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Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, II. Semester. IV. Band.

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Gedicht ist ein merkwürdiger Versuch, eine allerdings sehr räthselhafte Episode der
preußischen Ordensgcschichte zu erklären, nicht ohne echte Poesie durchgeführt, ob¬
gleich die Einflüsse von W. Scott und Byron den Dichter mehr bestimmt haben,
als die unbefangne Anschauung des Landes und seiner Geschichte. Auch in dem
zweiten Gedicht, das gleichfalls ein ungewöhnliches Talent verräth, sind die Remi¬
niscenzen aus Byron zuweilen sehr stark.

Prinz Eugenius von Savoyen. Romanzenkranz von Emil von
Boxberg er. Fulda, Maier. -- Die Ausführung ist in gutem poetischen Stil, der
freilich zu gravitätisch ist, um die Sitten und das Costüm des geschilderten Zeit¬
alters hervortreten zu lassen, und der nebenbei die Lectüre zu häufig verräth.
Uhland ist natürlich maßgebend, aber einige Male finden wir uns auch im vollsten
Freiligrath.

Zuleika. Ein Seelengemälde in vier Schilderungen von Harfenton. Sten-
dal, Franzen. -- Eine sehr mittelmäßige Erweiterung und Umarbeitung der Braut
von Abydos von Byron.

Dichtungen von sollt. Nürnberg, Ebner. -- Harmlose, zum Theil
recht wohlklingende Lieder, die man um so unbefangener aufnehmen darf, da der
Verfasser sie zugleich als eine Stilübung betrachtet.


Aber ich will dir vertraun ein offnes Geheimniß'
Uebung zugleich für die Prosa mir gelt es, (die leider
Ost wie gelähmt und auf wankenden Stelzen daherhinkt),
Daß die Erzählung mir bald im melodischen Strome
Woge dahin und gewinne die Frauen, die Männer!

Libanon. Poetisches Familienbuch. Von Lndw. Aug. Fränkl. Zweite,
vermehrte und verbesserte Auflage. Wien, Zamarski. -- In dieser reichhaltigen
und im Ganzen verständig eingerichteten Sammlung ist so ziemlich alles vereinigt,
was die Poesie der verschiedenen Zeiten und Völker über das Judenthum gesagt
hat. Wir finden ein solches Unternehmen sehr zweckmäßig, denn bei der entschie¬
denen Richtung des Judenthums aufs Realistische ist der poetische Idealismus,
selbst wenn er sich nicht immer auf historische Begründung stützt, eine sehr segens¬
reiche Gegenwirkung. Daß dieser Idealismus praktisch ins Unbestimmte gehen
werde, ist nicht zu fürchten, und nichts kann die Stellung der Juden so verbessern,
als wenn ihr inneres Selbstgefühl und ihr Lebensmuth sich steigert. Die äußere
Emancipation wird nicht viel helfen, denn es ist nicht eigentlich die äußere Be¬
schränktheit, was sie drückt, sondern die mangelnde Achtung ihrer Mitbürger, und
diese können sie nur durch innere Wiedergeburt gewinnen.

Israel und die Völker. Ein christlicher Dithyrambus von F. C. Kirch¬
hofs. Kiel, Akademische Buchhandlung. -- Das Gedicht ist eine poetische Stil¬
übung in antiken Versmaßen, recht gut stilisirt, aber ohne bedeutendern Gehalt.

Licht und Schatten. Dichtungen von Friedrich Freihold. Frankfurt
a. M., Wilhelm Knaster. -- Zu Wcinachtsgeschcnkcn für Damen wohl geeignet.
Durchweg wohlgemeint, aber unbedeutend.

Gedichte von August Thieme. Zweite Auflage. Naumburg. Garcke. --
Die Gedichte erschienen zum ersten Mal 18i9. Der Verfasser, Pfarrer zu Allstedt
in der Goldenen Ane, ist 1780 geboren; der Herausgeber, Herr vou Wolzogen


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Gedicht ist ein merkwürdiger Versuch, eine allerdings sehr räthselhafte Episode der
preußischen Ordensgcschichte zu erklären, nicht ohne echte Poesie durchgeführt, ob¬
gleich die Einflüsse von W. Scott und Byron den Dichter mehr bestimmt haben,
als die unbefangne Anschauung des Landes und seiner Geschichte. Auch in dem
zweiten Gedicht, das gleichfalls ein ungewöhnliches Talent verräth, sind die Remi¬
niscenzen aus Byron zuweilen sehr stark.

Prinz Eugenius von Savoyen. Romanzenkranz von Emil von
Boxberg er. Fulda, Maier. — Die Ausführung ist in gutem poetischen Stil, der
freilich zu gravitätisch ist, um die Sitten und das Costüm des geschilderten Zeit¬
alters hervortreten zu lassen, und der nebenbei die Lectüre zu häufig verräth.
Uhland ist natürlich maßgebend, aber einige Male finden wir uns auch im vollsten
Freiligrath.

Zuleika. Ein Seelengemälde in vier Schilderungen von Harfenton. Sten-
dal, Franzen. — Eine sehr mittelmäßige Erweiterung und Umarbeitung der Braut
von Abydos von Byron.

Dichtungen von sollt. Nürnberg, Ebner. — Harmlose, zum Theil
recht wohlklingende Lieder, die man um so unbefangener aufnehmen darf, da der
Verfasser sie zugleich als eine Stilübung betrachtet.


Aber ich will dir vertraun ein offnes Geheimniß'
Uebung zugleich für die Prosa mir gelt es, (die leider
Ost wie gelähmt und auf wankenden Stelzen daherhinkt),
Daß die Erzählung mir bald im melodischen Strome
Woge dahin und gewinne die Frauen, die Männer!

Libanon. Poetisches Familienbuch. Von Lndw. Aug. Fränkl. Zweite,
vermehrte und verbesserte Auflage. Wien, Zamarski. — In dieser reichhaltigen
und im Ganzen verständig eingerichteten Sammlung ist so ziemlich alles vereinigt,
was die Poesie der verschiedenen Zeiten und Völker über das Judenthum gesagt
hat. Wir finden ein solches Unternehmen sehr zweckmäßig, denn bei der entschie¬
denen Richtung des Judenthums aufs Realistische ist der poetische Idealismus,
selbst wenn er sich nicht immer auf historische Begründung stützt, eine sehr segens¬
reiche Gegenwirkung. Daß dieser Idealismus praktisch ins Unbestimmte gehen
werde, ist nicht zu fürchten, und nichts kann die Stellung der Juden so verbessern,
als wenn ihr inneres Selbstgefühl und ihr Lebensmuth sich steigert. Die äußere
Emancipation wird nicht viel helfen, denn es ist nicht eigentlich die äußere Be¬
schränktheit, was sie drückt, sondern die mangelnde Achtung ihrer Mitbürger, und
diese können sie nur durch innere Wiedergeburt gewinnen.

Israel und die Völker. Ein christlicher Dithyrambus von F. C. Kirch¬
hofs. Kiel, Akademische Buchhandlung. — Das Gedicht ist eine poetische Stil¬
übung in antiken Versmaßen, recht gut stilisirt, aber ohne bedeutendern Gehalt.

Licht und Schatten. Dichtungen von Friedrich Freihold. Frankfurt
a. M., Wilhelm Knaster. — Zu Wcinachtsgeschcnkcn für Damen wohl geeignet.
Durchweg wohlgemeint, aber unbedeutend.

Gedichte von August Thieme. Zweite Auflage. Naumburg. Garcke. —
Die Gedichte erschienen zum ersten Mal 18i9. Der Verfasser, Pfarrer zu Allstedt
in der Goldenen Ane, ist 1780 geboren; der Herausgeber, Herr vou Wolzogen


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[0123] Gedicht ist ein merkwürdiger Versuch, eine allerdings sehr räthselhafte Episode der preußischen Ordensgcschichte zu erklären, nicht ohne echte Poesie durchgeführt, ob¬ gleich die Einflüsse von W. Scott und Byron den Dichter mehr bestimmt haben, als die unbefangne Anschauung des Landes und seiner Geschichte. Auch in dem zweiten Gedicht, das gleichfalls ein ungewöhnliches Talent verräth, sind die Remi¬ niscenzen aus Byron zuweilen sehr stark. Prinz Eugenius von Savoyen. Romanzenkranz von Emil von Boxberg er. Fulda, Maier. — Die Ausführung ist in gutem poetischen Stil, der freilich zu gravitätisch ist, um die Sitten und das Costüm des geschilderten Zeit¬ alters hervortreten zu lassen, und der nebenbei die Lectüre zu häufig verräth. Uhland ist natürlich maßgebend, aber einige Male finden wir uns auch im vollsten Freiligrath. Zuleika. Ein Seelengemälde in vier Schilderungen von Harfenton. Sten- dal, Franzen. — Eine sehr mittelmäßige Erweiterung und Umarbeitung der Braut von Abydos von Byron. Dichtungen von sollt. Nürnberg, Ebner. — Harmlose, zum Theil recht wohlklingende Lieder, die man um so unbefangener aufnehmen darf, da der Verfasser sie zugleich als eine Stilübung betrachtet. Aber ich will dir vertraun ein offnes Geheimniß' Uebung zugleich für die Prosa mir gelt es, (die leider Ost wie gelähmt und auf wankenden Stelzen daherhinkt), Daß die Erzählung mir bald im melodischen Strome Woge dahin und gewinne die Frauen, die Männer! Libanon. Poetisches Familienbuch. Von Lndw. Aug. Fränkl. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Wien, Zamarski. — In dieser reichhaltigen und im Ganzen verständig eingerichteten Sammlung ist so ziemlich alles vereinigt, was die Poesie der verschiedenen Zeiten und Völker über das Judenthum gesagt hat. Wir finden ein solches Unternehmen sehr zweckmäßig, denn bei der entschie¬ denen Richtung des Judenthums aufs Realistische ist der poetische Idealismus, selbst wenn er sich nicht immer auf historische Begründung stützt, eine sehr segens¬ reiche Gegenwirkung. Daß dieser Idealismus praktisch ins Unbestimmte gehen werde, ist nicht zu fürchten, und nichts kann die Stellung der Juden so verbessern, als wenn ihr inneres Selbstgefühl und ihr Lebensmuth sich steigert. Die äußere Emancipation wird nicht viel helfen, denn es ist nicht eigentlich die äußere Be¬ schränktheit, was sie drückt, sondern die mangelnde Achtung ihrer Mitbürger, und diese können sie nur durch innere Wiedergeburt gewinnen. Israel und die Völker. Ein christlicher Dithyrambus von F. C. Kirch¬ hofs. Kiel, Akademische Buchhandlung. — Das Gedicht ist eine poetische Stil¬ übung in antiken Versmaßen, recht gut stilisirt, aber ohne bedeutendern Gehalt. Licht und Schatten. Dichtungen von Friedrich Freihold. Frankfurt a. M., Wilhelm Knaster. — Zu Wcinachtsgeschcnkcn für Damen wohl geeignet. Durchweg wohlgemeint, aber unbedeutend. Gedichte von August Thieme. Zweite Auflage. Naumburg. Garcke. — Die Gedichte erschienen zum ersten Mal 18i9. Der Verfasser, Pfarrer zu Allstedt in der Goldenen Ane, ist 1780 geboren; der Herausgeber, Herr vou Wolzogen 15*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341580_100453/123>, abgerufen am 15.01.2025.