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Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band.

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auffordern, nicht bei dem allgemeinen löblichen Wunsch stehn zu bleiben, sondern den
beiden Parteien einen nützlichen Nath zu ertheilen, wie sie die gegenseitigen 'Ansprüche
ausgleichen sollen. Denn abgesehen von dem unberechtigten NaUonaihaß sind denu doch
unleugbare Differenzen da; nicht nur die Rechtstitel beider Parteien lauten verschieden,
sondern auch die geschichtliche Nothwendigkeit macht eine Aenderung des bisherigen Ver¬
hältnisses unvermeidlich.

Einen wichtigen Einfluß dürfte die demnächst zur Entscheidung kommende Frage
über das Ncichövbei Haupt auch ans die Losung der dänischen haben. Hat die Natio¬
nalversammlung in Frankfurt noch so viel Kraft, die Wahl des Königs von Preußen
zum deutschen Kaiser als den Gesammtwillen der Nation durchzusetzen, so geht die
Sache im alten Geleise fort; Preußen tritt dann an die Stelle des Bundestags resp,
des Reichsverwesers mit allen Rechten und Pflichten desselben.

scheitert dagegen die Kaiscridee, so nimmt die Frage eine wesentlich andere Wen¬
dung. Preußen hat alsdann keine Verpflichtung, sich für die wohlfeilen Svmvatbicn
seiner süddeutschen Brüder aufzuopfern. Das Verhältniß ist dann so, daß Preußen
zwar nicht anstehn wird, deu befreundete" Staat Holstein, welcher mit dem Staat Dä¬
nemark über den Besitz der Provinz Schleswig im K-lege ist, nach Kräften zu unter¬
stützen, aber wieweit es diese Unterstützung treibt, wird es lediglich nach seinem eig¬
nen Interesse zu ermessen haben. Möchten die Herren Radicalen in der Paulskirche,
die gegen das preußisch - deutsche Kaiserthum ein ebenso großes Geschrei erhoben, als
früher gegen den Waffenstillstand von Malmoe, diesen Punkt scharf ins Auge fassen;
Herr Venedey, Herr Raveaux und die übrigen Politiker der wohlwollend gemüthlichen
Sorte werden sich in diesem Fall begnügen müssen, mit einer souveränen Freischaar
die "dänischen Seeräuber" zu zermalmen.

2) Deutsche Universitätszeitung. Herausgegeben unter besonderer Mitwirkung des
Geheimnuh l)r. v. Nangerow von Hofrath i>r. Lang in Würzburg und
Professor Schickler in Leipzig. Leipzig, Bethmann.

, Das Programm sagt über das Unternehmen Folgendes. Das Bedürfniß einer
engere" Verbindung der deutschen Univcisitälen unter einander ist durch die Neugestal¬
tung der Zeitverhältnisse in mehrfacher Beziehung hervorgerufen worden. Einerseits
ist dasselbe von selbst sich ergebende Folge der letzter", indem die Aenderungen im
StaatSorganiemns auch ans die Universitäten als im Staat bestehende und theilweise
für die Zwecke des Staats wirkende Gemeinwesen sich erstrecken, und indem die Bewe¬
gungen im Gebiet der Eulturiutercssen auch die Universitäten als Bildungs- und Un-
tcrrichtsanstaltc" berühren, beides aber nicht auf einzelne Landesuniversitäten, sondern
aus den Gesammtcharakter und die gemeinsame Stellung aller deutschen Universitäten
sich bezieht. Nicht minder tritt aber jenes Bedürfniß andererseits als Gegensatz ge¬
gen Bestrebungen hervor, welche gleichfalls als Ausflüsse der Zeilbewcgung die Interessen
der Wissenschaft zu gefährden drohen, zu deren Trägern die deutschen Universitäten be¬
rufen sind. -- Dieses Bedürfniß führte bereits den Congreß akademischer Lehrer herbei,
welcher in Jena im September 1848 stattfand. Es scheint aber nächst der Association
auch die Presse in gleichem Sinne wirken zu müssen. -- Die deutsche Univcrsilätszei-
tuug wird eine doppelte Aufgabe haben: Sammlung des vielfach vereinzelten Stof¬
fes und Prüfung des Vorhandenen wie des zu Wünschenden. Das Erstere wird
in Form von Korrespondenzen, von Chroniken der Universitäten, von Mittheilungen
über die verschiedenen Seiten der Universitätsthätigkcit geschehen. DaS Letztere wird
Gegenstand größerer Aufsätze und leitender Artikel sein.

Die vorliegenden Nummern bieten des belehrenden genug: der Kongreß zu Jena;
über die Prüfung der Ncchtscandidatcn dnrch Praktiker; ein Blick in die innern Ver¬
fassung^ Verhältnisse der Universität Wien u. s. w.




Verlag von F. L. Hcrbig. -- Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Druck von Friedrich Andrä.

auffordern, nicht bei dem allgemeinen löblichen Wunsch stehn zu bleiben, sondern den
beiden Parteien einen nützlichen Nath zu ertheilen, wie sie die gegenseitigen 'Ansprüche
ausgleichen sollen. Denn abgesehen von dem unberechtigten NaUonaihaß sind denu doch
unleugbare Differenzen da; nicht nur die Rechtstitel beider Parteien lauten verschieden,
sondern auch die geschichtliche Nothwendigkeit macht eine Aenderung des bisherigen Ver¬
hältnisses unvermeidlich.

Einen wichtigen Einfluß dürfte die demnächst zur Entscheidung kommende Frage
über das Ncichövbei Haupt auch ans die Losung der dänischen haben. Hat die Natio¬
nalversammlung in Frankfurt noch so viel Kraft, die Wahl des Königs von Preußen
zum deutschen Kaiser als den Gesammtwillen der Nation durchzusetzen, so geht die
Sache im alten Geleise fort; Preußen tritt dann an die Stelle des Bundestags resp,
des Reichsverwesers mit allen Rechten und Pflichten desselben.

scheitert dagegen die Kaiscridee, so nimmt die Frage eine wesentlich andere Wen¬
dung. Preußen hat alsdann keine Verpflichtung, sich für die wohlfeilen Svmvatbicn
seiner süddeutschen Brüder aufzuopfern. Das Verhältniß ist dann so, daß Preußen
zwar nicht anstehn wird, deu befreundete» Staat Holstein, welcher mit dem Staat Dä¬
nemark über den Besitz der Provinz Schleswig im K-lege ist, nach Kräften zu unter¬
stützen, aber wieweit es diese Unterstützung treibt, wird es lediglich nach seinem eig¬
nen Interesse zu ermessen haben. Möchten die Herren Radicalen in der Paulskirche,
die gegen das preußisch - deutsche Kaiserthum ein ebenso großes Geschrei erhoben, als
früher gegen den Waffenstillstand von Malmoe, diesen Punkt scharf ins Auge fassen;
Herr Venedey, Herr Raveaux und die übrigen Politiker der wohlwollend gemüthlichen
Sorte werden sich in diesem Fall begnügen müssen, mit einer souveränen Freischaar
die „dänischen Seeräuber" zu zermalmen.

2) Deutsche Universitätszeitung. Herausgegeben unter besonderer Mitwirkung des
Geheimnuh l)r. v. Nangerow von Hofrath i>r. Lang in Würzburg und
Professor Schickler in Leipzig. Leipzig, Bethmann.

, Das Programm sagt über das Unternehmen Folgendes. Das Bedürfniß einer
engere» Verbindung der deutschen Univcisitälen unter einander ist durch die Neugestal¬
tung der Zeitverhältnisse in mehrfacher Beziehung hervorgerufen worden. Einerseits
ist dasselbe von selbst sich ergebende Folge der letzter», indem die Aenderungen im
StaatSorganiemns auch ans die Universitäten als im Staat bestehende und theilweise
für die Zwecke des Staats wirkende Gemeinwesen sich erstrecken, und indem die Bewe¬
gungen im Gebiet der Eulturiutercssen auch die Universitäten als Bildungs- und Un-
tcrrichtsanstaltc» berühren, beides aber nicht auf einzelne Landesuniversitäten, sondern
aus den Gesammtcharakter und die gemeinsame Stellung aller deutschen Universitäten
sich bezieht. Nicht minder tritt aber jenes Bedürfniß andererseits als Gegensatz ge¬
gen Bestrebungen hervor, welche gleichfalls als Ausflüsse der Zeilbewcgung die Interessen
der Wissenschaft zu gefährden drohen, zu deren Trägern die deutschen Universitäten be¬
rufen sind. — Dieses Bedürfniß führte bereits den Congreß akademischer Lehrer herbei,
welcher in Jena im September 1848 stattfand. Es scheint aber nächst der Association
auch die Presse in gleichem Sinne wirken zu müssen. — Die deutsche Univcrsilätszei-
tuug wird eine doppelte Aufgabe haben: Sammlung des vielfach vereinzelten Stof¬
fes und Prüfung des Vorhandenen wie des zu Wünschenden. Das Erstere wird
in Form von Korrespondenzen, von Chroniken der Universitäten, von Mittheilungen
über die verschiedenen Seiten der Universitätsthätigkcit geschehen. DaS Letztere wird
Gegenstand größerer Aufsätze und leitender Artikel sein.

Die vorliegenden Nummern bieten des belehrenden genug: der Kongreß zu Jena;
über die Prüfung der Ncchtscandidatcn dnrch Praktiker; ein Blick in die innern Ver¬
fassung^ Verhältnisse der Universität Wien u. s. w.




Verlag von F. L. Hcrbig. — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Druck von Friedrich Andrä.
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[0208] auffordern, nicht bei dem allgemeinen löblichen Wunsch stehn zu bleiben, sondern den beiden Parteien einen nützlichen Nath zu ertheilen, wie sie die gegenseitigen 'Ansprüche ausgleichen sollen. Denn abgesehen von dem unberechtigten NaUonaihaß sind denu doch unleugbare Differenzen da; nicht nur die Rechtstitel beider Parteien lauten verschieden, sondern auch die geschichtliche Nothwendigkeit macht eine Aenderung des bisherigen Ver¬ hältnisses unvermeidlich. Einen wichtigen Einfluß dürfte die demnächst zur Entscheidung kommende Frage über das Ncichövbei Haupt auch ans die Losung der dänischen haben. Hat die Natio¬ nalversammlung in Frankfurt noch so viel Kraft, die Wahl des Königs von Preußen zum deutschen Kaiser als den Gesammtwillen der Nation durchzusetzen, so geht die Sache im alten Geleise fort; Preußen tritt dann an die Stelle des Bundestags resp, des Reichsverwesers mit allen Rechten und Pflichten desselben. scheitert dagegen die Kaiscridee, so nimmt die Frage eine wesentlich andere Wen¬ dung. Preußen hat alsdann keine Verpflichtung, sich für die wohlfeilen Svmvatbicn seiner süddeutschen Brüder aufzuopfern. Das Verhältniß ist dann so, daß Preußen zwar nicht anstehn wird, deu befreundete» Staat Holstein, welcher mit dem Staat Dä¬ nemark über den Besitz der Provinz Schleswig im K-lege ist, nach Kräften zu unter¬ stützen, aber wieweit es diese Unterstützung treibt, wird es lediglich nach seinem eig¬ nen Interesse zu ermessen haben. Möchten die Herren Radicalen in der Paulskirche, die gegen das preußisch - deutsche Kaiserthum ein ebenso großes Geschrei erhoben, als früher gegen den Waffenstillstand von Malmoe, diesen Punkt scharf ins Auge fassen; Herr Venedey, Herr Raveaux und die übrigen Politiker der wohlwollend gemüthlichen Sorte werden sich in diesem Fall begnügen müssen, mit einer souveränen Freischaar die „dänischen Seeräuber" zu zermalmen. 2) Deutsche Universitätszeitung. Herausgegeben unter besonderer Mitwirkung des Geheimnuh l)r. v. Nangerow von Hofrath i>r. Lang in Würzburg und Professor Schickler in Leipzig. Leipzig, Bethmann. , Das Programm sagt über das Unternehmen Folgendes. Das Bedürfniß einer engere» Verbindung der deutschen Univcisitälen unter einander ist durch die Neugestal¬ tung der Zeitverhältnisse in mehrfacher Beziehung hervorgerufen worden. Einerseits ist dasselbe von selbst sich ergebende Folge der letzter», indem die Aenderungen im StaatSorganiemns auch ans die Universitäten als im Staat bestehende und theilweise für die Zwecke des Staats wirkende Gemeinwesen sich erstrecken, und indem die Bewe¬ gungen im Gebiet der Eulturiutercssen auch die Universitäten als Bildungs- und Un- tcrrichtsanstaltc» berühren, beides aber nicht auf einzelne Landesuniversitäten, sondern aus den Gesammtcharakter und die gemeinsame Stellung aller deutschen Universitäten sich bezieht. Nicht minder tritt aber jenes Bedürfniß andererseits als Gegensatz ge¬ gen Bestrebungen hervor, welche gleichfalls als Ausflüsse der Zeilbewcgung die Interessen der Wissenschaft zu gefährden drohen, zu deren Trägern die deutschen Universitäten be¬ rufen sind. — Dieses Bedürfniß führte bereits den Congreß akademischer Lehrer herbei, welcher in Jena im September 1848 stattfand. Es scheint aber nächst der Association auch die Presse in gleichem Sinne wirken zu müssen. — Die deutsche Univcrsilätszei- tuug wird eine doppelte Aufgabe haben: Sammlung des vielfach vereinzelten Stof¬ fes und Prüfung des Vorhandenen wie des zu Wünschenden. Das Erstere wird in Form von Korrespondenzen, von Chroniken der Universitäten, von Mittheilungen über die verschiedenen Seiten der Universitätsthätigkcit geschehen. DaS Letztere wird Gegenstand größerer Aufsätze und leitender Artikel sein. Die vorliegenden Nummern bieten des belehrenden genug: der Kongreß zu Jena; über die Prüfung der Ncchtscandidatcn dnrch Praktiker; ein Blick in die innern Ver¬ fassung^ Verhältnisse der Universität Wien u. s. w. Verlag von F. L. Hcrbig. — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt. Druck von Friedrich Andrä.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341563_277987/208>, abgerufen am 23.07.2024.