Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. I. Band.initiaw8,,8olwlarin, ^eolivr, Komm" lodern, a sellol-u- or man et lottvrs, wie Das 2. Kap. "Universitätsjahre. Erste Freunde. 1505...9" beginnt initiaw8,,8olwlarin, ^eolivr, Komm« lodern, a sellol-u- or man et lottvrs, wie Das 2. Kap. „Universitätsjahre. Erste Freunde. 1505...9" beginnt <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0092" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/105369"/> <p xml:id="ID_215" prev="#ID_214"> initiaw8,,8olwlarin, ^eolivr, Komm« lodern, a sellol-u- or man et lottvrs, wie<lb/> z. B. aus Ducange, Menage, Johnson u. a. ersehen werden kann. Doch<lb/> das ist nur der Mangel eines Wcstenknopfs; da sehet zwei ganze große Le¬<lb/> bensläufe mit wenigen Strichen hingezeichnet: „Nicht lange nachdem auf diese<lb/> Weise Hütten auA dem Kloster zu Fulda in die Welt entflohen war, flüchtete<lb/> sich zu Erfurt Luther aus der. Welt in das Kloster. Wie bezeichnet dieser<lb/> Gegensatz Natur und Bestimmung beider Männer.- Der eine will sich unter<lb/> Menschen umtreiben, der andere mit Gott ins Reine kommen. Zwar erkennt<lb/> dieser später den falschen Weg und verläßt das Kloster, ohne jedoch seiner<lb/> Denk- und Handelsweise das dort erhaltene Gepräge wieder abthun zu können.<lb/> Bei aller Breite und Großartigkeit seines spätern Wirkens blieb Luther eine<lb/> streng in sich zusammengefaßte, aber auch eine geistliche, dadurch gebundene<lb/> und verdüsterte Persönlichkeit: während Hütten eine weltliche, ritterliche, freie,<lb/> selbst im Unglück heitere, aber freilich auch unstäte und in ihrem Thun sich<lb/> vielfach übernehmende Natur ist." Und nun vergleiche man das Gelingen der<lb/> Kämpfe und das Ende der beiden deutschen Vorkämpfer!</p><lb/> <p xml:id="ID_216" next="#ID_217"> Das 2. Kap. „Universitätsjahre. Erste Freunde. 1505...9" beginnt<lb/> mit der für Huttens Bildungsgang und Freundschaftsanknüpfnngen wichtigen<lb/> Frage, ob er von Fulda aus zuerst nach Erfurt oder alsbald nach Köln und<lb/> von da über Erfurt Vnach Frankfurt a. O. gewandert sei. Letzeres ist durch<lb/> neu hinzugekommene Argumente doch noch nicht ganz festgestellt; unser Ver¬<lb/> faßer neigt zu der Annahme, Hütten sei von Fulda spätestens anfangs 1505<lb/> nach Erfurt, von da im Sommer mit Crotus nach Köln, im Jahre darauf<lb/> über Erfurt nach Frankfurt a. O. gezogen. Bewiesen ist bis jetzt hiervon nichts,<lb/> auch nicht, daß Crotus und Hütten zusammen nach Köln gegangen sind, und<lb/> mir scheint daher am gerathcnsten, nach Camerarius den ersten Studenten¬<lb/> aufenthalt Huttens in Köln zu suchen, wohin er durch den spitzen Winkel über<lb/> Erfurt, dem nächsten Orte, an dem er Landsleute zu treffen wußte, gelangt sein<lb/> mag. Finster sah es doch noch in Köln aus. als Hütten da, wie man später<lb/> sagte, Humaniora studieren wollte: es ist als ob die Kutte, der Scholastik gün¬<lb/> stig, die reine Luft des classischen Alterthums zersetzte. Mit Crotus lernte hier<lb/> Hütten sich frei zu machen von der moderigen Form der damals ganz zünfti¬<lb/> gen Lehre, die sich die Namen der Theologie und Philosophie anmaßte, und<lb/> die doch, um als Ernst zu gelten, den geistreichen Jünglingen zu läppisch, um<lb/> Unterhaltung zu gewähren, zu pedantisch und fratzenhaft erschien; hier lasen<lb/> sie die ersten Samenkörner auf, aus denen ein Jahrzehnt später das wunder¬<lb/> same Gebüsch erwachsen ist, worin die odseui'i viri sammt dem Gewände<lb/> Haut und Haare laßen mußten. Hier findet daher auch die Schilderung des<lb/> zu Spott und Witz wie zu traulicher Hingebung an die Genüße geistreicher<lb/> Geselligkeit mit Aeltern, wie Mullan, und insbesondere auch mit Jüngeren,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0092]
initiaw8,,8olwlarin, ^eolivr, Komm« lodern, a sellol-u- or man et lottvrs, wie
z. B. aus Ducange, Menage, Johnson u. a. ersehen werden kann. Doch
das ist nur der Mangel eines Wcstenknopfs; da sehet zwei ganze große Le¬
bensläufe mit wenigen Strichen hingezeichnet: „Nicht lange nachdem auf diese
Weise Hütten auA dem Kloster zu Fulda in die Welt entflohen war, flüchtete
sich zu Erfurt Luther aus der. Welt in das Kloster. Wie bezeichnet dieser
Gegensatz Natur und Bestimmung beider Männer.- Der eine will sich unter
Menschen umtreiben, der andere mit Gott ins Reine kommen. Zwar erkennt
dieser später den falschen Weg und verläßt das Kloster, ohne jedoch seiner
Denk- und Handelsweise das dort erhaltene Gepräge wieder abthun zu können.
Bei aller Breite und Großartigkeit seines spätern Wirkens blieb Luther eine
streng in sich zusammengefaßte, aber auch eine geistliche, dadurch gebundene
und verdüsterte Persönlichkeit: während Hütten eine weltliche, ritterliche, freie,
selbst im Unglück heitere, aber freilich auch unstäte und in ihrem Thun sich
vielfach übernehmende Natur ist." Und nun vergleiche man das Gelingen der
Kämpfe und das Ende der beiden deutschen Vorkämpfer!
Das 2. Kap. „Universitätsjahre. Erste Freunde. 1505...9" beginnt
mit der für Huttens Bildungsgang und Freundschaftsanknüpfnngen wichtigen
Frage, ob er von Fulda aus zuerst nach Erfurt oder alsbald nach Köln und
von da über Erfurt Vnach Frankfurt a. O. gewandert sei. Letzeres ist durch
neu hinzugekommene Argumente doch noch nicht ganz festgestellt; unser Ver¬
faßer neigt zu der Annahme, Hütten sei von Fulda spätestens anfangs 1505
nach Erfurt, von da im Sommer mit Crotus nach Köln, im Jahre darauf
über Erfurt nach Frankfurt a. O. gezogen. Bewiesen ist bis jetzt hiervon nichts,
auch nicht, daß Crotus und Hütten zusammen nach Köln gegangen sind, und
mir scheint daher am gerathcnsten, nach Camerarius den ersten Studenten¬
aufenthalt Huttens in Köln zu suchen, wohin er durch den spitzen Winkel über
Erfurt, dem nächsten Orte, an dem er Landsleute zu treffen wußte, gelangt sein
mag. Finster sah es doch noch in Köln aus. als Hütten da, wie man später
sagte, Humaniora studieren wollte: es ist als ob die Kutte, der Scholastik gün¬
stig, die reine Luft des classischen Alterthums zersetzte. Mit Crotus lernte hier
Hütten sich frei zu machen von der moderigen Form der damals ganz zünfti¬
gen Lehre, die sich die Namen der Theologie und Philosophie anmaßte, und
die doch, um als Ernst zu gelten, den geistreichen Jünglingen zu läppisch, um
Unterhaltung zu gewähren, zu pedantisch und fratzenhaft erschien; hier lasen
sie die ersten Samenkörner auf, aus denen ein Jahrzehnt später das wunder¬
same Gebüsch erwachsen ist, worin die odseui'i viri sammt dem Gewände
Haut und Haare laßen mußten. Hier findet daher auch die Schilderung des
zu Spott und Witz wie zu traulicher Hingebung an die Genüße geistreicher
Geselligkeit mit Aeltern, wie Mullan, und insbesondere auch mit Jüngeren,
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