Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band.reiche Ausbeute zurück, aber eine immer mehr sich ausbreitende Krankheit hemmte Wir fügen zu dieser Anzeige noch eine zweite, die sich auf einen ähnlichen Stoff Wochenbericht. Pariser Brief. -- Wie fühlte ich mich glücklich, Paris auf einige Wochen Eine Antwort hat diese indirecte Frage zwar noch nicht gefunden, allein die Di¬ reiche Ausbeute zurück, aber eine immer mehr sich ausbreitende Krankheit hemmte Wir fügen zu dieser Anzeige noch eine zweite, die sich auf einen ähnlichen Stoff Wochenbericht. Pariser Brief. — Wie fühlte ich mich glücklich, Paris auf einige Wochen Eine Antwort hat diese indirecte Frage zwar noch nicht gefunden, allein die Di¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0199" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/96904"/> <p xml:id="ID_536" prev="#ID_535"> reiche Ausbeute zurück, aber eine immer mehr sich ausbreitende Krankheit hemmte<lb/> seine Wirksamkeit, bis sie ihn endlich im Jahre l8S-I wegraffte. — Der gegenwärtig<lb/> gesammelte Nachtrag enthält Briefe aus der Reise nach Italien, Gedichte, verschie¬<lb/> dene kunstgeschichtliche Abhandlungen und zwei Bände Geschichte der griechischen<lb/> Plastik, ans den Kollegienheften Feuerbachs von Hermann Heller zusammengestellt.<lb/> Dieses letztere Werk ist sehr interessant. Es ist nicht nur für Studirende ein nützlicher,<lb/> von vollendeter Bildung getragener Leitfaden, sondern es gibt anch dnrch seine<lb/> einzelnen Forschungen, durch eine gute Gruppirung des Stoffes, durch geistvolle Be¬<lb/> griffsbestimmungen und durch erweiterte Kritik Anregung, die weit über dieses<lb/> bescheidene Ziel hinausgehen, und die uns bedauern lassen, daß es ihm nicht<lb/> vergönnt war, diese Skizzen zu einem selbstständigen Abschluß und zur Vollendung<lb/> zu bringen. Doch hat der Herausgeber mit großer Einsicht und Pietät das Sei¬<lb/> nige gethan, uns diesen Mangel weniger fühlbar zu machen, und es ist ihm ge-<lb/> lungen, ein für alle Freunde der Kunst interessantes Werk daraus zu gestalten.</p><lb/> <p xml:id="ID_537"> Wir fügen zu dieser Anzeige noch eine zweite, die sich auf einen ähnlichen Stoff<lb/> bezieht, nämlich die dritte und vierte Lieferung der kleinen Schriften und Stu¬<lb/> die» zur Kunstgeschichte, von Franz Kugler (Stuttgart, Ebner und seu-<lb/> bert.) Wenn auch diese einzelnen Recensionen des berühmten Verfassers nur durch<lb/> den gleichartigen Gegenstand, nicht durch die ebenmäßige Verarbeitung miteinan¬<lb/> der zusammenhängen, so ist doch das Unternehmen der Sammlung dnrch die Be¬<lb/> deutung des Einzelnen vollkommen gerechtfertigt, wenn es auch erst durch den zu<lb/> erwartenden Index seine vollständige praktische Brauchbarkeit erhalten wird, ba<lb/> der Sache nach seine Bestimmung vorzugsweise aufs Nachschlage» berechnet ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Wochenbericht.</head><lb/> <div n="2"> <head> Pariser Brief.</head> <p xml:id="ID_538"> — Wie fühlte ich mich glücklich, Paris auf einige Wochen<lb/> den Rücken kehren zu dürfen, der Polizei und dem täglichen Zapfenstreiche, den Börse¬<lb/> schlachten zu entfliehen und noch obendrein die Hoffnung, die orientalische Frage, diese<lb/> egyptische Plage, in der Diplomatie selig entschlafen zu finden — das ist kein geringer<lb/> Gewinn. Wie habe ich mich getäuscht; nicht nur die Polizei und der Zapfenstreich,<lb/> auch die orientalische Frage tritt mir gesunder den» je entgegen, und wo man sie steht,<lb/> wo man sie hört, hüben und drüben. Der Orient ist noch immer der Mittelpunkt aller<lb/> Interessen, selbst Verons bürgerliche Memoiren und Dumas göttliche Aufschneiderei sind<lb/> unvermögend, unsere Aufmerksamkeit ernstlich in Anspruch zu nehmen.</p><lb/> <p xml:id="ID_539" next="#ID_540"> Eine Antwort hat diese indirecte Frage zwar noch nicht gefunden, allein die Di¬<lb/> plomatie hat während meiner Abwesenheit eine derbe Lection erhalten. Die Kriegser¬<lb/> klärung der Pforte ist eins jener Ereignisse, welche beweisen, wie in dem Schachspiele,<lb/> bei den Regierungen die Philidors find und Nationen die Schachfiguren, auch noch an-</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0199]
reiche Ausbeute zurück, aber eine immer mehr sich ausbreitende Krankheit hemmte
seine Wirksamkeit, bis sie ihn endlich im Jahre l8S-I wegraffte. — Der gegenwärtig
gesammelte Nachtrag enthält Briefe aus der Reise nach Italien, Gedichte, verschie¬
dene kunstgeschichtliche Abhandlungen und zwei Bände Geschichte der griechischen
Plastik, ans den Kollegienheften Feuerbachs von Hermann Heller zusammengestellt.
Dieses letztere Werk ist sehr interessant. Es ist nicht nur für Studirende ein nützlicher,
von vollendeter Bildung getragener Leitfaden, sondern es gibt anch dnrch seine
einzelnen Forschungen, durch eine gute Gruppirung des Stoffes, durch geistvolle Be¬
griffsbestimmungen und durch erweiterte Kritik Anregung, die weit über dieses
bescheidene Ziel hinausgehen, und die uns bedauern lassen, daß es ihm nicht
vergönnt war, diese Skizzen zu einem selbstständigen Abschluß und zur Vollendung
zu bringen. Doch hat der Herausgeber mit großer Einsicht und Pietät das Sei¬
nige gethan, uns diesen Mangel weniger fühlbar zu machen, und es ist ihm ge-
lungen, ein für alle Freunde der Kunst interessantes Werk daraus zu gestalten.
Wir fügen zu dieser Anzeige noch eine zweite, die sich auf einen ähnlichen Stoff
bezieht, nämlich die dritte und vierte Lieferung der kleinen Schriften und Stu¬
die» zur Kunstgeschichte, von Franz Kugler (Stuttgart, Ebner und seu-
bert.) Wenn auch diese einzelnen Recensionen des berühmten Verfassers nur durch
den gleichartigen Gegenstand, nicht durch die ebenmäßige Verarbeitung miteinan¬
der zusammenhängen, so ist doch das Unternehmen der Sammlung dnrch die Be¬
deutung des Einzelnen vollkommen gerechtfertigt, wenn es auch erst durch den zu
erwartenden Index seine vollständige praktische Brauchbarkeit erhalten wird, ba
der Sache nach seine Bestimmung vorzugsweise aufs Nachschlage» berechnet ist.
Wochenbericht.
Pariser Brief. — Wie fühlte ich mich glücklich, Paris auf einige Wochen
den Rücken kehren zu dürfen, der Polizei und dem täglichen Zapfenstreiche, den Börse¬
schlachten zu entfliehen und noch obendrein die Hoffnung, die orientalische Frage, diese
egyptische Plage, in der Diplomatie selig entschlafen zu finden — das ist kein geringer
Gewinn. Wie habe ich mich getäuscht; nicht nur die Polizei und der Zapfenstreich,
auch die orientalische Frage tritt mir gesunder den» je entgegen, und wo man sie steht,
wo man sie hört, hüben und drüben. Der Orient ist noch immer der Mittelpunkt aller
Interessen, selbst Verons bürgerliche Memoiren und Dumas göttliche Aufschneiderei sind
unvermögend, unsere Aufmerksamkeit ernstlich in Anspruch zu nehmen.
Eine Antwort hat diese indirecte Frage zwar noch nicht gefunden, allein die Di¬
plomatie hat während meiner Abwesenheit eine derbe Lection erhalten. Die Kriegser¬
klärung der Pforte ist eins jener Ereignisse, welche beweisen, wie in dem Schachspiele,
bei den Regierungen die Philidors find und Nationen die Schachfiguren, auch noch an-
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