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Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, I. Semester. II. Band.

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keit und Nachlässigkeit geschrieben, daß eine Gesammtausgabe seiner Werke in eiÄer
für das große Publicum bestimmten Ausgabe durchaus nicht zu rechtfertigen ist.
Die Herausgeber werden von dieser Idee auch wahrscheinlich zurückkommen. In
Beziehung aus die später zu erwartenden Lieferungen hätten wir noch einen Wunsch
auszusprechen. In der neuesten Zeit hat bei den Franzosen die Kritik einen außer¬
ordentlichen Ausschwung genommen, so daß die besseren Kritiker im gegenwärtigen
Augenblick den Dichtern nicht blos an Verstand und Bildung, sondern anch an
wahrer Productivität überlegen sind. Ji" Deutschland, sind sie aber wenig bekannt,
weil bei dem theuren Preis an ein Anschaffen nicht zu denken ist, und die Buch¬
handlung würde sich ein großes Verdienst erwerben, wenn sie in einer zweckmäßigen
Auswahl die bedeutendsten derselben dem deutschen Publicuiu mittheilte. Ferner
würden wir Villcmaius Cursus der Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts em¬
pfehlen. Im Uebrigen können wir der Sammlung nur ein glückliches Gedeihen
wünschen. .


Aotiz.--

Der östreichische Kunstverein in Wien erlaubt sich in Verbin¬
dung mit der Direktion der literarisch-artistischen Abtheilung deS östreichischen Lloyd
in Trieft bekannt zu macheu, daß der Einsendungstermin der Gemälde für die unterm
17. September 18!>1 erlassene "Prcisansschreibung in Betreff eines historischen
oder Genrebildes in Oel," mehrfach ausgesprochenen Wünschen zufolge, vom 20. März
aus deu 20. Mai verlängert worden ist. Die Gemälde sind an den östreichischen
Kunstverein in Wien zu senden, welcher die Hin- und Rückfracht laut Übereinkom¬
men mit dem östreichischen Lloyd in Trieft trägt. Die längere Seite des einzu¬
sendenden Bildes darf nicht unter 2 und nicht über />> Fuß groß sein. Die Herren
Ginsender bestimme" selbst den Preis ihrer Gemälde; das höchste Honorar, welches
angesetzt werden kann, ist 1!lo0si. Conv. Mze., 1800 Gulden rheinisch, 1000 Thlr.
Preuß. Courant, A000 Fras. Gemälde mit zu hohen Preisansätzen, die in keinem
Verhältniß zum Kunstwerth des übersendeten Bildes stehen, werden von der Jury
des östreichischen Kunstvereins nicht zum Anlauf vorgeschlagen. Am 28. Mai be¬
zeichnet die Jury des Kunstvereins drei von den eingesendeten Gemälden als die
vorzüglichsten. Am (>. Juni entscheidet sich die Direction der literarisch-artistischen
Abtheilung des östreichischen Lloyd in Trieft sür eines dieser drei Gemälde, über¬
nimmt dasselbe zu dem vom Künstler festgesetzten Preis und läßt es in großem
Format in Stahl stechen, um es dem in ihrem Verlag erscheinenden Familienbuch
als Prämie beizugeben. Alle eingesendeten Gemälde werden im Juni erst im
ö strcichischen Kunstv ereilt in Wien und dann auf Kosten der literarisch-artistischen
Abtheilung des östreichischen. Lloyd in Trieft ausgestellt. Die weiter" näher" Be¬
dingungen sind i" dem Programm enthalten, welches der östreichische Kunst -
v ereilt in Wien jedem Künstler aus Verlangen gratis zusendet.




Herausgegeben von Gustav A-reytag und Iullnu Schmidt.
Als verantwort!. Nedacieur legitimin: F. W, (Krnnow.-- Perlag vo" A. Herdig
u> Leipzig.
Druck von (5. eß. Elbert in Leipzig." '

keit und Nachlässigkeit geschrieben, daß eine Gesammtausgabe seiner Werke in eiÄer
für das große Publicum bestimmten Ausgabe durchaus nicht zu rechtfertigen ist.
Die Herausgeber werden von dieser Idee auch wahrscheinlich zurückkommen. In
Beziehung aus die später zu erwartenden Lieferungen hätten wir noch einen Wunsch
auszusprechen. In der neuesten Zeit hat bei den Franzosen die Kritik einen außer¬
ordentlichen Ausschwung genommen, so daß die besseren Kritiker im gegenwärtigen
Augenblick den Dichtern nicht blos an Verstand und Bildung, sondern anch an
wahrer Productivität überlegen sind. Ji» Deutschland, sind sie aber wenig bekannt,
weil bei dem theuren Preis an ein Anschaffen nicht zu denken ist, und die Buch¬
handlung würde sich ein großes Verdienst erwerben, wenn sie in einer zweckmäßigen
Auswahl die bedeutendsten derselben dem deutschen Publicuiu mittheilte. Ferner
würden wir Villcmaius Cursus der Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts em¬
pfehlen. Im Uebrigen können wir der Sammlung nur ein glückliches Gedeihen
wünschen. .


Aotiz.—

Der östreichische Kunstverein in Wien erlaubt sich in Verbin¬
dung mit der Direktion der literarisch-artistischen Abtheilung deS östreichischen Lloyd
in Trieft bekannt zu macheu, daß der Einsendungstermin der Gemälde für die unterm
17. September 18!>1 erlassene „Prcisansschreibung in Betreff eines historischen
oder Genrebildes in Oel," mehrfach ausgesprochenen Wünschen zufolge, vom 20. März
aus deu 20. Mai verlängert worden ist. Die Gemälde sind an den östreichischen
Kunstverein in Wien zu senden, welcher die Hin- und Rückfracht laut Übereinkom¬
men mit dem östreichischen Lloyd in Trieft trägt. Die längere Seite des einzu¬
sendenden Bildes darf nicht unter 2 und nicht über />> Fuß groß sein. Die Herren
Ginsender bestimme» selbst den Preis ihrer Gemälde; das höchste Honorar, welches
angesetzt werden kann, ist 1!lo0si. Conv. Mze., 1800 Gulden rheinisch, 1000 Thlr.
Preuß. Courant, A000 Fras. Gemälde mit zu hohen Preisansätzen, die in keinem
Verhältniß zum Kunstwerth des übersendeten Bildes stehen, werden von der Jury
des östreichischen Kunstvereins nicht zum Anlauf vorgeschlagen. Am 28. Mai be¬
zeichnet die Jury des Kunstvereins drei von den eingesendeten Gemälden als die
vorzüglichsten. Am (>. Juni entscheidet sich die Direction der literarisch-artistischen
Abtheilung des östreichischen Lloyd in Trieft sür eines dieser drei Gemälde, über¬
nimmt dasselbe zu dem vom Künstler festgesetzten Preis und läßt es in großem
Format in Stahl stechen, um es dem in ihrem Verlag erscheinenden Familienbuch
als Prämie beizugeben. Alle eingesendeten Gemälde werden im Juni erst im
ö strcichischen Kunstv ereilt in Wien und dann auf Kosten der literarisch-artistischen
Abtheilung des östreichischen. Lloyd in Trieft ausgestellt. Die weiter» näher» Be¬
dingungen sind i» dem Programm enthalten, welches der östreichische Kunst -
v ereilt in Wien jedem Künstler aus Verlangen gratis zusendet.




Herausgegeben von Gustav A-reytag und Iullnu Schmidt.
Als verantwort!. Nedacieur legitimin: F. W, (Krnnow.— Perlag vo» A. Herdig
u> Leipzig.
Druck von (5. eß. Elbert in Leipzig." '
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341580_99385/168>, abgerufen am 01.07.2024.