänische.
Schreiben eines Seemanns.
Preußen ist im Begriff, mit Deutschland die Sache Schleswig-Holsteins aufzu¬
nehmen, es sucht eine Lösung herbeizuführen, welche deutscher Ehre würdig ist. Offen'
bar wird die preußische Marine bei dieser Lösung eine Rolle zu spielen haben. Des¬
halb soll hier von der preußischen Marine gesprochen werden, was sie werden kann
und was sie werden muß, um ihren Zweck zu erfüllen.
Die Anfänge einer Preußischen Marine haben mit Uebelständen zu kämpfen, die
Jeder, der nicht selbst Seemann ist, unterschätzen wird. Der erste ist der völlige
Mangel an einem brauchbaren Kriegshafen. Wenn die Gefion von Danzig aus in
See geht, können erst außerhalb des Hafens und der Rhede die Geschütze ausgeladen
werden, sie müssen wieder abgeladen werden, bevor das Schiff in den Hasen gelangt-
Die ungenügende Tiefe des Fahrwassers in den preußischen Häfen schützt vor dew
Eindringen fremder schwerer Schiffe, aber derselbe Uebelstand verhindert die eignen
Kriegsschiffe mit der Schnelligkeit in den Hafen zu kommen, welche in Kriegszeiten
nothwendig werden kann. Der andere Uebelstand, oft beklagt und zuweilen ungerecht
hervorgehoben, ist der Maugel an Sicherheit gewesen, welcher die ersten Schritte be>M
Bau der Fahrzeuge, Besetzung der Stellen :c. bezeichnete. Aber dieser Uebelstand ist.
wie jeder unbefangene Beurtheiler zugeben muß, nicht vorzugsweise Schuld der preu¬
ßischen Admiralität, denn gerade in den Jahren, in welchen Preußen die Anlage
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |