Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band.komme", eitlem er l'lieb, wo er war, und fuhr fort, sich mit Gymnastiks zu Zehn Tage später gelang mir die Jagd besser. Colonel Smee und Major Nachdem wir hierauf in zwei Regentage" fünf Chcctuls und einen Hirsch komme», eitlem er l'lieb, wo er war, und fuhr fort, sich mit Gymnastiks zu Zehn Tage später gelang mir die Jagd besser. Colonel Smee und Major Nachdem wir hierauf in zwei Regentage» fünf Chcctuls und einen Hirsch <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0294" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/96999"/> <p xml:id="ID_870" prev="#ID_869"> komme», eitlem er l'lieb, wo er war, und fuhr fort, sich mit Gymnastiks zu<lb/> amüsire». Endlich verließ ich mein Versteck und versuchte unter dem Schutze von<lb/> Bäume», ihm Schußnähe zu schleichen, allein bald verschwanden erst die Pfauen<lb/> und dann der Tiger; ich aber fühlte mich reichlich bezahlt durch das Schauspiel,<lb/> das ich gesehen und das vielleicht wenige zu erleben Gelegenheit haben werden,</p><lb/> <p xml:id="ID_871"> Zehn Tage später gelang mir die Jagd besser. Colonel Smee und Major<lb/> Drummond von Asseerghur hatten mir ihre angenehme Gesellschaft geschenkt.<lb/> Erstern lud ich ein, mich zu deu Tigern zu begleite»; anfangs schwankte er, weil<lb/> über Nacht am 16. Juni die Regenzeit angefangen hatte, allein da es sich auf¬<lb/> klärte, marschirten wir, Zelte und Sache» vorausschickend, fort. An einem an¬<lb/> geschwollenen Fluß, der Moona, hatten wir zwei Stunden zu halten und beim<lb/> Hinüberreitcn verschaffte mir mein gutes Pferd, das über einen Felsen stolperte,<lb/> noch ein amüsantes Bad. Endlich in Shapvre angekommen, erfuhren wir, daß<lb/> i» der Nacht ein Tiger eine Kuh ans der Heerde erschlagen hatte, und daß nieine<lb/> zwei SowarS schon voransgegaiige» waren, um ihm mit zwei meiner Doppel¬<lb/> büchsen aufzulauern. Der gute alte Smee war von Ritt und Rheumatismus zu<lb/> fatiguirt, und so eilte ich allein die i> Meilen meinen Sowars uach und fand sie<lb/> auf zwei Bäumen über der erschlagenen Kuh, von der kann, ein Bissen verzehrt<lb/> war. Ich schlüpfte, ohne ein Wort zu verlieren, auf eine» dritten Ban,».<lb/> Nach kaum einer Stunde sah ich, gegen Erwarte» nicht vor mir, sondern hinter<lb/> mir eine» Tiger anschleichen; ich mußte mich drehen und stieß dabei mit dem<lb/> Gewehr ein wenig aus Horn; der Tiger, ein mittelgroßer, hielt, gab ein Burrur<lb/> und verschwand im Nu zu meinem großen Aerger. Ich corrigirte nun meinen<lb/> Sitz und sah auch bald ans dem rings »»bedeckten Boden den Tiger ans dem<lb/> Banche wieder heranschleiche». scho» wollte ich einen weite» Schuß versuche»,<lb/> als viel näher ein großer Kerl Schritt für Schritt, seinen Kopf rechts und links<lb/> drehend und wie eine Ente schreitend, in gerader Linie langsam ankam; ich schoß<lb/> ihn durch Schulter und Herz und rollte ihn unter die Bänme der Sowars, welche<lb/> ihm der Sicherheit wegen »och zwei Kugel» mittheilten. Wir schickten nach einem<lb/> Wagen, ließen zwei Leute dort und kehrte» verg«ügt nach Shapvre zurück.</p><lb/> <p xml:id="ID_872" next="#ID_873"> Nachdem wir hierauf in zwei Regentage» fünf Chcctuls und einen Hirsch<lb/> mit laiigem, schönem Gezweige geschossen, anch ein kaum 3 Tage altes Cheetul<lb/> im hohen Grase lebendig gefangen hatte» (eine Ziege nimmt sich seiner jetzt mütterlich<lb/> an), verließ mich Oberst Smee wegen stärkerem Rheumatismus. Ich niber schickte<lb/> von neuem zu den Knhherden und erhielt die Nachricht, daß sich wieder Tiger<lb/> gezeigt hätten. Unverweilt eilte ich mit einem Sowar trotz Schlamm und Regen<lb/> zu dem Platze, wo eine erwürgte Kuh lag, und da nahebei keine Bäume<lb/> wäre», zogen wir sie ungefähr 60 Schritt weiter in die Nähe von zwei großen<lb/> belaubten Maua-Bäumen, schlüpfte» auf dieselben so hoch als wir konnte», hielten<lb/> ein Stückchen Wachstuch über die Percnssivnskappe» und machten uns „fertig".</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0294]
komme», eitlem er l'lieb, wo er war, und fuhr fort, sich mit Gymnastiks zu
amüsire». Endlich verließ ich mein Versteck und versuchte unter dem Schutze von
Bäume», ihm Schußnähe zu schleichen, allein bald verschwanden erst die Pfauen
und dann der Tiger; ich aber fühlte mich reichlich bezahlt durch das Schauspiel,
das ich gesehen und das vielleicht wenige zu erleben Gelegenheit haben werden,
Zehn Tage später gelang mir die Jagd besser. Colonel Smee und Major
Drummond von Asseerghur hatten mir ihre angenehme Gesellschaft geschenkt.
Erstern lud ich ein, mich zu deu Tigern zu begleite»; anfangs schwankte er, weil
über Nacht am 16. Juni die Regenzeit angefangen hatte, allein da es sich auf¬
klärte, marschirten wir, Zelte und Sache» vorausschickend, fort. An einem an¬
geschwollenen Fluß, der Moona, hatten wir zwei Stunden zu halten und beim
Hinüberreitcn verschaffte mir mein gutes Pferd, das über einen Felsen stolperte,
noch ein amüsantes Bad. Endlich in Shapvre angekommen, erfuhren wir, daß
i» der Nacht ein Tiger eine Kuh ans der Heerde erschlagen hatte, und daß nieine
zwei SowarS schon voransgegaiige» waren, um ihm mit zwei meiner Doppel¬
büchsen aufzulauern. Der gute alte Smee war von Ritt und Rheumatismus zu
fatiguirt, und so eilte ich allein die i> Meilen meinen Sowars uach und fand sie
auf zwei Bäumen über der erschlagenen Kuh, von der kann, ein Bissen verzehrt
war. Ich schlüpfte, ohne ein Wort zu verlieren, auf eine» dritten Ban,».
Nach kaum einer Stunde sah ich, gegen Erwarte» nicht vor mir, sondern hinter
mir eine» Tiger anschleichen; ich mußte mich drehen und stieß dabei mit dem
Gewehr ein wenig aus Horn; der Tiger, ein mittelgroßer, hielt, gab ein Burrur
und verschwand im Nu zu meinem großen Aerger. Ich corrigirte nun meinen
Sitz und sah auch bald ans dem rings »»bedeckten Boden den Tiger ans dem
Banche wieder heranschleiche». scho» wollte ich einen weite» Schuß versuche»,
als viel näher ein großer Kerl Schritt für Schritt, seinen Kopf rechts und links
drehend und wie eine Ente schreitend, in gerader Linie langsam ankam; ich schoß
ihn durch Schulter und Herz und rollte ihn unter die Bänme der Sowars, welche
ihm der Sicherheit wegen »och zwei Kugel» mittheilten. Wir schickten nach einem
Wagen, ließen zwei Leute dort und kehrte» verg«ügt nach Shapvre zurück.
Nachdem wir hierauf in zwei Regentage» fünf Chcctuls und einen Hirsch
mit laiigem, schönem Gezweige geschossen, anch ein kaum 3 Tage altes Cheetul
im hohen Grase lebendig gefangen hatte» (eine Ziege nimmt sich seiner jetzt mütterlich
an), verließ mich Oberst Smee wegen stärkerem Rheumatismus. Ich niber schickte
von neuem zu den Knhherden und erhielt die Nachricht, daß sich wieder Tiger
gezeigt hätten. Unverweilt eilte ich mit einem Sowar trotz Schlamm und Regen
zu dem Platze, wo eine erwürgte Kuh lag, und da nahebei keine Bäume
wäre», zogen wir sie ungefähr 60 Schritt weiter in die Nähe von zwei großen
belaubten Maua-Bäumen, schlüpfte» auf dieselben so hoch als wir konnte», hielten
ein Stückchen Wachstuch über die Percnssivnskappe» und machten uns „fertig".
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |