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Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. I. Band.

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mung der Hauptstadt, und in Debreczin für den geschlagenen König in die Schran¬
ken trat, schmachtet noch immer im neugebaute, in der Nähe des verhängnißvollen
Hvlzplatzcs.

Die Broschüre von Paul". Somssich hat hier mehr Sensation erregt als Alles,
was von den Altcoiiservativc" und Föderalisten bisher erschienen ist ; und dies mit Recht.
Bisher traten die Altconscrvativcn mir mit geschlossenem Visir auf, und schleuderten ihre
Pfeile gegen das Ministerium Schwarzenberg, ohne aus die Constitution, die mit diesem
identisch ist, einen Angriff zu wagen; Somssich kümmert sich wenig um die Personen
und richtet sein schweres Geschütz gegen Olmütz, und es müßte mich sehr wundern, wenn
es ihm nicht gelingen sollte, eine bedeutende Bresche zu schießen. Die schön gehaltene
Schrift hat ein großes Lcsepublicum, und jeder Leser sührt ihr Hunderte von Freunden
zu, denn diese finden darin mit Kühnheit ausgesprochen, was sie bis jetzt in unserm
Gcnsd'armenstaate zu denken kaum gewagt. --

Doch seit einigen Tagen ist die eigentliche Politik gänzlich aus dem gesellschaftlichen
Leben verbannt; Entrüstung und Niedergeschlagenheit, wie sie hier seit der Hinrichtung
Batthyani's nicht geherrscht, trat an deren Stelle.

Sonntag den 18. dieses wurde zur Feier des Geburtsfestes seiner Majestät im
Nationaltheater bei Beleuchtung des äußern Schauplatzes das Lustspiel "Mhäs ävsk'")
von K. KiSsaludy gegeben. Die Pivce ist ein alter Liebling des ungarischen Publicums,
besonders der Besucher der "uemiieti xslwlz'"^), und aus dem Leben des großen
Königs Mathias Corvinus genommen. Der junge König bereist als Schreiber
eines Beamten incogmto sein Land, wo er Gelegenheit hat, sich von vielen Mißbräuchen
und Untcrschlcifcn zu überzeugen und seinem organisirenden und reformirenden Talente
genügende Nahrung zu verschaffen. Die Ver- und Entwirrungen, die durch die Er¬
scheinung des schönen witzigen Schreibers, unter dessen schlichtem Wamms das Königlich-
Liebenswürdige hervorleuchtet, bei den Dorsrichters- und Beamten-Töchtern und Frauen
entstehen mußten, sind mit Geschick ausgeführt und aneinander gereiht, und das Ganze
endigt mit einigen Absetzungen, Beförderungen, und was nicht fehlen darf -- mit einer
königlich bedachten Heirathsstifiung. Ob die Wahl dieses Stückes mit Bezüglichkeit
auf das Geburtsfest des jungen Kaisers gewählt wurde, mag dahingestellt sein; sehr
wahrscheinlich ist es aber, daß in den "höheren Sphären" des Nationaltheaters gewisse
Reflexionen und Parallelen angestellt wurden, und diese mochten nicht eben das günstigste
Resultat für die vom Orchester angestimmte östreichische Volkshymne gegeben haben,
und die "Volkstribunen" erlaubten sich, von ihrem hohen Sitze ein pfeifendes und
zischendes "Veto" gegen den Eindringling zu schleudern. Doch unser Platzcommandant,
G- M. Hcuzi, mag sich wenig aus Gefühlssachen versteht"; und er ließ sogleich das
Hans mit GcnSd'arme" und Grenadieren umgeben, die Galerie sperren und gegen
50 Individuen, die als Rädelsführer (durch wen?) angegeben wurden, in die Kasernen
begleiten. Tages darauf wurde große Exemtion ohne Verhör gehalten; Zwanzig wurde
die Ehrfurcht vor dem Souverän aä posloriora cingeblänt. Einige wurden assentirt,
und zwei Frauen mit Ruthen gepeitscht. Unter den mit Stockprügcln Bestraften
war auch ein Knabe von dreizehn Jahren.

Wem die Thatsache nicht genügt, mache sich selbst dazu den Commentar.

Das ungarische Theater scheint, als der einzige Zufluchtsort jedes patriotische
Gedankens, während unsers rechtsloscn Zustandes, die Hauptziclschcibc unserer Be-
sieger zu sein. Daß die Galerie des Nationaltheaters nach obigem Ereigniß ans
bestimmte Zeit geschlossen wurde, ist nichts als eine reine Consequenz der Säbellogik.
Warum spie diese Galerie jene Frevler nicht aus, die es wagten, die allertaiscrlichstc Hymne




*) "schreit-er Mathias."
Nationalloac der gewöhnliche Spitzname der letzte" Galerie.

mung der Hauptstadt, und in Debreczin für den geschlagenen König in die Schran¬
ken trat, schmachtet noch immer im neugebaute, in der Nähe des verhängnißvollen
Hvlzplatzcs.

Die Broschüre von Paul». Somssich hat hier mehr Sensation erregt als Alles,
was von den Altcoiiservativc» und Föderalisten bisher erschienen ist ; und dies mit Recht.
Bisher traten die Altconscrvativcn mir mit geschlossenem Visir auf, und schleuderten ihre
Pfeile gegen das Ministerium Schwarzenberg, ohne aus die Constitution, die mit diesem
identisch ist, einen Angriff zu wagen; Somssich kümmert sich wenig um die Personen
und richtet sein schweres Geschütz gegen Olmütz, und es müßte mich sehr wundern, wenn
es ihm nicht gelingen sollte, eine bedeutende Bresche zu schießen. Die schön gehaltene
Schrift hat ein großes Lcsepublicum, und jeder Leser sührt ihr Hunderte von Freunden
zu, denn diese finden darin mit Kühnheit ausgesprochen, was sie bis jetzt in unserm
Gcnsd'armenstaate zu denken kaum gewagt. —

Doch seit einigen Tagen ist die eigentliche Politik gänzlich aus dem gesellschaftlichen
Leben verbannt; Entrüstung und Niedergeschlagenheit, wie sie hier seit der Hinrichtung
Batthyani's nicht geherrscht, trat an deren Stelle.

Sonntag den 18. dieses wurde zur Feier des Geburtsfestes seiner Majestät im
Nationaltheater bei Beleuchtung des äußern Schauplatzes das Lustspiel „Mhäs ävsk'")
von K. KiSsaludy gegeben. Die Pivce ist ein alter Liebling des ungarischen Publicums,
besonders der Besucher der „uemiieti xslwlz'"^), und aus dem Leben des großen
Königs Mathias Corvinus genommen. Der junge König bereist als Schreiber
eines Beamten incogmto sein Land, wo er Gelegenheit hat, sich von vielen Mißbräuchen
und Untcrschlcifcn zu überzeugen und seinem organisirenden und reformirenden Talente
genügende Nahrung zu verschaffen. Die Ver- und Entwirrungen, die durch die Er¬
scheinung des schönen witzigen Schreibers, unter dessen schlichtem Wamms das Königlich-
Liebenswürdige hervorleuchtet, bei den Dorsrichters- und Beamten-Töchtern und Frauen
entstehen mußten, sind mit Geschick ausgeführt und aneinander gereiht, und das Ganze
endigt mit einigen Absetzungen, Beförderungen, und was nicht fehlen darf — mit einer
königlich bedachten Heirathsstifiung. Ob die Wahl dieses Stückes mit Bezüglichkeit
auf das Geburtsfest des jungen Kaisers gewählt wurde, mag dahingestellt sein; sehr
wahrscheinlich ist es aber, daß in den „höheren Sphären" des Nationaltheaters gewisse
Reflexionen und Parallelen angestellt wurden, und diese mochten nicht eben das günstigste
Resultat für die vom Orchester angestimmte östreichische Volkshymne gegeben haben,
und die „Volkstribunen" erlaubten sich, von ihrem hohen Sitze ein pfeifendes und
zischendes „Veto" gegen den Eindringling zu schleudern. Doch unser Platzcommandant,
G- M. Hcuzi, mag sich wenig aus Gefühlssachen versteht»; und er ließ sogleich das
Hans mit GcnSd'arme» und Grenadieren umgeben, die Galerie sperren und gegen
50 Individuen, die als Rädelsführer (durch wen?) angegeben wurden, in die Kasernen
begleiten. Tages darauf wurde große Exemtion ohne Verhör gehalten; Zwanzig wurde
die Ehrfurcht vor dem Souverän aä posloriora cingeblänt. Einige wurden assentirt,
und zwei Frauen mit Ruthen gepeitscht. Unter den mit Stockprügcln Bestraften
war auch ein Knabe von dreizehn Jahren.

Wem die Thatsache nicht genügt, mache sich selbst dazu den Commentar.

Das ungarische Theater scheint, als der einzige Zufluchtsort jedes patriotische
Gedankens, während unsers rechtsloscn Zustandes, die Hauptziclschcibc unserer Be-
sieger zu sein. Daß die Galerie des Nationaltheaters nach obigem Ereigniß ans
bestimmte Zeit geschlossen wurde, ist nichts als eine reine Consequenz der Säbellogik.
Warum spie diese Galerie jene Frevler nicht aus, die es wagten, die allertaiscrlichstc Hymne




*) „schreit-er Mathias."
Nationalloac der gewöhnliche Spitzname der letzte» Galerie.
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[0399] mung der Hauptstadt, und in Debreczin für den geschlagenen König in die Schran¬ ken trat, schmachtet noch immer im neugebaute, in der Nähe des verhängnißvollen Hvlzplatzcs. Die Broschüre von Paul». Somssich hat hier mehr Sensation erregt als Alles, was von den Altcoiiservativc» und Föderalisten bisher erschienen ist ; und dies mit Recht. Bisher traten die Altconscrvativcn mir mit geschlossenem Visir auf, und schleuderten ihre Pfeile gegen das Ministerium Schwarzenberg, ohne aus die Constitution, die mit diesem identisch ist, einen Angriff zu wagen; Somssich kümmert sich wenig um die Personen und richtet sein schweres Geschütz gegen Olmütz, und es müßte mich sehr wundern, wenn es ihm nicht gelingen sollte, eine bedeutende Bresche zu schießen. Die schön gehaltene Schrift hat ein großes Lcsepublicum, und jeder Leser sührt ihr Hunderte von Freunden zu, denn diese finden darin mit Kühnheit ausgesprochen, was sie bis jetzt in unserm Gcnsd'armenstaate zu denken kaum gewagt. — Doch seit einigen Tagen ist die eigentliche Politik gänzlich aus dem gesellschaftlichen Leben verbannt; Entrüstung und Niedergeschlagenheit, wie sie hier seit der Hinrichtung Batthyani's nicht geherrscht, trat an deren Stelle. Sonntag den 18. dieses wurde zur Feier des Geburtsfestes seiner Majestät im Nationaltheater bei Beleuchtung des äußern Schauplatzes das Lustspiel „Mhäs ävsk'") von K. KiSsaludy gegeben. Die Pivce ist ein alter Liebling des ungarischen Publicums, besonders der Besucher der „uemiieti xslwlz'"^), und aus dem Leben des großen Königs Mathias Corvinus genommen. Der junge König bereist als Schreiber eines Beamten incogmto sein Land, wo er Gelegenheit hat, sich von vielen Mißbräuchen und Untcrschlcifcn zu überzeugen und seinem organisirenden und reformirenden Talente genügende Nahrung zu verschaffen. Die Ver- und Entwirrungen, die durch die Er¬ scheinung des schönen witzigen Schreibers, unter dessen schlichtem Wamms das Königlich- Liebenswürdige hervorleuchtet, bei den Dorsrichters- und Beamten-Töchtern und Frauen entstehen mußten, sind mit Geschick ausgeführt und aneinander gereiht, und das Ganze endigt mit einigen Absetzungen, Beförderungen, und was nicht fehlen darf — mit einer königlich bedachten Heirathsstifiung. Ob die Wahl dieses Stückes mit Bezüglichkeit auf das Geburtsfest des jungen Kaisers gewählt wurde, mag dahingestellt sein; sehr wahrscheinlich ist es aber, daß in den „höheren Sphären" des Nationaltheaters gewisse Reflexionen und Parallelen angestellt wurden, und diese mochten nicht eben das günstigste Resultat für die vom Orchester angestimmte östreichische Volkshymne gegeben haben, und die „Volkstribunen" erlaubten sich, von ihrem hohen Sitze ein pfeifendes und zischendes „Veto" gegen den Eindringling zu schleudern. Doch unser Platzcommandant, G- M. Hcuzi, mag sich wenig aus Gefühlssachen versteht»; und er ließ sogleich das Hans mit GcnSd'arme» und Grenadieren umgeben, die Galerie sperren und gegen 50 Individuen, die als Rädelsführer (durch wen?) angegeben wurden, in die Kasernen begleiten. Tages darauf wurde große Exemtion ohne Verhör gehalten; Zwanzig wurde die Ehrfurcht vor dem Souverän aä posloriora cingeblänt. Einige wurden assentirt, und zwei Frauen mit Ruthen gepeitscht. Unter den mit Stockprügcln Bestraften war auch ein Knabe von dreizehn Jahren. Wem die Thatsache nicht genügt, mache sich selbst dazu den Commentar. Das ungarische Theater scheint, als der einzige Zufluchtsort jedes patriotische Gedankens, während unsers rechtsloscn Zustandes, die Hauptziclschcibc unserer Be- sieger zu sein. Daß die Galerie des Nationaltheaters nach obigem Ereigniß ans bestimmte Zeit geschlossen wurde, ist nichts als eine reine Consequenz der Säbellogik. Warum spie diese Galerie jene Frevler nicht aus, die es wagten, die allertaiscrlichstc Hymne *) „schreit-er Mathias." Nationalloac der gewöhnliche Spitzname der letzte» Galerie.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_85583/399>, abgerufen am 27.07.2024.