Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, I. Semester. I. Band.derselbe Geist, der Heine die bekannte Vision zeigte, als er durchnäßt und Und doch blickt uns aus diesem wilden Sinnentaumel zuweilen ein from¬ derselbe Geist, der Heine die bekannte Vision zeigte, als er durchnäßt und Und doch blickt uns aus diesem wilden Sinnentaumel zuweilen ein from¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0028" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/98880"/> <p xml:id="ID_71" prev="#ID_70"> derselbe Geist, der Heine die bekannte Vision zeigte, als er durchnäßt und<lb/> fieberhaft in der schmuzigen Herenhütte lag.</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_6" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_72"> Und doch blickt uns aus diesem wilden Sinnentaumel zuweilen ein from¬<lb/> mes, schwermüthig dunkles Auge an, mit einer Innigkeit, die uns räthselhaft<lb/> bleiben muß, weil wir ihren Zusammenhang mit dem Princip des Dichters<lb/> nicht verstehen. Namentlich in den Hausreden, von denen viele freilich ganz<lb/> prosaisch sind und nichts weiter geben, als eine breitere Ausführung der Re¬<lb/> flexionen, die wir im Laienbrevier schon in reinerer künstlerischer Form gelesen<lb/> ' haben, finden sich zuweilen die zartesten Blicke in die Geheimnisse der mensch¬<lb/> lichen, namentlich der weiblichen Natur. Selten ist das schöne Schamgefühl<lb/> des Weibes, das vor jeder Berührung flieht, so zart ausgedrückt, wie in dem<lb/> kleinen Gedicht S. 233, und gewiß werden alle unsre Leser mit Rührung und<lb/> Theilnahme dem greisen Dichter zuhören, wie er von den Mächten des Lebens,<lb/> als deren vorübergehende Erscheinung er sich ansieht, Abschied nimmt:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_7" type="poem"> <l/> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
derselbe Geist, der Heine die bekannte Vision zeigte, als er durchnäßt und
fieberhaft in der schmuzigen Herenhütte lag.
Und doch blickt uns aus diesem wilden Sinnentaumel zuweilen ein from¬
mes, schwermüthig dunkles Auge an, mit einer Innigkeit, die uns räthselhaft
bleiben muß, weil wir ihren Zusammenhang mit dem Princip des Dichters
nicht verstehen. Namentlich in den Hausreden, von denen viele freilich ganz
prosaisch sind und nichts weiter geben, als eine breitere Ausführung der Re¬
flexionen, die wir im Laienbrevier schon in reinerer künstlerischer Form gelesen
' haben, finden sich zuweilen die zartesten Blicke in die Geheimnisse der mensch¬
lichen, namentlich der weiblichen Natur. Selten ist das schöne Schamgefühl
des Weibes, das vor jeder Berührung flieht, so zart ausgedrückt, wie in dem
kleinen Gedicht S. 233, und gewiß werden alle unsre Leser mit Rührung und
Theilnahme dem greisen Dichter zuhören, wie er von den Mächten des Lebens,
als deren vorübergehende Erscheinung er sich ansieht, Abschied nimmt:
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