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Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, I. Semester. I. Band.

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Jahre 1800 geprägten Gold- und Silbermünzen sämmtlicher Länder und Städte
Mit -120 Tafeln Abbildungen. Leipzig. Ernst Schäfer. -- Die Ausstattung dieses
Werkes ist vortrefflich. Die Münzen sind in ihrer natürlichen Größe in Gold- und'
Silberdruck ausgeführt, und wenigstens im ganzen sehr deutlich ausgeprägt. Jedem
Abschnitt geht eine kurze historische Einleitung voraus: über die Entwicklung des
Staats, seine Wappen, die Methode seiner Prägung u. s. w. -- Als Beispiel sich¬
ren wir aus dem Abschnitt über Preußen folgendes an: "Ueber die Prägung der
preußische" Goldmünzen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ist zunächst zu erwähnen,
daß die Dukaten bis -1787 nach dem Reichsfuße (zu 2^ Thlr. in Gold) mit einem
Feingehalt von 23 Karat, 7--8 Gran ausgeprägt wurden, während die Friedrichs-
dor seit 1764 nur 2-1 Karat, 8--9 Grau hielten, indem 3S bis 3^/5 Stück aus die
rauhe Mark, 38°/s bis 39^ Stück auf die seine Mark gingen. In den Kriegsjahren
-1736---1757 sind geringhaltige Fricdrichsd or ausgemünzt worden, welche dicker und
bleicher als gewöhnlich und daran zu erkennen sind, daß sie in der Umschrift
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gehalt ist nnr -Is Karat i'/s Gran und ihr Werth höchstens 3 Thlr. -Is Sgr. im
-ki Thalerfuß. -- Noch weit schlechter sind die Augustdor vom Jahre -I7S8 mit
dem sächsischen Stempel, da sie nicht mehr als 7'/s Karat sein Gold enthalten und
kaum 2 Thlr. im -14 Thalcrfuß werth sind. Sie kommen jetzt sehr wenig mehr
vor." -- Dann folgt eine ausführliche Beschreibung der einzelnen abgebildeten
Münzen, chronologisch geordnet, mit genauer Angabe des Gehalts, der Art und
Weise des Gepräges u. s. w. -- Die Reihenfolge ist diese: Königreich Preußen,
Königreich Böhmen. Hamburg. Großbritannien. Kurfürstenthum Sachsen. König¬
reich Polen. Kurfürstenthum Baiern. Königreich Schweden. Die Städte Dortmund,
Halberstadt, Magdeburg. Königreich Dänemark, Markgrafschaft Anspach. Verschie¬
dene deutsche Fürstentümer n"d Grafschaften u. s. w. -- Die Liebhaberei für
Münzen ist jetzt sehr groß geworden und für die ist das Buch wol zunächst ein¬
gerichtet, allein es hat anch einen historischen Werth nud empfiehlt sich bei dem
Studium der deutschen Geschichte durch seine Vollständigkeit und Genauigkeit, durch
seine zweckmäßige Anordnung, die noch durch ein alphabetisches Register erhöht wird;
durch seine Abbildungen und seine Notizen als ein sehr zweckmäßiges Handbuch
zum Nachschlagen. Der Fleiß, den der Herausgeber auf die Sammlung, die Ver¬
lagshandlung aus die Ausstattung verwandt hat, verdient alle Anerkennung und
macht eine recht ausgebreitete Theilnahme des Publicums wünschenswert!).




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirn F. W. Grnnow. -- Verlag von F. L. Herbig
in Leipzig. ,
Druck von ". K. Elbert in Leipzig.


Jahre 1800 geprägten Gold- und Silbermünzen sämmtlicher Länder und Städte
Mit -120 Tafeln Abbildungen. Leipzig. Ernst Schäfer. — Die Ausstattung dieses
Werkes ist vortrefflich. Die Münzen sind in ihrer natürlichen Größe in Gold- und'
Silberdruck ausgeführt, und wenigstens im ganzen sehr deutlich ausgeprägt. Jedem
Abschnitt geht eine kurze historische Einleitung voraus: über die Entwicklung des
Staats, seine Wappen, die Methode seiner Prägung u. s. w. — Als Beispiel sich¬
ren wir aus dem Abschnitt über Preußen folgendes an: „Ueber die Prägung der
preußische» Goldmünzen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ist zunächst zu erwähnen,
daß die Dukaten bis -1787 nach dem Reichsfuße (zu 2^ Thlr. in Gold) mit einem
Feingehalt von 23 Karat, 7—8 Gran ausgeprägt wurden, während die Friedrichs-
dor seit 1764 nur 2-1 Karat, 8—9 Grau hielten, indem 3S bis 3^/5 Stück aus die
rauhe Mark, 38°/s bis 39^ Stück auf die seine Mark gingen. In den Kriegsjahren
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-ki Thalerfuß. — Noch weit schlechter sind die Augustdor vom Jahre -I7S8 mit
dem sächsischen Stempel, da sie nicht mehr als 7'/s Karat sein Gold enthalten und
kaum 2 Thlr. im -14 Thalcrfuß werth sind. Sie kommen jetzt sehr wenig mehr
vor." — Dann folgt eine ausführliche Beschreibung der einzelnen abgebildeten
Münzen, chronologisch geordnet, mit genauer Angabe des Gehalts, der Art und
Weise des Gepräges u. s. w. — Die Reihenfolge ist diese: Königreich Preußen,
Königreich Böhmen. Hamburg. Großbritannien. Kurfürstenthum Sachsen. König¬
reich Polen. Kurfürstenthum Baiern. Königreich Schweden. Die Städte Dortmund,
Halberstadt, Magdeburg. Königreich Dänemark, Markgrafschaft Anspach. Verschie¬
dene deutsche Fürstentümer n»d Grafschaften u. s. w. — Die Liebhaberei für
Münzen ist jetzt sehr groß geworden und für die ist das Buch wol zunächst ein¬
gerichtet, allein es hat anch einen historischen Werth nud empfiehlt sich bei dem
Studium der deutschen Geschichte durch seine Vollständigkeit und Genauigkeit, durch
seine zweckmäßige Anordnung, die noch durch ein alphabetisches Register erhöht wird;
durch seine Abbildungen und seine Notizen als ein sehr zweckmäßiges Handbuch
zum Nachschlagen. Der Fleiß, den der Herausgeber auf die Sammlung, die Ver¬
lagshandlung aus die Ausstattung verwandt hat, verdient alle Anerkennung und
macht eine recht ausgebreitete Theilnahme des Publicums wünschenswert!).




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirn F. W. Grnnow. — Verlag von F. L. Herbig
in Leipzig. ,
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341580_98851/48>, abgerufen am 26.06.2024.