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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. IV. Band.

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unbedingt den Geboten des ultramontanen Conclaves in Dublin zu fügen versprachen. Die
sogenannte irische Brigade hat daher einen sehr bedeutenden Zuwachs an Männern der
entschiedensten ultramontanen Färbung erhalten, und wird wahrscheinlich in dieser Session
mit noch größerer Energie ihre alte Taktik fortsetzen, jedem Ministerium, das sich nicht
ihrem Willen fügt, Hemmnisse in den Weg zu lege", mögen anch die von ihm vor¬
geschlagenen Maßregeln noch so gut und heilsam sein. In England hat die fanatische
Agitation eine Reaction des Protestantismus hervorgerufen, die nicht weniger nachtheilig
gewirkt hat: liberale Staatsmänner von Ruf und parlamentarischer Geltung, wie Card¬
well in Liverpool, mußten protestantischen Zeloten Platz machen, weil sie der grund¬
sätzlichen Toleranz gegen die Katholiken verdächtig waren, und anch das Ministerium
hat die antikatholische Aufregung des Landes reichlich zu seinem Nutzen ausgebeutet.

Die Zahl der neuen Mitglieder des Unterhauses ist ungewöhnlich groß, denn es
haben nicht weniger als 180 die Wahl abgelehnt oder sind von den Wählern verworfen
worden. Leider hat dabei das Hans vielmehr eingebüßt als gewonnen, und es ist bemerkens¬
wert!), daß gerade diesmal mehrere der eminentester Talente sehr unbedeutenden Größen
haben weichen müssen. Cardwell, eines der bedeutendsten Mitglieder der politischen
Partei und einer ihrer besten praktischen Staatsmänner, ist, wie schon oben erwähnt,
protestantischen ZelotiSmus erlegen. Sir G. Grey, der ehemalige Staatssecretair
des Innern, als Politiker und Redner unter den Whigs in erster Reihe stehend, hat
Lord Lovaine, einem Sprößling des herzoglichen Hauses Northumberland, weichen
müssen. Ein gleiches Mißgeschick hat Sir W. Somerville, den sehr fähigen Secretair
für Irland in Lord Russell's Ministerium getroffen; ferner Lord Ebringto", den
thätigen Vorsitzenden des GesnndhcitsburcauS, Lord Mahon, den bekannten Geschichts-
schreiber, und politischen Uutcrstaatssecretair des Auswärtigen unter Lord Aberdeen,
Cornewall Lewis, den Verfasser verschiedener classischer Werke über politische Philosophie,
Oberst Thompson, den Nestor der Freihandclspartei, und mehrere Andere, die ans dem
Continente weniger bekannt sind, weil sie mehr in den einzelnen Cvmitsen thätig find
und selten als Redner auftreten, die aber als Autoritäten in verschiedenen Specialfächern
im Unterhaus große" Einfluß haben.

Der Ersatz für den starken Ausfall an geprüften Kräften ist sehr gering. Ein
Stern erster Größe glänzt wieder im Parlament, Macaulay, den die Stadt Edin¬
burgh, um ihren frühern Fehler, wo eine local-puritanische Coalition seine Wiederwahl
verhinderte, wieder gut zu machen, gewählt hat, ohne daß er sich um die Wahl be¬
worben, oder bestimmte politische Verpflichtungen übernommen hätte. Auch auf Seiten
der Tones erscheint ein auf dem Continente wohlbekannter Schriftsteller im Parlamente,
Sir Edward Lytton Bulwer. Der berühmte Novellist nimmt sich seltsam unter den
Tories aus. Er begann seine politische Laufbahn als ziemlich radicaler Liberaler, schloß
sich, als er zuerst in's Parlament kam, den Whigs an, wurde vou diesen mit dem
Baronctstitel belohnt, wurde später durch Erbschaft Countrygentleman, und glaubte
nun mit feinen Gütern auch das Torythum geerbt zu haben; und er begnügt sich nicht
blos mit politischem Conservatismus, sondern wird auch gleich der allcrcntschiedcnste
Protcctionist. Daß sein politischer Glanbenswechscl genau mit dem Wechsel des Mini¬
steriums und dem Sturz seiner alten politischen Freunde zusammentrifft, ist wol blos
Zufall.

Durch die, mittlerweile erfolgte Eröffnung des Parlaments ist die politische Lage
nicht klarer geworden. Man war berechtigt von der Adreßdcbatte eine Entscheidung
zu erwarten; aber vor einer so zeitigen Krisis hat der Tod des Herzogs von Welling¬
ton das Ministerium gerettet. Der Anstand verbietet, daß, so lange Englands National-
held, in dessen Bewunderung alle Parteien und alle Klassen einig sind, noch nicht in
der Erde richt, der Kampf zwischen den Parteien entbrenne. Der auf die Handels-


unbedingt den Geboten des ultramontanen Conclaves in Dublin zu fügen versprachen. Die
sogenannte irische Brigade hat daher einen sehr bedeutenden Zuwachs an Männern der
entschiedensten ultramontanen Färbung erhalten, und wird wahrscheinlich in dieser Session
mit noch größerer Energie ihre alte Taktik fortsetzen, jedem Ministerium, das sich nicht
ihrem Willen fügt, Hemmnisse in den Weg zu lege», mögen anch die von ihm vor¬
geschlagenen Maßregeln noch so gut und heilsam sein. In England hat die fanatische
Agitation eine Reaction des Protestantismus hervorgerufen, die nicht weniger nachtheilig
gewirkt hat: liberale Staatsmänner von Ruf und parlamentarischer Geltung, wie Card¬
well in Liverpool, mußten protestantischen Zeloten Platz machen, weil sie der grund¬
sätzlichen Toleranz gegen die Katholiken verdächtig waren, und anch das Ministerium
hat die antikatholische Aufregung des Landes reichlich zu seinem Nutzen ausgebeutet.

Die Zahl der neuen Mitglieder des Unterhauses ist ungewöhnlich groß, denn es
haben nicht weniger als 180 die Wahl abgelehnt oder sind von den Wählern verworfen
worden. Leider hat dabei das Hans vielmehr eingebüßt als gewonnen, und es ist bemerkens¬
wert!), daß gerade diesmal mehrere der eminentester Talente sehr unbedeutenden Größen
haben weichen müssen. Cardwell, eines der bedeutendsten Mitglieder der politischen
Partei und einer ihrer besten praktischen Staatsmänner, ist, wie schon oben erwähnt,
protestantischen ZelotiSmus erlegen. Sir G. Grey, der ehemalige Staatssecretair
des Innern, als Politiker und Redner unter den Whigs in erster Reihe stehend, hat
Lord Lovaine, einem Sprößling des herzoglichen Hauses Northumberland, weichen
müssen. Ein gleiches Mißgeschick hat Sir W. Somerville, den sehr fähigen Secretair
für Irland in Lord Russell's Ministerium getroffen; ferner Lord Ebringto», den
thätigen Vorsitzenden des GesnndhcitsburcauS, Lord Mahon, den bekannten Geschichts-
schreiber, und politischen Uutcrstaatssecretair des Auswärtigen unter Lord Aberdeen,
Cornewall Lewis, den Verfasser verschiedener classischer Werke über politische Philosophie,
Oberst Thompson, den Nestor der Freihandclspartei, und mehrere Andere, die ans dem
Continente weniger bekannt sind, weil sie mehr in den einzelnen Cvmitsen thätig find
und selten als Redner auftreten, die aber als Autoritäten in verschiedenen Specialfächern
im Unterhaus große» Einfluß haben.

Der Ersatz für den starken Ausfall an geprüften Kräften ist sehr gering. Ein
Stern erster Größe glänzt wieder im Parlament, Macaulay, den die Stadt Edin¬
burgh, um ihren frühern Fehler, wo eine local-puritanische Coalition seine Wiederwahl
verhinderte, wieder gut zu machen, gewählt hat, ohne daß er sich um die Wahl be¬
worben, oder bestimmte politische Verpflichtungen übernommen hätte. Auch auf Seiten
der Tones erscheint ein auf dem Continente wohlbekannter Schriftsteller im Parlamente,
Sir Edward Lytton Bulwer. Der berühmte Novellist nimmt sich seltsam unter den
Tories aus. Er begann seine politische Laufbahn als ziemlich radicaler Liberaler, schloß
sich, als er zuerst in's Parlament kam, den Whigs an, wurde vou diesen mit dem
Baronctstitel belohnt, wurde später durch Erbschaft Countrygentleman, und glaubte
nun mit feinen Gütern auch das Torythum geerbt zu haben; und er begnügt sich nicht
blos mit politischem Conservatismus, sondern wird auch gleich der allcrcntschiedcnste
Protcctionist. Daß sein politischer Glanbenswechscl genau mit dem Wechsel des Mini¬
steriums und dem Sturz seiner alten politischen Freunde zusammentrifft, ist wol blos
Zufall.

Durch die, mittlerweile erfolgte Eröffnung des Parlaments ist die politische Lage
nicht klarer geworden. Man war berechtigt von der Adreßdcbatte eine Entscheidung
zu erwarten; aber vor einer so zeitigen Krisis hat der Tod des Herzogs von Welling¬
ton das Ministerium gerettet. Der Anstand verbietet, daß, so lange Englands National-
held, in dessen Bewunderung alle Parteien und alle Klassen einig sind, noch nicht in
der Erde richt, der Kampf zwischen den Parteien entbrenne. Der auf die Handels-


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[0369] unbedingt den Geboten des ultramontanen Conclaves in Dublin zu fügen versprachen. Die sogenannte irische Brigade hat daher einen sehr bedeutenden Zuwachs an Männern der entschiedensten ultramontanen Färbung erhalten, und wird wahrscheinlich in dieser Session mit noch größerer Energie ihre alte Taktik fortsetzen, jedem Ministerium, das sich nicht ihrem Willen fügt, Hemmnisse in den Weg zu lege», mögen anch die von ihm vor¬ geschlagenen Maßregeln noch so gut und heilsam sein. In England hat die fanatische Agitation eine Reaction des Protestantismus hervorgerufen, die nicht weniger nachtheilig gewirkt hat: liberale Staatsmänner von Ruf und parlamentarischer Geltung, wie Card¬ well in Liverpool, mußten protestantischen Zeloten Platz machen, weil sie der grund¬ sätzlichen Toleranz gegen die Katholiken verdächtig waren, und anch das Ministerium hat die antikatholische Aufregung des Landes reichlich zu seinem Nutzen ausgebeutet. Die Zahl der neuen Mitglieder des Unterhauses ist ungewöhnlich groß, denn es haben nicht weniger als 180 die Wahl abgelehnt oder sind von den Wählern verworfen worden. Leider hat dabei das Hans vielmehr eingebüßt als gewonnen, und es ist bemerkens¬ wert!), daß gerade diesmal mehrere der eminentester Talente sehr unbedeutenden Größen haben weichen müssen. Cardwell, eines der bedeutendsten Mitglieder der politischen Partei und einer ihrer besten praktischen Staatsmänner, ist, wie schon oben erwähnt, protestantischen ZelotiSmus erlegen. Sir G. Grey, der ehemalige Staatssecretair des Innern, als Politiker und Redner unter den Whigs in erster Reihe stehend, hat Lord Lovaine, einem Sprößling des herzoglichen Hauses Northumberland, weichen müssen. Ein gleiches Mißgeschick hat Sir W. Somerville, den sehr fähigen Secretair für Irland in Lord Russell's Ministerium getroffen; ferner Lord Ebringto», den thätigen Vorsitzenden des GesnndhcitsburcauS, Lord Mahon, den bekannten Geschichts- schreiber, und politischen Uutcrstaatssecretair des Auswärtigen unter Lord Aberdeen, Cornewall Lewis, den Verfasser verschiedener classischer Werke über politische Philosophie, Oberst Thompson, den Nestor der Freihandclspartei, und mehrere Andere, die ans dem Continente weniger bekannt sind, weil sie mehr in den einzelnen Cvmitsen thätig find und selten als Redner auftreten, die aber als Autoritäten in verschiedenen Specialfächern im Unterhaus große» Einfluß haben. Der Ersatz für den starken Ausfall an geprüften Kräften ist sehr gering. Ein Stern erster Größe glänzt wieder im Parlament, Macaulay, den die Stadt Edin¬ burgh, um ihren frühern Fehler, wo eine local-puritanische Coalition seine Wiederwahl verhinderte, wieder gut zu machen, gewählt hat, ohne daß er sich um die Wahl be¬ worben, oder bestimmte politische Verpflichtungen übernommen hätte. Auch auf Seiten der Tones erscheint ein auf dem Continente wohlbekannter Schriftsteller im Parlamente, Sir Edward Lytton Bulwer. Der berühmte Novellist nimmt sich seltsam unter den Tories aus. Er begann seine politische Laufbahn als ziemlich radicaler Liberaler, schloß sich, als er zuerst in's Parlament kam, den Whigs an, wurde vou diesen mit dem Baronctstitel belohnt, wurde später durch Erbschaft Countrygentleman, und glaubte nun mit feinen Gütern auch das Torythum geerbt zu haben; und er begnügt sich nicht blos mit politischem Conservatismus, sondern wird auch gleich der allcrcntschiedcnste Protcctionist. Daß sein politischer Glanbenswechscl genau mit dem Wechsel des Mini¬ steriums und dem Sturz seiner alten politischen Freunde zusammentrifft, ist wol blos Zufall. Durch die, mittlerweile erfolgte Eröffnung des Parlaments ist die politische Lage nicht klarer geworden. Man war berechtigt von der Adreßdcbatte eine Entscheidung zu erwarten; aber vor einer so zeitigen Krisis hat der Tod des Herzogs von Welling¬ ton das Ministerium gerettet. Der Anstand verbietet, daß, so lange Englands National- held, in dessen Bewunderung alle Parteien und alle Klassen einig sind, noch nicht in der Erde richt, der Kampf zwischen den Parteien entbrenne. Der auf die Handels-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_94982/369>, abgerufen am 19.10.2024.