Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. II. Band.schreibt er an Bonstetten. 30. März, it in'ariivg. tiouvor ce <zuo no schreibt er an Bonstetten. 30. März, it in'ariivg. tiouvor ce <zuo no <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0142" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/186554"/> <p xml:id="ID_325" prev="#ID_324" next="#ID_326"> schreibt er an Bonstetten. 30. März, it in'ariivg. tiouvor ce <zuo no<lb/> eilet eliais pas, vn com^vo-me it in'in'i'log, <Je ce gu« ^'e us voulais ^>Ä«<lb/> eure; le su^jet in'vini>orta. ?onclg.ut 14 Mil-s M lus commv iiosseclö du pg,pe:<lb/> en ouvrant leg zwux, coelo iäso in« vnd la xremiöre, in'enäormais<lb/> avoe eile, .so xus ni til-g ni veriie, ni Mi'Jor et'iiutrv close. Endlich<lb/> sind die Reisen der Päpste gedruckt (3. April): ^ctg. glva est! ruft er<lb/> aus; „man konnte die Schrift betiteln: wider das dumme Jubelgeschrei des<lb/> Publicums bei der Vernichtung aller Hindernisse des militärischen Despotis¬<lb/> mus . . Sr. Heiligkeit von Rom, Sr. UnHeiligkeit von Potsdam und einigen<lb/> verständigen Reichsfürsten kann sie nicht mißfallen (an Herder, 2. April). . .<lb/> So lange ich von Gregor, von Alexander und Innocenz voll war. befand<lb/> ich mich so wohl, als wären Leib und Seele gleich unsterblich an mir.<lb/> Nachdem ich dieses vollendet, bemächtigte sich meiner unerhörte Traurigkeit.<lb/> Ich fühle eine unbeschreibliche Wirksamkeit in mir; wenn sie sich ausbreiten<lb/> kann, so ist alles gut. wo nicht, so frißt meine Seele in sich selber, zumal<lb/> in dieser Einsamkeit." — Die Reisen der Päpste bestehen aus einer Reihe<lb/> historischer Anekdoten aus der Periode 451—1244. An eine gedankenmäßige<lb/> Anordnung des Materials ist kaum gedacht, und der leitende Faden zeigt sich<lb/> nur in der Auswahl. Zunächst hat dem Geschichtschreiber Roms Folgerichtig¬<lb/> keit imponirt, wie man überhaupt geneigt ist, dasjenige am meisten zu<lb/> achten, dessen Mangel man in sich selbst am lebhaftesten empfindet. „Es<lb/> können die sieben Hügel sich noch mehr erniedrigen. Se. Peters wunderbarer<lb/> Bau mag einst in Trümmer fallen, der große Obelisk in Staub und Splitter<lb/> brechen; Rom, so lang Rom ist, wird wollen herrschen, und was man ohne<lb/> Unterlaß will, das geschieht." — Müller macht auf die Gefahr aufmerksam,<lb/> welche in der Zeit Gregors VII. Europa von dem Islam drohte. „Das<lb/> Evangelium wurde von rohen Barbaren vertheidigt, von Fürsten ohne Kriegs¬<lb/> kunst, von getrennten Völkern, von Seelen kalt wie ihr Norden .... Ein<lb/> Joch konnte der Kaiser geben; eine Seele sollte die Christenheit haben. Kriegs¬<lb/> gewalt unterdrückt Völker, Gesetze, Gefühle; ausrotten kann sie und ersticken;<lb/> erheben, begeistern kann sie nicht. Ein alter Priester, (denn Gott wollte es)<lb/> ein alter, kranker, gefangener, flüchtiger, verfolgter Papst ohne Eisen, ohne<lb/> Gold, ohne Land, gewaltig nur durch Seelenkraft, wurde Herr der Herzen<lb/> und Entschlüsse aller abendländischen Völker; , allen gab er seine Seele, als¬<lb/> dann sprach er zu den Königen: bis hierher sollt ihr herrschen.... Stand¬<lb/> haft wie ein Held, klug wie ein Senator, eifrig wie ein Prophet, streng in<lb/> seinen Sitten, denn er hatte nur einen Gedanken, gebrauchte er kühn die Zeit<lb/> und erleichterte das Joch, das die alten Franken auf die deutschen Provinzen<lb/> gelegt. Es ist eine unwiderstehlich scheinende Macht, welche auf angestammter<lb/> Waffengewalt beruht: er brach sie. Eine andere Macht beruhet auf des</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0142]
schreibt er an Bonstetten. 30. März, it in'ariivg. tiouvor ce <zuo no
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eure; le su^jet in'vini>orta. ?onclg.ut 14 Mil-s M lus commv iiosseclö du pg,pe:
en ouvrant leg zwux, coelo iäso in« vnd la xremiöre, in'enäormais
avoe eile, .so xus ni til-g ni veriie, ni Mi'Jor et'iiutrv close. Endlich
sind die Reisen der Päpste gedruckt (3. April): ^ctg. glva est! ruft er
aus; „man konnte die Schrift betiteln: wider das dumme Jubelgeschrei des
Publicums bei der Vernichtung aller Hindernisse des militärischen Despotis¬
mus . . Sr. Heiligkeit von Rom, Sr. UnHeiligkeit von Potsdam und einigen
verständigen Reichsfürsten kann sie nicht mißfallen (an Herder, 2. April). . .
So lange ich von Gregor, von Alexander und Innocenz voll war. befand
ich mich so wohl, als wären Leib und Seele gleich unsterblich an mir.
Nachdem ich dieses vollendet, bemächtigte sich meiner unerhörte Traurigkeit.
Ich fühle eine unbeschreibliche Wirksamkeit in mir; wenn sie sich ausbreiten
kann, so ist alles gut. wo nicht, so frißt meine Seele in sich selber, zumal
in dieser Einsamkeit." — Die Reisen der Päpste bestehen aus einer Reihe
historischer Anekdoten aus der Periode 451—1244. An eine gedankenmäßige
Anordnung des Materials ist kaum gedacht, und der leitende Faden zeigt sich
nur in der Auswahl. Zunächst hat dem Geschichtschreiber Roms Folgerichtig¬
keit imponirt, wie man überhaupt geneigt ist, dasjenige am meisten zu
achten, dessen Mangel man in sich selbst am lebhaftesten empfindet. „Es
können die sieben Hügel sich noch mehr erniedrigen. Se. Peters wunderbarer
Bau mag einst in Trümmer fallen, der große Obelisk in Staub und Splitter
brechen; Rom, so lang Rom ist, wird wollen herrschen, und was man ohne
Unterlaß will, das geschieht." — Müller macht auf die Gefahr aufmerksam,
welche in der Zeit Gregors VII. Europa von dem Islam drohte. „Das
Evangelium wurde von rohen Barbaren vertheidigt, von Fürsten ohne Kriegs¬
kunst, von getrennten Völkern, von Seelen kalt wie ihr Norden .... Ein
Joch konnte der Kaiser geben; eine Seele sollte die Christenheit haben. Kriegs¬
gewalt unterdrückt Völker, Gesetze, Gefühle; ausrotten kann sie und ersticken;
erheben, begeistern kann sie nicht. Ein alter Priester, (denn Gott wollte es)
ein alter, kranker, gefangener, flüchtiger, verfolgter Papst ohne Eisen, ohne
Gold, ohne Land, gewaltig nur durch Seelenkraft, wurde Herr der Herzen
und Entschlüsse aller abendländischen Völker; , allen gab er seine Seele, als¬
dann sprach er zu den Königen: bis hierher sollt ihr herrschen.... Stand¬
haft wie ein Held, klug wie ein Senator, eifrig wie ein Prophet, streng in
seinen Sitten, denn er hatte nur einen Gedanken, gebrauchte er kühn die Zeit
und erleichterte das Joch, das die alten Franken auf die deutschen Provinzen
gelegt. Es ist eine unwiderstehlich scheinende Macht, welche auf angestammter
Waffengewalt beruht: er brach sie. Eine andere Macht beruhet auf des
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