Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, I. Semester. I. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

bahnabgabe hat jedoch in den letzten Jahren um 120,000 Thlr. jährlich zu¬
genommen, daher auf einen Zuwachs von 80,000 jährlich für die vorhin er¬
wähnten V- M rechnen sei. Peranschlage man denselben auch nur auf 50,000
Thlr., so würde der disponible Betrag d er Eisenbahnabgaben 1863 schon 650,000
Thlr. betragen. Nächstdem wenden sich die Motive zu dem Cautionsdepositum,
dessen Zinsen bestimmungsmäßig so lange angesammelt werden sollen, bis eS
die Höhe der gesammten Cautionscapitalien erreicht hat. Von diesen Zeitpunkt an
werden die Zinsen der Cautionscapitalien, die jetzt aus allgemeinen Staats¬
fonds gezahlt werden, aus den Ertägen des Depositums gedeckt werden. Nach
der neuesten Budgetvorlage ist letzteres auf 5,753,180 Thlr. angewachsen, während
die Gesammtsumme der dem Staate gestellten Cautionen sich auf 7,350,000 Thlr.
beläuft. Die Motive entwickeln nun, daß man 200,000 Thlr. jährlich dis¬
ponibel machen könne, wenn man bis zu diesem Belauf die Zinsen der Cau¬
tionscapitalien, die 294,000 Thlr. betragen, aus den Zinsen des Depositums
bestritte, und die Amortisation der gesammten Cautionsschuld dann noch immer
mit etwa 50,000 Thlr. fortgesetzt werden könne, ihre vollständige Tilgung
also nur einige Zeit später, als es jetzt die Absicht ist, eintreten würde.

Die Gesammtsumme dessen, was nach vorstehenden Bedingungen theils
durch Ausgabeersparnisse, theils durch Einnahmeerhöhungen zur Deckung etwa
hervortretender Mehrausgaben schon in den nächsten Jahren disponibel gemacht
werden könne, berechne sich annähernd folgendermaßen:

Durch reget-
mäßiges Anwachsen
der Staatseinkünfte
und durch Erspar-
riß in dem Bedarf
der Staatsschulden¬
verwaltung.

t>) Durch Erspar¬
nisse bei einzelnen
Staatsverwal-
tungsausgaben.

o) Durch Verwen¬
dung der Eisen¬
bahnabgabe und
der Zinsen des Cau-
tionsdevositnms.

Summe der
Kolonnen", b, <-.

^>
^
^
^?!


1858 1,570,000200,000600,0002,370,000
1859 2,770,000200,000650,0003,620,000
1860 3,970,000200,000700,0004,870,000
1861 5,170,000300,000750,0006,220,000
1862 6,370,000300,000800,0007,470,000
1863 8,320,000400,000850,0009,570,000

Da die Mehreinnahmen bei der Forst-, Hütten und Salinenverwaltung und
die Ersparnis? durch Reduction des Beamtenpersonals, welche letztere auf eine
Million veranschlagt werden, in obigen Ziffern nicht inbegriffen seien, so lasse
sich annehmen, daß die wirklichen Mehrüberschüsse bis spätestens 1863 sich noch
um mindestens 1,500,000 jährlich höher belaufen und in jenem Jahre schon
etwa 11 Millionen disponibel gemacht werden könnten. Schließlich entwickeln
die Motive die Nothwendigkeit, den Häusern gesetzliche Garantien zu geben,
daß die geforderten Summen, ob sie nun durch eine neue Steuerauslage


bahnabgabe hat jedoch in den letzten Jahren um 120,000 Thlr. jährlich zu¬
genommen, daher auf einen Zuwachs von 80,000 jährlich für die vorhin er¬
wähnten V- M rechnen sei. Peranschlage man denselben auch nur auf 50,000
Thlr., so würde der disponible Betrag d er Eisenbahnabgaben 1863 schon 650,000
Thlr. betragen. Nächstdem wenden sich die Motive zu dem Cautionsdepositum,
dessen Zinsen bestimmungsmäßig so lange angesammelt werden sollen, bis eS
die Höhe der gesammten Cautionscapitalien erreicht hat. Von diesen Zeitpunkt an
werden die Zinsen der Cautionscapitalien, die jetzt aus allgemeinen Staats¬
fonds gezahlt werden, aus den Ertägen des Depositums gedeckt werden. Nach
der neuesten Budgetvorlage ist letzteres auf 5,753,180 Thlr. angewachsen, während
die Gesammtsumme der dem Staate gestellten Cautionen sich auf 7,350,000 Thlr.
beläuft. Die Motive entwickeln nun, daß man 200,000 Thlr. jährlich dis¬
ponibel machen könne, wenn man bis zu diesem Belauf die Zinsen der Cau¬
tionscapitalien, die 294,000 Thlr. betragen, aus den Zinsen des Depositums
bestritte, und die Amortisation der gesammten Cautionsschuld dann noch immer
mit etwa 50,000 Thlr. fortgesetzt werden könne, ihre vollständige Tilgung
also nur einige Zeit später, als es jetzt die Absicht ist, eintreten würde.

Die Gesammtsumme dessen, was nach vorstehenden Bedingungen theils
durch Ausgabeersparnisse, theils durch Einnahmeerhöhungen zur Deckung etwa
hervortretender Mehrausgaben schon in den nächsten Jahren disponibel gemacht
werden könne, berechne sich annähernd folgendermaßen:

Durch reget-
mäßiges Anwachsen
der Staatseinkünfte
und durch Erspar-
riß in dem Bedarf
der Staatsschulden¬
verwaltung.

t>) Durch Erspar¬
nisse bei einzelnen
Staatsverwal-
tungsausgaben.

o) Durch Verwen¬
dung der Eisen¬
bahnabgabe und
der Zinsen des Cau-
tionsdevositnms.

Summe der
Kolonnen», b, <-.

^>
^
^
^?!


1858 1,570,000200,000600,0002,370,000
1859 2,770,000200,000650,0003,620,000
1860 3,970,000200,000700,0004,870,000
1861 5,170,000300,000750,0006,220,000
1862 6,370,000300,000800,0007,470,000
1863 8,320,000400,000850,0009,570,000

Da die Mehreinnahmen bei der Forst-, Hütten und Salinenverwaltung und
die Ersparnis? durch Reduction des Beamtenpersonals, welche letztere auf eine
Million veranschlagt werden, in obigen Ziffern nicht inbegriffen seien, so lasse
sich annehmen, daß die wirklichen Mehrüberschüsse bis spätestens 1863 sich noch
um mindestens 1,500,000 jährlich höher belaufen und in jenem Jahre schon
etwa 11 Millionen disponibel gemacht werden könnten. Schließlich entwickeln
die Motive die Nothwendigkeit, den Häusern gesetzliche Garantien zu geben,
daß die geforderten Summen, ob sie nun durch eine neue Steuerauslage


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0352" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/103485"/>
          <p xml:id="ID_1262" prev="#ID_1261"> bahnabgabe hat jedoch in den letzten Jahren um 120,000 Thlr. jährlich zu¬<lb/>
genommen, daher auf einen Zuwachs von 80,000 jährlich für die vorhin er¬<lb/>
wähnten V- M rechnen sei. Peranschlage man denselben auch nur auf 50,000<lb/>
Thlr., so würde der disponible Betrag d er Eisenbahnabgaben 1863 schon 650,000<lb/>
Thlr. betragen. Nächstdem wenden sich die Motive zu dem Cautionsdepositum,<lb/>
dessen Zinsen bestimmungsmäßig so lange angesammelt werden sollen, bis eS<lb/>
die Höhe der gesammten Cautionscapitalien erreicht hat. Von diesen Zeitpunkt an<lb/>
werden die Zinsen der Cautionscapitalien, die jetzt aus allgemeinen Staats¬<lb/>
fonds gezahlt werden, aus den Ertägen des Depositums gedeckt werden. Nach<lb/>
der neuesten Budgetvorlage ist letzteres auf 5,753,180 Thlr. angewachsen, während<lb/>
die Gesammtsumme der dem Staate gestellten Cautionen sich auf 7,350,000 Thlr.<lb/>
beläuft. Die Motive entwickeln nun, daß man 200,000 Thlr. jährlich dis¬<lb/>
ponibel machen könne, wenn man bis zu diesem Belauf die Zinsen der Cau¬<lb/>
tionscapitalien, die 294,000 Thlr. betragen, aus den Zinsen des Depositums<lb/>
bestritte, und die Amortisation der gesammten Cautionsschuld dann noch immer<lb/>
mit etwa 50,000 Thlr. fortgesetzt werden könne, ihre vollständige Tilgung<lb/>
also nur einige Zeit später, als es jetzt die Absicht ist, eintreten würde.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1263"> Die Gesammtsumme dessen, was nach vorstehenden Bedingungen theils<lb/>
durch Ausgabeersparnisse, theils durch Einnahmeerhöhungen zur Deckung etwa<lb/>
hervortretender Mehrausgaben schon in den nächsten Jahren disponibel gemacht<lb/>
werden könne, berechne sich annähernd folgendermaßen:</p><lb/>
          <list>
            <item>
              <p xml:id="ID_1264"> Durch reget-<lb/>
mäßiges Anwachsen<lb/>
der Staatseinkünfte<lb/>
und durch Erspar-<lb/>
riß in dem Bedarf<lb/>
der Staatsschulden¬<lb/>
verwaltung.</p>
              <p xml:id="ID_1265"> t&gt;) Durch Erspar¬<lb/>
nisse bei einzelnen<lb/>
Staatsverwal-<lb/>
tungsausgaben.</p>
              <p xml:id="ID_1266"> o) Durch Verwen¬<lb/>
dung  der Eisen¬<lb/>
bahnabgabe und<lb/>
der Zinsen des Cau-<lb/>
tionsdevositnms.</p>
              <p xml:id="ID_1267"> Summe der<lb/>
Kolonnen», b, &lt;-.</p>
              <p xml:id="ID_1268"> ^&gt;<lb/>
^<lb/>
^<lb/>
^?!</p><lb/><lb/>
            </item>
            <item> 1858 1,570,000200,000600,0002,370,000</item>
            <item> 1859 2,770,000200,000650,0003,620,000</item>
            <item> 1860 3,970,000200,000700,0004,870,000</item>
            <item> 1861 5,170,000300,000750,0006,220,000</item>
            <item> 1862 6,370,000300,000800,0007,470,000</item>
            <item> 1863 8,320,000400,000850,0009,570,000</item>
          </list><lb/>
          <p xml:id="ID_1269" next="#ID_1270"> Da die Mehreinnahmen bei der Forst-, Hütten und Salinenverwaltung und<lb/>
die Ersparnis? durch Reduction des Beamtenpersonals, welche letztere auf eine<lb/>
Million veranschlagt werden, in obigen Ziffern nicht inbegriffen seien, so lasse<lb/>
sich annehmen, daß die wirklichen Mehrüberschüsse bis spätestens 1863 sich noch<lb/>
um mindestens 1,500,000 jährlich höher belaufen und in jenem Jahre schon<lb/>
etwa 11 Millionen disponibel gemacht werden könnten. Schließlich entwickeln<lb/>
die Motive die Nothwendigkeit, den Häusern gesetzliche Garantien zu geben,<lb/>
daß die geforderten Summen, ob sie nun durch eine neue Steuerauslage</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0352] bahnabgabe hat jedoch in den letzten Jahren um 120,000 Thlr. jährlich zu¬ genommen, daher auf einen Zuwachs von 80,000 jährlich für die vorhin er¬ wähnten V- M rechnen sei. Peranschlage man denselben auch nur auf 50,000 Thlr., so würde der disponible Betrag d er Eisenbahnabgaben 1863 schon 650,000 Thlr. betragen. Nächstdem wenden sich die Motive zu dem Cautionsdepositum, dessen Zinsen bestimmungsmäßig so lange angesammelt werden sollen, bis eS die Höhe der gesammten Cautionscapitalien erreicht hat. Von diesen Zeitpunkt an werden die Zinsen der Cautionscapitalien, die jetzt aus allgemeinen Staats¬ fonds gezahlt werden, aus den Ertägen des Depositums gedeckt werden. Nach der neuesten Budgetvorlage ist letzteres auf 5,753,180 Thlr. angewachsen, während die Gesammtsumme der dem Staate gestellten Cautionen sich auf 7,350,000 Thlr. beläuft. Die Motive entwickeln nun, daß man 200,000 Thlr. jährlich dis¬ ponibel machen könne, wenn man bis zu diesem Belauf die Zinsen der Cau¬ tionscapitalien, die 294,000 Thlr. betragen, aus den Zinsen des Depositums bestritte, und die Amortisation der gesammten Cautionsschuld dann noch immer mit etwa 50,000 Thlr. fortgesetzt werden könne, ihre vollständige Tilgung also nur einige Zeit später, als es jetzt die Absicht ist, eintreten würde. Die Gesammtsumme dessen, was nach vorstehenden Bedingungen theils durch Ausgabeersparnisse, theils durch Einnahmeerhöhungen zur Deckung etwa hervortretender Mehrausgaben schon in den nächsten Jahren disponibel gemacht werden könne, berechne sich annähernd folgendermaßen: Durch reget- mäßiges Anwachsen der Staatseinkünfte und durch Erspar- riß in dem Bedarf der Staatsschulden¬ verwaltung. t>) Durch Erspar¬ nisse bei einzelnen Staatsverwal- tungsausgaben. o) Durch Verwen¬ dung der Eisen¬ bahnabgabe und der Zinsen des Cau- tionsdevositnms. Summe der Kolonnen», b, <-. ^> ^ ^ ^?! 1858 1,570,000200,000600,0002,370,000 1859 2,770,000200,000650,0003,620,000 1860 3,970,000200,000700,0004,870,000 1861 5,170,000300,000750,0006,220,000 1862 6,370,000300,000800,0007,470,000 1863 8,320,000400,000850,0009,570,000 Da die Mehreinnahmen bei der Forst-, Hütten und Salinenverwaltung und die Ersparnis? durch Reduction des Beamtenpersonals, welche letztere auf eine Million veranschlagt werden, in obigen Ziffern nicht inbegriffen seien, so lasse sich annehmen, daß die wirklichen Mehrüberschüsse bis spätestens 1863 sich noch um mindestens 1,500,000 jährlich höher belaufen und in jenem Jahre schon etwa 11 Millionen disponibel gemacht werden könnten. Schließlich entwickeln die Motive die Nothwendigkeit, den Häusern gesetzliche Garantien zu geben, daß die geforderten Summen, ob sie nun durch eine neue Steuerauslage

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_103132
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_103132/352
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_103132/352>, abgerufen am 22.07.2024.