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Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, I. Semester. II. Band.

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strebende Staaten haben eine Revolution zu fürchten, nur die Stagnation 'ist Deutsch¬
lands Tod, jener Verwesungsproceß, aus dem das tolle Jahr hervorging, und in
den uns Herr Stahl und seine Schule gern von neuem wieder stürzen möchte. --


Berlin,

Die einzelnen Schritte einer unklaren und inconsequenten
Politik mit Billigkeit zu beurtheilen, ist eine schwierige, dornenvolle Aufgabe. Man
befindet'sich immer in der Gefahr, von den Grundfehlern, deren Nachwirkungen
jeden folgenden Act unvermeidlich ankränkeln müssen, lediglich deshalb ganz zu ab-
strahiren, weil sie hätten vermieden werden können; während doch ein praktisches
Urtheil über das im Augenblick Nothwendige die ganze Summe begangener Fehler
mit in Anschlag bringen und von den gegebenen Verhältnissen ausgehen muß, mögen
sie durch einen reisen Calcul öder durch Thorheit und Muthwillen ihre Gestalt er¬
halten haben. Hauptsächlich dieser Schwierigkeit wegen, und nicht blos wegen der
Unzulänglichkeit der thatsächlichen Unterlagen habe ich bisher Anstand genommen,
eine Meinung über die Bedeutung des östreichisch-preußischen Schutz- und Trutz¬
bündnisses in der Form, die ihm durch , einen Compromiß stark divergirender Ten¬
denzen gegeben wurde, zu äußern. Die verbreitetste Ansicht ist, daß Preußen durch
den Vertrag einen Schritt vorwärts auf der richtigen Bahn gethan habe. Ich
muß gestehen, daß ich auf Grund der Ueberzeugung, Deutschlands Interesse könne
bei der gegenwärtigen Verwicklung nur baun gewahrt werden, wenn Preußen, und
nicht Oestreich die Initiative gegen Rußland ergriffe, von vornherein den Vertrag
nickt sehr günstig ansah; doch auch jetzt, nach 5>en allerdings nur immer fragmen¬
tarischen Veröffentlichungen über den Vertrag kann ich der verbreiteter" Ansicht nicht
beitreten, muß vielmehr glauben, daß dieselbe lediglich in dem sehr tief gesunkenen
Barometerstände unsrer Hoffnungen und Ansprüche ihre Erklärung findet.

Als ich in meinem letzten Briefe die Bemühungen der Krenzzeitungspartei be-.
sprach, den Vertrag zu verallgemeinern, äußerte ich zugleich meine Bedenken über
die Zulässigkeit eines ganz allgemein gehaltenen Schutz- und Trutzbündnisses zwischen
zwei Großmächten, deren Interessen vielfach auseinandergehn, und über den innern
Widerspruch eines solchen Uebereinkommens mit der Souveränetät der Staaten.
Zur Sicherung der letzte" war unvermeidlich, daß die Verpflichtung zur Hilfeleistung
im Falle eines Angriffskriegs von dem vorherigen Einverständnis; beider Mächte
abhängig gemacht wurde, und durch eine solche Clausel wurde die praktische Ent¬
scheidung den. speciellen Verabredungen über jeden bestimmten Fall vorbehalten, d. h.
die Bedeutung des allgemeinen Schutz- und Trntzbündnisses aus die> einer aus-
drücklichen Einladung zu diplomatischer Kontroverse reducirt. Die Schwierigkeit,
die verallgemeinernden Tendenzen unsrer Krenzzeitungspartei mit den praktischen
Bedürfnissen des Augenblickes, welche Oestreich zur. Eröffnung dieser Verhandlungen
bestimmten, in Einklang zu bringen, hat sich augenscheinlich so fühlbar gemacht,
daß man sich entschloß, sie zu umgehen: man hat einen allgemeinen Vertrag "cm-
rrs ciuos(!uncjnc! abgeschlossen, mit der einschränkenden Clausel von der Nothwendig¬
keit eines vorherigen Einverständnisses; aber man hat officiösen Mittheilungen zu¬
folge, zu gleicher Zeit dem allein praktischen Gesichtspunkte in einem andern Ver¬
trage gehuldigt, in welchem für einen bestimmten Fall die Nothwendigkeit
gegenseitiger Unterstützung auch ohne den Vorbehalt' eines künftigen Einverständ¬
nisses zugestanden ist. Es ist interessant, daß der unerhörte Act eines ganz rich-
tuugslvscu Schutz- und TrntzbündnisscS zwischen zwei Großmächten, mit dem unsere
Nusscufrcunde die Weltgeschichte durchaus bereichern wollten, nicht vollzogen werden
konnte, ohne daß der l,ein 'sens sofort die Unbrauchbarkeit dieser absonderlichen
Neuerung für den concreten Fall durch den Abschluß.eines ans eine bestimmte
Eventualität berechneten Separatvertragcs constatirte.


strebende Staaten haben eine Revolution zu fürchten, nur die Stagnation 'ist Deutsch¬
lands Tod, jener Verwesungsproceß, aus dem das tolle Jahr hervorging, und in
den uns Herr Stahl und seine Schule gern von neuem wieder stürzen möchte. —


Berlin,

Die einzelnen Schritte einer unklaren und inconsequenten
Politik mit Billigkeit zu beurtheilen, ist eine schwierige, dornenvolle Aufgabe. Man
befindet'sich immer in der Gefahr, von den Grundfehlern, deren Nachwirkungen
jeden folgenden Act unvermeidlich ankränkeln müssen, lediglich deshalb ganz zu ab-
strahiren, weil sie hätten vermieden werden können; während doch ein praktisches
Urtheil über das im Augenblick Nothwendige die ganze Summe begangener Fehler
mit in Anschlag bringen und von den gegebenen Verhältnissen ausgehen muß, mögen
sie durch einen reisen Calcul öder durch Thorheit und Muthwillen ihre Gestalt er¬
halten haben. Hauptsächlich dieser Schwierigkeit wegen, und nicht blos wegen der
Unzulänglichkeit der thatsächlichen Unterlagen habe ich bisher Anstand genommen,
eine Meinung über die Bedeutung des östreichisch-preußischen Schutz- und Trutz¬
bündnisses in der Form, die ihm durch , einen Compromiß stark divergirender Ten¬
denzen gegeben wurde, zu äußern. Die verbreitetste Ansicht ist, daß Preußen durch
den Vertrag einen Schritt vorwärts auf der richtigen Bahn gethan habe. Ich
muß gestehen, daß ich auf Grund der Ueberzeugung, Deutschlands Interesse könne
bei der gegenwärtigen Verwicklung nur baun gewahrt werden, wenn Preußen, und
nicht Oestreich die Initiative gegen Rußland ergriffe, von vornherein den Vertrag
nickt sehr günstig ansah; doch auch jetzt, nach 5>en allerdings nur immer fragmen¬
tarischen Veröffentlichungen über den Vertrag kann ich der verbreiteter» Ansicht nicht
beitreten, muß vielmehr glauben, daß dieselbe lediglich in dem sehr tief gesunkenen
Barometerstände unsrer Hoffnungen und Ansprüche ihre Erklärung findet.

Als ich in meinem letzten Briefe die Bemühungen der Krenzzeitungspartei be-.
sprach, den Vertrag zu verallgemeinern, äußerte ich zugleich meine Bedenken über
die Zulässigkeit eines ganz allgemein gehaltenen Schutz- und Trutzbündnisses zwischen
zwei Großmächten, deren Interessen vielfach auseinandergehn, und über den innern
Widerspruch eines solchen Uebereinkommens mit der Souveränetät der Staaten.
Zur Sicherung der letzte» war unvermeidlich, daß die Verpflichtung zur Hilfeleistung
im Falle eines Angriffskriegs von dem vorherigen Einverständnis; beider Mächte
abhängig gemacht wurde, und durch eine solche Clausel wurde die praktische Ent¬
scheidung den. speciellen Verabredungen über jeden bestimmten Fall vorbehalten, d. h.
die Bedeutung des allgemeinen Schutz- und Trntzbündnisses aus die> einer aus-
drücklichen Einladung zu diplomatischer Kontroverse reducirt. Die Schwierigkeit,
die verallgemeinernden Tendenzen unsrer Krenzzeitungspartei mit den praktischen
Bedürfnissen des Augenblickes, welche Oestreich zur. Eröffnung dieser Verhandlungen
bestimmten, in Einklang zu bringen, hat sich augenscheinlich so fühlbar gemacht,
daß man sich entschloß, sie zu umgehen: man hat einen allgemeinen Vertrag «cm-
rrs ciuos(!uncjnc! abgeschlossen, mit der einschränkenden Clausel von der Nothwendig¬
keit eines vorherigen Einverständnisses; aber man hat officiösen Mittheilungen zu¬
folge, zu gleicher Zeit dem allein praktischen Gesichtspunkte in einem andern Ver¬
trage gehuldigt, in welchem für einen bestimmten Fall die Nothwendigkeit
gegenseitiger Unterstützung auch ohne den Vorbehalt' eines künftigen Einverständ¬
nisses zugestanden ist. Es ist interessant, daß der unerhörte Act eines ganz rich-
tuugslvscu Schutz- und TrntzbündnisscS zwischen zwei Großmächten, mit dem unsere
Nusscufrcunde die Weltgeschichte durchaus bereichern wollten, nicht vollzogen werden
konnte, ohne daß der l,ein 'sens sofort die Unbrauchbarkeit dieser absonderlichen
Neuerung für den concreten Fall durch den Abschluß.eines ans eine bestimmte
Eventualität berechneten Separatvertragcs constatirte.


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[0242] strebende Staaten haben eine Revolution zu fürchten, nur die Stagnation 'ist Deutsch¬ lands Tod, jener Verwesungsproceß, aus dem das tolle Jahr hervorging, und in den uns Herr Stahl und seine Schule gern von neuem wieder stürzen möchte. — Berlin, Die einzelnen Schritte einer unklaren und inconsequenten Politik mit Billigkeit zu beurtheilen, ist eine schwierige, dornenvolle Aufgabe. Man befindet'sich immer in der Gefahr, von den Grundfehlern, deren Nachwirkungen jeden folgenden Act unvermeidlich ankränkeln müssen, lediglich deshalb ganz zu ab- strahiren, weil sie hätten vermieden werden können; während doch ein praktisches Urtheil über das im Augenblick Nothwendige die ganze Summe begangener Fehler mit in Anschlag bringen und von den gegebenen Verhältnissen ausgehen muß, mögen sie durch einen reisen Calcul öder durch Thorheit und Muthwillen ihre Gestalt er¬ halten haben. Hauptsächlich dieser Schwierigkeit wegen, und nicht blos wegen der Unzulänglichkeit der thatsächlichen Unterlagen habe ich bisher Anstand genommen, eine Meinung über die Bedeutung des östreichisch-preußischen Schutz- und Trutz¬ bündnisses in der Form, die ihm durch , einen Compromiß stark divergirender Ten¬ denzen gegeben wurde, zu äußern. Die verbreitetste Ansicht ist, daß Preußen durch den Vertrag einen Schritt vorwärts auf der richtigen Bahn gethan habe. Ich muß gestehen, daß ich auf Grund der Ueberzeugung, Deutschlands Interesse könne bei der gegenwärtigen Verwicklung nur baun gewahrt werden, wenn Preußen, und nicht Oestreich die Initiative gegen Rußland ergriffe, von vornherein den Vertrag nickt sehr günstig ansah; doch auch jetzt, nach 5>en allerdings nur immer fragmen¬ tarischen Veröffentlichungen über den Vertrag kann ich der verbreiteter» Ansicht nicht beitreten, muß vielmehr glauben, daß dieselbe lediglich in dem sehr tief gesunkenen Barometerstände unsrer Hoffnungen und Ansprüche ihre Erklärung findet. Als ich in meinem letzten Briefe die Bemühungen der Krenzzeitungspartei be-. sprach, den Vertrag zu verallgemeinern, äußerte ich zugleich meine Bedenken über die Zulässigkeit eines ganz allgemein gehaltenen Schutz- und Trutzbündnisses zwischen zwei Großmächten, deren Interessen vielfach auseinandergehn, und über den innern Widerspruch eines solchen Uebereinkommens mit der Souveränetät der Staaten. Zur Sicherung der letzte» war unvermeidlich, daß die Verpflichtung zur Hilfeleistung im Falle eines Angriffskriegs von dem vorherigen Einverständnis; beider Mächte abhängig gemacht wurde, und durch eine solche Clausel wurde die praktische Ent¬ scheidung den. speciellen Verabredungen über jeden bestimmten Fall vorbehalten, d. h. die Bedeutung des allgemeinen Schutz- und Trntzbündnisses aus die> einer aus- drücklichen Einladung zu diplomatischer Kontroverse reducirt. Die Schwierigkeit, die verallgemeinernden Tendenzen unsrer Krenzzeitungspartei mit den praktischen Bedürfnissen des Augenblickes, welche Oestreich zur. Eröffnung dieser Verhandlungen bestimmten, in Einklang zu bringen, hat sich augenscheinlich so fühlbar gemacht, daß man sich entschloß, sie zu umgehen: man hat einen allgemeinen Vertrag «cm- rrs ciuos(!uncjnc! abgeschlossen, mit der einschränkenden Clausel von der Nothwendig¬ keit eines vorherigen Einverständnisses; aber man hat officiösen Mittheilungen zu¬ folge, zu gleicher Zeit dem allein praktischen Gesichtspunkte in einem andern Ver¬ trage gehuldigt, in welchem für einen bestimmten Fall die Nothwendigkeit gegenseitiger Unterstützung auch ohne den Vorbehalt' eines künftigen Einverständ¬ nisses zugestanden ist. Es ist interessant, daß der unerhörte Act eines ganz rich- tuugslvscu Schutz- und TrntzbündnisscS zwischen zwei Großmächten, mit dem unsere Nusscufrcunde die Weltgeschichte durchaus bereichern wollten, nicht vollzogen werden konnte, ohne daß der l,ein 'sens sofort die Unbrauchbarkeit dieser absonderlichen Neuerung für den concreten Fall durch den Abschluß.eines ans eine bestimmte Eventualität berechneten Separatvertragcs constatirte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_97779/241>, abgerufen am 03.07.2024.