Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, II. Semester. IV. Band.erwähnten Edlen - erlaubten seine Berufsverhältnisse nicht, von Kommotau nach Prag Herrn K. Andre betreffend, so gebührt ihm das in jenem Aufsatze erwähnte Ein Freund der Wahrheit und der Deutschen Zeitung a. B. Literaturblatt der Grenzboten. Drei Missionen, Politische Skizzen ans Paris. Von Dr. Oels- erwähnten Edlen - erlaubten seine Berufsverhältnisse nicht, von Kommotau nach Prag Herrn K. Andre betreffend, so gebührt ihm das in jenem Aufsatze erwähnte Ein Freund der Wahrheit und der Deutschen Zeitung a. B. Literaturblatt der Grenzboten. Drei Missionen, Politische Skizzen ans Paris. Von Dr. Oels- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0488" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/280036"/> <p xml:id="ID_1693" prev="#ID_1692"> erwähnten Edlen - erlaubten seine Berufsverhältnisse nicht, von Kommotau nach Prag<lb/> zu übersiedeln, daher er auch mir als Mitarbeiter, nicht aber an der Redaction der<lb/> Deutschen Zeitung sich betheiligen konnte. Als wahrheitgctreues Ergebniß stellt sich also<lb/> heraus, daß das erste Halbjahr der Deutschen Zeitung von den Herren 0,-. Klier und<lb/> Julius Hirsch, das zweite Halbjahr von Letzterem allein und das dritte Halbjahr bis<lb/> jetzt von den Herren Dr. Malo wiczka und Julius Hirsch redigirt wurde, daß also<lb/> blos Einmal der erste Redacteur, und zwar, weil er Prag verließ, der zweite aber<lb/> gar nicht gewechselt hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_1694"> Herrn K. Andre betreffend, so gebührt ihm das in jenem Aufsatze erwähnte<lb/> Verdienst um die Deutsche Zeitung aus Böhmen in ganz anderer und gewichtigerer<lb/> Weise, als in der bloßen Cautions-Erlegung, an der sich mehrere Ehrenmänner be-<lb/> theiligten. </p><lb/> <note type="byline"> Ein Freund der Wahrheit und der Deutschen Zeitung a. B.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Literaturblatt der Grenzboten.</head><lb/> <p xml:id="ID_1695" next="#ID_1696"> Drei Missionen, Politische Skizzen ans Paris. Von Dr. Oels-<lb/> ner-Monmerquv. Bremen, F. Schlodtmann. — Der Verfasser wurde im vorigen<lb/> Jahre dreimal nach Paris geschickt, vom 17. Mai bis zum 26. Juni, vom 17. bis<lb/> zum 28. August, endlich vom 9. December 1848 bis zum 12. April 1849. Die<lb/> wichtigste seiner Missionen war die zweite, welche den Zweck hatte, die Ein¬<lb/> führung des Rcichsgesandten, Hrn. v. Raumer, bei dem damaligen Dictator Frank¬<lb/> reichs, General Cavaignac, zu betreiben. In den Briesen, die Hr. v. Raumer über<lb/> seine Sendung veröffentlicht hat, war der Thätigkeit des Hrn. Oelsner nicht eben auf<lb/> das Freundlichste gedacht worden, und die vorliegende Schrift hat zum Theil den Zweck,<lb/> diese Auffassung zu widerlegen. Es wird Hrn. v. Raumer vorgeworfen, daß er sich<lb/> zu sehr dem preußischen Gesandten angeschlossen habe, und daß dieser nur zu geneigt<lb/> gewesen sei, die offizielle Anerkennung der provisorischen Centralgewalt eher zu hinter¬<lb/> treiben, als zu unterstützen. Wenn man aber die Thätigkeit dieser Rcichsgesandten un¬<lb/> parteiisch beurtheilen will, so darf man den wunderlichen Conflict nicht vergessen, in<lb/> den sie durch ihre Stellung meistens mit ihrer eignen politischen Ueberzeugung kamen.<lb/> Nach der Ansicht der damals herrschenden militärischen Partei war die Centralgewalt, als<lb/> die Schöpfung und gewissermaßen der Ausdruck der Nationalversammlung, eine über den<lb/> bisherigen deutschen Staaten und außerhalb derselben stehende Macht, deren Abgeord¬<lb/> nete nichts Angelegentlicheres zu thun haben sollten, als den auswärtigen Regierungen be¬<lb/> greiflich zu mache», daß die östreichischen, preußischen, bairischen u. f. w. Gesandten<lb/> ohne alle politische Wichtigkeit wären, daß alle öffentlichen Geschäfte von der Central¬<lb/> gewalt rcssortirten. und daß, um es bestimmter auszudrücken, jene bisher souveräne»<lb/> Staaten durch das neue Reich mediatisirt seien. Diese Ansicht wurde weder von den<lb/> deutschen Regierungen, noch von derjenigen Seite des Hauses getheilt, welcher die mei¬<lb/> sten Reichsgesandten angehörten. Männer von der politischen Färbung der Herren<lb/> Raveaux und Heckscher konnten sich im unitarischen Sinn aussprechen, mußten dann<lb/> aber freilich gewärtigen, daß die Gesandten von Oestreich und Preußen Seitens ihrer<lb/> Staaten eine entgegengesetzte Ansicht geltend zu machen suchten. Welche Ansicht dann<lb/> schwerer in's Gewicht fallen würde, konnte man leicht berechnen. Wenn mau aber<lb/> Hrn. v. Andrian nach London, Hrn. von Raumer nach Paris schickte, so war es wohl</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0488]
erwähnten Edlen - erlaubten seine Berufsverhältnisse nicht, von Kommotau nach Prag
zu übersiedeln, daher er auch mir als Mitarbeiter, nicht aber an der Redaction der
Deutschen Zeitung sich betheiligen konnte. Als wahrheitgctreues Ergebniß stellt sich also
heraus, daß das erste Halbjahr der Deutschen Zeitung von den Herren 0,-. Klier und
Julius Hirsch, das zweite Halbjahr von Letzterem allein und das dritte Halbjahr bis
jetzt von den Herren Dr. Malo wiczka und Julius Hirsch redigirt wurde, daß also
blos Einmal der erste Redacteur, und zwar, weil er Prag verließ, der zweite aber
gar nicht gewechselt hat.
Herrn K. Andre betreffend, so gebührt ihm das in jenem Aufsatze erwähnte
Verdienst um die Deutsche Zeitung aus Böhmen in ganz anderer und gewichtigerer
Weise, als in der bloßen Cautions-Erlegung, an der sich mehrere Ehrenmänner be-
theiligten.
Ein Freund der Wahrheit und der Deutschen Zeitung a. B.
Literaturblatt der Grenzboten.
Drei Missionen, Politische Skizzen ans Paris. Von Dr. Oels-
ner-Monmerquv. Bremen, F. Schlodtmann. — Der Verfasser wurde im vorigen
Jahre dreimal nach Paris geschickt, vom 17. Mai bis zum 26. Juni, vom 17. bis
zum 28. August, endlich vom 9. December 1848 bis zum 12. April 1849. Die
wichtigste seiner Missionen war die zweite, welche den Zweck hatte, die Ein¬
führung des Rcichsgesandten, Hrn. v. Raumer, bei dem damaligen Dictator Frank¬
reichs, General Cavaignac, zu betreiben. In den Briesen, die Hr. v. Raumer über
seine Sendung veröffentlicht hat, war der Thätigkeit des Hrn. Oelsner nicht eben auf
das Freundlichste gedacht worden, und die vorliegende Schrift hat zum Theil den Zweck,
diese Auffassung zu widerlegen. Es wird Hrn. v. Raumer vorgeworfen, daß er sich
zu sehr dem preußischen Gesandten angeschlossen habe, und daß dieser nur zu geneigt
gewesen sei, die offizielle Anerkennung der provisorischen Centralgewalt eher zu hinter¬
treiben, als zu unterstützen. Wenn man aber die Thätigkeit dieser Rcichsgesandten un¬
parteiisch beurtheilen will, so darf man den wunderlichen Conflict nicht vergessen, in
den sie durch ihre Stellung meistens mit ihrer eignen politischen Ueberzeugung kamen.
Nach der Ansicht der damals herrschenden militärischen Partei war die Centralgewalt, als
die Schöpfung und gewissermaßen der Ausdruck der Nationalversammlung, eine über den
bisherigen deutschen Staaten und außerhalb derselben stehende Macht, deren Abgeord¬
nete nichts Angelegentlicheres zu thun haben sollten, als den auswärtigen Regierungen be¬
greiflich zu mache», daß die östreichischen, preußischen, bairischen u. f. w. Gesandten
ohne alle politische Wichtigkeit wären, daß alle öffentlichen Geschäfte von der Central¬
gewalt rcssortirten. und daß, um es bestimmter auszudrücken, jene bisher souveräne»
Staaten durch das neue Reich mediatisirt seien. Diese Ansicht wurde weder von den
deutschen Regierungen, noch von derjenigen Seite des Hauses getheilt, welcher die mei¬
sten Reichsgesandten angehörten. Männer von der politischen Färbung der Herren
Raveaux und Heckscher konnten sich im unitarischen Sinn aussprechen, mußten dann
aber freilich gewärtigen, daß die Gesandten von Oestreich und Preußen Seitens ihrer
Staaten eine entgegengesetzte Ansicht geltend zu machen suchten. Welche Ansicht dann
schwerer in's Gewicht fallen würde, konnte man leicht berechnen. Wenn mau aber
Hrn. v. Andrian nach London, Hrn. von Raumer nach Paris schickte, so war es wohl
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