Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. I. Band.einem Feuer-zu, um welches die Unterofficiere der 2. Compagnie sich gelagert,
einem Feuer-zu, um welches die Unterofficiere der 2. Compagnie sich gelagert,
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0311" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/93676"/> <p xml:id="ID_831" prev="#ID_830" next="#ID_832"> einem Feuer-zu, um welches die Unterofficiere der 2. Compagnie sich gelagert,<lb/> ebenfalls, um die Ankunft ihrer „Milo Oatin" zu feiern. Der Commandant<lb/> hatte denselben die Erlaubniß gegeben, noch eine Stunde, nachdem die Hor¬<lb/> nisten die Netraite geblasen, an ihrem Feuer bei Gesang und Gespräch aufblei¬<lb/> ben zu dürfen. Im ganzen übrigen Lager war es jetzt ruhig geworden, denn sobald<lb/> die Netraite erschallt, muß alles Lärmen, Singen und Lachen aufhören, ^wenn<lb/> nicht für einzelne Fälle besondere Erlaubniß gegeben wird. Bei jedem Wacht¬<lb/> feuer blieb ein Mann wach, für die Unterhaltung desselben zu sorgen;,die übri¬<lb/> gen Chasseurs hüllten sich dann fester in ihre Capoten, schoben den Tornister<lb/> unter das Haupt, und suchten die Ruhe des Schlafes, die sie nach dem bestän¬<lb/> digen Patrouillireu und Marschiren des Tages schnell fanden. Die Soirve der<lb/> an einem besonders angezündeten Feuer sitzenden Unterofficiere opferte aber heute<lb/> gern ein Stündlein der nächtlichen Nuhe. Hatte doch der gegenwärtig begün¬<lb/> stigte Liebhaber der kleinen Cadin aus Freude über die Wiederkehr derselben ein<lb/> kleines Extra-Faß von starkem dunkelrothen Wein der Provence zum Besten<lb/> gegeben, das ihm die Geliebte als Geschenk mitgebracht hatte. Lustige und ernste<lb/> Gesänge wechselten auch an dem Feuer der Unterofficiere mit einander ab. Letz¬<lb/> tere wurden oft auf wirklich feierliche Weise vorgetragen, und ich kann nicht<lb/> läugnen, daß sie in der afrikanischen Wüste einen viel größern Eindruck auf mich<lb/> machten, als alle Opernmusik Europa's.</p><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_8" type="poem"> <l> „An »vient,! uarto/z LimmraclvL,<lb/> ^'frac »u drgZ, I<z kühn ekai'go.<lb/> ma pipo et vo8 omdrassiiüös,<lb/> Vene? no tlommr mon eongü.<lb/> .I'vus ort. alö vimllir »u sorviev,<lb/> NiNS pour V0U8, I.0U8 ^MM08 Soldat»,<lb/> ^'etai8 un pbro !l l'^xercice,<lb/> Loii8el'it.8z an p»8!<lb/> ?i<z ulvuroiü p»8!<lb/> silourkü xii8!<lb/> Uurelmx an pÄ8!<lb/> ^.u Pik8, »u !1U An>L, SU I><>8 !</l> <l> vn morvsux et'oMomi' in'ouU'UZtZ,<lb/> ,Je j'lZ>ni8 — it vionl- ä'ein guül'ii'.<lb/> VN MV CONäsMIM, o'tü-t l'U8UFt>,<lb/> Im vmux c-ol-peu^l lion mourir.<lb/> I>se pleurkx pli8z im pleurei- p»8!<lb/> U-mola/ uus!<lb/> (!on80l'it8, on»U8 l.rociuc;re2 g'lui'L8<lb/> ör»8 on jambe coulro um <:i'oix.<lb/> Kiiglm in nennen ü co8 ^u<zi'le8<lb/> 0,1 inn8 Jause:ulian8 ton8 in-8 roi8.<lb/> N«z PMUI'ö^ p!>8, IM xloMLi- PÜ8 !<lb/> nul-ein/. lin pus, »u PU8!"</l> </lg> </quote><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0311]
einem Feuer-zu, um welches die Unterofficiere der 2. Compagnie sich gelagert,
ebenfalls, um die Ankunft ihrer „Milo Oatin" zu feiern. Der Commandant
hatte denselben die Erlaubniß gegeben, noch eine Stunde, nachdem die Hor¬
nisten die Netraite geblasen, an ihrem Feuer bei Gesang und Gespräch aufblei¬
ben zu dürfen. Im ganzen übrigen Lager war es jetzt ruhig geworden, denn sobald
die Netraite erschallt, muß alles Lärmen, Singen und Lachen aufhören, ^wenn
nicht für einzelne Fälle besondere Erlaubniß gegeben wird. Bei jedem Wacht¬
feuer blieb ein Mann wach, für die Unterhaltung desselben zu sorgen;,die übri¬
gen Chasseurs hüllten sich dann fester in ihre Capoten, schoben den Tornister
unter das Haupt, und suchten die Ruhe des Schlafes, die sie nach dem bestän¬
digen Patrouillireu und Marschiren des Tages schnell fanden. Die Soirve der
an einem besonders angezündeten Feuer sitzenden Unterofficiere opferte aber heute
gern ein Stündlein der nächtlichen Nuhe. Hatte doch der gegenwärtig begün¬
stigte Liebhaber der kleinen Cadin aus Freude über die Wiederkehr derselben ein
kleines Extra-Faß von starkem dunkelrothen Wein der Provence zum Besten
gegeben, das ihm die Geliebte als Geschenk mitgebracht hatte. Lustige und ernste
Gesänge wechselten auch an dem Feuer der Unterofficiere mit einander ab. Letz¬
tere wurden oft auf wirklich feierliche Weise vorgetragen, und ich kann nicht
läugnen, daß sie in der afrikanischen Wüste einen viel größern Eindruck auf mich
machten, als alle Opernmusik Europa's.
„An »vient,! uarto/z LimmraclvL,
^'frac »u drgZ, I<z kühn ekai'go.
ma pipo et vo8 omdrassiiüös,
Vene? no tlommr mon eongü.
.I'vus ort. alö vimllir »u sorviev,
NiNS pour V0U8, I.0U8 ^MM08 Soldat»,
^'etai8 un pbro !l l'^xercice,
Loii8el'it.8z an p»8!
?i<z ulvuroiü p»8!
silourkü xii8!
Uurelmx an pÄ8!
^.u Pik8, »u !1U An>L, SU I><>8 ! vn morvsux et'oMomi' in'ouU'UZtZ,
,Je j'lZ>ni8 — it vionl- ä'ein guül'ii'.
VN MV CONäsMIM, o'tü-t l'U8UFt>,
Im vmux c-ol-peu^l lion mourir.
I>se pleurkx pli8z im pleurei- p»8!
U-mola/ uus!
(!on80l'it8, on»U8 l.rociuc;re2 g'lui'L8
ör»8 on jambe coulro um <:i'oix.
Kiiglm in nennen ü co8 ^u<zi'le8
0,1 inn8 Jause:ulian8 ton8 in-8 roi8.
N«z PMUI'ö^ p!>8, IM xloMLi- PÜ8 !
nul-ein/. lin pus, »u PU8!"
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