Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. II. Band.Es gab einen Stand solcher Kämpfer um Lohn und Brod, welche, nach dem Es folgt die glänzende Zeit, von der das heilige Köln, das kunstreiche Es gab einen Stand solcher Kämpfer um Lohn und Brod, welche, nach dem Es folgt die glänzende Zeit, von der das heilige Köln, das kunstreiche <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0428" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/92717"/> <p xml:id="ID_1382" prev="#ID_1381"> Es gab einen Stand solcher Kämpfer um Lohn und Brod, welche, nach dem<lb/> Sachsenspiegel, mit ihren Kindern rechtlos, ihr Leben als Erhärter der Klagen<lb/> öffentlich daran setzten. So bestand im Jahre 1017 ein Hause von Räubern in<lb/> Merseburg vor deu Augen des frommen Kaisers den Kampf gegen der Art<lb/> öffentliche Fechter, und wurde überwunden, also überführt und aufgeknüpft. Die<lb/> häufige Verhängung vou abscheulichen Leibes- und Lebensstrafen, welche an Stelle<lb/> der Buße und des Wehrgeldes überall in den Städten aufkam, Verstümmlung,<lb/> die Strafe „an Haut und Haaren", Blendung, Haudabhaucu, beförderten die<lb/> rauhe Gewöhnung des Geschlechts. Der Handlung des Nachrichters, Henkers,<lb/> klebte nichts Unehrliches an, und wie der heidnische Priester allem sie vollzog,<lb/> ward in Ulm, Rcutliugeu und andern schwäbischen Städten dem jüngsten Schössen,<lb/> in fränkischen sonderbar dem jüngsten Ehemanne, die Hinrichtung aufgetragen."</p><lb/> <p xml:id="ID_1383"> Es folgt die glänzende Zeit, von der das heilige Köln, das kunstreiche<lb/> Nürnberg, das sächsische Braunschweig uoch jetzt dem Beschauer Wunderbares<lb/> und Schönes verkünden. — Mit Spannung erwarten wir den dritten Theil des<lb/> Werkes, der das 14te und 15te Jahrhundert schildern soll, und empfehlen bis<lb/> dahin die ersten Theile dem warmen Interesse der deutschen Leser.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0428]
Es gab einen Stand solcher Kämpfer um Lohn und Brod, welche, nach dem
Sachsenspiegel, mit ihren Kindern rechtlos, ihr Leben als Erhärter der Klagen
öffentlich daran setzten. So bestand im Jahre 1017 ein Hause von Räubern in
Merseburg vor deu Augen des frommen Kaisers den Kampf gegen der Art
öffentliche Fechter, und wurde überwunden, also überführt und aufgeknüpft. Die
häufige Verhängung vou abscheulichen Leibes- und Lebensstrafen, welche an Stelle
der Buße und des Wehrgeldes überall in den Städten aufkam, Verstümmlung,
die Strafe „an Haut und Haaren", Blendung, Haudabhaucu, beförderten die
rauhe Gewöhnung des Geschlechts. Der Handlung des Nachrichters, Henkers,
klebte nichts Unehrliches an, und wie der heidnische Priester allem sie vollzog,
ward in Ulm, Rcutliugeu und andern schwäbischen Städten dem jüngsten Schössen,
in fränkischen sonderbar dem jüngsten Ehemanne, die Hinrichtung aufgetragen."
Es folgt die glänzende Zeit, von der das heilige Köln, das kunstreiche
Nürnberg, das sächsische Braunschweig uoch jetzt dem Beschauer Wunderbares
und Schönes verkünden. — Mit Spannung erwarten wir den dritten Theil des
Werkes, der das 14te und 15te Jahrhundert schildern soll, und empfehlen bis
dahin die ersten Theile dem warmen Interesse der deutschen Leser.
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