Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. IV. Band.einen bestimmten Modus gebannt, unsre Jnstrumentationsmittel sind mannichfaltiger und Literatur. -- Wir führen ein Buch an, welches voraus sichtlich in dem Wir erwähnen nur zwei in Lieferungen erscheinende Werke, über die wir seiner Zeit einen bestimmten Modus gebannt, unsre Jnstrumentationsmittel sind mannichfaltiger und Literatur. — Wir führen ein Buch an, welches voraus sichtlich in dem Wir erwähnen nur zwei in Lieferungen erscheinende Werke, über die wir seiner Zeit <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0047" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/95028"/> <p xml:id="ID_72" prev="#ID_71"> einen bestimmten Modus gebannt, unsre Jnstrumentationsmittel sind mannichfaltiger und<lb/> seiner geworden. Möchte bald Einer crstchii, der in wohlüberlegter und talentvoller<lb/> Weise die Tugenden der Alten und die Vorzüge der Jungen vereinigte und solche<lb/> Kunstwerke erzeugte, die vor dem ästhetischen Richterstuhl Gnade finden dürfen!</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Literatur. </head> <p xml:id="ID_73"> — Wir führen ein Buch an, welches voraus sichtlich in dem<lb/> größern Publicum viel Aufsehn machen wird: Die Könige. Entwickelungsgeschichte<lb/> des Königthums von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Von Professor<lb/> Hinrichs (Leipzig, Costenoble). Der Verfasser, ein leidenschaftlicher Verehrer des ge¬<lb/> mäßigten Königthums, der zum Schluß sogar in den nordamerikanischen Freistaaten<lb/> die Grundlage für dgs ideale Königthum der Zukunft sucht, verfolgt die Idee des<lb/> Königthums durch alle Zeiten und Völker, von ihrem ersten naiven Ausdruck bis zur<lb/> breitesten Entwickelung. In wissenschaftlicher Beziehung kann man Vieles gegen den<lb/> Versuch einwenden, einen einzelnen historischen Begriff willkürlich von dem concreten<lb/> Leben der Geschichte überhaupt ablösen und ihm eine Art innerer Entwickelung vindi-<lb/> ciren zu wollen. Die Idee des Königthums ist nicht ein Organismus, der für sich da<lb/> wäre, sondern sie ist nur eine einzelne Erscheinung in dem Leben der Völker. Am<lb/> wenigsten dürste sie als eine absolute Idee aufgefaßt werden. Die Idee der Republik<lb/> steht gleichberechtigt neben ihr; es kommt nur daraus an, auf welches Volk und auf<lb/> welche Verhältnisse die eine oder die andere Anwendung findet. — Indeß können wir<lb/> von dieser Ausstellung absehen, da dem größern Publicum ein anmuthiges, historisch<lb/> treues, mit Geist entwickeltes und nach allen Richtungen hin belehrendes Bild von den<lb/> verschiedenen Zeiten des Königthums gegeben wird. Hinrichs bewegt sich auch in seinem<lb/> Styl diesmal freier, als in früheren Versuchen, die zu lebhaft nach der Schule schmeckten.<lb/> Der erste Theil des Buchs, der die alten und mittelalterlichen Könige enthält, ist zwar<lb/> sehr gut geschrieben, bietet aber doch kein näher liegendes Interesse; dagegen spielen<lb/> durch den ganzen zweiten Theil auf das Lebhafteste alle Fragen der Gegenwart und<lb/> werden aus eine eben so mäßige als bestimmte Weise erörtert. Auf Einzelnes, was<lb/> wir noch auszustellen und zu loben hätten, kommen wir bei Gelegenheit eines allge¬<lb/> meinen Artikels zurück. — Das Buch ist dem Herzog von Gotha gewidmet, als dem¬<lb/> jenigen unter den deutschen Fürsten, dem man eine ähnliche Schrift widmen kann und<lb/> darf. —</p><lb/> <p xml:id="ID_74" next="#ID_75"> Wir erwähnen nur zwei in Lieferungen erscheinende Werke, über die wir seiner Zeit<lb/> ausführlicher berichten werden. — Erstens die Vaterländische Geschichte von den<lb/> ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Von Eduard'Dukter (Frankfurt a. M., Meidinger<lb/> Sohn). — Da von den 20 bis 25 Lieferungen, aus denen das Werk bestehen soll, erst<lb/> zwei uns vorliegen, so müssen wir ein Urtheil noch hinausschieben. — Dann die Wunder<lb/> des Himmels oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems von I. I. v.on<lb/> Littrow. Vierte Auflage. Nach dem neuesten Zustande der Wissenschaft bearbeitet<lb/> von Carl von Littrow, Director der k. k. Sternwarte in Wien. (Stuttgart, Hoffmann).<lb/> Das Ganze besteht aus sechs Lieferungen (wovon zwei bereits erschienen sind),' und<lb/> kostet im Subscriptiouspreisc 2^ Thlr. Der berühmte Name des Verfassers ist Bürge<lb/> für den wissenschaftlichen Werth, der übrigens auch schon allgemein gebührend aner¬<lb/> kannt ist; wir haben hier nur die populaire gemeinverständliche Darstellung zu rühmen. —<lb/> „Der Kreislauf des Lebens, physiologische Antworten auf 'Liebig's</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0047]
einen bestimmten Modus gebannt, unsre Jnstrumentationsmittel sind mannichfaltiger und
seiner geworden. Möchte bald Einer crstchii, der in wohlüberlegter und talentvoller
Weise die Tugenden der Alten und die Vorzüge der Jungen vereinigte und solche
Kunstwerke erzeugte, die vor dem ästhetischen Richterstuhl Gnade finden dürfen!
Literatur. — Wir führen ein Buch an, welches voraus sichtlich in dem
größern Publicum viel Aufsehn machen wird: Die Könige. Entwickelungsgeschichte
des Königthums von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Von Professor
Hinrichs (Leipzig, Costenoble). Der Verfasser, ein leidenschaftlicher Verehrer des ge¬
mäßigten Königthums, der zum Schluß sogar in den nordamerikanischen Freistaaten
die Grundlage für dgs ideale Königthum der Zukunft sucht, verfolgt die Idee des
Königthums durch alle Zeiten und Völker, von ihrem ersten naiven Ausdruck bis zur
breitesten Entwickelung. In wissenschaftlicher Beziehung kann man Vieles gegen den
Versuch einwenden, einen einzelnen historischen Begriff willkürlich von dem concreten
Leben der Geschichte überhaupt ablösen und ihm eine Art innerer Entwickelung vindi-
ciren zu wollen. Die Idee des Königthums ist nicht ein Organismus, der für sich da
wäre, sondern sie ist nur eine einzelne Erscheinung in dem Leben der Völker. Am
wenigsten dürste sie als eine absolute Idee aufgefaßt werden. Die Idee der Republik
steht gleichberechtigt neben ihr; es kommt nur daraus an, auf welches Volk und auf
welche Verhältnisse die eine oder die andere Anwendung findet. — Indeß können wir
von dieser Ausstellung absehen, da dem größern Publicum ein anmuthiges, historisch
treues, mit Geist entwickeltes und nach allen Richtungen hin belehrendes Bild von den
verschiedenen Zeiten des Königthums gegeben wird. Hinrichs bewegt sich auch in seinem
Styl diesmal freier, als in früheren Versuchen, die zu lebhaft nach der Schule schmeckten.
Der erste Theil des Buchs, der die alten und mittelalterlichen Könige enthält, ist zwar
sehr gut geschrieben, bietet aber doch kein näher liegendes Interesse; dagegen spielen
durch den ganzen zweiten Theil auf das Lebhafteste alle Fragen der Gegenwart und
werden aus eine eben so mäßige als bestimmte Weise erörtert. Auf Einzelnes, was
wir noch auszustellen und zu loben hätten, kommen wir bei Gelegenheit eines allge¬
meinen Artikels zurück. — Das Buch ist dem Herzog von Gotha gewidmet, als dem¬
jenigen unter den deutschen Fürsten, dem man eine ähnliche Schrift widmen kann und
darf. —
Wir erwähnen nur zwei in Lieferungen erscheinende Werke, über die wir seiner Zeit
ausführlicher berichten werden. — Erstens die Vaterländische Geschichte von den
ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Von Eduard'Dukter (Frankfurt a. M., Meidinger
Sohn). — Da von den 20 bis 25 Lieferungen, aus denen das Werk bestehen soll, erst
zwei uns vorliegen, so müssen wir ein Urtheil noch hinausschieben. — Dann die Wunder
des Himmels oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems von I. I. v.on
Littrow. Vierte Auflage. Nach dem neuesten Zustande der Wissenschaft bearbeitet
von Carl von Littrow, Director der k. k. Sternwarte in Wien. (Stuttgart, Hoffmann).
Das Ganze besteht aus sechs Lieferungen (wovon zwei bereits erschienen sind),' und
kostet im Subscriptiouspreisc 2^ Thlr. Der berühmte Name des Verfassers ist Bürge
für den wissenschaftlichen Werth, der übrigens auch schon allgemein gebührend aner¬
kannt ist; wir haben hier nur die populaire gemeinverständliche Darstellung zu rühmen. —
„Der Kreislauf des Lebens, physiologische Antworten auf 'Liebig's
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