Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. II. Band.treffenden Documente, so wie durch baare Summen gehörig nachgewiesen, Mona, Valcntincr, Pastor. L, Siemonsen, Pastor. Da sich aus diesem Bericht die Nothwendigkeit einer fortgesetzten Theilnahme Literatur. Lidliotdoek o1g,""lok Italirrurr. Trieft, liter-artist. Section des östrei¬ treffenden Documente, so wie durch baare Summen gehörig nachgewiesen, Mona, Valcntincr, Pastor. L, Siemonsen, Pastor. Da sich aus diesem Bericht die Nothwendigkeit einer fortgesetzten Theilnahme Literatur. Lidliotdoek o1g,»«lok Italirrurr. Trieft, liter-artist. Section des östrei¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0367" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/186779"/> <p xml:id="ID_827" prev="#ID_826"> treffenden Documente, so wie durch baare Summen gehörig nachgewiesen, Mona,<lb/></p><lb/> <note type="byline"> Valcntincr, Pastor. L, Siemonsen, Pastor.</note><lb/> <p xml:id="ID_828"> Da sich aus diesem Bericht die Nothwendigkeit einer fortgesetzten Theilnahme<lb/> ergibt, macht die Redaction ihre leipziger Leser darauf aufmerksam, daß für Leipzig<lb/> Herr Gustav Mayer, Königstraße No, 4, Beiträge annimmt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Literatur.</head><lb/> <p xml:id="ID_829" next="#ID_830"> Lidliotdoek o1g,»«lok Italirrurr. Trieft, liter-artist. Section des östrei¬<lb/> chischen Lloyd, — Von diesem höchst dankenswerthen Unternehmen, dessen Erschei¬<lb/> nen wir vor einiger Zeit angezeigt haben, sind zwei Abschnitte vollständig erschiene»,<lb/> die Werke AlsieriS und MelastasioS, die Werke des finstern Tragikers, der den<lb/> Stoicismus des Gefühls, zu welchem er sich mehr durch Reflexion als durch Tem¬<lb/> perament aufgeschwungen hatte in spartanischen Trauerspielen ausbreitete, und<lb/> des heitern LibrettodiehtcrS, der uns für den äußerst geringfügigen Zuhält durch<lb/> den Zauber seiner Sprache entschädigt. Die Ausstattung ist elegant und bequem,<lb/> für die kritische Genauigkeit ist auf eine befriedigende Weise gesorgt. Mehr noch'<lb/> als diese Aufgabe bekannter Dichter verdient die Ausgabe der alten Chronisten die<lb/> Anerkennung des Publicums, in denen sich ein wahrer Schatz des Wissens und der<lb/> politischen Einsicht vorfindet. Die Ausgabe der Viilani ist bald zum Abschluß reif.<lb/> Mau hat häufig fromme Wünsche für die politische Einheit Italiens ausgesprochen,<lb/> denen auch wir uns anschließen, so weit es überhaupt verstattet ist, in der g--<lb/> schichtlicheu Welt Wünsche laut werden zu lassen, die als solche keine unmittelbaren<lb/> Folge» haben. Da aber ein Erfolg nach dieser Seite hin von weitläufigen euro¬<lb/> päische» Combinationen abhängt, über die sich im Voraus nichts berechnen läßt,<lb/> so dürfte es nicht unangemessen sein, zu gleicher Zeit das italienische Nationalgefühl<lb/> durch die Erinnerung an die große Vergangenheit anzuregen; hat doch auch für<lb/> Deutschland das Bewußtsein der literarischen Einheit und Bedeutung sehr viel ge-<lb/> than. Zu den Italienern selbst lebt trotz ihres nicht unbedeutenden Selbstgefühls<lb/> dieses Bewußtsein viel weniger als in dein übrigen Europa, wenigstens wenn man<lb/> den gelehrten Stand ins Auge faßt, und es ist bezeichnend für die Lage der Dinge,<lb/> daß ihnen grade von östreichischer Seite die Hand geboten wird, wie denn auch Ita¬<lb/> lie» trotz allem, was sich mit Recht gegen die östreichische Herrschaft einwenden läßt,<lb/> dieser fremden Herrschaft viele nützliche Einrichtungen verdankt. Ebenso wichtig ist<lb/> aber anch für uns Deutsche das Unternehmen des östreichischen Lloyd, Nachdem wir<lb/> uns vor einem halben Jahrhundert an dem fruchtlosen Benehmen abgemüht haben,<lb/> die fremden Forme»- in unserer Sprache einzubürgern, sind wir letzt ans cui un<lb/> befangenes objectives Studium der fremden Literaturen hingewiesen, und für die<lb/> wahre Aufklärung, für die humanistische Bildung wird sich, wen» wir England aus-<lb/> nehmen, lau», ein anderes Land finde», dem wir noch so viel verdanke» to»»den.<lb/> Wir mei»en damit nicht blos die Schriftsteller der sogenannten claszijchen Zeit, sou</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0367]
treffenden Documente, so wie durch baare Summen gehörig nachgewiesen, Mona,
Valcntincr, Pastor. L, Siemonsen, Pastor.
Da sich aus diesem Bericht die Nothwendigkeit einer fortgesetzten Theilnahme
ergibt, macht die Redaction ihre leipziger Leser darauf aufmerksam, daß für Leipzig
Herr Gustav Mayer, Königstraße No, 4, Beiträge annimmt.
Literatur.
Lidliotdoek o1g,»«lok Italirrurr. Trieft, liter-artist. Section des östrei¬
chischen Lloyd, — Von diesem höchst dankenswerthen Unternehmen, dessen Erschei¬
nen wir vor einiger Zeit angezeigt haben, sind zwei Abschnitte vollständig erschiene»,
die Werke AlsieriS und MelastasioS, die Werke des finstern Tragikers, der den
Stoicismus des Gefühls, zu welchem er sich mehr durch Reflexion als durch Tem¬
perament aufgeschwungen hatte in spartanischen Trauerspielen ausbreitete, und
des heitern LibrettodiehtcrS, der uns für den äußerst geringfügigen Zuhält durch
den Zauber seiner Sprache entschädigt. Die Ausstattung ist elegant und bequem,
für die kritische Genauigkeit ist auf eine befriedigende Weise gesorgt. Mehr noch'
als diese Aufgabe bekannter Dichter verdient die Ausgabe der alten Chronisten die
Anerkennung des Publicums, in denen sich ein wahrer Schatz des Wissens und der
politischen Einsicht vorfindet. Die Ausgabe der Viilani ist bald zum Abschluß reif.
Mau hat häufig fromme Wünsche für die politische Einheit Italiens ausgesprochen,
denen auch wir uns anschließen, so weit es überhaupt verstattet ist, in der g--
schichtlicheu Welt Wünsche laut werden zu lassen, die als solche keine unmittelbaren
Folge» haben. Da aber ein Erfolg nach dieser Seite hin von weitläufigen euro¬
päische» Combinationen abhängt, über die sich im Voraus nichts berechnen läßt,
so dürfte es nicht unangemessen sein, zu gleicher Zeit das italienische Nationalgefühl
durch die Erinnerung an die große Vergangenheit anzuregen; hat doch auch für
Deutschland das Bewußtsein der literarischen Einheit und Bedeutung sehr viel ge-
than. Zu den Italienern selbst lebt trotz ihres nicht unbedeutenden Selbstgefühls
dieses Bewußtsein viel weniger als in dein übrigen Europa, wenigstens wenn man
den gelehrten Stand ins Auge faßt, und es ist bezeichnend für die Lage der Dinge,
daß ihnen grade von östreichischer Seite die Hand geboten wird, wie denn auch Ita¬
lie» trotz allem, was sich mit Recht gegen die östreichische Herrschaft einwenden läßt,
dieser fremden Herrschaft viele nützliche Einrichtungen verdankt. Ebenso wichtig ist
aber anch für uns Deutsche das Unternehmen des östreichischen Lloyd, Nachdem wir
uns vor einem halben Jahrhundert an dem fruchtlosen Benehmen abgemüht haben,
die fremden Forme»- in unserer Sprache einzubürgern, sind wir letzt ans cui un
befangenes objectives Studium der fremden Literaturen hingewiesen, und für die
wahre Aufklärung, für die humanistische Bildung wird sich, wen» wir England aus-
nehmen, lau», ein anderes Land finde», dem wir noch so viel verdanke» to»»den.
Wir mei»en damit nicht blos die Schriftsteller der sogenannten claszijchen Zeit, sou
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