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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band.

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seltene und weitverbreitete Pflanzen, gesellige Pflanzen (Wälder), die Pflanzenwelt
des Meeres, die Wanderung der Pflanzen u. s. w. Der neunte bespricht nach
ähnlichen Gesichtspunkten die Verbreitung der Thiere, der zehnte die des Menschen¬
geschlechts nach Racen und Sprachen, wobei in der Einleitung der Zusammenhang
zwischen der Verbreitung des Menschen und der Faunen dargestellt und die großen
Fragen über die ursprüngliche Verschiedenheit der Menschen und das Alter des menschliche"
Geschlechts nach den Ergebnissen der neuesten Entdeckungen beantwortet werden. Aus
den Erörterungen über das Alter der Menschheit lassen wir nachstehenden Auszug folgen!

Von der Möglichkeit, daß Menschenracen bereits untergegangen seien, spricht
man, seit man fossile Menschenknochen im Verein mit denen uutergegangner Säuge-
thierarten gefunden hat. Dergleichen lagen in der Höhle Wvkeyhole bei Paviland
in England und in der von Kirkdalc, in den Hohlen von Torquay, wo die Kno¬
chen, und Messer von Feuerstein nebst Knochen ausgcstorbncr Thiere, von einer
Rinde von Stalagmiten bedeckt waren, in den Höhlen von Oreston bei Plymouth,
in der Plymouth Hoc und bei Ucalm Bridge. An letzterem Orte hatten die Men-
schenknochen fast alle thierische Materie verloren, während die der Hyäne sich bei
Behandlung mit Salzsäure wie noch verhältnißmüßig frische verhielten. Menschen-
knochen aus einer subapcnninischcn Höhle in Toscana, vielleicht dreißig Jahrhunderte
alt, welche ganz fossil schienen, verhielten sich dennoch wie die Hyäncnknochcn; die
wirklich fossilen sind, also weit älter. Dergleichen finden sich ferner in der Höhle
von Durfort im Jura, ganz von einer kalkigen Matrix umschlossen, im tertiären
Kalk von Pondres mit Thonschcrben und Knochen von Rhinoceros, Bären, Hyänen,
u.a. bis 13 Fuß hoch mit Bruchstücken des Kalks und mit Lehm bedeckt; sie ergeben
sich als völlig fossil. Ein fossiles Skelett fand man in dem dichten Kalkschiefer, aus
welchem die Citadelle von Quebeck steht, zwei Skelette, der amerikanischen Race an-
gehörig, in einer andern Kalkbildnng ans Guadeloupe. ES sind ferner von Ocrtlichtcitc",
wo fossile Menschenknochen mit Knochen von Thieren gefunden wurden, zu erwähnend
die Höhle von Enighvul, Kitely, Vrirham, Bize, die muggcndvrfer Höhlen, die von
Gopfingen in der schwäbischen Alp, die von Köstritz, in welchen die Menschen- und
Thicrknochcn 20 Fuß unter der Stalagmitcndecte liegen, einige Menschenknochen acht
Fuß tiefer als die vom Rhinoceros. Bei Natchez im Staat Mississippi fand sich >>'
einem blauen Thon, etwa zwei Fuß unter den Skeletten des Megalonyx und andrer
ausgestorbener Vierfüßler ein fossiles innomiiurtuiu von einem sechzehnjähriger
jungen Mann, unter einem Hügel von Muschclbrcccien. Bei Ausgrabung der Gas¬
werke von Neuorleans fand man eine von den Prniriegräscrn herrührende Schicht'
deren Alter Dvwlcr auf 1,300 Jahr schätzt; dann eine Schicht der Cyprcssenbccken, a"l
zwei Generationen dieser Bäume geschützt, die zehn Fuß Dicke (mit 5.700 Jahres¬
ringen) erreichen, demnach 11,400 Jahr alt; darauf eine Schicht von Lebenseichc",
ans 1,500 Jahre geschätzt, was in Summa 14,400 Jahre für den gegenwärtigen
Zustand des Bodens von Neuorleans gibt. Senkrecht darunter folgten drei eben
solche Gruppen, welche auf ein gleiches Alter schließen lassen, so daß darüber
57,600 Jahre vergangen sein müßten. In der nun weiter unten folgenden Abtheilung
fand sich das Gerippe eines Menschen der amerikanischen Race. In Brasilien fand Lun
an acht verschiedenen Stellen fossile Menschenknochen, z. B. in Minas Geraes
leite nebst den Resten von 44 Arten ausgestorbener Thiere; die Menschenschädc
stimmten mit denen der amerikanischen Race überein. Die fossilen Neste von brann!?
Individuen jedes Alters, durch eine Breccie verbunden und mit ungeheuren Ste"''
blöcken überdeckt, fanden sich bei der Lagoa Santa. Für den fossilen Fuß und d>
fossile Kinnlade, welche Agassiz aus einer Süßwasserbildnng vom Mvnrocsec u
Florida besitzt, berechnet er ein Alter von mindestens 10,000 Jahren.




Venntwovtlicher Redacteur: v. Moritz Busch Verlag "o" F. L. Herdia
i" Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

seltene und weitverbreitete Pflanzen, gesellige Pflanzen (Wälder), die Pflanzenwelt
des Meeres, die Wanderung der Pflanzen u. s. w. Der neunte bespricht nach
ähnlichen Gesichtspunkten die Verbreitung der Thiere, der zehnte die des Menschen¬
geschlechts nach Racen und Sprachen, wobei in der Einleitung der Zusammenhang
zwischen der Verbreitung des Menschen und der Faunen dargestellt und die großen
Fragen über die ursprüngliche Verschiedenheit der Menschen und das Alter des menschliche»
Geschlechts nach den Ergebnissen der neuesten Entdeckungen beantwortet werden. Aus
den Erörterungen über das Alter der Menschheit lassen wir nachstehenden Auszug folgen!

Von der Möglichkeit, daß Menschenracen bereits untergegangen seien, spricht
man, seit man fossile Menschenknochen im Verein mit denen uutergegangner Säuge-
thierarten gefunden hat. Dergleichen lagen in der Höhle Wvkeyhole bei Paviland
in England und in der von Kirkdalc, in den Hohlen von Torquay, wo die Kno¬
chen, und Messer von Feuerstein nebst Knochen ausgcstorbncr Thiere, von einer
Rinde von Stalagmiten bedeckt waren, in den Höhlen von Oreston bei Plymouth,
in der Plymouth Hoc und bei Ucalm Bridge. An letzterem Orte hatten die Men-
schenknochen fast alle thierische Materie verloren, während die der Hyäne sich bei
Behandlung mit Salzsäure wie noch verhältnißmüßig frische verhielten. Menschen-
knochen aus einer subapcnninischcn Höhle in Toscana, vielleicht dreißig Jahrhunderte
alt, welche ganz fossil schienen, verhielten sich dennoch wie die Hyäncnknochcn; die
wirklich fossilen sind, also weit älter. Dergleichen finden sich ferner in der Höhle
von Durfort im Jura, ganz von einer kalkigen Matrix umschlossen, im tertiären
Kalk von Pondres mit Thonschcrben und Knochen von Rhinoceros, Bären, Hyänen,
u.a. bis 13 Fuß hoch mit Bruchstücken des Kalks und mit Lehm bedeckt; sie ergeben
sich als völlig fossil. Ein fossiles Skelett fand man in dem dichten Kalkschiefer, aus
welchem die Citadelle von Quebeck steht, zwei Skelette, der amerikanischen Race an-
gehörig, in einer andern Kalkbildnng ans Guadeloupe. ES sind ferner von Ocrtlichtcitc»,
wo fossile Menschenknochen mit Knochen von Thieren gefunden wurden, zu erwähnend
die Höhle von Enighvul, Kitely, Vrirham, Bize, die muggcndvrfer Höhlen, die von
Gopfingen in der schwäbischen Alp, die von Köstritz, in welchen die Menschen- und
Thicrknochcn 20 Fuß unter der Stalagmitcndecte liegen, einige Menschenknochen acht
Fuß tiefer als die vom Rhinoceros. Bei Natchez im Staat Mississippi fand sich >>'
einem blauen Thon, etwa zwei Fuß unter den Skeletten des Megalonyx und andrer
ausgestorbener Vierfüßler ein fossiles innomiiurtuiu von einem sechzehnjähriger
jungen Mann, unter einem Hügel von Muschclbrcccien. Bei Ausgrabung der Gas¬
werke von Neuorleans fand man eine von den Prniriegräscrn herrührende Schicht'
deren Alter Dvwlcr auf 1,300 Jahr schätzt; dann eine Schicht der Cyprcssenbccken, a»l
zwei Generationen dieser Bäume geschützt, die zehn Fuß Dicke (mit 5.700 Jahres¬
ringen) erreichen, demnach 11,400 Jahr alt; darauf eine Schicht von Lebenseichc»,
ans 1,500 Jahre geschätzt, was in Summa 14,400 Jahre für den gegenwärtigen
Zustand des Bodens von Neuorleans gibt. Senkrecht darunter folgten drei eben
solche Gruppen, welche auf ein gleiches Alter schließen lassen, so daß darüber
57,600 Jahre vergangen sein müßten. In der nun weiter unten folgenden Abtheilung
fand sich das Gerippe eines Menschen der amerikanischen Race. In Brasilien fand Lun
an acht verschiedenen Stellen fossile Menschenknochen, z. B. in Minas Geraes
leite nebst den Resten von 44 Arten ausgestorbener Thiere; die Menschenschädc
stimmten mit denen der amerikanischen Race überein. Die fossilen Neste von brann!?
Individuen jedes Alters, durch eine Breccie verbunden und mit ungeheuren Ste»''
blöcken überdeckt, fanden sich bei der Lagoa Santa. Für den fossilen Fuß und d>
fossile Kinnlade, welche Agassiz aus einer Süßwasserbildnng vom Mvnrocsec u
Florida besitzt, berechnet er ein Alter von mindestens 10,000 Jahren.




Venntwovtlicher Redacteur: v. Moritz Busch Verlag »o» F. L. Herdia
i» Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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[0330] seltene und weitverbreitete Pflanzen, gesellige Pflanzen (Wälder), die Pflanzenwelt des Meeres, die Wanderung der Pflanzen u. s. w. Der neunte bespricht nach ähnlichen Gesichtspunkten die Verbreitung der Thiere, der zehnte die des Menschen¬ geschlechts nach Racen und Sprachen, wobei in der Einleitung der Zusammenhang zwischen der Verbreitung des Menschen und der Faunen dargestellt und die großen Fragen über die ursprüngliche Verschiedenheit der Menschen und das Alter des menschliche» Geschlechts nach den Ergebnissen der neuesten Entdeckungen beantwortet werden. Aus den Erörterungen über das Alter der Menschheit lassen wir nachstehenden Auszug folgen! Von der Möglichkeit, daß Menschenracen bereits untergegangen seien, spricht man, seit man fossile Menschenknochen im Verein mit denen uutergegangner Säuge- thierarten gefunden hat. Dergleichen lagen in der Höhle Wvkeyhole bei Paviland in England und in der von Kirkdalc, in den Hohlen von Torquay, wo die Kno¬ chen, und Messer von Feuerstein nebst Knochen ausgcstorbncr Thiere, von einer Rinde von Stalagmiten bedeckt waren, in den Höhlen von Oreston bei Plymouth, in der Plymouth Hoc und bei Ucalm Bridge. An letzterem Orte hatten die Men- schenknochen fast alle thierische Materie verloren, während die der Hyäne sich bei Behandlung mit Salzsäure wie noch verhältnißmüßig frische verhielten. Menschen- knochen aus einer subapcnninischcn Höhle in Toscana, vielleicht dreißig Jahrhunderte alt, welche ganz fossil schienen, verhielten sich dennoch wie die Hyäncnknochcn; die wirklich fossilen sind, also weit älter. Dergleichen finden sich ferner in der Höhle von Durfort im Jura, ganz von einer kalkigen Matrix umschlossen, im tertiären Kalk von Pondres mit Thonschcrben und Knochen von Rhinoceros, Bären, Hyänen, u.a. bis 13 Fuß hoch mit Bruchstücken des Kalks und mit Lehm bedeckt; sie ergeben sich als völlig fossil. Ein fossiles Skelett fand man in dem dichten Kalkschiefer, aus welchem die Citadelle von Quebeck steht, zwei Skelette, der amerikanischen Race an- gehörig, in einer andern Kalkbildnng ans Guadeloupe. ES sind ferner von Ocrtlichtcitc», wo fossile Menschenknochen mit Knochen von Thieren gefunden wurden, zu erwähnend die Höhle von Enighvul, Kitely, Vrirham, Bize, die muggcndvrfer Höhlen, die von Gopfingen in der schwäbischen Alp, die von Köstritz, in welchen die Menschen- und Thicrknochcn 20 Fuß unter der Stalagmitcndecte liegen, einige Menschenknochen acht Fuß tiefer als die vom Rhinoceros. Bei Natchez im Staat Mississippi fand sich >>' einem blauen Thon, etwa zwei Fuß unter den Skeletten des Megalonyx und andrer ausgestorbener Vierfüßler ein fossiles innomiiurtuiu von einem sechzehnjähriger jungen Mann, unter einem Hügel von Muschclbrcccien. Bei Ausgrabung der Gas¬ werke von Neuorleans fand man eine von den Prniriegräscrn herrührende Schicht' deren Alter Dvwlcr auf 1,300 Jahr schätzt; dann eine Schicht der Cyprcssenbccken, a»l zwei Generationen dieser Bäume geschützt, die zehn Fuß Dicke (mit 5.700 Jahres¬ ringen) erreichen, demnach 11,400 Jahr alt; darauf eine Schicht von Lebenseichc», ans 1,500 Jahre geschätzt, was in Summa 14,400 Jahre für den gegenwärtigen Zustand des Bodens von Neuorleans gibt. Senkrecht darunter folgten drei eben solche Gruppen, welche auf ein gleiches Alter schließen lassen, so daß darüber 57,600 Jahre vergangen sein müßten. In der nun weiter unten folgenden Abtheilung fand sich das Gerippe eines Menschen der amerikanischen Race. In Brasilien fand Lun an acht verschiedenen Stellen fossile Menschenknochen, z. B. in Minas Geraes leite nebst den Resten von 44 Arten ausgestorbener Thiere; die Menschenschädc stimmten mit denen der amerikanischen Race überein. Die fossilen Neste von brann!? Individuen jedes Alters, durch eine Breccie verbunden und mit ungeheuren Ste»'' blöcken überdeckt, fanden sich bei der Lagoa Santa. Für den fossilen Fuß und d> fossile Kinnlade, welche Agassiz aus einer Süßwasserbildnng vom Mvnrocsec u Florida besitzt, berechnet er ein Alter von mindestens 10,000 Jahren. Venntwovtlicher Redacteur: v. Moritz Busch Verlag »o» F. L. Herdia i» Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_186950/330>, abgerufen am 24.07.2024.