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Die Grenzboten. Jg. 15, 1856, I. Semester. I. Band.

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ten zu besitzen vorgab. Derselbe brachte den Ruf mit, nicht grade ein antiker
Charakter zu sein; er hatte schon in England durch Verkauf von Handschriften Ge¬
schäfte zu machen gesucht, war in Oxford übel angekommen, hatte aber an das britische
Museum allerdings einige seiner Schätze verkauft. Wie er in den Besitz derselben
gekommen, war dunkel. Mißtrauische Gemüther hatten darüber Vermuthungen,
doch glaubte man nicht, daß er sich alle seine Handschriften und Pergamentblätter
von außen her angeeignet, sondern daß er auch mehres davon sich selbst verfertigt
habe. Er machte auch in Leipzig einige Geschäfte. Er verkaufte an die Universi¬
tätsbibliothek drei Papierblätter aus einer Handschrift vom Berge Athos und
31 Blätter einer Abschrift, die er selbst aus derselben Handschrist vom Athos gemacht
haben wollte. Diese Blätter enthielten große Bruchstücke eines altchristlichen Werks,
"der Hirte des Hermas", welches bis dahin nur aus einer alten lateinischen Ueber-
setzung und den Fragmenten der Kirchenväter bekannt gewesen war. Nach diesen
drei Originalblättern und der Abschrift des Simonides wurde der griechische Text
von Anger und Dindors in Leipzig herausgegeben. Die Echtheit der drei Mauu-
scriptblätter, welche aus einer Handschrist ausgeschnitten sind, scheint unzweifelhaft;
ob die Abschrift des Simonides wirtlich nach einem griechischen Manuscript copirt,
oder in der behenden Art des Simonides durch seine eignen Erfiuouugen vervoll¬
ständigt, oder gar eine von ihm verfertigte Rückübersetzung der schon bekannten
lateinischen Bearbeitung ins Griechische sei, ist noch auszumachen.

Darauf brachte Simonides ein anderes Manuscript hervor, 72 Blätter einer
ägyptischen KönigSgcschichte des Alexandriners Uranivs. Die Handschrist war ein
Palimpsest d. h. eine Handschrift, aus welcher die ursprüngliche Schrift von spätern
Abschreibern weggearbeitet und das Pergament von neuem beschrieben worden war.
Die zweite Hand des Manuscripts hatte in den Zügen des 11. oder 12. Jahr-
hunderts weniger Wichtiges ausgezeichnet, die bleichen Züge der ersten Hand ent¬
hielten in Uncialen des S. Jahrhunderts drei Bücher ägyptischer Köuigsgeschichteu
des Uranivs, von den ältesten Zeiten bis aus Ptolemäus Lagi. Der Inhalt der
zweiten Hand war uuzweifelhcist echt, der Inhalt der ersten wurde vom Professor
W. Dindorf in Leipzig trotz dringender äußerer Verdachtgrüude ebenfalls für echt
gehalten und das Manuscript dem Simonides für zweitausend Thaler abgekauft, wie
auzuuehckeu unter den nöthigen Cautelen.

Professor Dindors, nicht nnr in der gelehrten Welt als Philolog und Heraus¬
geber alter Autoren, soudern anch an der Börse Leipzigs als speculativer Ge-
schäftsmann bekannt, legte das Manuscript der Akademie der Wissenschaften zu Ber¬
lin vor und bot es um den Preis vou fünftausend Thalern zum Verkauf an. Er
mußte einige tausend Thaler mehr fordern, als er selbst dem Simonides gezahlt
hatte, weil er den Ueberschuß dazu benutzen wollte, diesen Simonides und seine
Manuscripte ganz zu durchschauen, zu überwinden, kurz, mit ihm fertig zu werden
-- er selbst hat in seiner Darstellung der ganzen Begebenheit (Leipz. Allgau.
Zeitung No. 31) diese uneigennützigen Motive sorgfältig und ungemein einleuchtend
auseinandergesetzt. Die Akademie der Wissenschaften nun ließ dnrch eine Anzahl
ihrer Mitglieder die Handschrist vielseitig untersuchen. Zwei große Namen zerleg¬
ten die Sache chemisch, ein großer Name mikroskopisch, mehre sehr große Gelehrte
kritisch und das Resultat war -- sie sind unsre Väter; wer es wagen wollte, anch nur
den Schatten ihres Turbans zu verunreinige", der würde durch d. Bl. zu einem Kampf
auf Leben und Tod herausgefordert werdeu -- aber was wahr ist, muß gesagt werden,
das gelehrte Berlin hatte eine schwache Stunde, die Fälschung war zu geschickt ge¬
macht, die Akademie erklärte die Handschrist für echt und beschloß den Ankauf zu
befürworte". Zu dem Ankauf war eine außerordentliche Geldbewilligung durch Se.
Majestät den König nöthig und diese nicht im Augenblick zu erlangen und doch er-


ten zu besitzen vorgab. Derselbe brachte den Ruf mit, nicht grade ein antiker
Charakter zu sein; er hatte schon in England durch Verkauf von Handschriften Ge¬
schäfte zu machen gesucht, war in Oxford übel angekommen, hatte aber an das britische
Museum allerdings einige seiner Schätze verkauft. Wie er in den Besitz derselben
gekommen, war dunkel. Mißtrauische Gemüther hatten darüber Vermuthungen,
doch glaubte man nicht, daß er sich alle seine Handschriften und Pergamentblätter
von außen her angeeignet, sondern daß er auch mehres davon sich selbst verfertigt
habe. Er machte auch in Leipzig einige Geschäfte. Er verkaufte an die Universi¬
tätsbibliothek drei Papierblätter aus einer Handschrift vom Berge Athos und
31 Blätter einer Abschrift, die er selbst aus derselben Handschrist vom Athos gemacht
haben wollte. Diese Blätter enthielten große Bruchstücke eines altchristlichen Werks,
„der Hirte des Hermas", welches bis dahin nur aus einer alten lateinischen Ueber-
setzung und den Fragmenten der Kirchenväter bekannt gewesen war. Nach diesen
drei Originalblättern und der Abschrift des Simonides wurde der griechische Text
von Anger und Dindors in Leipzig herausgegeben. Die Echtheit der drei Mauu-
scriptblätter, welche aus einer Handschrist ausgeschnitten sind, scheint unzweifelhaft;
ob die Abschrift des Simonides wirtlich nach einem griechischen Manuscript copirt,
oder in der behenden Art des Simonides durch seine eignen Erfiuouugen vervoll¬
ständigt, oder gar eine von ihm verfertigte Rückübersetzung der schon bekannten
lateinischen Bearbeitung ins Griechische sei, ist noch auszumachen.

Darauf brachte Simonides ein anderes Manuscript hervor, 72 Blätter einer
ägyptischen KönigSgcschichte des Alexandriners Uranivs. Die Handschrist war ein
Palimpsest d. h. eine Handschrift, aus welcher die ursprüngliche Schrift von spätern
Abschreibern weggearbeitet und das Pergament von neuem beschrieben worden war.
Die zweite Hand des Manuscripts hatte in den Zügen des 11. oder 12. Jahr-
hunderts weniger Wichtiges ausgezeichnet, die bleichen Züge der ersten Hand ent¬
hielten in Uncialen des S. Jahrhunderts drei Bücher ägyptischer Köuigsgeschichteu
des Uranivs, von den ältesten Zeiten bis aus Ptolemäus Lagi. Der Inhalt der
zweiten Hand war uuzweifelhcist echt, der Inhalt der ersten wurde vom Professor
W. Dindorf in Leipzig trotz dringender äußerer Verdachtgrüude ebenfalls für echt
gehalten und das Manuscript dem Simonides für zweitausend Thaler abgekauft, wie
auzuuehckeu unter den nöthigen Cautelen.

Professor Dindors, nicht nnr in der gelehrten Welt als Philolog und Heraus¬
geber alter Autoren, soudern anch an der Börse Leipzigs als speculativer Ge-
schäftsmann bekannt, legte das Manuscript der Akademie der Wissenschaften zu Ber¬
lin vor und bot es um den Preis vou fünftausend Thalern zum Verkauf an. Er
mußte einige tausend Thaler mehr fordern, als er selbst dem Simonides gezahlt
hatte, weil er den Ueberschuß dazu benutzen wollte, diesen Simonides und seine
Manuscripte ganz zu durchschauen, zu überwinden, kurz, mit ihm fertig zu werden
— er selbst hat in seiner Darstellung der ganzen Begebenheit (Leipz. Allgau.
Zeitung No. 31) diese uneigennützigen Motive sorgfältig und ungemein einleuchtend
auseinandergesetzt. Die Akademie der Wissenschaften nun ließ dnrch eine Anzahl
ihrer Mitglieder die Handschrist vielseitig untersuchen. Zwei große Namen zerleg¬
ten die Sache chemisch, ein großer Name mikroskopisch, mehre sehr große Gelehrte
kritisch und das Resultat war — sie sind unsre Väter; wer es wagen wollte, anch nur
den Schatten ihres Turbans zu verunreinige», der würde durch d. Bl. zu einem Kampf
auf Leben und Tod herausgefordert werdeu — aber was wahr ist, muß gesagt werden,
das gelehrte Berlin hatte eine schwache Stunde, die Fälschung war zu geschickt ge¬
macht, die Akademie erklärte die Handschrist für echt und beschloß den Ankauf zu
befürworte». Zu dem Ankauf war eine außerordentliche Geldbewilligung durch Se.
Majestät den König nöthig und diese nicht im Augenblick zu erlangen und doch er-


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[0287] ten zu besitzen vorgab. Derselbe brachte den Ruf mit, nicht grade ein antiker Charakter zu sein; er hatte schon in England durch Verkauf von Handschriften Ge¬ schäfte zu machen gesucht, war in Oxford übel angekommen, hatte aber an das britische Museum allerdings einige seiner Schätze verkauft. Wie er in den Besitz derselben gekommen, war dunkel. Mißtrauische Gemüther hatten darüber Vermuthungen, doch glaubte man nicht, daß er sich alle seine Handschriften und Pergamentblätter von außen her angeeignet, sondern daß er auch mehres davon sich selbst verfertigt habe. Er machte auch in Leipzig einige Geschäfte. Er verkaufte an die Universi¬ tätsbibliothek drei Papierblätter aus einer Handschrift vom Berge Athos und 31 Blätter einer Abschrift, die er selbst aus derselben Handschrist vom Athos gemacht haben wollte. Diese Blätter enthielten große Bruchstücke eines altchristlichen Werks, „der Hirte des Hermas", welches bis dahin nur aus einer alten lateinischen Ueber- setzung und den Fragmenten der Kirchenväter bekannt gewesen war. Nach diesen drei Originalblättern und der Abschrift des Simonides wurde der griechische Text von Anger und Dindors in Leipzig herausgegeben. Die Echtheit der drei Mauu- scriptblätter, welche aus einer Handschrist ausgeschnitten sind, scheint unzweifelhaft; ob die Abschrift des Simonides wirtlich nach einem griechischen Manuscript copirt, oder in der behenden Art des Simonides durch seine eignen Erfiuouugen vervoll¬ ständigt, oder gar eine von ihm verfertigte Rückübersetzung der schon bekannten lateinischen Bearbeitung ins Griechische sei, ist noch auszumachen. Darauf brachte Simonides ein anderes Manuscript hervor, 72 Blätter einer ägyptischen KönigSgcschichte des Alexandriners Uranivs. Die Handschrist war ein Palimpsest d. h. eine Handschrift, aus welcher die ursprüngliche Schrift von spätern Abschreibern weggearbeitet und das Pergament von neuem beschrieben worden war. Die zweite Hand des Manuscripts hatte in den Zügen des 11. oder 12. Jahr- hunderts weniger Wichtiges ausgezeichnet, die bleichen Züge der ersten Hand ent¬ hielten in Uncialen des S. Jahrhunderts drei Bücher ägyptischer Köuigsgeschichteu des Uranivs, von den ältesten Zeiten bis aus Ptolemäus Lagi. Der Inhalt der zweiten Hand war uuzweifelhcist echt, der Inhalt der ersten wurde vom Professor W. Dindorf in Leipzig trotz dringender äußerer Verdachtgrüude ebenfalls für echt gehalten und das Manuscript dem Simonides für zweitausend Thaler abgekauft, wie auzuuehckeu unter den nöthigen Cautelen. Professor Dindors, nicht nnr in der gelehrten Welt als Philolog und Heraus¬ geber alter Autoren, soudern anch an der Börse Leipzigs als speculativer Ge- schäftsmann bekannt, legte das Manuscript der Akademie der Wissenschaften zu Ber¬ lin vor und bot es um den Preis vou fünftausend Thalern zum Verkauf an. Er mußte einige tausend Thaler mehr fordern, als er selbst dem Simonides gezahlt hatte, weil er den Ueberschuß dazu benutzen wollte, diesen Simonides und seine Manuscripte ganz zu durchschauen, zu überwinden, kurz, mit ihm fertig zu werden — er selbst hat in seiner Darstellung der ganzen Begebenheit (Leipz. Allgau. Zeitung No. 31) diese uneigennützigen Motive sorgfältig und ungemein einleuchtend auseinandergesetzt. Die Akademie der Wissenschaften nun ließ dnrch eine Anzahl ihrer Mitglieder die Handschrist vielseitig untersuchen. Zwei große Namen zerleg¬ ten die Sache chemisch, ein großer Name mikroskopisch, mehre sehr große Gelehrte kritisch und das Resultat war — sie sind unsre Väter; wer es wagen wollte, anch nur den Schatten ihres Turbans zu verunreinige», der würde durch d. Bl. zu einem Kampf auf Leben und Tod herausgefordert werdeu — aber was wahr ist, muß gesagt werden, das gelehrte Berlin hatte eine schwache Stunde, die Fälschung war zu geschickt ge¬ macht, die Akademie erklärte die Handschrist für echt und beschloß den Ankauf zu befürworte». Zu dem Ankauf war eine außerordentliche Geldbewilligung durch Se. Majestät den König nöthig und diese nicht im Augenblick zu erlangen und doch er-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 15, 1856, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341584_100992/287>, abgerufen am 23.07.2024.